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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Hack
phenburg bei München als der Sohn
eines Lehrers geboren, besuchte nach
Entlassung aus der Volksschule das
Wilhelms-Gymnasium in München,
wo er 1855 die Humaniora absol-
vierte u. dann zur Gewinnung einer
allgemeinen Bildung Philosophie,
Jurisprudenz, Medizin und Theolo-
gie studierte. Zum Priester geweiht
(1859), ward er einige Zeit im äuße-
ren Seelsorgedienste verwendet, wo
ihm reiche Gelegenheit geboten war,
die verschiedensten Volkstypen nach
vollgültigen Exemplaren zu studieren.
Schwere Krankheiten unterbrachen
drei Jahre seine Tätigkeit. Die all-
mählich wiedergewonnene Gesund-
heit erstarkte am Chiemsee, von wo
er dann als Hochstiftsvikar nach Mün-
chen berufen ward; bald darauf wur-
de er auch Religionslehrer und Pre-
diger am Wilhelms-Gymnasium. Jm
Jahre 1886 wurde er zum Ehren-
kanonikus und Hofkaplan, 1887 zum
Jnspektor des königlichen Zentral-
blindeninstituts in München u. spä-
ter zum geistlichen Rat ernannt. Als
solcher starb er am 28. Januar 1894.

S:

Das Marienkind (E.), 2. A. 1876.
- Durch Nacht zum Licht (E.), 1875.
- Cyclame (E.), 1875. - Die Nachti-
gall (Dorfgesch.), 1878. 4. A. 1904.
- Die Fugger und ihre Zeit (Bilder-
zykl.), 1879. 4. A. 1904. - Die Hexen-
richter von Würzburg (Histor. N.),
1883. 4. A. 1904. - Der ägyptische
Joseph, 5. Aufl., 1883. - Jmmer-
grün (Volkserzählgn.); VI, 1899 bis
1900 (Jnhalt: I. Maria vom guten
Rat. - Gottesraub und Gottesfluch.
- Vater unser. - Der Sozialdemokrat.
- Wohltun trägt Zinsen. - II. Ehre
Vater und Mutter. - Das Marter-
stöcklein. - Und führe uns nicht in
Versuchung. - III. Du sollst nicht falsch
Zeugnis geben. - Zu uns komme dein
Reich. - Die Studentenmutter. - Wie
unser lieber Herrgott Ehrenbürger
von Kaltern wurde. - IV. Schuld u.
Sühne. - Welt und Glaube. - Maria
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Häck
als Friedensstifterin. - Der Edel-
weißbrocker. - V. Palette und Kreuz.
- Des Herrn Name ist heilig. - Der
blinde Musikant. - Jakob Stainer. -
Ein Groschen. - Das Herrgottskind.
- VI. Der Bildschnitzer von Schwaz.
- Herr Wirt. - Der Argwohn ist ein
Schelm. - Der Gefangene auf der
Trausnitz. - Kaiser Max I. und sein
lustiger Hofrat. - Kleinere Erzählun-
gen). - Joseph Haydn (Lebensbild),
3. A. 1904.

Häcker, Gustav,

geb. am 9. Sept.
1822 zu Stuttgart, wo sein Vater
Gasthofsbesitzer und Stadtrat war,
absolvierte das dortige Gymnasium
und studierte darauf in Tübingen
u. Berlin allgemein bildende Fächer,
namentlich Musik- u. Kunstgeschichte.
Dann wandte er sich in Tübingen
dem Studium der Rechte zu und war
nach Erledigung der vorgeschriebenen
Prüfungen in verschiedenen richter-
lichen Stellungen tätig, in Geislin-
gen, Ellwangen, Eßlingen und in
Stuttgart, wo er bereits den Titel
eines Oberjustizrats führte. Die
Kunst, besonders die Musik, begleitete
ihn durch alle Lebensstationen; in
Eßlingen war er Vorstand des Ora-
torienvereins, in Stuttgart gewann
er als Musikkritiker ein solches An-
sehen, daß ihm sogar 1873 probeweise
die Stelle eines Hoftheaterintendan-
ten übertragen ward. Doch schon
nach einem Jahre legte H. dies Amt
wieder nieder u. trat in sein früheres
Amt zurück. Jm Jahre 1879 kam H.
als Landgerichtsdirektor nach Ra-
vensburg, 1881 nach Tübingen, wurde
hier 1887 Landgerichtspräsident und
trat 1893 in den Ruhestand, bei wel-
cher Gelegenheit er von Tübingen die
Würde eines Dr. jur. hon. c. erhielt.
Er siedelte nun nach Stuttgart über.
Während eines Aufenthalts in Ba-
den-Baden starb er daselbst am 14.
Juni 1896. Sein Sohn gab heraus

S:

Aus frühen u. späten Tagen (Ein
Lebensgang in Ge.), 1896.

