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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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unterbrach aber nach dem 16. Jahre
seine Studien, um sich für die Bühne
auszubilden. Als Mitglied verschie-
dener Wandertruppen durchzog er
Preußen, Sachsen, Schlesien, Öster-
reich u. Ungarn, bis er durch einige
gelungene dramatische Arbeiten die
Aufmerksamkeit des Theaterdirektors
Fedor Grimm in Pest auf sich lenkte
und von diesem im Jahre 1830 als
Dramaturg u. Theaterdichter an der
dortigen Bühne angestellt wurde. Jn
demselben Jahre schied er aus dem
Verbande darstellender Künstler, um
hinfort als dramatischer Schriftstel-
ler tätig zu sein. Der Erfolg seiner
Bühnenstücke war ein so bedeutender,
daß der industrielle Schauspieldirek-
tor Carl den produktiv. Schriftsteller
für das Theater an der Wien mit
mehrjährigem Kontrakt engagierte.
Zwölf Jahre in ununterbrochener
Reihenfolge gehörte H. dieser Bühne
an, der er mehr als hundert Bühnen-
stücke, größtenteils Gesangspossen u.
Volksstücke, lieferte. Am 5. April
1872 feierte H. mit der 120. Auffüh-
rung seiner "Therese Krones" sein
50 jähriges Schriftstellerjubiläum. Er
starb am 29. Febr. 1876.

S:

Öster-
reichisches Volkstheater; III, 1845-46
(Jnhalt: Das Marmorherz. - Der
wilde Jäger. - Der Tod und der
Wunderdoktor. - Die Tränenquelle.
- Die Wiener Stubenmädchen. - Der
Stock im Eisen. - Peter Kranau. -
Asmodus, der hinkende Teufel. - Der
Zeitgeist). - Die Studenten von
Rummelstadt (Lsp.), 1861. - Ein
Mann der Gesetze (Dr.), 1861. - Die
beiden Nachtwächter (P.), 1862. -
Severin von Jaroszynski (Lsp., mit
Pfundheller), 1863. - Therese Krones
(Genrebild), 1862. - Die lange Nase
(P.), 1864. - Die Sternenjungfrau
(Dr. M.), 1863. - Scholz u. Nestroy
(R.); III, 1864-66. - Die Vampire
der Residenz (R.), 1865. - Der Poli-
zeispion (R.); II, 1866. - Junker Flick-
schuster (R.); III, 1866. - Louis Na-
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Haf
poleon und die Pfarrerstochter (R.);
III, 1866. - Nonne und Mätresse
(R.); III, 1867. - Die schönen Weiber
von Wien (R.); II, 1867. - Jungfern-
blut (R.); III, 1869. - Was sich die
Kammerzofen erzählen (R.); III, 1870.
- Der verkaufte Schlaf (Dram. M.),
1870. - Hans von Alsenboet (R.); II,
1871. - Der Herold des Todes (R.),
1871. - Die Friedenstaube (R.), 1871.
- Die Kinder von Neudorf (R.), 1872.
- Der Mann ohne Herz (R.), 1872. -
Der Erbschleicher (R.), 1872.

Hafften(-Ceratzki), Walter von,


pseud. Alexander Hafften-Ri-
sek,
geb. am 5. Dez. 1868 in Oldis-
leben (Sachsen-Weimar), lebt (1904)
als Assessor und Hilfsrichter in Dres-
den, (1907) in Scheibenberg im Erzge-
birge, (1909) als Syndikus in Zwickau
(Sachs.).

S:

Studio und Troubadour
(Ein Sing-Sang a. d. Burschenzeit),
1898. - Junggesellenlieder (Poet.
Allerlei aus m. Tagebuche), 1907. -
Wilhelm unter den Notleidenden (R.),
1902. - Der Todesritt des Majors
und andere Skizzen, 1905. - Anna
Mellenthien (Eine Gutsgesch. aus der
Mark), 1906.

Hafner, Konrad Albert,

wurde
als ältester unter drei Geschwistern
am 17. Juni 1826 in Winterthur
(Schweiz) gebor., erhielt seine Schul-
bildung in der dortigen Bürgerschule,
deren Gymnasialabteilung er bis
1842 besuchte, kam dann auf das
Züricher Kantonsgymnasium u. stu-
dierte nach dessen Absolvierung da-
selbst 1845-48 Theologie, daneben
auch Philosophie und Literatur. 1849
ordiniert, predigte er zuerst in Brüt-
ten und in der St. Georgenkapelle in
Winterthur. Nachdem er sich noch
1849 den Doktorgrad erworben, folgte
er seiner großen Begabung für Ge-
schichte und studierte noch in Tübin-
gen, besuchte auch München, Paris,
Heidelberg, Brüssel, Antwerpen und
Amsterdam. 1852 heimgekehrt, wurde
er zum Pfarrer in Rickenbach gewählt,

