Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Dün lologischem Gebiete bewegt und aufletzterem durch Herausgabe des "Eng- lisch-deutschen Konversations-Wör- terbuchs" (gemeinschaftlich mit Wil- helm Ulrich) u. seiner Gesprächs- u. Wiederholungs-Grammatiken (Me- thode "Dunker-Bell" für die englische, Methode "Dunker-Weil" für die französische Sprache) dem Selbstun- terricht eine bisher nie betretene Bahn eröffnet. D. starb in Stettin am 3. Dezember 1902. S: Michelangelo Düntzer, Heinrich, pseudon. J. H. Dün Ausgaben ihrer Werke, teils durchAbfassung ihrer Biographien, be- währt. S: Der Liebe Duldung (Dr.), *
Dün lologiſchem Gebiete bewegt und aufletzterem durch Herausgabe des „Eng- liſch-deutſchen Konverſations-Wör- terbuchs“ (gemeinſchaftlich mit Wil- helm Ulrich) u. ſeiner Geſprächs- u. Wiederholungs-Grammatiken (Me- thode „Dunker-Bell“ für die engliſche, Methode „Dunker-Weil“ für die franzöſiſche Sprache) dem Selbſtun- terricht eine bisher nie betretene Bahn eröffnet. D. ſtarb in Stettin am 3. Dezember 1902. S: Michelangelo Düntzer, Heinrich, pſeudon. J. H. Dün Ausgaben ihrer Werke, teils durchAbfaſſung ihrer Biographien, be- währt. S: Der Liebe Duldung (Dr.), *
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Dün
Dün
lologiſchem Gebiete bewegt und auf
letzterem durch Herausgabe des „Eng-
liſch-deutſchen Konverſations-Wör-
terbuchs“ (gemeinſchaftlich mit Wil-
helm Ulrich) u. ſeiner Geſprächs- u.
Wiederholungs-Grammatiken (Me-
thode „Dunker-Bell“ für die engliſche,
Methode „Dunker-Weil“ für die
franzöſiſche Sprache) dem Selbſtun-
terricht eine bisher nie betretene Bahn
eröffnet. D. ſtarb in Stettin am 3.
Dezember 1902.
S: Michelangelo
(Schſp.), 1859. – Lieder ohne Weiſen,
2. A. 1859. – Der Prinz von Tarent
(Dram. G.), 1857. 2. A. 1859. – Der
Herr des Königs (Tr.), 1860. – Salo-
mon de Caus (Dr.), 1881. – Aus der
Jugendzeit (Ge., als Manuſkr. ge-
druckt), 1899.
Düntzer, Heinrich, pſeudon. J. H.
Blumer, wurde am 12. Juli 1813
zu Köln geboren, wo ſein Vater Jo-
ſeph D. als Kaufmann lebte, beſuchte
ſeit 1821 das Friedrich Wilhelm-
Gymnaſium daſelbſt, ſtudierte von
1830–33 in Bonn unter Welker, Näke
u. Laſſen Philologie und ſeit 1834 in
Berlin beſonders altklaſſiſche Spra-
chen und Sanskrit und erwarb 1835
die Doktorwürde, worauf er nach
Köln zurückkehrte. Als er ſich 1837 in
Bonn als Privatdozent habilitierte,
ſetzte er ſich die Behandlung der
Goethe-Forſchung nach altklaſſiſcher
Methode vor, ähnlich wie ſie Lach-
mann für das Altdeutſche mit wiſſen-
ſchaftlicher Kritik aufgeſtellt hatte.
Doch gelang es D. nicht, eine ordent-
liche Profeſſur zu erlangen; ſeine
Neider waren mächtiger als ſeine
Leiſtungen. Er nahm daher 1846 die
Stelle eines Bibliothekars am katho-
liſchen Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt
an, die er, ſeit 1849 mit dem Titel
eines Profeſſors geziert, bis zu ihrer
Verſchmelzung mit der Kölner Stadt-
bibliothek (1885) bekleidete. Er ſtarb
in Köln am 16. Dezbr. 1901. D. hat
ſich als gründlicher Kommentator
unſerer Klaſſiker, teils durch kritiſche
Ausgaben ihrer Werke, teils durch
Abfaſſung ihrer Biographien, be-
währt.
S: Der Liebe Duldung (Dr.),
1841. – O-Jerum-Mann, oder: Der
Seifenbläſer, 1835. – Homer u. der
epiſche Zyklus, 1839. – Kritik u. Er-
klärung der horaziſchen Gedichte; V,
1840–46. – Die Fragmente der epi-
ſchen Poeſie der Griechen; III, 1840
bis 1842. – Goethes Fauſt in ſeiner
Einheit und Ganzheit, wider ſeine
Gegner dargeſtellt, 1836. – Die Sage
vom Dr. Johann Fauſt, 1846. – Die
römiſchen Satiriker, übertrag., 1846.
– Zu Goethes Jubelfeier. Studien,
1849. – Goethes Prometheus u. Pan-
dora, 1850. – Goethe als Drama-
tiker, 1837. – Frauenbilder a. Goe-
thes Jugendzeit, 1852. – Freundes-
bilder aus Goethes Leben, 1853. –
Schiller und Goethe, 1859. – Goethe
u. Karl Auguſt; II, 1860–61. – Neue
Goethe-Studien, 1861. – Adeline
(Liebeslieder vom Rhein), 1861. –
Aus Goethes Freundeskreiſe, 1868. –
Charlotte v. Stein, Goethes Freun-
din; II, 1874. – Goethes Leben, 1880.
– Briefe v. Schillers Gattin an einen
vertrauten Freund, 1856. – Aus Her-
ders Nachlaß; III, 1856. – Zur deut-
ſchen Literatur und Geſchichte; II,
1857. – Herders Reiſe nach Jtalien,
1859. – Von und an Herder; III,
1861. – Zwei Bekehrte (Zacharias
Werner u. Sophie v. Schardt), 1873.
– Homeriſche Abhandlungen, 1872. –
Schillers Leben, 1881. – Leſſings
Leben, 1882. – Erläuterungen zu den
deutſch. Klaſſikern, Heft 1–85, 1855 ff.
– Goethes Beziehungen zu Köln, 1885.
– Goethes Eintritt in Weimar, 1883.
– Goethes Maskenzüge, 1886. – Goe-
thes Liebesbriefe an Frau v. Stein
1776–89; 1886. – Zur Goethe-For-
ſchung. Neue Beiträge, 1891. – Frie-
derike von Seſenheim im Lichte der
Wahrheit, 1893. – Goethes Stamm-
bäume, 1894. – Goethe, Karl Auguſt
und Ottokar Lorenz, 1895. – Mein
Beruf als Ausleger 1835–68; 1899.
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