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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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afrikanischen Elefanten, wußte dafür
auch Kolonialfreunde zu interessieren
und Mittel zu gewinnen. Um Vor-
studien zu machen, begab er sich im
Herbst 1894 abermals nach Jndien
und in das Brahmaputragebiet. Er
besuchte dann Samoa und schrieb
darüber sein Buch "Samoa, die Perle
der Südsee, a jour gefaßt" (1895.
3. A. 1896). Bei einem Versuche, die
Jnsel Neu-Guinea zu durchqueren,
wurde er von einem der ihn beglei-
tenden Bakoleute im September 1895
erschossen und sein Leichnam in den
Fluß geworfen.

S:

Kornähren der
Poesie (Ge.), 1875, 1888.

*Ehlert, Friedrich August,

* am
3. Novbr. 1846 zu Osterburg in der
Altmark, besuchte das Gymnasium in
Stendal u. studierte seit 1866 an den
Universitäten Göttingen, Berlin und
Leipzig erst Theologie, dann Philo-
sophie und besonders Ästhetik und
Kunstgeschichte. Jm Jahre 1870
machte er den Krieg gegen Frankreich
mit, wurde bei Gravelotte schwer
verwundet u. lebte er seitdem in sei-
ner Vaterstadt, mit wissenschaftlichen
und poetischen Arbeiten beschäftigt.
Dort starb er am 26. April 1893.

S:


Dramatische Dichtungen, 1. Heft,
1881 [Jnhalt: Klytemnestra (Tr.). -
Emma v. Gehlberg (Tr.)].

Ehn, Frau Marie,

geb. 1849, starb
am 4. April 1875 infolge einer Ver-
wundung, die sie sich in momentaner
Geistesstörung am 19. März auf der
Gloriette zu Schönbrunn bei Wien
beigebracht hatte.

S:

Auf einsamer
Höhe (R.); II, 1874.

Ehrenberg, Adolf von,

geb. am
7. Juni 1849 zu Hechingen als der
Sohn eines Hofforstmeisters, besuchte
daselbst die Elementar- u. Realschule,
seit 1861 die Kadettenschule in Bens-
berg bei Köln, seit 1886 das Kadet-
tenhaus in Berlin u. trat nach zwei
Jahren in das 3. Rheinische Jnfan-
terieregiment ein, verließ aber wegen
eines Streites mit einem Vorgesetzten
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Ehr
1869 die Armee und begab sich nach
Paris, von wo er nach Erlernung der
französischen Sprache nach Amerika
ging. Hier begleitete er verschiedene
Expeditionen nach Colorado als
Zeichner und Korrespondent und ließ
sich dann in Buffalo, Neuyork, nieder,
wo er als Mitarbeiter an deutschen
Journalen und Zeichner für Leslies
"Jllustrierte Zeitung" tätig ist.

S:


Frühlingsblüten (Ge.); II, 1878.

Ehrenberg, E.,

Pseud. für Elise
Hölterhoff;
s. d.!

*Ehrenfels, Christian Freiherr
von,

wurde am 20. Juni 1859 zu
Rodaun bei Wien geboren und ver-
lebte seine Knaben- und Jünglings-
jahre in Brunn am Walde. Da er
eine besondere Vorliebe für realisti-
sche Studien bekundete, so wurde er
auf die Realschule gesandt und bezog
nach deren Absolvierung die Hoch-
schule für Bodenkultur in Wien. Aber
nach einjährigem Besuch derselben er-
griff ihn eine Reaktion gegen die ganze
Richtung; er faßte den Entschluß, die
Universität zu besuchen, holte das
Studium der klassischen Sprachen
innerhalb zweier Jahre nach und
wandte sich nun der Philosophie zu,
in welcher Wissenschaft er auch 1885
promoviert wurde. Jnzwischen hatte
sich E. auch als dramatischer Dichter
betätigt und unter dem Einfluß der
Musik Richard Wagners sich beson-
ders dem allegorischen Drama zuge-
wandt. Jm Jahre 1888 habilitierte
er sich an der Universität Wien als
Privatdozent, von wo er 1896 als
außerordentl. Professor an d. deutsche
Universität in Prag berufen ward.
Vier Jahre später erhielt er d. ordentl.
Professur. Außer mehrer. philosophi-
schen u. sozialpolitischen Werken ver-
öffentlichte er

S:

Melusine (Dr. G.),
1887. - Allegorische Dramen (Hilde-
gard. - Der Kampf des Prometheus
[Tetralogie]), 1895.

