Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] For *Forbes-Mosse, Jrene, eine S: Mezza- Formey, Alfred, * am 31. Juli S: Himmelan! (Geistl. Lr.), Formstecher, Salomon, wurde For tern in Offenbach a. M. geboren. SeinVater ernährte die Familie mit der Holzformstecherkunst u. hatte danach seinen Namen gewählt. Zum jüdi- schen Theologen bestimmt, erhielt F. von einem Rabbiner Unterricht in der hebräischen Sprache und den rabbi- nischen Wissenschaften, während er gleichzeitig die lateinische Schule sei- ner Vaterstadt besuchte, setzte dann 1827 in Gießen seine Studien fort u. bezog 1828 dort auch die Universität, wo er Philosophie, Philologie und Theologie studierte. Nachdem er 1831 das Doktordiplom erworben, kehrte er in seine Vaterstadt zurück, wo er sich ausschließlich dem Studium der jüdischen Theologie hingab. Jm Jahre 1832 wurde er Prediger und Religionslehrer und 1842 zum Rab- biner ernannt. Als solcher führte er die deutsche Predigt u. den Gebrauch der Orgel beim jüdischen Gottesdienst ein. Am 1. Oktober 1882 feierte er sein 50jähriges Jubiläum und wurde bei dieser Gelegenheit zum Ehren- bürger von Offenbach u. zum Ehren- mitgliede des Offenbacher Vereins für Naturkunde ernannt. Er starb in seiner Vaterstadt am 24. April 1889. Außer einer Reihe theologischer Schriften, worin er sich als begeister- ten Anhänger des Reformjudentums bekennt, veröffentlichte er S: Buchen- Forrer, J., ein Schweizer Dichter, S: Hans Wald- Forrer, Klara, siehe Holzmann- Forsch, Hermann, Pseudon. für Forsten, Hans, Pseud. für Georg Forstenheim, Anna, Pseud. für *
[Spaltenumbruch] For *Forbes-Moſſe, Jrene, eine S: Mezza- Formey, Alfred, * am 31. Juli S: Himmelan! (Geiſtl. Lr.), Formſtecher, Salomon, wurde For tern in Offenbach a. M. geboren. SeinVater ernährte die Familie mit der Holzformſtecherkunſt u. hatte danach ſeinen Namen gewählt. Zum jüdi- ſchen Theologen beſtimmt, erhielt F. von einem Rabbiner Unterricht in der hebräiſchen Sprache und den rabbi- niſchen Wiſſenſchaften, während er gleichzeitig die lateiniſche Schule ſei- ner Vaterſtadt beſuchte, ſetzte dann 1827 in Gießen ſeine Studien fort u. bezog 1828 dort auch die Univerſität, wo er Philoſophie, Philologie und Theologie ſtudierte. Nachdem er 1831 das Doktordiplom erworben, kehrte er in ſeine Vaterſtadt zurück, wo er ſich ausſchließlich dem Studium der jüdiſchen Theologie hingab. Jm Jahre 1832 wurde er Prediger und Religionslehrer und 1842 zum Rab- biner ernannt. Als ſolcher führte er die deutſche Predigt u. den Gebrauch der Orgel beim jüdiſchen Gottesdienſt ein. Am 1. Oktober 1882 feierte er ſein 50jähriges Jubiläum und wurde bei dieſer Gelegenheit zum Ehren- bürger von Offenbach u. zum Ehren- mitgliede des Offenbacher Vereins für Naturkunde ernannt. Er ſtarb in ſeiner Vaterſtadt am 24. April 1889. Außer einer Reihe theologiſcher Schriften, worin er ſich als begeiſter- ten Anhänger des Reformjudentums bekennt, veröffentlichte er S: Buchen- Forrer, J., ein Schweizer Dichter, S: Hans Wald- Forrer, Klara, ſiehe Holzmann- Forſch, Hermann, Pſeudon. für Forſten, Hans, Pſeud. für Georg Forſtenheim, Anna, Pſeud. für *
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For
For
*Forbes-Moſſe, Jrene, eine
Tochter des Grafen Albert v. Flem-
ming und der Armgart von Arnim
(Tochter Achims u. Bettinas von Ar-
nim) wurde am 5. Auguſt 1864 in
Baden-Baden geboren und iſt eine
Schweſter der Eliſabeth von Heyking
(ſ. d.). Sie vermählte ſich 1884 mit
dem Grafen R. v. Oriola, doch wurde
dieſe Ehe 1895 geſchieden. Jm fol-
genden Jahre ging ſie eine zweite Ehe
ein, und zwar mit dem engliſchen
Major John Forbes-Moſſe, welcher
1904 ſtarb. Seitdem lebt Jrene auf
dem Lande bei Florenz.
