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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Wahlfahrten (Erinnerg. aus meiner
Reichstags-Kandidatenzeit), 1894. -
Jn purpurner Finsternis (Roman-
Jmprovisation a. d. 30. Jahrhund.),
1895. - Salve Regina (Lyrischer Zy-
klus), 1899. - Von Emile Zola bis
Gerhart Hauptmann (Erinnergn. zur
Gesch. der Moderne), 1902. - Maje-
stät. Ein Königstraum (R.), 1902. -
Der Herrgott am Grenzstein (Fränk.
Dorfroman), 1904.

Conrad-Ramlo, Marie,

geb. am
8. Septbr. 1850 in München als die
Tochter eines bayerischen Staatsbe-
amten, dessen Vorfahren in der fran-
zösischen Bretagne wohnten, wurde
von ihrem Vater, der bei großer Kin-
derzahl die frühe Selbständigkeit jedes
seiner Kinder anstrebte, für das Thea-
ter bestimmt und nach Besuch der
Volksschule dem Konservatorium und
später der Zweiten Musikschule zu
weiterer Ausbildung zugeführt. Ohne
besondere dramatische Vorbildung
betrat sie am 1. Oktbr. 1867 in Kai-
serslautern die Bühne u. wurde schon
am 1. Juni 1868 für das Hoftheater
in München gewonnen, dem sie als
ausgezeichnete Hofschauspielerin noch
heute angehört. Galt sie anfangs als
urechte Naive als eine Säule des Re-
pertoirs und als eine der besten Ver-
treterinnen deutscher Kunst, so gilt sie
jetzt auch als Darstellerin im älteren
Fach, in das sie 1901 endgültig über-
getreten ist, als eine Schauspielerin
ersten Ranges. Sie ist seit 1887 in
zweiter Ehe mit dem Schriftsteller M.
G. Conrad (s. d.) vermählt.

S:

Pas-
sionsblumen (Nn.), 1891. - Helldun-
kel (Nn. u. Sk.), 1892 (Jnhalt: Jm
Schlafe. - Diana. - Ein Entscheid. -
Die verlogene Walburg. - Sein Wille.
- Der Vater). - Landluft (R.), 1892.
- Feuer (Eine Klostergesch.), 1894. -
Jm Gnadenwald (R.), 1895. - Männ-
lein und Weiblein (N.), 1897.

*Conradi, Hermann,

pseud. Her-
mann Costo,
wurde am 12. Juli
1862 zu Jeßnitz in Anhalt geboren,
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Con
besuchte die Gymnasien zu Dessau u.
Magdeburg, widmete sich ein Jahr
lang dem Buchhandel, kehrte dann
aber zu den Studien zurück u. bezog
nach erlangter Maturität die Univer-
sität Berlin, an der er Philosophie,
Nationalökonomie und Germanistik
studierte, welches Studium er seit
1886 in Leipzig u. seit 1887 in Mün-
chen fortsetzte. Jn Würzburg, wo er
sich später staatswissenschaftlichen u.
philosophisch. Studien widmete, starb
er am 8. März 1890.

S:

Faschings-
Brevier (mit Joh. Bohne), 1885. -
Brutalitäten (Sk. u. Studien), 1886.
- Lieder eines Sünders, 1887. - Mo-
derne Dichtercharaktere (mit W. Arent
hrsg.), 1885. - Phrasen (R.), 1887. -
Bizarres, 1888. - Hausierer-Geschich-
ten, 1888. - Adam Mensch (R.), 1889.

*Conradi, Johanna,

wurde am
16. Juni (4. Juni a. St.) 1814 in
dem Pastorat Sellgallen in Kurland
geboren, empfing ihre Erziehung im
Elternhause zusammen mit ihren Brü-
dern u. widmete sich dann dem Lehr-
fach. Zuletzt war sie Vorsteherin einer
Töchterschule. Erst im vorgerückteren
Alter, nachdem wiederholte Reisen
durch Deutschland nicht unwesentlich
auf ihre geistige Entwicklung einge-
wirkt hatten, trat sie mit ihren ge-
diegenen schriftstellerischen Arbeiten
hervor. Sie lebte zuletzt in Mitau.

S:


Lebensbilder a. d. baltischen Heimat,
1861. - Georg Stein, oder: Deutsche
u. Letten (E.), 1864. - Kleine Schrif-
ten für das Haus, 1872. - An der
Ostsee, 1888.

*Conring, Jda Adolfine von,


wurde am 9. Juli 1857 zu Schwerin
in Mecklenburg geboren. Jhr Vater,
Gustav von C., der spätere preußische
General, damals großherzogl. Offi-
zier, wurde 1867 nach Rostock u. 1869
nach Danzig versetzt. Hier erhielt
Jda von C. ihre Ausbildung, kam
dann zu Verwandten auf ein Land-
gut in Pommern und begann hier zu
schriftstellern. Seit dem Jahre 1875,

*


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Con
Wahlfahrten (Erinnerg. aus meiner
Reichstags-Kandidatenzeit), 1894. –
Jn purpurner Finſternis (Roman-
Jmproviſation a. d. 30. Jahrhund.),
1895. – Salve Regina (Lyriſcher Zy-
klus), 1899. – Von Emile Zola bis
Gerhart Hauptmann (Erinnergn. zur
Geſch. der Moderne), 1902. – Maje-
ſtät. Ein Königstraum (R.), 1902. –
Der Herrgott am Grenzſtein (Fränk.
Dorfroman), 1904.

