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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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literarisch-artistische Anstalt" zu er-
richten, die sich unter D.s Leitung
zum größten derartigen Privat-Jn-
stitute Österreichs emporgeschwungen
hat. Seit 1865 hat er sich von der
Leitung der Buchdruckerei zurückge-
zogen und kultivierte seitdem vor-
zugsweise den Farbendruck. Auch
nahm er in späterer Zeit seine schrift-
stellerische Tätigkeit wieder auf. Er
starb in Wien am 30. Januar 1893.

S:

Morondango (Nn.), 1838. - Der
neue Messias und seine Propheten
(Kulturhistor. N.), 1839. - Die Hans-
wurstiade (Kom. Heldenged.), 1840.
- Des Moseltals Sagen, Legenden
u. Geschichten, 1840. - Die Herzogin
von der Liebe Gnaden (N.), 1865. -
Die Adoptivtochter (N.), 1867. - Der
Diamant des Garimpeiros (N.), 1869.

Dittrich, Adolf,

* am 4. Jan. 1829
zu Prag als der Sohn eines Offi-
ziers, trat 1844 als Kadett in die
Artillerie ein, kam später in das Bom-
bardierkorps und war in ihm 1848
vor Wien und 1849 in Ungarn en-
gagiert. Jm Jahre 1858 verließ er
als Oberleutenant die Armee, trat
aber schon wenige Monate später bei
Ausbruch des Krieges von 1859 in
ein Freiwilligenbataillon ein. Nach
dem Frieden erlangte er mit vieler
Mühe ein Amt bei einer Eisenbahn,
das er bis 1882 innehatte und das
ihm Muße ließ, sich mit schriftstelleri-
schen Arbeiten, militärischen und
historischen, zu befassen. Nach Er-
richtung der Landwehr trat er in die-
selbe ein, doch wurde es ihm oft
schwer, seine Amts- und militärischen
Pflichten zu vereinbaren. Wieder-
holte Krankheit nötigte ihn, sein Amt
aufzugeben und auch seine schrift-
stellerische Tätigkeit zeitweise einzu-
schränken. Er ging nach Baden, um
sich dort vollständig zu erholen, und
siedelte dann nach Wien über, um sich
ganz dem Studium und der Feder zu
widmen. Es lebte später daselbst als
k. k. Landwehrhauptmann und Mit-
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Dit
arbeiter mehrerer deutschen und öster-
reichischen Militär-Zeitschriften und
soll nach Kürschners Literaturkalender
dort 1906 gestorben sein.

S:

Erinne-
rungen an Mainz, 1858. - Die Ver-
lobte des Junkers (R.), 1882.

Dittrich, Max,

wurde am 10. Juni
1844 in Dresden als der Sohn eines
Hofpostsekretärs geboren, besuchte
1851-62 die Bürgerschule und Real-
schule in Chemnitz, welche letztere er
mit dem Zeugnis der Reife verließ,
und trat dann beim 7. Jnfanterie-
bataillon in die Armee ein. Obwohl
er bereits 1864 den Militärdienst
wegen dauernder Jnvalidität quit-
tieren mußte, wurde dennoch die
kurze Dienstzeit die Grundlage für
seine spätere Tätigkeit als militärisch-
patriotischer Schriftsteller. Zunächst
fand er Beschäftigung in kaufmänni-
schen und industriellen Bureaus, dann
als Lehrer der Mathematik an einem
Erziehungsinstitut in Dresden, ging
1869 als Hauslehrer beim General
Markoff nach Tambow in Großruß-
land, kehrte aber bei Ausbruch des
Krieges 1870 nach Deutschland zurück
und widmete sich hinfort journalisti-
schen und literarischen Arbeiten. Als
militärischer Mitarbeiter für die
Kriegsberichte war er zuerst in der
Redaktion des "Dresdener Anzeigers"
tätig; 1871-72 wirkte er redaktionell
an der "Neuen Mülhauser Zeitung",
1873 an der "Spenerschen Zeitung"
in Berlin, 1874-76 an der "Saar-
brücker Zeitung", 1877 an den "Chem-
nitzer Nachrichten", 1882-87 am
"Meißener Tageblatt" und 1890-91
am "Straßburger Tageblatt." Seit
1891 lebt er als unabhängiger
Schriftsteller in Dresden und war
nur in den Jahren 1899-1901 in Lim-
burg a. d. Lahn, in Saulgau (Ober-
schwaben) und in Straßburg i. E. als
Redakteur tätig. Von seinen zahl-
reichen kriegsgeschichtlichen, patrio-
tischen etc. Schriften sehen wir ab;
hier sind zu erwähnen

S:

Zweierlei

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Dit
literariſch-artiſtiſche Anſtalt“ zu er-
richten, die ſich unter D.s Leitung
zum größten derartigen Privat-Jn-
ſtitute Öſterreichs emporgeſchwungen
hat. Seit 1865 hat er ſich von der
Leitung der Buchdruckerei zurückge-
zogen und kultivierte ſeitdem vor-
zugsweiſe den Farbendruck. Auch
nahm er in ſpäterer Zeit ſeine ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit wieder auf. Er
ſtarb in Wien am 30. Januar 1893.

