Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Fri
Absolvierung der Realschule, im Alter
von 15 Jahren einem Bankgeschäft
als Lehrling überwiesen. Jm Jahre
1872 bekleidete F. eine angenehme
Stellung in einem Wiener Bankhause,
gab dieselbe aber auf und ging nach
Hamburg, wo er als Journalist und
Schauspieler tätig war. Jm Auf-
trage des Chefredakteurs der "Natio-
nal-Zeitung" in Berlin, Dr. Zabel,
begab er sich nach Nordamerika, um
diesen Erdteil behufs Berichterstat-
tung zu bereisen. Der frühe Tod Za-
bels zerstörte seine Pläne. F. zog nun
als Pedlar, Kellner, Buchhalter, Pa-
pierhändler etc. bis St. Louis, wo er
Mitarbeiter an Karl Schurz' "West-
licher Post" wurde, und kehrte nach
anderthalb Jahren nach Europa zu-
rück (1876). Zunächst war er in Ber-
lin für verschiedene Zeitungen tätig,
dann wurde er technischer Leiter des
Karl-Schulze-Theaters in Hamburg
und ging von hier nach Libau, wo er
den "Tagesanzeiger" begründen half.
Es gelang ihm, die Absetzung des
Polizeiministers durchzusetzen, doch
wurde er darauf selbst ausgewiesen.
Er ging wieder nach Wien zurück und
siedelte 1887 nach Berlin über, wo er
das Skandalblatt "Neu-Berlin" her-
ausgab, dessen schmutzige Artikel im
Februar 1890 zu seiner Verurteilung
führten. Nach Verbüßung seiner Frei-
heitsstrafe (1892) wurde er aus Ber-
lin ausgewiesen; er begab sich nach
Wien, wo er seitdem die Zeitschrift
"Karikaturen" herausgibt.

S:

Die
Kinder des Verbannten (R.), 1883. -
Die Frau des Verwalters (R.), 1879.
- Von hier und dort und überall
(Gesammelte Novellen), 1893.

*Friederichs, Adelheid,

* am 30.
Juli 1859 zu Bremen als die Tochter
eines Leutnants, besuchte eine Ele-
mentar- u. höhere Töchterschule da-
selbst, trat 1876 in das Lehrerinnen-
seminar des A. Knippenberg, absol-
vierte 1878 ihr Staatsexamen und
fungiert nunmehr als Lehrerin in
[Spaltenumbruch]

Fri
ihrer Vaterstadt.

S:

Hilda und An-
tonius (Schsp.), 1880. - Die Macht
der Liebe (Weihnachtsmärchen in 4
Bildern), 1906.

Friedheim, P.,

Pseudon. für P.
Stursberg; s. d.!

*Friedl, Michael J.,

* am 23. Mai
1870 zu St. Pölten bei Wien, ver-
lebte seine Jugend in Wien und hat
dort auch seinen Studienweg zurück-
gelegt. Er hatte zuletzt eine Beamten-
stellung beim Wiener Magistrat inne,
starb aber bereits Ende Febr. 1898.

S:

"Übers Jahr" (Schsp.), 1897. -
Flaneurien (Ge. u. Gedanken), 1897.

Friedland, Alma,

Pseudon. für
Antonie Böhm; s. d.!

Friedland, Ferdinand,

Pseudon.
für Paul Ettlinger; s. d.!

Friedland, Karl,

Pseud. für Karl
Grunert;
s. d.!

*Friedländer(-Werther), Em-
ma,

wurde am 13. Mai 1857 zu Massel-
witz bei Breslau als die Tochter des
Rittergutsbesitzers Werther gebo-
ren und wuchs unter der treuen Ob-
hut liebender Eltern in den denkbar
günstigsten Verhältnissen auf. Durch
die sorgsamste Erziehung wurden die
herrlichen Geistesgaben des jungen
Mädchens auf das glänzendste ent-
wickelt. Jn noch jugendlichem Alter
vermählte sie sich nach Breslau, wo
sie in den ersten Gesellschaftskreisen
eine hervorragende Stellung ein-
nahm; später siedelte die junge Frau
mit ihrer Familie nach Berlin über,
und hier verstand sie es in seltener
Weise, einen gewählten Kreis von
Schriftstellern, Künstlern, geistreichen
und bedeutenden Menschen in ihrem
Salon zu sammeln. Angeregt durch
den Verkehr mit literarischen Größen,
gab sie dann auch ihrem schriftstelleri-
schen Drange Ausdruck, indem sie zu-
nächst in Tagesblättern eine Reihe
humoristischer Skizzen und Novellet-
ten veröffentlichte, von denen sie spä-
ter einen Teil sammelte und heraus-
gab. Jm Jahre 1895 ließ sie sich von

