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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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tätlose Briefe, die sie nicht erreichen,
1904.

Altvater, Paul,

geb. am 8. Juni
1836 in Stettin, lebte als Journalist
bis Ende 1881 in Wiesbaden, wurde
1. Jan. 1883 Redakteur der "Würz-
burger Presse" in Würzburg, bald
darauf Redakteur des "Offenbacher
Jndustrieblatts" in Offenbach.

S:


Der Blutschöffe (R.), 1878. - Agatha
(Schsp.), 1881.

*Altwasser, Theodor,

* am
6. März 1824 zu Herrnstadt in Schle-
sien als der Sohn eines Subaltern-
beamten, besuchte das Gymnasium in
Meseritz und widmete sich dann im
geistlichen Seminar zu Posen der ka-
thol. Theologie. Da ihm aber die
klösterliche Zucht des Seminars nicht
behagte und die Mittel zu einem an-
dern Studium fehlten, so trat er als
Supernumerar bei dem Stadt- und
Landgericht Meseritz ein, ward 1847
Diätar beim Oberappellationsgericht
in Posen, 1850 Kontrolleur in Ra-
witsch, 1858 Gerichtssekretär in Birn-
baum, später in Pleschen und 1868
Rendant in Rawitsch. Hier starb er
infolge eines Nervenleidens am 14.
Juni 1879.

S:

Maria von Brabant
(Tr.), 1861. - Gedichte 1870. - Graf
Leicester (Tr.), 1872.

Alvensleben, Karl Ludwig
Friedr. Wilh. Gustav von,

pseud. oft
Gustav Sellen, * am 3. Mai 1800
in Berlin, trat 1813 als Kadett in
ein hannöversch. Jnfanteriebataillon
und machte den Krieg gegen Frank-
reich mit. Nach dem ersten Pariser
Frieden nahm er als Offizier den Ab-
schied, um seinen Eintritt in den
preußischen Staatsdienst vorzuberei-
ten, trat jedoch 1815 als freiwilliger
Jäger ins Heer und wohnte dem
zweiten Einzuge in Paris bei. Seit
1817 Leutnant bei der Artillerie, ver-
ließ er 1823 den Militärdienst, stu-
dierte von 1825-28 in Leipzig die
Rechte, wurde dann Schriftsteller und
lebte als solcher in unabhängigen
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Aly
Verhältnissen teils in Leipzig, teils
in Meiningen, wo er 1836 eine Zeit-
lang das Hoftheater leitete, und zu-
letzt in Wien, wo er wegen seiner Be-
teiligung an der Verteidigung der
Stadt 1848 zu einjähriger Festungs-
haft verurteilt ward. Von 1828-33
redigierte er die Zeitschrift "Hebe",
begründete 1830 mit Gretschel die
"Sachsenzeitung", 1832 die "Allge-
meine Theaterchronik", die bis 1873
bestand und für die Geschichte des
Theaters sehr wertvoll ist, 1837 den
"Theaterfreund" und hatte 1840 An-
teil an der Gründung und Redaktion
der "Zeitung für den Adel". Er + in
Wien am 4. Aug. 1868.

S:

Erzäh-
lungen, 1830. - Die Geistererbschaft
u. a. En., 1830. - Romantik der Liebe
(En.), 1830. - Der Lügenkaiser (E.),
1833. - Charivari (Nn. u. En.), 1835.
- Betbruder und Betschwester, 1835.
- Die Eroberung Siziliens d. d. Ara-
ber (E.), 1836. - Biographisches Ta-
schenbuch deutscher Bühnenkünstler,
1836-37. - Lebens- und Reisebilder
u. Novellen, 1841. - Die Sünde des
Vorurteils (R.), 1841. - Kasernen-
abende (En.), 1848. - Die Somnam-
bule (R.), 1852. - Die Grafen von
Saint-Romain (R.), 1859. - Don
Juans erste u. letzte Liebe (R.), 1861.
- Der Zigeunerzögling (R.), 1861. -
Fürst Lobkowitz (R.), 1862. - Die Ge-
fährlichen (R.), 1863. - Der Gezeich-
nete (R.), 1863.

*Aly, Eduard,

geb. am 24. Dezbr.
1854 in Magdeburg als der Sohn
eines Großkaufmanns, besuchte das
dortige Domgymnasium u. studierte
darauf in Heidelberg, Leipzig und
Berlin die Rechte. Nach Ableistung
der Staatsprüfungen ließ er sich als
Rechtsanwalt in Zeitz nieder, wo er
später auch das Notariat erlangte,
gab aber 1895 diesen Beruf auf, um
nach einer Reise nach Jtalien sich
gänzlich der Schriftstellerei zu wid-
men. Er siedelte in der Folge nach
Dresden über u. ist dort am 9. Dezbr.

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Alt
tätloſe Briefe, die ſie nicht erreichen,
1904.

