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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Erm
*Ermatinger, Emil,

geb. am 21.
Mai 1873 in Schaffhausen (Schweiz),
wuchs dort in engen, kleinbürger-
lichen Verhältnissen auf, besuchte die
Volks-, die Realschule und das Gym-
nasium daselbst und studierte seit
1893 in Zürich und Berlin klassische
Philologie, deutsche Literatur, Philo-
sophie und Sanskrit. Nachdem er
1897 in Zürich mit einer Dissertation
über "Die attische Autochthonensage
bis auf Euripides" zum Dr. phil.
promoviert worden, fand er sofort
Verwendung als Lehrer am Gymna-
sium zu Winterthur, wo seit 1900 der
Unterricht im Deutschen in den obe-
ren Klassen des Gymnasiums, der
Jndustrieschule u. der höheren Töch-
terschule ihm anvertraut ist. 1906
wurde er zum Professor daselbst er-
nannt, und seit 1908 hält er auch
Vorlesungen am Polytechnikum in
Zürich.

S:

Antike Lyrik im moder-
nen Gewande (Übersetzgn., mit R.
Hunziker), 1898. - Meleagros von
Gadara, ein Dichter der griechischen
Decadence, 1898. - Jenseit des Ta-
ges (Ge.), 1900. - Weggefährten
(En.), 1902. - Schweizerisches Dich-
terbuch (hersg. mit E. Haug), 1903.
- Friedrich Schiller (Vortrag zur
Jahrhundertfeier), 1905. - Der Weg
ins Leben (Eine Gymnasiastengesch.),
1909.

Ernest, Marie von,

siehe Marie
Vaselli!

Ernesti, Luise,

Pseud. für Mal-
wine von Humbracht;
s. d.!

Ernoth, Ernst,

Pseud. für Ernst
Cumme; s. d.!

Ernst,

Pseud. für Ernst Ldw. Emil
Holm; s. d.!

Ernst,

Pseud. für Matthias Jakob
Schleiden; s. d.!

Ernst,

Pseud. für Max Emanuel
Stern; s. d.!

Ernst, Adolf,

siehe Adolf Stern!

Ernst II., Herzog von Sachsen-
Koburg
und Gotha,

wurde am
21. Juni 1818 im Residenzschlosse
[Spaltenumbruch]

Ern
Ehrenburg als der Sohn des Herzogs
Ernst I. von Koburg geboren u. er-
hielt gemeinschaftlich mit seinem um
ein Jahr jüngeren Bruder Albert,
dem späteren Gemahl der Königin
von England, unter der Fürsorge
seines Vaters durch tüchtige Lehrer
(Hassenstein, Florschütz u. a.) eine
ausgezeichnete Erziehung u. Bildung.
Jm Jahre 1836 begleiteten die Brü-
der ihren Vater auf ihrer ersten gro-
ßen Reise an die Höfe von Holland,
England, Frankreich und schließlich
nach Brüssel, wo sie unter Aufsicht
ihres Oheims, des Königs Leopold,
während eines Jahres ihre wissen-
schaftlichen und Kunststudien fortsetz-
ten und ihre militärischen begannen.
Nachdem die Brüder seit dem Som-
mer 1837 noch drei Semester die Uni-
versität Bonn frequentiert, ging ihr
bis dahin stets geeinter Lebensweg
auseinander, indem Prinz Albert die
Vorbereitungen für die englische Ver-
bindung beginnen mußte, während
Prinz Ernst nach Dresden ging, um
als Rittmeister in das Gardereiter-
Regiment einzutreten. Er gehörte
dem Soldatenstande bis zu seiner
Vermählung mit Prinzeß Alexan-
drine von Baden an, die am 3. Mai
1842 erfolgte. Zwei Jahre später,
am 29. Jan. 1844, starb der Vater,
und Erbprinz Ernst folgte ihm als
Herzog in der Regierung. Als echt
deutscher Fürst hat er für die Größe
und Einigung des deutschen Vater-
landes mehr wie einer nach Kräften
und Vermögen gewirkt u. sich durch
solche Wirksamkeit zu einem der popu-
lärsten Fürsten in Deutschland ge-
macht. Er selbst berichtet darüber in
schlichtester Wahrheit in seinem her-
vorragenden Geschichtswerke "Aus
meinem Leben und aus meiner Zeit"
(II, 1887-88). Er starb zu Rein-
hardsbrunn bei Gotha am 22. Aug.
1893.

S:

Aus frühen Tagen (Ge.
von E. H. z. S.). O. O. u. J. (nur
als Manuskript gedruckt).