*


[Spaltenumbruch]

Fri
Abſolvierung der Realſchule, im Alter
von 15 Jahren einem Bankgeſchäft
als Lehrling überwieſen. Jm Jahre
1872 bekleidete F. eine angenehme
Stellung in einem Wiener Bankhauſe,
gab dieſelbe aber auf und ging nach
Hamburg, wo er als Journaliſt und
Schauſpieler tätig war. Jm Auf-
trage des Chefredakteurs der „Natio-
nal-Zeitung“ in Berlin, Dr. Zabel,
begab er ſich nach Nordamerika, um
dieſen Erdteil behufs Berichterſtat-
tung zu bereiſen. Der frühe Tod Za-
bels zerſtörte ſeine Pläne. F. zog nun
als Pedlar, Kellner, Buchhalter, Pa-
pierhändler ꝛc. bis St. Louis, wo er
Mitarbeiter an Karl Schurz’ „Weſt-
licher Poſt“ wurde, und kehrte nach
anderthalb Jahren nach Europa zu-
rück (1876). Zunächſt war er in Ber-
lin für verſchiedene Zeitungen tätig,
dann wurde er techniſcher Leiter des
Karl-Schulze-Theaters in Hamburg
und ging von hier nach Libau, wo er
den „Tagesanzeiger“ begründen half.
Es gelang ihm, die Abſetzung des
Polizeiminiſters durchzuſetzen, doch
wurde er darauf ſelbſt ausgewieſen.
Er ging wieder nach Wien zurück und
ſiedelte 1887 nach Berlin über, wo er
das Skandalblatt „Neu-Berlin“ her-
ausgab, deſſen ſchmutzige Artikel im
Februar 1890 zu ſeiner Verurteilung
führten. Nach Verbüßung ſeiner Frei-
heitsſtrafe (1892) wurde er aus Ber-
lin ausgewieſen; er begab ſich nach
Wien, wo er ſeitdem die Zeitſchrift
„Karikaturen“ herausgibt.

S:

Die
Kinder des Verbannten (R.), 1883. –
Die Frau des Verwalters (R.), 1879.
– Von hier und dort und überall
(Geſammelte Novellen), 1893.

*Friederichs, Adelheid,

* am 30.
Juli 1859 zu Bremen als die Tochter
eines Leutnants, beſuchte eine Ele-
mentar- u. höhere Töchterſchule da-
ſelbſt, trat 1876 in das Lehrerinnen-
ſeminar des A. Knippenberg, abſol-
vierte 1878 ihr Staatsexamen und
fungiert nunmehr als Lehrerin in
[Spaltenumbruch]

Fri
ihrer Vaterſtadt.

S:

Hilda und An-
tonius (Schſp.), 1880. – Die Macht
der Liebe (Weihnachtsmärchen in 4
Bildern), 1906.

Friedheim, P.,

Pſeudon. für P.
Stursberg; ſ. d.!

*Friedl, Michael J.,

* am 23. Mai
1870 zu St. Pölten bei Wien, ver-
lebte ſeine Jugend in Wien und hat
dort auch ſeinen Studienweg zurück-
gelegt. Er hatte zuletzt eine Beamten-
ſtellung beim Wiener Magiſtrat inne,
ſtarb aber bereits Ende Febr. 1898.

S:

„Übers Jahr“ (Schſp.), 1897. –
Flaneurien (Ge. u. Gedanken), 1897.

Friedland, Alma,

Pſeudon. für
Antonie Böhm; ſ. d.!

Friedland, Ferdinand,

Pſeudon.
für Paul Ettlinger; ſ. d.!

Friedland, Karl,

Pſeud. für Karl
Grunert;
ſ. d.!

