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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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und führte in seiner Begleitung ein
zwischen Gefahren und Genüssen ge-
teiltes Wanderleben auf dem Meere.
Zwei rasch aufeinander folgende Un-
glücksfälle ihres Schiffes beraubten
sie fast aller Existenzmittel u. schließ-
lich auch des Gatten, der seinen
bei einem Schiffsbrande erlittenen
Brandwunden nach zwölfmonatigem
Krankenlager erlag (1879). Jn dieser
Zeit machte Helene P. die ersten Ver-
suche, ihre Erfahrungen, Erlebnisse etc.
schriftstellerisch zu verwerten. Ende
1879 kehrte sie ins Elternhaus nach
Osnabrück zurück u. lebte teils hier,
teils auf Reisen, bis sie sich 1887 mit
dem Schriftsteller Otto Felsing in
Berlin (s. d.) verheiratete. Sie + da-
selbst am 29. Nov. 1906.

S:

Genre-
bilder aus dem Seeleben, 1883. 3. A.
1887. - Aus der Brandung des Le-
bens, 1887. - Der Nordstern und an-
deres (8 Nn.), 1890. 2. A. 1902. -
Seemannsliebe (Nn.), 1896. - Liebes-
fahrten (See- und Strandnovellen),
1906.

*Felsing, Otto,

* am 12. Januar
1854 zu Berlin, erhielt daselbst seine
Schulbildung, studierte seit 1872 in
Halle und seit 1874 in Jena Philo-
logie, Kunst- und Literaturgeschichte,
speziell englische Literatur, unter-
nahm 1875 eine Studienreise nach
England, trat nach der Rückkehr
(1876) in die Redaktion der "Saale-
zeitung" in Halle ein, verließ dieselbe
aber bald, um seiner Militärpflicht
zu genügen, und folgte dann 1878
einem Rufe nach Braunschweig, wo
er Redakteur des "Braunschweiger
Tageblatts" war, bis er 1885 als
Redakteur der "Berliner Presse" nach
Berlin übersiedelte. Hier verheiratete
er sich 1887 mit der Schriftstellerin
Helene Pichler (s. o.), die er aber schon
1906 durch den Tod verlor.

S:

Die
Tochter des Präsidenten (Schsp.),
1882. - Jmmergrün (Dram. Plau-
derei), 1882. - Marietta (Schsp.),
1883. - Jn Sturmesbrausen (R.),
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1893. - Streifzüge durch die Theater-
welt, 1895. - Sturmvogel (Fahrten
und Abenteuer in der Südsee), 1903.
- Mit Büchse und Falle (Kriegs- und
Jagdzüge durch Kamerun zum Tsad-
See), 1904. - Chinafahrten, 1901. -
Der blaue Diamant (Kolonial-E. a.
Deutsch-Ostafrika), 1902. - Rote
Männer in Ruanda (desgl.), 1905. -
Die goldene Schlange (desgl.), 1907.
- Gefahrvolle Fahrten (desgl.), 1909.
- Jn Sturm und Wettern (E. a. der
Südsee), 1908.

*Fensch, Albert Eduard Lud-
wig,

geb. am 14. März 1838 zu
Stettin, absolvierte zuerst die dortige
ecole de la colonie francaise und
später das Marien-Stifts-Gymna-
sium daselbst, worauf er in Halle und
Berlin Theologie u. Philosophie stu-
dierte. Sein Plan, sich der akademi-
schen Laufbahn zu widmen, scheiterte
an mancherlei widrigen Umständen.
Nachdem er mehrere Jahre teils als
Hauslehrer, teils als Lehrer an der
städtischen Realschule in Stettin ge-
wirkt, inzwischen auch beide theologi-
sche Examina und sein Rektorexamen
absolviert hatte, wurde er im Herbst
1865 in ein kombiniertes Kirchen- u.
Schulamt nach Wollin in Pommern
berufen. Der unierten Landeskirche
von Herzen zugetan, geriet er bald
mit dem in dortiger Gegend herr-
schenden fanatischen Konfessionalis-
mus in Konflikt; er begründete 1868
die kirchliche Zeitschrift "Union",
mußte aber schon 1869 die Redaktion
derselben eines plötzlich auftretenden
Augenleidens halber niederlegen. Jm
Jahre 1871 wurde er als Archidia-
konus an die Domkirche zu Soldin
berufen, wo er vielfach als theologi-
scher Schriftsteller tätig war, nahm
im Frühjahr 1877 die Pfarrstelle in
Richtenberg bei Stralsund an und
ging im Anfang des Jahres 1879 als
Oberpfarrer nach Forst in der Nie-
derlausitz, wo er bis zu seiner Eme-
ritierung (1903) im Amte stand und