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Erm
*Ermatinger, Emil,

geb. am 21.
Mai 1873 in Schaffhauſen (Schweiz),
wuchs dort in engen, kleinbürger-
lichen Verhältniſſen auf, beſuchte die
Volks-, die Realſchule und das Gym-
naſium daſelbſt und ſtudierte ſeit
1893 in Zürich und Berlin klaſſiſche
Philologie, deutſche Literatur, Philo-
ſophie und Sanskrit. Nachdem er
1897 in Zürich mit einer Diſſertation
über „Die attiſche Autochthonenſage
bis auf Euripides“ zum Dr. phil.
promoviert worden, fand er ſofort
Verwendung als Lehrer am Gymna-
ſium zu Winterthur, wo ſeit 1900 der
Unterricht im Deutſchen in den obe-
ren Klaſſen des Gymnaſiums, der
Jnduſtrieſchule u. der höheren Töch-
terſchule ihm anvertraut iſt. 1906
wurde er zum Profeſſor daſelbſt er-
nannt, und ſeit 1908 hält er auch
Vorleſungen am Polytechnikum in
Zürich.

S:

Antike Lyrik im moder-
nen Gewande (Überſetzgn., mit R.
Hunziker), 1898. – Meleagros von
Gadara, ein Dichter der griechiſchen
Decadence, 1898. – Jenſeit des Ta-
ges (Ge.), 1900. – Weggefährten
(En.), 1902. – Schweizeriſches Dich-
terbuch (hersg. mit E. Haug), 1903.
– Friedrich Schiller (Vortrag zur
Jahrhundertfeier), 1905. – Der Weg
ins Leben (Eine Gymnaſiaſtengeſch.),
1909.

Erneſt, Marie von,

ſiehe Marie
Vaſelli!

Erneſti, Luiſe,

Pſeud. für Mal-
wine von Humbracht;
ſ. d.!

Ernoth, Ernſt,

Pſeud. für Ernſt
Cumme; ſ. d.!

Ernſt,

Pſeud. für Ernſt Ldw. Emil
Holm; ſ. d.!

Ernſt,

Pſeud. für Matthias Jakob
Schleiden; ſ. d.!

Ernſt,

Pſeud. für Max Emanuel
Stern; ſ. d.!

Ernſt, Adolf,

ſiehe Adolf Stern!

Ernſt II., Herzog von Sachſen-
Koburg
und Gotha,

wurde am
21. Juni 1818 im Reſidenzſchloſſe
[Spaltenumbruch]

Ern
Ehrenburg als der Sohn des Herzogs
Ernſt I. von Koburg geboren u. er-
hielt gemeinſchaftlich mit ſeinem um
ein Jahr jüngeren Bruder Albert,
dem ſpäteren Gemahl der Königin
von England, unter der Fürſorge
ſeines Vaters durch tüchtige Lehrer
(Haſſenſtein, Florſchütz u. a.) eine
ausgezeichnete Erziehung u. Bildung.
Jm Jahre 1836 begleiteten die Brü-
der ihren Vater auf ihrer erſten gro-
ßen Reiſe an die Höfe von Holland,
England, Frankreich und ſchließlich
nach Brüſſel, wo ſie unter Aufſicht
ihres Oheims, des Königs Leopold,
während eines Jahres ihre wiſſen-
ſchaftlichen und Kunſtſtudien fortſetz-
ten und ihre militäriſchen begannen.
Nachdem die Brüder ſeit dem Som-
mer 1837 noch drei Semeſter die Uni-
verſität Bonn frequentiert, ging ihr
bis dahin ſtets geeinter Lebensweg
auseinander, indem Prinz Albert die
Vorbereitungen für die engliſche Ver-
bindung beginnen mußte, während
Prinz Ernſt nach Dresden ging, um
als Rittmeiſter in das Gardereiter-
Regiment einzutreten. Er gehörte
dem Soldatenſtande bis zu ſeiner
Vermählung mit Prinzeß Alexan-
drine von Baden an, die am 3. Mai
1842 erfolgte. Zwei Jahre ſpäter,
am 29. Jan. 1844, ſtarb der Vater,
und Erbprinz Ernſt folgte ihm als
Herzog in der Regierung. Als echt
deutſcher Fürſt hat er für die Größe
und Einigung des deutſchen Vater-
landes mehr wie einer nach Kräften
und Vermögen gewirkt u. ſich durch
ſolche Wirkſamkeit zu einem der popu-
lärſten Fürſten in Deutſchland ge-
macht. Er ſelbſt berichtet darüber in
ſchlichteſter Wahrheit in ſeinem her-
vorragenden Geſchichtswerke „Aus
meinem Leben und aus meiner Zeit“
(II, 1887–88). Er ſtarb zu Rein-
hardsbrunn bei Gotha am 22. Aug.
1893.

S:

Aus frühen Tagen (Ge.
von E. H. z. S.). O. O. u. J. (nur
als Manuſkript gedruckt).