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Haf
unterbrach aber nach dem 16. Jahre
ſeine Studien, um ſich für die Bühne
auszubilden. Als Mitglied verſchie-
dener Wandertruppen durchzog er
Preußen, Sachſen, Schleſien, Öſter-
reich u. Ungarn, bis er durch einige
gelungene dramatiſche Arbeiten die
Aufmerkſamkeit des Theaterdirektors
Fedor Grimm in Peſt auf ſich lenkte
und von dieſem im Jahre 1830 als
Dramaturg u. Theaterdichter an der
dortigen Bühne angeſtellt wurde. Jn
demſelben Jahre ſchied er aus dem
Verbande darſtellender Künſtler, um
hinfort als dramatiſcher Schriftſtel-
ler tätig zu ſein. Der Erfolg ſeiner
Bühnenſtücke war ein ſo bedeutender,
daß der induſtrielle Schauſpieldirek-
tor Carl den produktiv. Schriftſteller
für das Theater an der Wien mit
mehrjährigem Kontrakt engagierte.
Zwölf Jahre in ununterbrochener
Reihenfolge gehörte H. dieſer Bühne
an, der er mehr als hundert Bühnen-
ſtücke, größtenteils Geſangspoſſen u.
Volksſtücke, lieferte. Am 5. April
1872 feierte H. mit der 120. Auffüh-
rung ſeiner „Thereſe Krones“ ſein
50 jähriges Schriftſtellerjubiläum. Er
ſtarb am 29. Febr. 1876.

S:

Öſter-
reichiſches Volkstheater; III, 1845–46
(Jnhalt: Das Marmorherz. – Der
wilde Jäger. – Der Tod und der
Wunderdoktor. – Die Tränenquelle.
– Die Wiener Stubenmädchen. – Der
Stock im Eiſen. – Peter Kranau. –
Asmodus, der hinkende Teufel. – Der
Zeitgeiſt). – Die Studenten von
Rummelſtadt (Lſp.), 1861. – Ein
Mann der Geſetze (Dr.), 1861. – Die
beiden Nachtwächter (P.), 1862. –
Severin von Jaroszynski (Lſp., mit
Pfundheller), 1863. – Thereſe Krones
(Genrebild), 1862. – Die lange Naſe
(P.), 1864. – Die Sternenjungfrau
(Dr. M.), 1863. – Scholz u. Neſtroy
(R.); III, 1864–66. – Die Vampire
der Reſidenz (R.), 1865. – Der Poli-
zeiſpion (R.); II, 1866. – Junker Flick-
ſchuſter (R.); III, 1866. – Louis Na-
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Haf
poleon und die Pfarrerstochter (R.);
III, 1866. – Nonne und Mätreſſe
(R.); III, 1867. – Die ſchönen Weiber
von Wien (R.); II, 1867. – Jungfern-
blut (R.); III, 1869. – Was ſich die
Kammerzofen erzählen (R.); III, 1870.
– Der verkaufte Schlaf (Dram. M.),
1870. – Hans von Alſenboet (R.); II,
1871. – Der Herold des Todes (R.),
1871. – Die Friedenstaube (R.), 1871.
– Die Kinder von Neudorf (R.), 1872.
– Der Mann ohne Herz (R.), 1872. –
Der Erbſchleicher (R.), 1872.

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pſeud. Alexander Hafften-Ri-
ſek,
geb. am 5. Dez. 1868 in Oldis-
leben (Sachſen-Weimar), lebt (1904)
als Aſſeſſor und Hilfsrichter in Dres-
den, (1907) in Scheibenberg im Erzge-
birge, (1909) als Syndikus in Zwickau
(Sachſ.).

S:

Studio und Troubadour
(Ein Sing-Sang a. d. Burſchenzeit),
1898. – Junggeſellenlieder (Poet.
Allerlei aus m. Tagebuche), 1907. –
Wilhelm unter den Notleidenden (R.),
1902. – Der Todesritt des Majors
und andere Skizzen, 1905. – Anna
Mellenthien (Eine Gutsgeſch. aus der
Mark), 1906.

Hafner, Konrad Albert,

wurde
als älteſter unter drei Geſchwiſtern
am 17. Juni 1826 in Winterthur
(Schweiz) gebor., erhielt ſeine Schul-
bildung in der dortigen Bürgerſchule,
deren Gymnaſialabteilung er bis
1842 beſuchte, kam dann auf das
Züricher Kantonsgymnaſium u. ſtu-
dierte nach deſſen Abſolvierung da-
ſelbſt 1845–48 Theologie, daneben
auch Philoſophie und Literatur. 1849
ordiniert, predigte er zuerſt in Brüt-
ten und in der St. Georgenkapelle in
Winterthur. Nachdem er ſich noch
1849 den Doktorgrad erworben, folgte
er ſeiner großen Begabung für Ge-
ſchichte und ſtudierte noch in Tübin-
gen, beſuchte auch München, Paris,
Heidelberg, Brüſſel, Antwerpen und
Amſterdam. 1852 heimgekehrt, wurde
er zum Pfarrer in Rickenbach gewählt,