*Ehrenfreund, Edmund O.,

geb.
am 12. Febr. 1875 in Wien als der

* 8*


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Ehl
afrikaniſchen Elefanten, wußte dafür
auch Kolonialfreunde zu intereſſieren
und Mittel zu gewinnen. Um Vor-
ſtudien zu machen, begab er ſich im
Herbſt 1894 abermals nach Jndien
und in das Brahmaputragebiet. Er
beſuchte dann Samoa und ſchrieb
darüber ſein Buch „Samoa, die Perle
der Südſee, à jour gefaßt“ (1895.
3. A. 1896). Bei einem Verſuche, die
Jnſel Neu-Guinea zu durchqueren,
wurde er von einem der ihn beglei-
tenden Bakoleute im September 1895
erſchoſſen und ſein Leichnam in den
Fluß geworfen.

S:

Kornähren der
Poeſie (Ge.), 1875, 1888.

*Ehlert, Friedrich Auguſt,

* am
3. Novbr. 1846 zu Oſterburg in der
Altmark, beſuchte das Gymnaſium in
Stendal u. ſtudierte ſeit 1866 an den
Univerſitäten Göttingen, Berlin und
Leipzig erſt Theologie, dann Philo-
ſophie und beſonders Äſthetik und
Kunſtgeſchichte. Jm Jahre 1870
machte er den Krieg gegen Frankreich
mit, wurde bei Gravelotte ſchwer
verwundet u. lebte er ſeitdem in ſei-
ner Vaterſtadt, mit wiſſenſchaftlichen
und poetiſchen Arbeiten beſchäftigt.
Dort ſtarb er am 26. April 1893.

S:


Dramatiſche Dichtungen, 1. Heft,
1881 [Jnhalt: Klytemneſtra (Tr.). –
Emma v. Gehlberg (Tr.)].

Ehn, Frau Marie,

geb. 1849, ſtarb
am 4. April 1875 infolge einer Ver-
wundung, die ſie ſich in momentaner
Geiſtesſtörung am 19. März auf der
Gloriette zu Schönbrunn bei Wien
beigebracht hatte.

S:

Auf einſamer
Höhe (R.); II, 1874.

Ehrenberg, Adolf von,

geb. am
7. Juni 1849 zu Hechingen als der
Sohn eines Hofforſtmeiſters, beſuchte
daſelbſt die Elementar- u. Realſchule,
ſeit 1861 die Kadettenſchule in Bens-
berg bei Köln, ſeit 1886 das Kadet-
tenhaus in Berlin u. trat nach zwei
Jahren in das 3. Rheiniſche Jnfan-
terieregiment ein, verließ aber wegen
eines Streites mit einem Vorgeſetzten
[Spaltenumbruch]

Ehr
1869 die Armee und begab ſich nach
Paris, von wo er nach Erlernung der
franzöſiſchen Sprache nach Amerika
ging. Hier begleitete er verſchiedene
Expeditionen nach Colorado als
Zeichner und Korreſpondent und ließ
ſich dann in Buffalo, Neuyork, nieder,
wo er als Mitarbeiter an deutſchen
Journalen und Zeichner für Leslies
„Jlluſtrierte Zeitung“ tätig iſt.

S:


Frühlingsblüten (Ge.); II, 1878.

Ehrenberg, E.,

Pſeud. für Eliſe
Hölterhoff;
ſ. d.!

*Ehrenfels, Chriſtian Freiherr
von,

wurde am 20. Juni 1859 zu
Rodaun bei Wien geboren und ver-
lebte ſeine Knaben- und Jünglings-
jahre in Brunn am Walde. Da er
eine beſondere Vorliebe für realiſti-
ſche Studien bekundete, ſo wurde er
auf die Realſchule geſandt und bezog
nach deren Abſolvierung die Hoch-
ſchule für Bodenkultur in Wien. Aber
nach einjährigem Beſuch derſelben er-
griff ihn eine Reaktion gegen die ganze
Richtung; er faßte den Entſchluß, die
Univerſität zu beſuchen, holte das
Studium der klaſſiſchen Sprachen
innerhalb zweier Jahre nach und
wandte ſich nun der Philoſophie zu,
in welcher Wiſſenſchaft er auch 1885
promoviert wurde. Jnzwiſchen hatte
ſich E. auch als dramatiſcher Dichter
betätigt und unter dem Einfluß der
Muſik Richard Wagners ſich beſon-
ders dem allegoriſchen Drama zuge-
wandt. Jm Jahre 1888 habilitierte
er ſich an der Univerſität Wien als
Privatdozent, von wo er 1896 als
außerordentl. Profeſſor an d. deutſche
Univerſität in Prag berufen ward.
Vier Jahre ſpäter erhielt er d. ordentl.
Profeſſur. Außer mehrer. philoſophi-
ſchen u. ſozialpolitiſchen Werken ver-
öffentlichte er

S:

Meluſine (Dr. G.),
1887. – Allegoriſche Dramen (Hilde-
gard. – Der Kampf des Prometheus
[Tetralogie]), 1895.

