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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Dee
nen Abschied und kehrte nach Samoa
zurück, wo er die Leitung der von ihm
gegründeten Deutschen Samoa-Ge-
sellschaft (Kakaoplantage) übernahm.
Jn dieser Stellung hat er die Auf-
merksamkeit auf die für tropische Agri-
kultur, speziell Kakaobau, geeigneten
Samoainseln in verdienstvoller Weise
gelenkt und sich den Männern der
wirtschaftlichen Kolonialpolitik zuge-
sellt, die ihre Jdeen in das Praktische
umsetzen.

S:

Manuia Samoa (Reise-
skizz. und Beobachtungen), 1901. -
Rauschende Palmen (En. u. Nn. a. d.
Südsee), 1902.

*Deetz, Albrecht Friedrich Kurt,


pseud. Jgnaz Pfaffenlob, wurde
1838 zu Blumenkamp bei Wesel ge-
boren, wo sein Vater Garnison-
Stabsarzt war. Für den Kaufmanns-
stand bestimmt, bestand er seine Lehr-
zeit in einem kaufmännischen Geschäfte
in Mühlheim an der Ruhr; da er aber
in diesem nicht selbst gewählten Be-
rufe keine Befriedigung fand, kehrte
er in seine Vaterstadt zurück und be-
reitete sich privatim zum Abiturien-
ten-Examen vor, nach dessen Absol-
vierung er sich in Bonn dem Studium
der modernen Philologie u. Literatur
widmete. Nach bestandenem Staats-
examen wirkte er als Lehrer in
Schwelm, Jserlohn, Leipzig und seit
1873 an der Realschule in Altona. Er
starb am 1. Januar 1881.

S:

Konzil-
Lieder, 1870. - Popes Lockenraub u.
Epistel an eine Dame; metrisch übers.,
1872. - Ecrasez l'infame (Zeitge-
dichte), 1874. - Familie Schleicher,
oder: Die Auserwählten (Lustsp.),
1875.

Degen, Alexander von,

Pseud. für
Burghart von Bülow; s. d.!

Degen, J. G.

Ph. Richard, geb.
am 5. Juli 1872 in Hügelheim bei
Müllheim i. Br., war ursprünglich
Versicherungsbeamter, dann Schrift-
steller, lebte als solcher in Heidelberg,
wo er im Sommer 1904 zum Dr. phil.
promoviert ward und hat jetzt seinen
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Deh
Wohnsitz in Borsdorf bei Leipzig.

S:

Freiheit (Schsp.), 1898.

Degens, A.,

Pseud. für Paul
Bernhard;
s. d!

Dehmel, Karl Julius,

pseud. Do-
rismund,
geb. am 31. Juli 1803
zu Bernstadt in Schlesien als der
Sohn eines Pfarrers, besuchte seit
1817 das Gymnasium in Zittau und
studierte seit 1821 in Leipzig, Philoso-
phie, Geschichte u. Theologie. Ostern
1824 ging er zur Fortsetzung seiner
Studien nach Marburg u. wurde im
Herbste 1825 Lehrer am Blochmann-
schen Jnstitut in Dresden, starb aber
schon am 10. Dezbr. 1828.

S:

Er-
zählungen, 1823. - Kampf und Liebe,
oder: Die griechischen Brüder (R.);
II, 1823. - Die Gräfin Weinthal (R.);
III, 1825-26.

Dehmel, Richard,

wurde am 18.
Novbr. 1863 zu Wendisch-Hermsdorf
in der Mark Brandenburg als der
Sohn eines Försters geboren, stu-
dierte vom Herbst 1882-86 auf ver-
schiedenen Hochschulen Deutschlands,
meist aber in Berlin nach faustischem
Rezept Naturwissenschaften, Natio-
nalökonomie, Philologie, auch Theo-
logie, redigierte aber zwischendurch
des lieben Brotes wegen eine rhei-
nische Provinzialzeitung und die
Jagdzeitung "Hubertus". Nachdem
er 1887 in Leipzig auf Grund einer
Schrift über Versicherungswesen zum
Dr. phil. promoviert worden, war er
bis 1895 Sekretär des Verbandes
Deutscher Feuerversicherungs-Gesell-
schaften und hatte seinen Wohnsitz in
Pankow bei Berlin. Jn dieser Zeit
gab er die ersten drei Bände Gedichte
heraus und half die Kunstgenossen-
schaft "Pan" gründen. Jn den Jah-
ren 1899-1902 unternahm er mit
seiner zweiten Gattin -- von der ersten
war er geschieden -- große Reisen nach
Jtalien, Griechenland, der Schweiz,
Holland, England und ließ sich dann
in Blankenese bei Hamburg nieder.
Mit Arno Holz organisierte er das

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Dee
nen Abſchied und kehrte nach Samoa
zurück, wo er die Leitung der von ihm
gegründeten Deutſchen Samoa-Ge-
ſellſchaft (Kakaoplantage) übernahm.
Jn dieſer Stellung hat er die Auf-
merkſamkeit auf die für tropiſche Agri-
kultur, ſpeziell Kakaobau, geeigneten
Samoainſeln in verdienſtvoller Weiſe
gelenkt und ſich den Männern der
wirtſchaftlichen Kolonialpolitik zuge-
ſellt, die ihre Jdeen in das Praktiſche
umſetzen.