S: Mezza-
voce (Ge.), 1901. – Poregrinas Som-
merabende (Lr. für eine Dämmer-
ſtunde und 30 Überſetzungen), 1904.
– Das Roſentor (Ge.), 1905.
Formey, Alfred, * am 31. Juli
1844 zu Deſſau, beſuchte das dortige
Gymnaſium und ſtudierte darauf in
Berlin und Leipzig Theologie. Nach-
dem er dann eine Zeitlang Lehrer an
der höheren Töchterſchule in Deſſau
geweſen u. vorübergehend als Pfarr-
verweſer in Baalberge und als Hilfs-
prediger in Bernburg gewirkt, ging
er 1873 nach Chile, wo er Prediger
der evangeliſchen Gemeinde in Puerto
Monte und Valparaiſo war, wurde
hier 1874 Superintendential-Vikar
und folgte 1876 einem Rufe als Pfar-
rer der evangeliſchen Gemeinde in
Wien. Er ſtarb am 25. Juni 1901
auf einem Gute der Herzogin von
Oldenburg in Ungarn, nachdem ihm
wenige Wochen vorher die Ehre zuteil
geworden war, das großherzoglich
luxemburgiſche Ehepaar bei ſeiner gol-
denen Hochzeit in Abbazzia einſegnen
zu dürfen.
S: Himmelan! (Geiſtl. Lr.),
1872. – Nach Hauſe! (Ge.), 1876. –
Aus Wald und Wogen (Ge.), 1884. –
Auf ſtillen Höhen (Ge.), 1885. –
Strandgut des Herzens (Gedichte),
1888. – Der Kriegsgefangene (O.,
Muſik von Goldmark), 1898.
Formſtecher, Salomon, wurde
am 28. Juli 1808 von jüdiſchen El-
tern in Offenbach a. M. geboren. Sein
Vater ernährte die Familie mit der
Holzformſtecherkunſt u. hatte danach
ſeinen Namen gewählt. Zum jüdi-
ſchen Theologen beſtimmt, erhielt F.
von einem Rabbiner Unterricht in der
hebräiſchen Sprache und den rabbi-
niſchen Wiſſenſchaften, während er
gleichzeitig die lateiniſche Schule ſei-
ner Vaterſtadt beſuchte, ſetzte dann
1827 in Gießen ſeine Studien fort u.
bezog 1828 dort auch die Univerſität,
wo er Philoſophie, Philologie und
Theologie ſtudierte. Nachdem er 1831
das Doktordiplom erworben, kehrte
er in ſeine Vaterſtadt zurück, wo er
ſich ausſchließlich dem Studium der
jüdiſchen Theologie hingab. Jm
Jahre 1832 wurde er Prediger und
Religionslehrer und 1842 zum Rab-
biner ernannt. Als ſolcher führte er
die deutſche Predigt u. den Gebrauch
der Orgel beim jüdiſchen Gottesdienſt
ein. Am 1. Oktober 1882 feierte er
ſein 50jähriges Jubiläum und wurde
bei dieſer Gelegenheit zum Ehren-
bürger von Offenbach u. zum Ehren-
mitgliede des Offenbacher Vereins
für Naturkunde ernannt. Er ſtarb in
ſeiner Vaterſtadt am 24. April 1889.
Außer einer Reihe theologiſcher
Schriften, worin er ſich als begeiſter-
ten Anhänger des Reformjudentums
bekennt, veröffentlichte er
S: Buchen-
ſtein und Cohnberg (R.), 1863.
Forrer, J., ein Schweizer Dichter,
geb. 1815, lebte als Fürſprech (Advo-
kat) in Winterthur und ſtarb daſelbſt
am 23. Juli 1872.
S: Hans Wald-
mann, Bürgermeiſter von Zürich
(Tr.), 1871. – Appius Claudius (Tr.),
1869. – Die Touriſten (Lſp.).
Forrer, Klara, ſiehe Holzmann-
Forrer!
Forſch, Hermann, Pſeudon. für
Albert Oppermann; ſ. d.!
Forſten, Hans, Pſeud. für Georg
Fürſtenheim; ſ. d.!
Forſtenheim, Anna, Pſeud. für
Anna Hirſchler; ſ. d.!
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