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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Egb
das "Narrenschiff" redigierte. Er
lebte später in Konstanz am Bodensee,
wo er das Amt eines Stadt-Archi-
vars und Bibliothekars versah. Seit
Anfang 1886 gab er die belletristi-
sche Zeitschrift "Deutsche Heimat"
heraus, die bis Mitte 1888 Bestand
hatte.

S:

Myrtenblätter (Ge. in
deutscher, latein., griech. u. holländi-
scher Sprache), 1885.

Egbert, W.,

Pseud. für Ferdi-
nande Grieben;
s. d.!

*Ege, Ernst,

geb. am 4. Dezember
1863 in Stuttgart als Sohn des
Diakonus E., nachmaligen General-
superintendenten in Ludwigsburg,
studierte gleichfalls Theologie, wurde
1891 Präzeptor und Stadtpfarrer in
Langenburg, im Juni 1894 Patro-
natspfarrer in Unterregenbach bei
Langenburg, trat 1900 aus dem Kir-
chendienst und siedelte nach Stuttgart
über, wo er für einige Jahre die Re-
daktion der dort erscheinenden "Neuen
Musik-Zeitung" übernahm und seit
1904 als Schriftsteller tätig ist.

S:


Ein Polternachtstraum (Melodrama
in 6 Szenen), 1894. - Beim achtzig-
jährigen Bismarck (Festsp. in 7 Sze-
nen), 1895. - Germania (Zyklus von
Festsp. zum 18. Januar 1896: 1. Ar-
mins Ende. - 2. Hohenstaufentraum.
- 3. Sturm und Drang. - 4. Heil
Kaiseraar!), 1896. - Deutsche Ju-
gend (Melodramat. Kantate), 1897.
- Belsazar (Musikdrama), 1898. -
Luther auf Koburg (Dram. Stim-
mungsbild), 1904. - Helmbrecht
(Volksdr. nach Wernhers des Gärt-
ners altdeutscher N. "Meier Helm-
brecht"), 1906.

*Egenter, Franz Joseph,

pseud.
Benedikt Dalei, geboren am 21.
Sept. 1805 zu Empfingen im Fürsten-
tum Sigmaringen, studierte Medizin
und trat 1832 als Unterarzt in das
österreichische Militär, dem er über
neun Jahre, teils in Jtalien, teils
in Mähren garnisonierend, angehörte.
Von 1841 ab lebte er in Konstanz als
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Ege
Schriftsteller und Mitredakteur der
"Seeblätter". Das Jahr 1848 ver-
wickelte ihn in die Revolution, und
wurde er zu einer Zuchthausstrafe
verurteilt; aber es gelang ihm, nach
der Schweiz und von da nach Ame-
rika zu entkommen; im Jahre 1852
betrat er den deutschen Boden wie-
der. Seit dem Jahre 1872 lebte er in
kümmerlichen Verhältnissen u. durch
eine unglückliche Operation beinahe
ganz seines Augenlichtes beraubt, in
Reudnitz bei Leipzig, siedelte aber
später wieder nach Konstanz über. Jm
Frühjahr 1888 zog er nach Stuttgart,
wo er schon im Herbst Aufnahme in
das Krankenhaus (Diakonissenhaus)
nachsuchen mußte. Jm Frühjahr 1889
kam er in das Männerasyl Salon
nach Kornwestheim bei Ludwigsburg,
und dort ist er am 14. Januar 1890
gestorben. Nach dem Urteile von Ken-
nern sollen viele Dichtungen (die mit
? bezeichneten sicher) nicht von Egen-
ter herrühren, sondern von seinem
Freunde Josef Sprißler (geb.
am 6. März 1795 zu Jnneringen,
Pfarrer in Empfingen, gestorben am
17. Juni 1879 in Stetten bei Hechin-
gen), der ihm, dem Armen und Not-
leidenden, seine Gedichte überließ, um
damit etwas Geld verdienen zu kön-
nen.

S:

Emma und Egmund (Ep. D.),
1826. - Licht- und Nachtblumen aus
Deutschland und Jtalien (Ge.), 1839.
- ? Gedichte, 1842. - ? Schwarze Lie-
der, 1842. - Dichtungen für Kinder
verschiedener Altersstufen, 1845. -
Das heilige Feld der Toten, 1846. -
Rosen und Trauerweiden (Ge.), 1859.
- Schiller als Volksdichter, 1859. -
Junge Liebe in alten Tagen (Ameri-
kanische Spätrosen), 1861. - Deutsche
Eichenblätter für Turner und Sän-
ger, 1862. - Pfaffenkrieg (Ge.), 1870.
- ? Geheime Trauerspiele, 1873.