*Friedländer(-Werther), Em-
ma,

wurde am 13. Mai 1857 zu Maſſel-
witz bei Breslau als die Tochter des
Rittergutsbeſitzers Werther gebo-
ren und wuchs unter der treuen Ob-
hut liebender Eltern in den denkbar
günſtigſten Verhältniſſen auf. Durch
die ſorgſamſte Erziehung wurden die
herrlichen Geiſtesgaben des jungen
Mädchens auf das glänzendſte ent-
wickelt. Jn noch jugendlichem Alter
vermählte ſie ſich nach Breslau, wo
ſie in den erſten Geſellſchaftskreiſen
eine hervorragende Stellung ein-
nahm; ſpäter ſiedelte die junge Frau
mit ihrer Familie nach Berlin über,
und hier verſtand ſie es in ſeltener
Weiſe, einen gewählten Kreis von
Schriftſtellern, Künſtlern, geiſtreichen
und bedeutenden Menſchen in ihrem
Salon zu ſammeln. Angeregt durch
den Verkehr mit literariſchen Größen,
gab ſie dann auch ihrem ſchriftſtelleri-
ſchen Drange Ausdruck, indem ſie zu-
nächſt in Tagesblättern eine Reihe
humoriſtiſcher Skizzen und Novellet-
ten veröffentlichte, von denen ſie ſpä-
ter einen Teil ſammelte und heraus-
gab. Jm Jahre 1895 ließ ſie ſich von