*Ehrenfreund, Edmund O.,

geb.
am 12. Febr. 1875 in Wien als der

* 8*
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[115/0119] Ehl Ehr afrikaniſchen Elefanten, wußte dafür auch Kolonialfreunde zu intereſſieren und Mittel zu gewinnen. Um Vor- ſtudien zu machen, begab er ſich im Herbſt 1894 abermals nach Jndien und in das Brahmaputragebiet. Er beſuchte dann Samoa und ſchrieb darüber ſein Buch „Samoa, die Perle der Südſee, à jour gefaßt“ (1895. 3. A. 1896). Bei einem Verſuche, die Jnſel Neu-Guinea zu durchqueren, wurde er von einem der ihn beglei- tenden Bakoleute im September 1895 erſchoſſen und ſein Leichnam in den Fluß geworfen. S: Kornähren der Poeſie (Ge.), 1875, 1888. *Ehlert, Friedrich Auguſt, * am 3. Novbr. 1846 zu Oſterburg in der Altmark, beſuchte das Gymnaſium in Stendal u. ſtudierte ſeit 1866 an den Univerſitäten Göttingen, Berlin und Leipzig erſt Theologie, dann Philo- ſophie und beſonders Äſthetik und Kunſtgeſchichte. Jm Jahre 1870 machte er den Krieg gegen Frankreich mit, wurde bei Gravelotte ſchwer verwundet u. lebte er ſeitdem in ſei- ner Vaterſtadt, mit wiſſenſchaftlichen und poetiſchen Arbeiten beſchäftigt. Dort ſtarb er am 26. April 1893. S: Dramatiſche Dichtungen, 1. Heft, 1881 [Jnhalt: Klytemneſtra (Tr.). – Emma v. Gehlberg (Tr.)]. Ehn, Frau Marie, geb. 1849, ſtarb am 4. April 1875 infolge einer Ver- wundung, die ſie ſich in momentaner Geiſtesſtörung am 19. März auf der Gloriette zu Schönbrunn bei Wien beigebracht hatte. S: Auf einſamer Höhe (R.); II, 1874. Ehrenberg, Adolf von, geb. am 7. Juni 1849 zu Hechingen als der Sohn eines Hofforſtmeiſters, beſuchte daſelbſt die Elementar- u. Realſchule, ſeit 1861 die Kadettenſchule in Bens- berg bei Köln, ſeit 1886 das Kadet- tenhaus in Berlin u. trat nach zwei Jahren in das 3. Rheiniſche Jnfan- terieregiment ein, verließ aber wegen eines Streites mit einem Vorgeſetzten 1869 die Armee und begab ſich nach Paris, von wo er nach Erlernung der franzöſiſchen Sprache nach Amerika ging. Hier begleitete er verſchiedene Expeditionen nach Colorado als Zeichner und Korreſpondent und ließ ſich dann in Buffalo, Neuyork, nieder, wo er als Mitarbeiter an deutſchen Journalen und Zeichner für Leslies „Jlluſtrierte Zeitung“ tätig iſt. S: Frühlingsblüten (Ge.); II, 1878. Ehrenberg, E., Pſeud. für Eliſe Hölterhoff; ſ. d.! *Ehrenfels, Chriſtian Freiherr von, wurde am 20. Juni 1859 zu Rodaun bei Wien geboren und ver- lebte ſeine Knaben- und Jünglings- jahre in Brunn am Walde. Da er eine beſondere Vorliebe für realiſti- ſche Studien bekundete, ſo wurde er auf die Realſchule geſandt und bezog nach deren Abſolvierung die Hoch- ſchule für Bodenkultur in Wien. Aber nach einjährigem Beſuch derſelben er- griff ihn eine Reaktion gegen die ganze Richtung; er faßte den Entſchluß, die Univerſität zu beſuchen, holte das Studium der klaſſiſchen Sprachen innerhalb zweier Jahre nach und wandte ſich nun der Philoſophie zu, in welcher Wiſſenſchaft er auch 1885 promoviert wurde. Jnzwiſchen hatte ſich E. auch als dramatiſcher Dichter betätigt und unter dem Einfluß der Muſik Richard Wagners ſich beſon- ders dem allegoriſchen Drama zuge- wandt. Jm Jahre 1888 habilitierte er ſich an der Univerſität Wien als Privatdozent, von wo er 1896 als außerordentl. Profeſſor an d. deutſche Univerſität in Prag berufen ward. Vier Jahre ſpäter erhielt er d. ordentl. Profeſſur. Außer mehrer. philoſophi- ſchen u. ſozialpolitiſchen Werken ver- öffentlichte er S: Meluſine (Dr. G.), 1887. – Allegoriſche Dramen (Hilde- gard. – Der Kampf des Prometheus [Tetralogie]), 1895. *Ehrenfreund, Edmund O., geb. am 12. Febr. 1875 in Wien als der * 8*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/119>, abgerufen am 21.11.2024.