S:

Morondango (Nn.), 1838. – Der
neue Meſſias und ſeine Propheten
(Kulturhiſtor. N.), 1839. – Die Hans-
wurſtiade (Kom. Heldenged.), 1840.
– Des Moſeltals Sagen, Legenden
u. Geſchichten, 1840. – Die Herzogin
von der Liebe Gnaden (N.), 1865. –
Die Adoptivtochter (N.), 1867. – Der
Diamant des Garimpeiros (N.), 1869.

Dittrich, Adolf,

* am 4. Jan. 1829
zu Prag als der Sohn eines Offi-
ziers, trat 1844 als Kadett in die
Artillerie ein, kam ſpäter in das Bom-
bardierkorps und war in ihm 1848
vor Wien und 1849 in Ungarn en-
gagiert. Jm Jahre 1858 verließ er
als Oberleutenant die Armee, trat
aber ſchon wenige Monate ſpäter bei
Ausbruch des Krieges von 1859 in
ein Freiwilligenbataillon ein. Nach
dem Frieden erlangte er mit vieler
Mühe ein Amt bei einer Eiſenbahn,
das er bis 1882 innehatte und das
ihm Muße ließ, ſich mit ſchriftſtelleri-
ſchen Arbeiten, militäriſchen und
hiſtoriſchen, zu befaſſen. Nach Er-
richtung der Landwehr trat er in die-
ſelbe ein, doch wurde es ihm oft
ſchwer, ſeine Amts- und militäriſchen
Pflichten zu vereinbaren. Wieder-
holte Krankheit nötigte ihn, ſein Amt
aufzugeben und auch ſeine ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit zeitweiſe einzu-
ſchränken. Er ging nach Baden, um
ſich dort vollſtändig zu erholen, und
ſiedelte dann nach Wien über, um ſich
ganz dem Studium und der Feder zu
widmen. Es lebte ſpäter daſelbſt als
k. k. Landwehrhauptmann und Mit-
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Dit
arbeiter mehrerer deutſchen und öſter-
reichiſchen Militär-Zeitſchriften und
ſoll nach Kürſchners Literaturkalender
dort 1906 geſtorben ſein.

S:

Erinne-
rungen an Mainz, 1858. – Die Ver-
lobte des Junkers (R.), 1882.

Dittrich, Max,

wurde am 10. Juni
1844 in Dresden als der Sohn eines
Hofpoſtſekretärs geboren, beſuchte
1851–62 die Bürgerſchule und Real-
ſchule in Chemnitz, welche letztere er
mit dem Zeugnis der Reife verließ,
und trat dann beim 7. Jnfanterie-
bataillon in die Armee ein. Obwohl
er bereits 1864 den Militärdienſt
wegen dauernder Jnvalidität quit-
tieren mußte, wurde dennoch die
kurze Dienſtzeit die Grundlage für
ſeine ſpätere Tätigkeit als militäriſch-
patriotiſcher Schriftſteller. Zunächſt
fand er Beſchäftigung in kaufmänni-
ſchen und induſtriellen Bureaus, dann
als Lehrer der Mathematik an einem
Erziehungsinſtitut in Dresden, ging
1869 als Hauslehrer beim General
Markoff nach Tambow in Großruß-
land, kehrte aber bei Ausbruch des
Krieges 1870 nach Deutſchland zurück
und widmete ſich hinfort journaliſti-
ſchen und literariſchen Arbeiten. Als
militäriſcher Mitarbeiter für die
Kriegsberichte war er zuerſt in der
Redaktion des „Dresdener Anzeigers“
tätig; 1871–72 wirkte er redaktionell
an der „Neuen Mülhauſer Zeitung“,
1873 an der „Spenerſchen Zeitung“
in Berlin, 1874–76 an der „Saar-
brücker Zeitung“, 1877 an den „Chem-
nitzer Nachrichten“, 1882–87 am
„Meißener Tageblatt“ und 1890–91
am „Straßburger Tageblatt.“ Seit
1891 lebt er als unabhängiger
Schriftſteller in Dresden und war
nur in den Jahren 1899–1901 in Lim-
burg a. d. Lahn, in Saulgau (Ober-
ſchwaben) und in Straßburg i. E. als
Redakteur tätig. Von ſeinen zahl-
reichen kriegsgeſchichtlichen, patrio-
tiſchen ꝛc. Schriften ſehen wir ab;
hier ſind zu erwähnen

S:

Zweierlei

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[38/0042] Dit Dit literariſch-artiſtiſche Anſtalt“ zu er- richten, die ſich unter D.s Leitung zum größten derartigen Privat-Jn- ſtitute Öſterreichs emporgeſchwungen hat. Seit 1865 hat er ſich von der Leitung der Buchdruckerei zurückge- zogen und kultivierte ſeitdem vor- zugsweiſe den Farbendruck. Auch nahm er in ſpäterer Zeit ſeine ſchrift- ſtelleriſche Tätigkeit wieder auf. Er ſtarb in Wien am 30. Januar 1893. S: Morondango (Nn.), 1838. – Der neue Meſſias und ſeine Propheten (Kulturhiſtor. N.), 1839. – Die Hans- wurſtiade (Kom. Heldenged.), 1840. – Des Moſeltals Sagen, Legenden u. Geſchichten, 1840. – Die Herzogin von der Liebe Gnaden (N.), 1865. – Die Adoptivtochter (N.), 1867. – Der Diamant des Garimpeiros (N.), 1869. Dittrich, Adolf, * am 4. Jan. 1829 zu Prag als der Sohn eines Offi- ziers, trat 1844 als Kadett in die Artillerie ein, kam ſpäter in das Bom- bardierkorps und war in ihm 1848 vor Wien und 1849 in Ungarn en- gagiert. Jm Jahre 1858 verließ er als Oberleutenant die Armee, trat aber ſchon wenige Monate ſpäter bei Ausbruch des Krieges von 1859 in ein Freiwilligenbataillon ein. Nach dem Frieden erlangte er mit vieler Mühe ein Amt bei einer Eiſenbahn, das er bis 1882 innehatte und das ihm Muße ließ, ſich mit ſchriftſtelleri- ſchen Arbeiten, militäriſchen und hiſtoriſchen, zu befaſſen. Nach Er- richtung der Landwehr trat er in die- ſelbe ein, doch wurde es ihm oft ſchwer, ſeine Amts- und militäriſchen Pflichten zu vereinbaren. Wieder- holte Krankheit nötigte ihn, ſein Amt aufzugeben und auch ſeine ſchrift- ſtelleriſche Tätigkeit zeitweiſe einzu- ſchränken. Er ging nach Baden, um ſich dort vollſtändig zu erholen, und ſiedelte dann nach Wien über, um ſich ganz dem Studium und der Feder zu widmen. Es lebte ſpäter daſelbſt als k. k. Landwehrhauptmann und Mit- arbeiter mehrerer deutſchen und öſter- reichiſchen Militär-Zeitſchriften und ſoll nach Kürſchners Literaturkalender dort 1906 geſtorben ſein. S: Erinne- rungen an Mainz, 1858. – Die Ver- lobte des Junkers (R.), 1882. Dittrich, Max, wurde am 10. Juni 1844 in Dresden als der Sohn eines Hofpoſtſekretärs geboren, beſuchte 1851–62 die Bürgerſchule und Real- ſchule in Chemnitz, welche letztere er mit dem Zeugnis der Reife verließ, und trat dann beim 7. Jnfanterie- bataillon in die Armee ein. Obwohl er bereits 1864 den Militärdienſt wegen dauernder Jnvalidität quit- tieren mußte, wurde dennoch die kurze Dienſtzeit die Grundlage für ſeine ſpätere Tätigkeit als militäriſch- patriotiſcher Schriftſteller. Zunächſt fand er Beſchäftigung in kaufmänni- ſchen und induſtriellen Bureaus, dann als Lehrer der Mathematik an einem Erziehungsinſtitut in Dresden, ging 1869 als Hauslehrer beim General Markoff nach Tambow in Großruß- land, kehrte aber bei Ausbruch des Krieges 1870 nach Deutſchland zurück und widmete ſich hinfort journaliſti- ſchen und literariſchen Arbeiten. Als militäriſcher Mitarbeiter für die Kriegsberichte war er zuerſt in der Redaktion des „Dresdener Anzeigers“ tätig; 1871–72 wirkte er redaktionell an der „Neuen Mülhauſer Zeitung“, 1873 an der „Spenerſchen Zeitung“ in Berlin, 1874–76 an der „Saar- brücker Zeitung“, 1877 an den „Chem- nitzer Nachrichten“, 1882–87 am „Meißener Tageblatt“ und 1890–91 am „Straßburger Tageblatt.“ Seit 1891 lebt er als unabhängiger Schriftſteller in Dresden und war nur in den Jahren 1899–1901 in Lim- burg a. d. Lahn, in Saulgau (Ober- ſchwaben) und in Straßburg i. E. als Redakteur tätig. Von ſeinen zahl- reichen kriegsgeſchichtlichen, patrio- tiſchen ꝛc. Schriften ſehen wir ab; hier ſind zu erwähnen S: Zweierlei *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/42>, abgerufen am 23.11.2024.