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0284" n="280"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Fri</hi></fw><lb/>
Ab&#x017F;olvierung der Real&#x017F;chule, im Alter<lb/>
von 15 Jahren einem Bankge&#x017F;chäft<lb/>
als Lehrling überwie&#x017F;en. Jm Jahre<lb/>
1872 bekleidete F. eine angenehme<lb/>
Stellung in einem Wiener Bankhau&#x017F;e,<lb/>
gab die&#x017F;elbe aber auf und ging nach<lb/>
Hamburg, wo er als Journali&#x017F;t und<lb/>
Schau&#x017F;pieler tätig war. Jm Auf-<lb/>
trage des Chefredakteurs der &#x201E;Natio-<lb/>
nal-Zeitung&#x201C; in Berlin, <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Zabel,<lb/>
begab er &#x017F;ich nach Nordamerika, um<lb/>
die&#x017F;en Erdteil behufs Berichter&#x017F;tat-<lb/>
tung zu berei&#x017F;en. Der frühe Tod Za-<lb/>
bels zer&#x017F;törte &#x017F;eine Pläne. F. zog nun<lb/>
als Pedlar, Kellner, Buchhalter, Pa-<lb/>
pierhändler &#xA75B;c. bis St. Louis, wo er<lb/>
Mitarbeiter an Karl Schurz&#x2019; &#x201E;We&#x017F;t-<lb/>
licher Po&#x017F;t&#x201C; wurde, und kehrte nach<lb/>
anderthalb Jahren nach Europa zu-<lb/>
rück (1876). Zunäch&#x017F;t war er in Ber-<lb/>
lin für ver&#x017F;chiedene Zeitungen tätig,<lb/>
dann wurde er techni&#x017F;cher Leiter des<lb/>
Karl-Schulze-Theaters in Hamburg<lb/>
und ging von hier nach Libau, wo er<lb/>
den &#x201E;Tagesanzeiger&#x201C; begründen half.<lb/>
Es gelang ihm, die Ab&#x017F;etzung des<lb/>
Polizeimini&#x017F;ters durchzu&#x017F;etzen, doch<lb/>
wurde er darauf &#x017F;elb&#x017F;t ausgewie&#x017F;en.<lb/>
Er ging wieder nach Wien zurück und<lb/>
&#x017F;iedelte 1887 nach Berlin über, wo er<lb/>
das Skandalblatt &#x201E;Neu-Berlin&#x201C; her-<lb/>
ausgab, de&#x017F;&#x017F;en &#x017F;chmutzige Artikel im<lb/>
Februar 1890 zu &#x017F;einer Verurteilung<lb/>
führten. Nach Verbüßung &#x017F;einer Frei-<lb/>
heits&#x017F;trafe (1892) wurde er aus Ber-<lb/>
lin ausgewie&#x017F;en; er begab &#x017F;ich nach<lb/>
Wien, wo er &#x017F;eitdem die Zeit&#x017F;chrift<lb/>
&#x201E;Karikaturen&#x201C; herausgibt. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Die<lb/>
Kinder des Verbannten (R.), 1883. &#x2013;<lb/>
Die Frau des Verwalters (R.), 1879.<lb/>
&#x2013; Von hier und dort und überall<lb/>
(Ge&#x017F;ammelte Novellen), 1893.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Friederichs,</hi> Adelheid,</head>
        <p> * am 30.<lb/>
Juli 1859 zu Bremen als die Tochter<lb/>
eines Leutnants, be&#x017F;uchte eine Ele-<lb/>
mentar- u. höhere Töchter&#x017F;chule da-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t, trat 1876 in das Lehrerinnen-<lb/>
&#x017F;eminar des A. Knippenberg, ab&#x017F;ol-<lb/>
vierte 1878 ihr Staatsexamen und<lb/>
fungiert nunmehr als Lehrerin in<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Fri</hi></fw><lb/>
ihrer Vater&#x017F;tadt. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Hilda und An-<lb/>
tonius (Sch&#x017F;p.), 1880. &#x2013; Die Macht<lb/>
der Liebe (Weihnachtsmärchen in 4<lb/>
Bildern), 1906.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Friedheim,</hi> P.,</head>
        <p> P&#x017F;eudon. für P.<lb/><hi rendition="#g">Stursberg;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Friedl,</hi> Michael J.,</head>
        <p> * am 23. Mai<lb/>
1870 zu St. Pölten bei Wien, ver-<lb/>
lebte &#x017F;eine Jugend in Wien und hat<lb/>
dort auch &#x017F;einen Studienweg zurück-<lb/>
gelegt. Er hatte zuletzt eine Beamten-<lb/>
&#x017F;tellung beim Wiener Magi&#x017F;trat inne,<lb/>
&#x017F;tarb aber bereits Ende Febr. 1898.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> &#x201E;Übers Jahr&#x201C; (Sch&#x017F;p.), 1897. &#x2013;<lb/>
Flaneurien (Ge. u. Gedanken), 1897.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Friedland,</hi> Alma,</head>
        <p> P&#x017F;eudon. für<lb/><hi rendition="#g">Antonie Böhm;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Friedland,</hi> Ferdinand,</head>
        <p> P&#x017F;eudon.<lb/>
für <hi rendition="#g">Paul Ettlinger;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Friedland,</hi> Karl,</head>
        <p> P&#x017F;eud. für <hi rendition="#g">Karl<lb/>
Grunert;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Friedländer(-Werther),</hi> Em-<lb/>
ma,</head>
        <p> wurde am 13. Mai 1857 zu Ma&#x017F;&#x017F;el-<lb/>
witz bei Breslau als die Tochter des<lb/>
Rittergutsbe&#x017F;itzers <hi rendition="#g">Werther</hi> gebo-<lb/>
ren und wuchs unter der treuen Ob-<lb/>
hut liebender Eltern in den denkbar<lb/>
gün&#x017F;tig&#x017F;ten Verhältni&#x017F;&#x017F;en auf. Durch<lb/>
die &#x017F;org&#x017F;am&#x017F;te Erziehung wurden die<lb/>
herrlichen Gei&#x017F;tesgaben des jungen<lb/>