*Eger, Paul,

geb. am 23. Januar
1881 in Wien, besuchte dort die evan-
gelische Schule und danach das aka-
demische Gymnasium, an welchem er

*


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Egb
das „Narrenſchiff“ redigierte. Er
lebte ſpäter in Konſtanz am Bodenſee,
wo er das Amt eines Stadt-Archi-
vars und Bibliothekars verſah. Seit
Anfang 1886 gab er die belletriſti-
ſche Zeitſchrift „Deutſche Heimat“
heraus, die bis Mitte 1888 Beſtand
hatte.

S:

Myrtenblätter (Ge. in
deutſcher, latein., griech. u. holländi-
ſcher Sprache), 1885.

Egbert, W.,

Pſeud. für Ferdi-
nande Grieben;
ſ. d.!

*Ege, Ernſt,

geb. am 4. Dezember
1863 in Stuttgart als Sohn des
Diakonus E., nachmaligen General-
ſuperintendenten in Ludwigsburg,
ſtudierte gleichfalls Theologie, wurde
1891 Präzeptor und Stadtpfarrer in
Langenburg, im Juni 1894 Patro-
natspfarrer in Unterregenbach bei
Langenburg, trat 1900 aus dem Kir-
chendienſt und ſiedelte nach Stuttgart
über, wo er für einige Jahre die Re-
daktion der dort erſcheinenden „Neuen
Muſik-Zeitung“ übernahm und ſeit
1904 als Schriftſteller tätig iſt.

S:


Ein Polternachtstraum (Melodrama
in 6 Szenen), 1894. – Beim achtzig-
jährigen Bismarck (Feſtſp. in 7 Sze-
nen), 1895. – Germania (Zyklus von
Feſtſp. zum 18. Januar 1896: 1. Ar-
mins Ende. – 2. Hohenſtaufentraum.
– 3. Sturm und Drang. – 4. Heil
Kaiſeraar!), 1896. – Deutſche Ju-
gend (Melodramat. Kantate), 1897.
– Belſazar (Muſikdrama), 1898. –
Luther auf Koburg (Dram. Stim-
mungsbild), 1904. – Helmbrecht
(Volksdr. nach Wernhers des Gärt-
ners altdeutſcher N. „Meier Helm-
brecht“), 1906.

*Egenter, Franz Joſeph,

pſeud.
Benedikt Dalei, geboren am 21.
Sept. 1805 zu Empfingen im Fürſten-
tum Sigmaringen, ſtudierte Medizin
und trat 1832 als Unterarzt in das
öſterreichiſche Militär, dem er über
neun Jahre, teils in Jtalien, teils
in Mähren garniſonierend, angehörte.
Von 1841 ab lebte er in Konſtanz als
[Spaltenumbruch]

Ege
Schriftſteller und Mitredakteur der
„Seeblätter“. Das Jahr 1848 ver-
wickelte ihn in die Revolution, und
wurde er zu einer Zuchthausſtrafe
verurteilt; aber es gelang ihm, nach
der Schweiz und von da nach Ame-
rika zu entkommen; im Jahre 1852
betrat er den deutſchen Boden wie-
der. Seit dem Jahre 1872 lebte er in
kümmerlichen Verhältniſſen u. durch
eine unglückliche Operation beinahe
ganz ſeines Augenlichtes beraubt, in
Reudnitz bei Leipzig, ſiedelte aber
ſpäter wieder nach Konſtanz über. Jm
Frühjahr 1888 zog er nach Stuttgart,
wo er ſchon im Herbſt Aufnahme in
das Krankenhaus (Diakoniſſenhaus)
nachſuchen mußte. Jm Frühjahr 1889
kam er in das Männeraſyl Salon
nach Kornweſtheim bei Ludwigsburg,
und dort iſt er am 14. Januar 1890
geſtorben. Nach dem Urteile von Ken-
nern ſollen viele Dichtungen (die mit
? bezeichneten ſicher) nicht von Egen-
ter herrühren, ſondern von ſeinem
Freunde Joſef Sprißler (geb.
am 6. März 1795 zu Jnneringen,
Pfarrer in Empfingen, geſtorben am
17. Juni 1879 in Stetten bei Hechin-
gen), der ihm, dem Armen und Not-
leidenden, ſeine Gedichte überließ, um
damit etwas Geld verdienen zu kön-
nen.

S:

Emma und Egmund (Ep. D.),
1826. – Licht- und Nachtblumen aus
Deutſchland und Jtalien (Ge.), 1839.
– ? Gedichte, 1842. – ? Schwarze Lie-
der, 1842. – Dichtungen für Kinder
verſchiedener Altersſtufen, 1845. –
Das heilige Feld der Toten, 1846. –
Roſen und Trauerweiden (Ge.), 1859.
– Schiller als Volksdichter, 1859. –
Junge Liebe in alten Tagen (Ameri-
kaniſche Spätroſen), 1861. – Deutſche
Eichenblätter für Turner und Sän-
ger, 1862. – Pfaffenkrieg (Ge.), 1870.
– ? Geheime Trauerſpiele, 1873.