S:

Manuia Samoa (Reiſe-
ſkizz. und Beobachtungen), 1901. –
Rauſchende Palmen (En. u. Nn. a. d.
Südſee), 1902.

*Deetz, Albrecht Friedrich Kurt,


pſeud. Jgnaz Pfaffenlob, wurde
1838 zu Blumenkamp bei Weſel ge-
boren, wo ſein Vater Garniſon-
Stabsarzt war. Für den Kaufmanns-
ſtand beſtimmt, beſtand er ſeine Lehr-
zeit in einem kaufmänniſchen Geſchäfte
in Mühlheim an der Ruhr; da er aber
in dieſem nicht ſelbſt gewählten Be-
rufe keine Befriedigung fand, kehrte
er in ſeine Vaterſtadt zurück und be-
reitete ſich privatim zum Abiturien-
ten-Examen vor, nach deſſen Abſol-
vierung er ſich in Bonn dem Studium
der modernen Philologie u. Literatur
widmete. Nach beſtandenem Staats-
examen wirkte er als Lehrer in
Schwelm, Jſerlohn, Leipzig und ſeit
1873 an der Realſchule in Altona. Er
ſtarb am 1. Januar 1881.

S:

Konzil-
Lieder, 1870. – Popes Lockenraub u.
Epiſtel an eine Dame; metriſch überſ.,
1872. – Ecrasez l’infâme (Zeitge-
dichte), 1874. – Familie Schleicher,
oder: Die Auserwählten (Luſtſp.),
1875.

Degen, Alexander von,

Pſeud. für
Burghart von Bülow; ſ. d.!

Degen, J. G.

Ph. Richard, geb.
am 5. Juli 1872 in Hügelheim bei
Müllheim i. Br., war urſprünglich
Verſicherungsbeamter, dann Schrift-
ſteller, lebte als ſolcher in Heidelberg,
wo er im Sommer 1904 zum Dr. phil.
promoviert ward und hat jetzt ſeinen
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Deh
Wohnſitz in Borsdorf bei Leipzig.

S:

Freiheit (Schſp.), 1898.

Degens, A.,

Pſeud. für Paul
Bernhard;
ſ. d!

Dehmel, Karl Julius,

pſeud. Do-
rismund,
geb. am 31. Juli 1803
zu Bernſtadt in Schleſien als der
Sohn eines Pfarrers, beſuchte ſeit
1817 das Gymnaſium in Zittau und
ſtudierte ſeit 1821 in Leipzig, Philoſo-
phie, Geſchichte u. Theologie. Oſtern
1824 ging er zur Fortſetzung ſeiner
Studien nach Marburg u. wurde im
Herbſte 1825 Lehrer am Blochmann-
ſchen Jnſtitut in Dresden, ſtarb aber
ſchon am 10. Dezbr. 1828.

S:

Er-
zählungen, 1823. – Kampf und Liebe,
oder: Die griechiſchen Brüder (R.);
II, 1823. – Die Gräfin Weinthal (R.);
III, 1825–26.

Dehmel, Richard,

wurde am 18.
Novbr. 1863 zu Wendiſch-Hermsdorf
in der Mark Brandenburg als der
Sohn eines Förſters geboren, ſtu-
dierte vom Herbſt 1882–86 auf ver-
ſchiedenen Hochſchulen Deutſchlands,
meiſt aber in Berlin nach fauſtiſchem
Rezept Naturwiſſenſchaften, Natio-
nalökonomie, Philologie, auch Theo-
logie, redigierte aber zwiſchendurch
des lieben Brotes wegen eine rhei-
niſche Provinzialzeitung und die
Jagdzeitung „Hubertus“. Nachdem
er 1887 in Leipzig auf Grund einer
Schrift über Verſicherungsweſen zum
Dr. phil. promoviert worden, war er
bis 1895 Sekretär des Verbandes
Deutſcher Feuerverſicherungs-Geſell-
ſchaften und hatte ſeinen Wohnſitz in
Pankow bei Berlin. Jn dieſer Zeit
gab er die erſten drei Bände Gedichte
heraus und half die Kunſtgenoſſen-
ſchaft „Pan“ gründen. Jn den Jah-
ren 1899–1902 unternahm er mit
ſeiner zweiten Gattin — von der erſten
war er geſchieden — große Reiſen nach
Jtalien, Griechenland, der Schweiz,
Holland, England und ließ ſich dann
in Blankeneſe bei Hamburg nieder.
Mit Arno Holz organiſierte er das