* 3


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Hack
phenburg bei München als der Sohn
eines Lehrers geboren, beſuchte nach
Entlaſſung aus der Volksſchule das
Wilhelms-Gymnaſium in München,
wo er 1855 die Humaniora abſol-
vierte u. dann zur Gewinnung einer
allgemeinen Bildung Philoſophie,
Jurisprudenz, Medizin und Theolo-
gie ſtudierte. Zum Prieſter geweiht
(1859), ward er einige Zeit im äuße-
ren Seelſorgedienſte verwendet, wo
ihm reiche Gelegenheit geboten war,
die verſchiedenſten Volkstypen nach
vollgültigen Exemplaren zu ſtudieren.
Schwere Krankheiten unterbrachen
drei Jahre ſeine Tätigkeit. Die all-
mählich wiedergewonnene Geſund-
heit erſtarkte am Chiemſee, von wo
er dann als Hochſtiftsvikar nach Mün-
chen berufen ward; bald darauf wur-
de er auch Religionslehrer und Pre-
diger am Wilhelms-Gymnaſium. Jm
Jahre 1886 wurde er zum Ehren-
kanonikus und Hofkaplan, 1887 zum
Jnſpektor des königlichen Zentral-
blindeninſtituts in München u. ſpä-
ter zum geiſtlichen Rat ernannt. Als
ſolcher ſtarb er am 28. Januar 1894.

S:

Das Marienkind (E.), 2. A. 1876.
– Durch Nacht zum Licht (E.), 1875.
– Cyclame (E.), 1875. – Die Nachti-
gall (Dorfgeſch.), 1878. 4. A. 1904.
– Die Fugger und ihre Zeit (Bilder-
zykl.), 1879. 4. A. 1904. – Die Hexen-
richter von Würzburg (Hiſtor. N.),
1883. 4. A. 1904. – Der ägyptiſche
Joſeph, 5. Aufl., 1883. – Jmmer-
grün (Volkserzählgn.); VI, 1899 bis
1900 (Jnhalt: I. Maria vom guten
Rat. – Gottesraub und Gottesfluch.
– Vater unſer. – Der Sozialdemokrat.
– Wohltun trägt Zinſen. – II. Ehre
Vater und Mutter. – Das Marter-
ſtöcklein. – Und führe uns nicht in
Verſuchung. – III. Du ſollſt nicht falſch
Zeugnis geben. – Zu uns komme dein
Reich. – Die Studentenmutter. – Wie
unſer lieber Herrgott Ehrenbürger
von Kaltern wurde. – IV. Schuld u.
Sühne. – Welt und Glaube. – Maria
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Häck
als Friedensſtifterin. – Der Edel-
weißbrocker. – V. Palette und Kreuz.
– Des Herrn Name iſt heilig. – Der
blinde Muſikant. – Jakob Stainer. –
Ein Groſchen. – Das Herrgottskind.
VI. Der Bildſchnitzer von Schwaz.
– Herr Wirt. – Der Argwohn iſt ein
Schelm. – Der Gefangene auf der
Trausnitz. – Kaiſer Max I. und ſein
luſtiger Hofrat. – Kleinere Erzählun-
gen). – Joſeph Haydn (Lebensbild),
3. A. 1904.

Häcker, Guſtav,

geb. am 9. Sept.
1822 zu Stuttgart, wo ſein Vater
Gaſthofsbeſitzer und Stadtrat war,
abſolvierte das dortige Gymnaſium
und ſtudierte darauf in Tübingen
u. Berlin allgemein bildende Fächer,
namentlich Muſik- u. Kunſtgeſchichte.
Dann wandte er ſich in Tübingen
dem Studium der Rechte zu und war
nach Erledigung der vorgeſchriebenen
Prüfungen in verſchiedenen richter-
lichen Stellungen tätig, in Geislin-
gen, Ellwangen, Eßlingen und in
Stuttgart, wo er bereits den Titel
eines Oberjuſtizrats führte. Die
Kunſt, beſonders die Muſik, begleitete
ihn durch alle Lebensſtationen; in
Eßlingen war er Vorſtand des Ora-
torienvereins, in Stuttgart gewann
er als Muſikkritiker ein ſolches An-
ſehen, daß ihm ſogar 1873 probeweiſe
die Stelle eines Hoftheaterintendan-
ten übertragen ward. Doch ſchon
nach einem Jahre legte H. dies Amt
wieder nieder u. trat in ſein früheres
Amt zurück. Jm Jahre 1879 kam H.
als Landgerichtsdirektor nach Ra-
vensburg, 1881 nach Tübingen, wurde
hier 1887 Landgerichtspräſident und
trat 1893 in den Ruheſtand, bei wel-
cher Gelegenheit er von Tübingen die
Würde eines Dr. jur. hon. c. erhielt.
Er ſiedelte nun nach Stuttgart über.
Während eines Aufenthalts in Ba-
den-Baden ſtarb er daſelbſt am 14.
Juni 1896. Sein Sohn gab heraus

S:

Aus frühen u. ſpäten Tagen (Ein
Lebensgang in Ge.), 1896.