*Eger, Paul,

geb. am 23. Januar
1881 in Wien, beſuchte dort die evan-
geliſche Schule und danach das aka-
demiſche Gymnaſium, an welchem er

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[108/0112] Egb Ege das „Narrenſchiff“ redigierte. Er lebte ſpäter in Konſtanz am Bodenſee, wo er das Amt eines Stadt-Archi- vars und Bibliothekars verſah. Seit Anfang 1886 gab er die belletriſti- ſche Zeitſchrift „Deutſche Heimat“ heraus, die bis Mitte 1888 Beſtand hatte. S: Myrtenblätter (Ge. in deutſcher, latein., griech. u. holländi- ſcher Sprache), 1885. Egbert, W., Pſeud. für Ferdi- nande Grieben; ſ. d.! *Ege, Ernſt, geb. am 4. Dezember 1863 in Stuttgart als Sohn des Diakonus E., nachmaligen General- ſuperintendenten in Ludwigsburg, ſtudierte gleichfalls Theologie, wurde 1891 Präzeptor und Stadtpfarrer in Langenburg, im Juni 1894 Patro- natspfarrer in Unterregenbach bei Langenburg, trat 1900 aus dem Kir- chendienſt und ſiedelte nach Stuttgart über, wo er für einige Jahre die Re- daktion der dort erſcheinenden „Neuen Muſik-Zeitung“ übernahm und ſeit 1904 als Schriftſteller tätig iſt. S: Ein Polternachtstraum (Melodrama in 6 Szenen), 1894. – Beim achtzig- jährigen Bismarck (Feſtſp. in 7 Sze- nen), 1895. – Germania (Zyklus von Feſtſp. zum 18. Januar 1896: 1. Ar- mins Ende. – 2. Hohenſtaufentraum. – 3. Sturm und Drang. – 4. Heil Kaiſeraar!), 1896. – Deutſche Ju- gend (Melodramat. Kantate), 1897. – Belſazar (Muſikdrama), 1898. – Luther auf Koburg (Dram. Stim- mungsbild), 1904. – Helmbrecht (Volksdr. nach Wernhers des Gärt- ners altdeutſcher N. „Meier Helm- brecht“), 1906. *Egenter, Franz Joſeph, pſeud. Benedikt Dalei, geboren am 21. Sept. 1805 zu Empfingen im Fürſten- tum Sigmaringen, ſtudierte Medizin und trat 1832 als Unterarzt in das öſterreichiſche Militär, dem er über neun Jahre, teils in Jtalien, teils in Mähren garniſonierend, angehörte. Von 1841 ab lebte er in Konſtanz als Schriftſteller und Mitredakteur der „Seeblätter“. Das Jahr 1848 ver- wickelte ihn in die Revolution, und wurde er zu einer Zuchthausſtrafe verurteilt; aber es gelang ihm, nach der Schweiz und von da nach Ame- rika zu entkommen; im Jahre 1852 betrat er den deutſchen Boden wie- der. Seit dem Jahre 1872 lebte er in kümmerlichen Verhältniſſen u. durch eine unglückliche Operation beinahe ganz ſeines Augenlichtes beraubt, in Reudnitz bei Leipzig, ſiedelte aber ſpäter wieder nach Konſtanz über. Jm Frühjahr 1888 zog er nach Stuttgart, wo er ſchon im Herbſt Aufnahme in das Krankenhaus (Diakoniſſenhaus) nachſuchen mußte. Jm Frühjahr 1889 kam er in das Männeraſyl Salon nach Kornweſtheim bei Ludwigsburg, und dort iſt er am 14. Januar 1890 geſtorben. Nach dem Urteile von Ken- nern ſollen viele Dichtungen (die mit ? bezeichneten ſicher) nicht von Egen- ter herrühren, ſondern von ſeinem Freunde Joſef Sprißler (geb. am 6. März 1795 zu Jnneringen, Pfarrer in Empfingen, geſtorben am 17. Juni 1879 in Stetten bei Hechin- gen), der ihm, dem Armen und Not- leidenden, ſeine Gedichte überließ, um damit etwas Geld verdienen zu kön- nen. S: Emma und Egmund (Ep. D.), 1826. – Licht- und Nachtblumen aus Deutſchland und Jtalien (Ge.), 1839. – ? Gedichte, 1842. – ? Schwarze Lie- der, 1842. – Dichtungen für Kinder verſchiedener Altersſtufen, 1845. – Das heilige Feld der Toten, 1846. – Roſen und Trauerweiden (Ge.), 1859. – Schiller als Volksdichter, 1859. – Junge Liebe in alten Tagen (Ameri- kaniſche Spätroſen), 1861. – Deutſche Eichenblätter für Turner und Sän- ger, 1862. – Pfaffenkrieg (Ge.), 1870. – ? Geheime Trauerſpiele, 1873. *Eger, Paul, geb. am 23. Januar 1881 in Wien, beſuchte dort die evan- geliſche Schule und danach das aka- demiſche Gymnaſium, an welchem er *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/112>, abgerufen am 24.11.2024.