Mädchens auf das glänzend&#x017F;te ent-<lb/>
wickelt. Jn noch jugendlichem Alter<lb/>
vermählte &#x017F;ie &#x017F;ich nach Breslau, wo<lb/>
&#x017F;ie in den er&#x017F;ten Ge&#x017F;ell&#x017F;chaftskrei&#x017F;en<lb/>
eine hervorragende Stellung ein-<lb/>
nahm; &#x017F;päter &#x017F;iedelte die junge Frau<lb/>
mit ihrer Familie nach Berlin über,<lb/>
und hier ver&#x017F;tand &#x017F;ie es in &#x017F;eltener<lb/>
Wei&#x017F;e, einen gewählten Kreis von<lb/>
Schrift&#x017F;tellern, Kün&#x017F;tlern, gei&#x017F;treichen<lb/>
und bedeutenden Men&#x017F;chen in ihrem<lb/>
Salon zu &#x017F;ammeln. Angeregt durch<lb/>
den Verkehr mit literari&#x017F;chen Größen,<lb/>
gab &#x017F;ie dann auch ihrem &#x017F;chrift&#x017F;telleri-<lb/>
&#x017F;chen Drange Ausdruck, indem &#x017F;ie zu-<lb/>
näch&#x017F;t in Tagesblättern eine Reihe<lb/>
humori&#x017F;ti&#x017F;cher Skizzen und Novellet-<lb/>
ten veröffentlichte, von denen &#x017F;ie &#x017F;pä-<lb/>
ter einen Teil &#x017F;ammelte und heraus-<lb/>
gab. Jm Jahre 1895 ließ &#x017F;ie &#x017F;ich von<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[280/0284] Fri Fri Abſolvierung der Realſchule, im Alter von 15 Jahren einem Bankgeſchäft als Lehrling überwieſen. Jm Jahre 1872 bekleidete F. eine angenehme Stellung in einem Wiener Bankhauſe, gab dieſelbe aber auf und ging nach Hamburg, wo er als Journaliſt und Schauſpieler tätig war. Jm Auf- trage des Chefredakteurs der „Natio- nal-Zeitung“ in Berlin, Dr. Zabel, begab er ſich nach Nordamerika, um dieſen Erdteil behufs Berichterſtat- tung zu bereiſen. Der frühe Tod Za- bels zerſtörte ſeine Pläne. F. zog nun als Pedlar, Kellner, Buchhalter, Pa- pierhändler ꝛc. bis St. Louis, wo er Mitarbeiter an Karl Schurz’ „Weſt- licher Poſt“ wurde, und kehrte nach anderthalb Jahren nach Europa zu- rück (1876). Zunächſt war er in Ber- lin für verſchiedene Zeitungen tätig, dann wurde er techniſcher Leiter des Karl-Schulze-Theaters in Hamburg und ging von hier nach Libau, wo er den „Tagesanzeiger“ begründen half. Es gelang ihm, die Abſetzung des Polizeiminiſters durchzuſetzen, doch wurde er darauf ſelbſt ausgewieſen. Er ging wieder nach Wien zurück und ſiedelte 1887 nach Berlin über, wo er das Skandalblatt „Neu-Berlin“ her- ausgab, deſſen ſchmutzige Artikel im Februar 1890 zu ſeiner Verurteilung führten. Nach Verbüßung ſeiner Frei- heitsſtrafe (1892) wurde er aus Ber- lin ausgewieſen; er begab ſich nach Wien, wo er ſeitdem die Zeitſchrift „Karikaturen“ herausgibt. S: Die Kinder des Verbannten (R.), 1883. – Die Frau des Verwalters (R.), 1879. – Von hier und dort und überall (Geſammelte Novellen), 1893. *Friederichs, Adelheid, * am 30. Juli 1859 zu Bremen als die Tochter eines Leutnants, beſuchte eine Ele- mentar- u. höhere Töchterſchule da- ſelbſt, trat 1876 in das Lehrerinnen- ſeminar des A. Knippenberg, abſol- vierte 1878 ihr Staatsexamen und fungiert nunmehr als Lehrerin in ihrer Vaterſtadt. S: Hilda und An- tonius (Schſp.), 1880. – Die Macht der Liebe (Weihnachtsmärchen in 4 Bildern), 1906. Friedheim, P., Pſeudon. für P. Stursberg; ſ. d.! *Friedl, Michael J., * am 23. Mai 1870 zu St. Pölten bei Wien, ver- lebte ſeine Jugend in Wien und hat dort auch ſeinen Studienweg zurück- gelegt. Er hatte zuletzt eine Beamten- ſtellung beim Wiener Magiſtrat inne, ſtarb aber bereits Ende Febr. 1898. S: „Übers Jahr“ (Schſp.), 1897. – Flaneurien (Ge. u. Gedanken), 1897. Friedland, Alma, Pſeudon. für Antonie Böhm; ſ. d.! Friedland, Ferdinand, Pſeudon. für Paul Ettlinger; ſ. d.! Friedland, Karl, Pſeud. für Karl Grunert; ſ. d.! *Friedländer(-Werther), Em- ma, wurde am 13. Mai 1857 zu Maſſel- witz bei Breslau als die Tochter des Rittergutsbeſitzers Werther gebo- ren und wuchs unter der treuen Ob- hut liebender Eltern in den denkbar günſtigſten Verhältniſſen auf. Durch die ſorgſamſte Erziehung wurden die herrlichen Geiſtesgaben des jungen Mädchens auf das glänzendſte ent- wickelt. Jn noch jugendlichem Alter vermählte ſie ſich nach Breslau, wo ſie in den erſten Geſellſchaftskreiſen eine hervorragende Stellung ein- nahm; ſpäter ſiedelte die junge Frau mit ihrer Familie nach Berlin über, und hier verſtand ſie es in ſeltener Weiſe, einen gewählten Kreis von Schriftſtellern, Künſtlern, geiſtreichen und bedeutenden Menſchen in ihrem Salon zu ſammeln. Angeregt durch den Verkehr mit literariſchen Größen, gab ſie dann auch ihrem ſchriftſtelleri- ſchen Drange Ausdruck, indem ſie zu- nächſt in Tagesblättern eine Reihe humoriſtiſcher Skizzen und Novellet- ten veröffentlichte, von denen ſie ſpä- ter einen Teil ſammelte und heraus- gab. Jm Jahre 1895 ließ ſie ſich von *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/284
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/284>, abgerufen am 24.11.2024.