* 3
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[33/0037] Hack Häck phenburg bei München als der Sohn eines Lehrers geboren, beſuchte nach Entlaſſung aus der Volksſchule das Wilhelms-Gymnaſium in München, wo er 1855 die Humaniora abſol- vierte u. dann zur Gewinnung einer allgemeinen Bildung Philoſophie, Jurisprudenz, Medizin und Theolo- gie ſtudierte. Zum Prieſter geweiht (1859), ward er einige Zeit im äuße- ren Seelſorgedienſte verwendet, wo ihm reiche Gelegenheit geboten war, die verſchiedenſten Volkstypen nach vollgültigen Exemplaren zu ſtudieren. Schwere Krankheiten unterbrachen drei Jahre ſeine Tätigkeit. Die all- mählich wiedergewonnene Geſund- heit erſtarkte am Chiemſee, von wo er dann als Hochſtiftsvikar nach Mün- chen berufen ward; bald darauf wur- de er auch Religionslehrer und Pre- diger am Wilhelms-Gymnaſium. Jm Jahre 1886 wurde er zum Ehren- kanonikus und Hofkaplan, 1887 zum Jnſpektor des königlichen Zentral- blindeninſtituts in München u. ſpä- ter zum geiſtlichen Rat ernannt. Als ſolcher ſtarb er am 28. Januar 1894. S: Das Marienkind (E.), 2. A. 1876. – Durch Nacht zum Licht (E.), 1875. – Cyclame (E.), 1875. – Die Nachti- gall (Dorfgeſch.), 1878. 4. A. 1904. – Die Fugger und ihre Zeit (Bilder- zykl.), 1879. 4. A. 1904. – Die Hexen- richter von Würzburg (Hiſtor. N.), 1883. 4. A. 1904. – Der ägyptiſche Joſeph, 5. Aufl., 1883. – Jmmer- grün (Volkserzählgn.); VI, 1899 bis 1900 (Jnhalt: I. Maria vom guten Rat. – Gottesraub und Gottesfluch. – Vater unſer. – Der Sozialdemokrat. – Wohltun trägt Zinſen. – II. Ehre Vater und Mutter. – Das Marter- ſtöcklein. – Und führe uns nicht in Verſuchung. – III. Du ſollſt nicht falſch Zeugnis geben. – Zu uns komme dein Reich. – Die Studentenmutter. – Wie unſer lieber Herrgott Ehrenbürger von Kaltern wurde. – IV. Schuld u. Sühne. – Welt und Glaube. – Maria als Friedensſtifterin. – Der Edel- weißbrocker. – V. Palette und Kreuz. – Des Herrn Name iſt heilig. – Der blinde Muſikant. – Jakob Stainer. – Ein Groſchen. – Das Herrgottskind. – VI. Der Bildſchnitzer von Schwaz. – Herr Wirt. – Der Argwohn iſt ein Schelm. – Der Gefangene auf der Trausnitz. – Kaiſer Max I. und ſein luſtiger Hofrat. – Kleinere Erzählun- gen). – Joſeph Haydn (Lebensbild), 3. A. 1904. Häcker, Guſtav, geb. am 9. Sept. 1822 zu Stuttgart, wo ſein Vater Gaſthofsbeſitzer und Stadtrat war, abſolvierte das dortige Gymnaſium und ſtudierte darauf in Tübingen u. Berlin allgemein bildende Fächer, namentlich Muſik- u. Kunſtgeſchichte. Dann wandte er ſich in Tübingen dem Studium der Rechte zu und war nach Erledigung der vorgeſchriebenen Prüfungen in verſchiedenen richter- lichen Stellungen tätig, in Geislin- gen, Ellwangen, Eßlingen und in Stuttgart, wo er bereits den Titel eines Oberjuſtizrats führte. Die Kunſt, beſonders die Muſik, begleitete ihn durch alle Lebensſtationen; in Eßlingen war er Vorſtand des Ora- torienvereins, in Stuttgart gewann er als Muſikkritiker ein ſolches An- ſehen, daß ihm ſogar 1873 probeweiſe die Stelle eines Hoftheaterintendan- ten übertragen ward. Doch ſchon nach einem Jahre legte H. dies Amt wieder nieder u. trat in ſein früheres Amt zurück. Jm Jahre 1879 kam H. als Landgerichtsdirektor nach Ra- vensburg, 1881 nach Tübingen, wurde hier 1887 Landgerichtspräſident und trat 1893 in den Ruheſtand, bei wel- cher Gelegenheit er von Tübingen die Würde eines Dr. jur. hon. c. erhielt. Er ſiedelte nun nach Stuttgart über. Während eines Aufenthalts in Ba- den-Baden ſtarb er daſelbſt am 14. Juni 1896. Sein Sohn gab heraus S: Aus frühen u. ſpäten Tagen (Ein Lebensgang in Ge.), 1896. * 3

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/37>, abgerufen am 25.11.2024.