*
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[473/0477] Dee Deh nen Abſchied und kehrte nach Samoa zurück, wo er die Leitung der von ihm gegründeten Deutſchen Samoa-Ge- ſellſchaft (Kakaoplantage) übernahm. Jn dieſer Stellung hat er die Auf- merkſamkeit auf die für tropiſche Agri- kultur, ſpeziell Kakaobau, geeigneten Samoainſeln in verdienſtvoller Weiſe gelenkt und ſich den Männern der wirtſchaftlichen Kolonialpolitik zuge- ſellt, die ihre Jdeen in das Praktiſche umſetzen. S: Manuia Samoa (Reiſe- ſkizz. und Beobachtungen), 1901. – Rauſchende Palmen (En. u. Nn. a. d. Südſee), 1902. *Deetz, Albrecht Friedrich Kurt, pſeud. Jgnaz Pfaffenlob, wurde 1838 zu Blumenkamp bei Weſel ge- boren, wo ſein Vater Garniſon- Stabsarzt war. Für den Kaufmanns- ſtand beſtimmt, beſtand er ſeine Lehr- zeit in einem kaufmänniſchen Geſchäfte in Mühlheim an der Ruhr; da er aber in dieſem nicht ſelbſt gewählten Be- rufe keine Befriedigung fand, kehrte er in ſeine Vaterſtadt zurück und be- reitete ſich privatim zum Abiturien- ten-Examen vor, nach deſſen Abſol- vierung er ſich in Bonn dem Studium der modernen Philologie u. Literatur widmete. Nach beſtandenem Staats- examen wirkte er als Lehrer in Schwelm, Jſerlohn, Leipzig und ſeit 1873 an der Realſchule in Altona. Er ſtarb am 1. Januar 1881. S: Konzil- Lieder, 1870. – Popes Lockenraub u. Epiſtel an eine Dame; metriſch überſ., 1872. – Ecrasez l’infâme (Zeitge- dichte), 1874. – Familie Schleicher, oder: Die Auserwählten (Luſtſp.), 1875. Degen, Alexander von, Pſeud. für Burghart von Bülow; ſ. d.! Degen, J. G. Ph. Richard, geb. am 5. Juli 1872 in Hügelheim bei Müllheim i. Br., war urſprünglich Verſicherungsbeamter, dann Schrift- ſteller, lebte als ſolcher in Heidelberg, wo er im Sommer 1904 zum Dr. phil. promoviert ward und hat jetzt ſeinen Wohnſitz in Borsdorf bei Leipzig. S: Freiheit (Schſp.), 1898. Degens, A., Pſeud. für Paul Bernhard; ſ. d! Dehmel, Karl Julius, pſeud. Do- rismund, geb. am 31. Juli 1803 zu Bernſtadt in Schleſien als der Sohn eines Pfarrers, beſuchte ſeit 1817 das Gymnaſium in Zittau und ſtudierte ſeit 1821 in Leipzig, Philoſo- phie, Geſchichte u. Theologie. Oſtern 1824 ging er zur Fortſetzung ſeiner Studien nach Marburg u. wurde im Herbſte 1825 Lehrer am Blochmann- ſchen Jnſtitut in Dresden, ſtarb aber ſchon am 10. Dezbr. 1828. S: Er- zählungen, 1823. – Kampf und Liebe, oder: Die griechiſchen Brüder (R.); II, 1823. – Die Gräfin Weinthal (R.); III, 1825–26. Dehmel, Richard, wurde am 18. Novbr. 1863 zu Wendiſch-Hermsdorf in der Mark Brandenburg als der Sohn eines Förſters geboren, ſtu- dierte vom Herbſt 1882–86 auf ver- ſchiedenen Hochſchulen Deutſchlands, meiſt aber in Berlin nach fauſtiſchem Rezept Naturwiſſenſchaften, Natio- nalökonomie, Philologie, auch Theo- logie, redigierte aber zwiſchendurch des lieben Brotes wegen eine rhei- niſche Provinzialzeitung und die Jagdzeitung „Hubertus“. Nachdem er 1887 in Leipzig auf Grund einer Schrift über Verſicherungsweſen zum Dr. phil. promoviert worden, war er bis 1895 Sekretär des Verbandes Deutſcher Feuerverſicherungs-Geſell- ſchaften und hatte ſeinen Wohnſitz in Pankow bei Berlin. Jn dieſer Zeit gab er die erſten drei Bände Gedichte heraus und half die Kunſtgenoſſen- ſchaft „Pan“ gründen. Jn den Jah- ren 1899–1902 unternahm er mit ſeiner zweiten Gattin — von der erſten war er geſchieden — große Reiſen nach Jtalien, Griechenland, der Schweiz, Holland, England und ließ ſich dann in Blankeneſe bei Hamburg nieder. Mit Arno Holz organiſierte er das *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/477>, abgerufen am 26.11.2024.