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[157/0161] Erm Ern *Ermatinger, Emil, geb. am 21. Mai 1873 in Schaffhauſen (Schweiz), wuchs dort in engen, kleinbürger- lichen Verhältniſſen auf, beſuchte die Volks-, die Realſchule und das Gym- naſium daſelbſt und ſtudierte ſeit 1893 in Zürich und Berlin klaſſiſche Philologie, deutſche Literatur, Philo- ſophie und Sanskrit. Nachdem er 1897 in Zürich mit einer Diſſertation über „Die attiſche Autochthonenſage bis auf Euripides“ zum Dr. phil. promoviert worden, fand er ſofort Verwendung als Lehrer am Gymna- ſium zu Winterthur, wo ſeit 1900 der Unterricht im Deutſchen in den obe- ren Klaſſen des Gymnaſiums, der Jnduſtrieſchule u. der höheren Töch- terſchule ihm anvertraut iſt. 1906 wurde er zum Profeſſor daſelbſt er- nannt, und ſeit 1908 hält er auch Vorleſungen am Polytechnikum in Zürich. S: Antike Lyrik im moder- nen Gewande (Überſetzgn., mit R. Hunziker), 1898. – Meleagros von Gadara, ein Dichter der griechiſchen Decadence, 1898. – Jenſeit des Ta- ges (Ge.), 1900. – Weggefährten (En.), 1902. – Schweizeriſches Dich- terbuch (hersg. mit E. Haug), 1903. – Friedrich Schiller (Vortrag zur Jahrhundertfeier), 1905. – Der Weg ins Leben (Eine Gymnaſiaſtengeſch.), 1909. Erneſt, Marie von, ſiehe Marie Vaſelli! Erneſti, Luiſe, Pſeud. für Mal- wine von Humbracht; ſ. d.! Ernoth, Ernſt, Pſeud. für Ernſt Cumme; ſ. d.! Ernſt, Pſeud. für Ernſt Ldw. Emil Holm; ſ. d.! Ernſt, Pſeud. für Matthias Jakob Schleiden; ſ. d.! Ernſt, Pſeud. für Max Emanuel Stern; ſ. d.! Ernſt, Adolf, ſiehe Adolf Stern! Ernſt II., Herzog von Sachſen- Koburg und Gotha, wurde am 21. Juni 1818 im Reſidenzſchloſſe Ehrenburg als der Sohn des Herzogs Ernſt I. von Koburg geboren u. er- hielt gemeinſchaftlich mit ſeinem um ein Jahr jüngeren Bruder Albert, dem ſpäteren Gemahl der Königin von England, unter der Fürſorge ſeines Vaters durch tüchtige Lehrer (Haſſenſtein, Florſchütz u. a.) eine ausgezeichnete Erziehung u. Bildung. Jm Jahre 1836 begleiteten die Brü- der ihren Vater auf ihrer erſten gro- ßen Reiſe an die Höfe von Holland, England, Frankreich und ſchließlich nach Brüſſel, wo ſie unter Aufſicht ihres Oheims, des Königs Leopold, während eines Jahres ihre wiſſen- ſchaftlichen und Kunſtſtudien fortſetz- ten und ihre militäriſchen begannen. Nachdem die Brüder ſeit dem Som- mer 1837 noch drei Semeſter die Uni- verſität Bonn frequentiert, ging ihr bis dahin ſtets geeinter Lebensweg auseinander, indem Prinz Albert die Vorbereitungen für die engliſche Ver- bindung beginnen mußte, während Prinz Ernſt nach Dresden ging, um als Rittmeiſter in das Gardereiter- Regiment einzutreten. Er gehörte dem Soldatenſtande bis zu ſeiner Vermählung mit Prinzeß Alexan- drine von Baden an, die am 3. Mai 1842 erfolgte. Zwei Jahre ſpäter, am 29. Jan. 1844, ſtarb der Vater, und Erbprinz Ernſt folgte ihm als Herzog in der Regierung. Als echt deutſcher Fürſt hat er für die Größe und Einigung des deutſchen Vater- landes mehr wie einer nach Kräften und Vermögen gewirkt u. ſich durch ſolche Wirkſamkeit zu einem der popu- lärſten Fürſten in Deutſchland ge- macht. Er ſelbſt berichtet darüber in ſchlichteſter Wahrheit in ſeinem her- vorragenden Geſchichtswerke „Aus meinem Leben und aus meiner Zeit“ (II, 1887–88). Er ſtarb zu Rein- hardsbrunn bei Gotha am 22. Aug. 1893. S: Aus frühen Tagen (Ge. von E. H. z. S.). O. O. u. J. (nur als Manuſkript gedruckt). *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/161>, abgerufen am 21.11.2024.