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[37/0041] Haf Haf unterbrach aber nach dem 16. Jahre ſeine Studien, um ſich für die Bühne auszubilden. Als Mitglied verſchie- dener Wandertruppen durchzog er Preußen, Sachſen, Schleſien, Öſter- reich u. Ungarn, bis er durch einige gelungene dramatiſche Arbeiten die Aufmerkſamkeit des Theaterdirektors Fedor Grimm in Peſt auf ſich lenkte und von dieſem im Jahre 1830 als Dramaturg u. Theaterdichter an der dortigen Bühne angeſtellt wurde. Jn demſelben Jahre ſchied er aus dem Verbande darſtellender Künſtler, um hinfort als dramatiſcher Schriftſtel- ler tätig zu ſein. Der Erfolg ſeiner Bühnenſtücke war ein ſo bedeutender, daß der induſtrielle Schauſpieldirek- tor Carl den produktiv. Schriftſteller für das Theater an der Wien mit mehrjährigem Kontrakt engagierte. Zwölf Jahre in ununterbrochener Reihenfolge gehörte H. dieſer Bühne an, der er mehr als hundert Bühnen- ſtücke, größtenteils Geſangspoſſen u. Volksſtücke, lieferte. Am 5. April 1872 feierte H. mit der 120. Auffüh- rung ſeiner „Thereſe Krones“ ſein 50 jähriges Schriftſtellerjubiläum. Er ſtarb am 29. Febr. 1876. S: Öſter- reichiſches Volkstheater; III, 1845–46 (Jnhalt: Das Marmorherz. – Der wilde Jäger. – Der Tod und der Wunderdoktor. – Die Tränenquelle. – Die Wiener Stubenmädchen. – Der Stock im Eiſen. – Peter Kranau. – Asmodus, der hinkende Teufel. – Der Zeitgeiſt). – Die Studenten von Rummelſtadt (Lſp.), 1861. – Ein Mann der Geſetze (Dr.), 1861. – Die beiden Nachtwächter (P.), 1862. – Severin von Jaroszynski (Lſp., mit Pfundheller), 1863. – Thereſe Krones (Genrebild), 1862. – Die lange Naſe (P.), 1864. – Die Sternenjungfrau (Dr. M.), 1863. – Scholz u. Neſtroy (R.); III, 1864–66. – Die Vampire der Reſidenz (R.), 1865. – Der Poli- zeiſpion (R.); II, 1866. – Junker Flick- ſchuſter (R.); III, 1866. – Louis Na- poleon und die Pfarrerstochter (R.); III, 1866. – Nonne und Mätreſſe (R.); III, 1867. – Die ſchönen Weiber von Wien (R.); II, 1867. – Jungfern- blut (R.); III, 1869. – Was ſich die Kammerzofen erzählen (R.); III, 1870. – Der verkaufte Schlaf (Dram. M.), 1870. – Hans von Alſenboet (R.); II, 1871. – Der Herold des Todes (R.), 1871. – Die Friedenstaube (R.), 1871. – Die Kinder von Neudorf (R.), 1872. – Der Mann ohne Herz (R.), 1872. – Der Erbſchleicher (R.), 1872. Hafften(-Ceratzki), Walter von, pſeud. Alexander Hafften-Ri- ſek, geb. am 5. Dez. 1868 in Oldis- leben (Sachſen-Weimar), lebt (1904) als Aſſeſſor und Hilfsrichter in Dres- den, (1907) in Scheibenberg im Erzge- birge, (1909) als Syndikus in Zwickau (Sachſ.). S: Studio und Troubadour (Ein Sing-Sang a. d. Burſchenzeit), 1898. – Junggeſellenlieder (Poet. Allerlei aus m. Tagebuche), 1907. – Wilhelm unter den Notleidenden (R.), 1902. – Der Todesritt des Majors und andere Skizzen, 1905. – Anna Mellenthien (Eine Gutsgeſch. aus der Mark), 1906. Hafner, Konrad Albert, wurde als älteſter unter drei Geſchwiſtern am 17. Juni 1826 in Winterthur (Schweiz) gebor., erhielt ſeine Schul- bildung in der dortigen Bürgerſchule, deren Gymnaſialabteilung er bis 1842 beſuchte, kam dann auf das Züricher Kantonsgymnaſium u. ſtu- dierte nach deſſen Abſolvierung da- ſelbſt 1845–48 Theologie, daneben auch Philoſophie und Literatur. 1849 ordiniert, predigte er zuerſt in Brüt- ten und in der St. Georgenkapelle in Winterthur. Nachdem er ſich noch 1849 den Doktorgrad erworben, folgte er ſeiner großen Begabung für Ge- ſchichte und ſtudierte noch in Tübin- gen, beſuchte auch München, Paris, Heidelberg, Brüſſel, Antwerpen und Amſterdam. 1852 heimgekehrt, wurde er zum Pfarrer in Rickenbach gewählt, *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/41>, abgerufen am 28.11.2024.