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und führte in ſeiner Begleitung ein
zwiſchen Gefahren und Genüſſen ge-
teiltes Wanderleben auf dem Meere.
Zwei raſch aufeinander folgende Un-
glücksfälle ihres Schiffes beraubten
ſie faſt aller Exiſtenzmittel u. ſchließ-
lich auch des Gatten, der ſeinen
bei einem Schiffsbrande erlittenen
Brandwunden nach zwölfmonatigem
Krankenlager erlag (1879). Jn dieſer
Zeit machte Helene P. die erſten Ver-
ſuche, ihre Erfahrungen, Erlebniſſe ꝛc.
ſchriftſtelleriſch zu verwerten. Ende
1879 kehrte ſie ins Elternhaus nach
Osnabrück zurück u. lebte teils hier,
teils auf Reiſen, bis ſie ſich 1887 mit
dem Schriftſteller Otto Felſing in
Berlin (ſ. d.) verheiratete. Sie † da-
ſelbſt am 29. Nov. 1906.

S:

Genre-
bilder aus dem Seeleben, 1883. 3. A.
1887. – Aus der Brandung des Le-
bens, 1887. – Der Nordſtern und an-
deres (8 Nn.), 1890. 2. A. 1902. –
Seemannsliebe (Nn.), 1896. – Liebes-
fahrten (See- und Strandnovellen),
1906.

*Felſing, Otto,

* am 12. Januar
1854 zu Berlin, erhielt daſelbſt ſeine
Schulbildung, ſtudierte ſeit 1872 in
Halle und ſeit 1874 in Jena Philo-
logie, Kunſt- und Literaturgeſchichte,
ſpeziell engliſche Literatur, unter-
nahm 1875 eine Studienreiſe nach
England, trat nach der Rückkehr
(1876) in die Redaktion der „Saale-
zeitung“ in Halle ein, verließ dieſelbe
aber bald, um ſeiner Militärpflicht
zu genügen, und folgte dann 1878
einem Rufe nach Braunſchweig, wo
er Redakteur des „Braunſchweiger
Tageblatts“ war, bis er 1885 als
Redakteur der „Berliner Preſſe“ nach
Berlin überſiedelte. Hier verheiratete
er ſich 1887 mit der Schriftſtellerin
Helene Pichler (ſ. o.), die er aber ſchon
1906 durch den Tod verlor.

S:

Die
Tochter des Präſidenten (Schſp.),
1882. – Jmmergrün (Dram. Plau-
derei), 1882. – Marietta (Schſp.),
1883. – Jn Sturmesbrauſen (R.),
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Fen
1893. – Streifzüge durch die Theater-
welt, 1895. – Sturmvogel (Fahrten
und Abenteuer in der Südſee), 1903.
– Mit Büchſe und Falle (Kriegs- und
Jagdzüge durch Kamerun zum Tſad-
See), 1904. – Chinafahrten, 1901. –
Der blaue Diamant (Kolonial-E. a.
Deutſch-Oſtafrika), 1902. – Rote
Männer in Ruanda (desgl.), 1905. –
Die goldene Schlange (desgl.), 1907.
– Gefahrvolle Fahrten (desgl.), 1909.
– Jn Sturm und Wettern (E. a. der
Südſee), 1908.

*Fenſch, Albert Eduard Lud-
wig,

geb. am 14. März 1838 zu
Stettin, abſolvierte zuerſt die dortige
école de la colonie française und
ſpäter das Marien-Stifts-Gymna-
ſium daſelbſt, worauf er in Halle und
Berlin Theologie u. Philoſophie ſtu-
dierte. Sein Plan, ſich der akademi-
ſchen Laufbahn zu widmen, ſcheiterte
an mancherlei widrigen Umſtänden.
Nachdem er mehrere Jahre teils als
Hauslehrer, teils als Lehrer an der
ſtädtiſchen Realſchule in Stettin ge-
wirkt, inzwiſchen auch beide theologi-
ſche Examina und ſein Rektorexamen
abſolviert hatte, wurde er im Herbſt
1865 in ein kombiniertes Kirchen- u.
Schulamt nach Wollin in Pommern
berufen. Der unierten Landeskirche
von Herzen zugetan, geriet er bald
mit dem in dortiger Gegend herr-
ſchenden fanatiſchen Konfeſſionalis-
mus in Konflikt; er begründete 1868
die kirchliche Zeitſchrift „Union“,
mußte aber ſchon 1869 die Redaktion
derſelben eines plötzlich auftretenden
Augenleidens halber niederlegen. Jm
Jahre 1871 wurde er als Archidia-
konus an die Domkirche zu Soldin
berufen, wo er vielfach als theologi-
ſcher Schriftſteller tätig war, nahm
im Frühjahr 1877 die Pfarrſtelle in
Richtenberg bei Stralſund an und
ging im Anfang des Jahres 1879 als
Oberpfarrer nach Forſt in der Nie-
derlauſitz, wo er bis zu ſeiner Eme-
ritierung (1903) im Amte ſtand und