Altvater, Paul,

geb. am 8. Juni
1836 in Stettin, lebte als Journaliſt
bis Ende 1881 in Wiesbaden, wurde
1. Jan. 1883 Redakteur der „Würz-
burger Preſſe“ in Würzburg, bald
darauf Redakteur des „Offenbacher
Jnduſtrieblatts“ in Offenbach.

S:


Der Blutſchöffe (R.), 1878. – Agatha
(Schſp.), 1881.

*Altwaſſer, Theodor,

* am
6. März 1824 zu Herrnſtadt in Schle-
ſien als der Sohn eines Subaltern-
beamten, beſuchte das Gymnaſium in
Meſeritz und widmete ſich dann im
geiſtlichen Seminar zu Poſen der ka-
thol. Theologie. Da ihm aber die
klöſterliche Zucht des Seminars nicht
behagte und die Mittel zu einem an-
dern Studium fehlten, ſo trat er als
Supernumerar bei dem Stadt- und
Landgericht Meſeritz ein, ward 1847
Diätar beim Oberappellationsgericht
in Poſen, 1850 Kontrolleur in Ra-
witſch, 1858 Gerichtsſekretär in Birn-
baum, ſpäter in Pleſchen und 1868
Rendant in Rawitſch. Hier ſtarb er
infolge eines Nervenleidens am 14.
Juni 1879.

S:

Maria von Brabant
(Tr.), 1861. – Gedichte 1870. – Graf
Leiceſter (Tr.), 1872.

Alvensleben, Karl Ludwig
Friedr. Wilh. Guſtav von,

pſeud. oft
Guſtav Sellen, * am 3. Mai 1800
in Berlin, trat 1813 als Kadett in
ein hannöverſch. Jnfanteriebataillon
und machte den Krieg gegen Frank-
reich mit. Nach dem erſten Pariſer
Frieden nahm er als Offizier den Ab-
ſchied, um ſeinen Eintritt in den
preußiſchen Staatsdienſt vorzuberei-
ten, trat jedoch 1815 als freiwilliger
Jäger ins Heer und wohnte dem
zweiten Einzuge in Paris bei. Seit
1817 Leutnant bei der Artillerie, ver-
ließ er 1823 den Militärdienſt, ſtu-
dierte von 1825–28 in Leipzig die
Rechte, wurde dann Schriftſteller und
lebte als ſolcher in unabhängigen
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Aly
Verhältniſſen teils in Leipzig, teils
in Meiningen, wo er 1836 eine Zeit-
lang das Hoftheater leitete, und zu-
letzt in Wien, wo er wegen ſeiner Be-
teiligung an der Verteidigung der
Stadt 1848 zu einjähriger Feſtungs-
haft verurteilt ward. Von 1828–33
redigierte er die Zeitſchrift „Hebe“,
begründete 1830 mit Gretſchel die
„Sachſenzeitung“, 1832 die „Allge-
meine Theaterchronik“, die bis 1873
beſtand und für die Geſchichte des
Theaters ſehr wertvoll iſt, 1837 den
„Theaterfreund“ und hatte 1840 An-
teil an der Gründung und Redaktion
der „Zeitung für den Adel“. Er † in
Wien am 4. Aug. 1868.

S:

Erzäh-
lungen, 1830. – Die Geiſtererbſchaft
u. a. En., 1830. – Romantik der Liebe
(En.), 1830. – Der Lügenkaiſer (E.),
1833. – Charivari (Nn. u. En.), 1835.
– Betbruder und Betſchweſter, 1835.
– Die Eroberung Siziliens d. d. Ara-
ber (E.), 1836. – Biographiſches Ta-
ſchenbuch deutſcher Bühnenkünſtler,
1836–37. – Lebens- und Reiſebilder
u. Novellen, 1841. – Die Sünde des
Vorurteils (R.), 1841. – Kaſernen-
abende (En.), 1848. – Die Somnam-
bule (R.), 1852. – Die Grafen von
Saint-Romain (R.), 1859. – Don
Juans erſte u. letzte Liebe (R.), 1861.
– Der Zigeunerzögling (R.), 1861. –
Fürſt Lobkowitz (R.), 1862. – Die Ge-
fährlichen (R.), 1863. – Der Gezeich-
nete (R.), 1863.

*Aly, Eduard,

geb. am 24. Dezbr.
1854 in Magdeburg als der Sohn
eines Großkaufmanns, beſuchte das
dortige Domgymnaſium u. ſtudierte
darauf in Heidelberg, Leipzig und
Berlin die Rechte. Nach Ableiſtung
der Staatsprüfungen ließ er ſich als
Rechtsanwalt in Zeitz nieder, wo er
ſpäter auch das Notariat erlangte,
gab aber 1895 dieſen Beruf auf, um
nach einer Reiſe nach Jtalien ſich
gänzlich der Schriftſtellerei zu wid-
men. Er ſiedelte in der Folge nach
Dresden über u. iſt dort am 9. Dezbr.

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/60>, abgerufen am 23.11.2024.