Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Gol Goltz, Colmar Freiherr von der,
Gol ihm 1887 den Charakter als Oberst,1890 als Generalmajor u. 1895 als Generalleutnant verliehen. Jm Dez. 1895 trat G. aus dem türk. Dienste aus und als Kommandeur der 5. Di- vision (Frankfurt a. d. O.) wieder in den preußischen Militärdienst zurück. 1898 wurde er mit der Wahrnehmung der Geschäfte der Generalinspektion des Jngenieur- u. Pionierkorps und der Festungen beauftragt, 1899 zum Chef des Jngenieurkorps und im Januar 1902 zum kommandierenden General des 1. Armeekorps in Königs- berg i. Pr. ernannt. Hier verlieh ihm Ende 1903 die Provinzialuniversität das Ehrendiplom eines Dr. phil. Jm Herbst 1907 wurde ihm die neuge- gründete 6. Armeeinspektion, mit dem Sitz in Berlin, übertragen; im Ja- nuar 1908 wurde er vom Kaiser als lebenslängliches Mitglied in das Herrenhaus berufen und im Septbr. d. J. zum General-Oberst ernannt. Außer mehreren kriegswissenschaft- lichen Werken veröffentlichte er S:
*Golz, Marcell, der jetzige Name S: Gräfin Mara *
[Spaltenumbruch] Gol Goltz, Colmar Freiherr von der,
Gol ihm 1887 den Charakter als Oberſt,1890 als Generalmajor u. 1895 als Generalleutnant verliehen. Jm Dez. 1895 trat G. aus dem türk. Dienſte aus und als Kommandeur der 5. Di- viſion (Frankfurt a. d. O.) wieder in den preußiſchen Militärdienſt zurück. 1898 wurde er mit der Wahrnehmung der Geſchäfte der Generalinſpektion des Jngenieur- u. Pionierkorps und der Feſtungen beauftragt, 1899 zum Chef des Jngenieurkorps und im Januar 1902 zum kommandierenden General des 1. Armeekorps in Königs- berg i. Pr. ernannt. Hier verlieh ihm Ende 1903 die Provinzialuniverſität das Ehrendiplom eines Dr. phil. Jm Herbſt 1907 wurde ihm die neuge- gründete 6. Armeeinſpektion, mit dem Sitz in Berlin, übertragen; im Ja- nuar 1908 wurde er vom Kaiſer als lebenslängliches Mitglied in das Herrenhaus berufen und im Septbr. d. J. zum General-Oberſt ernannt. Außer mehreren kriegswiſſenſchaft- lichen Werken veröffentlichte er S:
*Golz, Marcell, der jetzige Name S: Gräfin Mara *
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Gol
Gol
Goltz, Colmar Freiherr von der,
pſeud. W. von Dünheim, wurde
am 12. Aug. 1843 in Vielkenfeld bei
Labiau in Oſtpreußen als der Sohn
des (in Danzig 1849 †) Leutnants
Erhard v. d. Goltz geboren, beſuchte
die Realſchule in Königsberg, die Ka-
dettenkorps zu Kulm und Berlin und
trat 1861 als Leutnant in das 41.
Regiment ein, mit dem er 1863 an
der ruſſiſchen Grenzbeſetzung teil-
nahm. Vom Oktober 1864 bis Mai
1866 beſuchte er die Kriegsakademie
in Berlin, machte dann den Feldzug
in Böhmen mit, in welchem er bei
Trautenau ſchwer verwundet ward,
kam im November 1866 abermals zur
Kriegsakademie, im Oktbr. 1867 zur
Dienſtleiſtung beim Gardefeldartille-
rieregiment, wurde 1868 in das topo-
graphiſche Bureau des Generalſtabs
berufen, war 1870–71 Generalſtabs-
offizier beim Oberkommando der 2.
Armee, wurde 1871 Lehrer an der
Kriegsſchule in Potsdam, aber noch
in demſelben Jahre als Hauptmann
in den Großen Generalſtab berufen.
Seit dem Frühjahr 1872 bei der
topographiſchen und dann bei der
kriegsgeſchichtl. Abteilung desſelben
tätig, erfolgte 1874 ſeine Verſetzung
zum Generalſtabe der 6. Diviſion
nach Brandenburg a. H. und 1877 in
das 7. thüringiſche Jnfanterieregi-
ment Nr. 96. Doch kehrte er ſchon
1878 zur kriegsgeſchichtlichen Abtei-
lung des Großen Generalſtabs und
als Lehrer an der Kriegsakademie
nach Berlin zurück, wurde bald Major
u. ging 1883 als Oberſtleutnant z. D.
mit Urlaub nach Konſtantinopel, um
als Paſcha in der türkiſchen Armee
die Leitung der Offizierſchule zu über-
nehmen. Hier erhielt er den Rang
eines ottomaniſchen Brigadegenerals,
wurde auch im Jan. 1886 als Sous-
chef des Generalſtabes in die neuge-
bildete Armeeorganiſationskommiſ-
ſion berufen und 1895 zum türkiſchen
Marſchall ernannt. Sein Kaiſer hatte
ihm 1887 den Charakter als Oberſt,
1890 als Generalmajor u. 1895 als
Generalleutnant verliehen. Jm Dez.
1895 trat G. aus dem türk. Dienſte
aus und als Kommandeur der 5. Di-
viſion (Frankfurt a. d. O.) wieder in
den preußiſchen Militärdienſt zurück.
1898 wurde er mit der Wahrnehmung
der Geſchäfte der Generalinſpektion
des Jngenieur- u. Pionierkorps und
der Feſtungen beauftragt, 1899 zum
Chef des Jngenieurkorps und im
Januar 1902 zum kommandierenden
General des 1. Armeekorps in Königs-
berg i. Pr. ernannt. Hier verlieh ihm
Ende 1903 die Provinzialuniverſität
das Ehrendiplom eines Dr. phil. Jm
Herbſt 1907 wurde ihm die neuge-
gründete 6. Armeeinſpektion, mit dem
Sitz in Berlin, übertragen; im Ja-
nuar 1908 wurde er vom Kaiſer als
lebenslängliches Mitglied in das
Herrenhaus berufen und im Septbr.
d. J. zum General-Oberſt ernannt.
Außer mehreren kriegswiſſenſchaft-
lichen Werken veröffentlichte er
S:
Angeline (R.), 1875. – Reiſeſchilde-
rungen aus dem Orient, 1895. – Ana-
toliſche Ausflüge (Reiſebilder), 1896.
– Wie ich Schriftſteller wurde, und
was ich dann ſchrieb (Hum.), 1898.
*Golz, Marcell, der jetzige Name
für M. C. Golzbiéwski, wurde
am 17. Jan. 1881 in Berlin geboren
u. hat trotz ſeiner Jugend ſchon ver-
ſchiedene Lebensſtationen durchge-
macht. Nach Beſuch des Gymnaſiums
ſtudierte er neuere Sprachen u. Lite-
ratur, wurde dann Poſtbeamter, Ver-
ſicherungsſchreiber, Bankbeamter, Re-
dakteur, Schauſpieler, zurzeit der
„Überbrettl“ Mitleiter des Kabaretts
„Muſenpenne Geſindel“, danach
Schriftſteller, Dramaturg am „Ber-
liner Theater“, Oberregiſſeur und
Dramaturg am Deutſchen Theater in
St. Paul (Minneſota) und lebt ſeit
1907 als Schauſpieler und Schrift-
ſteller in Berlin.
S: Gräfin Mara
(Nn.), 1901. – Wiederſehen (Einakter),
*
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