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[199/0203] Fel Fen und führte in ſeiner Begleitung ein zwiſchen Gefahren und Genüſſen ge- teiltes Wanderleben auf dem Meere. Zwei raſch aufeinander folgende Un- glücksfälle ihres Schiffes beraubten ſie faſt aller Exiſtenzmittel u. ſchließ- lich auch des Gatten, der ſeinen bei einem Schiffsbrande erlittenen Brandwunden nach zwölfmonatigem Krankenlager erlag (1879). Jn dieſer Zeit machte Helene P. die erſten Ver- ſuche, ihre Erfahrungen, Erlebniſſe ꝛc. ſchriftſtelleriſch zu verwerten. Ende 1879 kehrte ſie ins Elternhaus nach Osnabrück zurück u. lebte teils hier, teils auf Reiſen, bis ſie ſich 1887 mit dem Schriftſteller Otto Felſing in Berlin (ſ. d.) verheiratete. Sie † da- ſelbſt am 29. Nov. 1906. S: Genre- bilder aus dem Seeleben, 1883. 3. A. 1887. – Aus der Brandung des Le- bens, 1887. – Der Nordſtern und an- deres (8 Nn.), 1890. 2. A. 1902. – Seemannsliebe (Nn.), 1896. – Liebes- fahrten (See- und Strandnovellen), 1906. *Felſing, Otto, * am 12. Januar 1854 zu Berlin, erhielt daſelbſt ſeine Schulbildung, ſtudierte ſeit 1872 in Halle und ſeit 1874 in Jena Philo- logie, Kunſt- und Literaturgeſchichte, ſpeziell engliſche Literatur, unter- nahm 1875 eine Studienreiſe nach England, trat nach der Rückkehr (1876) in die Redaktion der „Saale- zeitung“ in Halle ein, verließ dieſelbe aber bald, um ſeiner Militärpflicht zu genügen, und folgte dann 1878 einem Rufe nach Braunſchweig, wo er Redakteur des „Braunſchweiger Tageblatts“ war, bis er 1885 als Redakteur der „Berliner Preſſe“ nach Berlin überſiedelte. Hier verheiratete er ſich 1887 mit der Schriftſtellerin Helene Pichler (ſ. o.), die er aber ſchon 1906 durch den Tod verlor. S: Die Tochter des Präſidenten (Schſp.), 1882. – Jmmergrün (Dram. Plau- derei), 1882. – Marietta (Schſp.), 1883. – Jn Sturmesbrauſen (R.), 1893. – Streifzüge durch die Theater- welt, 1895. – Sturmvogel (Fahrten und Abenteuer in der Südſee), 1903. – Mit Büchſe und Falle (Kriegs- und Jagdzüge durch Kamerun zum Tſad- See), 1904. – Chinafahrten, 1901. – Der blaue Diamant (Kolonial-E. a. Deutſch-Oſtafrika), 1902. – Rote Männer in Ruanda (desgl.), 1905. – Die goldene Schlange (desgl.), 1907. – Gefahrvolle Fahrten (desgl.), 1909. – Jn Sturm und Wettern (E. a. der Südſee), 1908. *Fenſch, Albert Eduard Lud- wig, geb. am 14. März 1838 zu Stettin, abſolvierte zuerſt die dortige école de la colonie française und ſpäter das Marien-Stifts-Gymna- ſium daſelbſt, worauf er in Halle und Berlin Theologie u. Philoſophie ſtu- dierte. Sein Plan, ſich der akademi- ſchen Laufbahn zu widmen, ſcheiterte an mancherlei widrigen Umſtänden. Nachdem er mehrere Jahre teils als Hauslehrer, teils als Lehrer an der ſtädtiſchen Realſchule in Stettin ge- wirkt, inzwiſchen auch beide theologi- ſche Examina und ſein Rektorexamen abſolviert hatte, wurde er im Herbſt 1865 in ein kombiniertes Kirchen- u. Schulamt nach Wollin in Pommern berufen. Der unierten Landeskirche von Herzen zugetan, geriet er bald mit dem in dortiger Gegend herr- ſchenden fanatiſchen Konfeſſionalis- mus in Konflikt; er begründete 1868 die kirchliche Zeitſchrift „Union“, mußte aber ſchon 1869 die Redaktion derſelben eines plötzlich auftretenden Augenleidens halber niederlegen. Jm Jahre 1871 wurde er als Archidia- konus an die Domkirche zu Soldin berufen, wo er vielfach als theologi- ſcher Schriftſteller tätig war, nahm im Frühjahr 1877 die Pfarrſtelle in Richtenberg bei Stralſund an und ging im Anfang des Jahres 1879 als Oberpfarrer nach Forſt in der Nie- derlauſitz, wo er bis zu ſeiner Eme- ritierung (1903) im Amte ſtand und *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/203>, abgerufen am 23.11.2024.