Conrad-Ramlo, Marie,

geb. am
8. Septbr. 1850 in München als die
Tochter eines bayeriſchen Staatsbe-
amten, deſſen Vorfahren in der fran-
zöſiſchen Bretagne wohnten, wurde
von ihrem Vater, der bei großer Kin-
derzahl die frühe Selbſtändigkeit jedes
ſeiner Kinder anſtrebte, für das Thea-
ter beſtimmt und nach Beſuch der
Volksſchule dem Konſervatorium und
ſpäter der Zweiten Muſikſchule zu
weiterer Ausbildung zugeführt. Ohne
beſondere dramatiſche Vorbildung
betrat ſie am 1. Oktbr. 1867 in Kai-
ſerslautern die Bühne u. wurde ſchon
am 1. Juni 1868 für das Hoftheater
in München gewonnen, dem ſie als
ausgezeichnete Hofſchauſpielerin noch
heute angehört. Galt ſie anfangs als
urechte Naive als eine Säule des Re-
pertoirs und als eine der beſten Ver-
treterinnen deutſcher Kunſt, ſo gilt ſie
jetzt auch als Darſtellerin im älteren
Fach, in das ſie 1901 endgültig über-
getreten iſt, als eine Schauſpielerin
erſten Ranges. Sie iſt ſeit 1887 in
zweiter Ehe mit dem Schriftſteller M.
G. Conrad (ſ. d.) vermählt.

S:

Paſ-
ſionsblumen (Nn.), 1891. – Helldun-
kel (Nn. u. Sk.), 1892 (Jnhalt: Jm
Schlafe. – Diana. – Ein Entſcheid. –
Die verlogene Walburg. – Sein Wille.
– Der Vater). – Landluft (R.), 1892.
– Feuer (Eine Kloſtergeſch.), 1894. –
Jm Gnadenwald (R.), 1895. – Männ-
lein und Weiblein (N.), 1897.

*Conradi, Hermann,

pſeud. Her-
mann Coſto,
wurde am 12. Juli
1862 zu Jeßnitz in Anhalt geboren,
[Spaltenumbruch]

Con
beſuchte die Gymnaſien zu Deſſau u.
Magdeburg, widmete ſich ein Jahr
lang dem Buchhandel, kehrte dann
aber zu den Studien zurück u. bezog
nach erlangter Maturität die Univer-
ſität Berlin, an der er Philoſophie,
Nationalökonomie und Germaniſtik
ſtudierte, welches Studium er ſeit
1886 in Leipzig u. ſeit 1887 in Mün-
chen fortſetzte. Jn Würzburg, wo er
ſich ſpäter ſtaatswiſſenſchaftlichen u.
philoſophiſch. Studien widmete, ſtarb
er am 8. März 1890.

S:

Faſchings-
Brevier (mit Joh. Bohne), 1885. –
Brutalitäten (Sk. u. Studien), 1886.
– Lieder eines Sünders, 1887. – Mo-
derne Dichtercharaktere (mit W. Arent
hrsg.), 1885. – Phraſen (R.), 1887. –
Bizarres, 1888. – Hauſierer-Geſchich-
ten, 1888. – Adam Menſch (R.), 1889.

*Conradi, Johanna,

wurde am
16. Juni (4. Juni a. St.) 1814 in
dem Paſtorat Sellgallen in Kurland
geboren, empfing ihre Erziehung im
Elternhauſe zuſammen mit ihren Brü-
dern u. widmete ſich dann dem Lehr-
fach. Zuletzt war ſie Vorſteherin einer
Töchterſchule. Erſt im vorgerückteren
Alter, nachdem wiederholte Reiſen
durch Deutſchland nicht unweſentlich
auf ihre geiſtige Entwicklung einge-
wirkt hatten, trat ſie mit ihren ge-
diegenen ſchriftſtelleriſchen Arbeiten
hervor. Sie lebte zuletzt in Mitau.

S:


Lebensbilder a. d. baltiſchen Heimat,
1861. – Georg Stein, oder: Deutſche
u. Letten (E.), 1864. – Kleine Schrif-
ten für das Haus, 1872. – An der
Oſtſee, 1888.

*Conring, Jda Adolfine von,


wurde am 9. Juli 1857 zu Schwerin
in Mecklenburg geboren. Jhr Vater,
Guſtav von C., der ſpätere preußiſche
General, damals großherzogl. Offi-
zier, wurde 1867 nach Roſtock u. 1869
nach Danzig verſetzt. Hier erhielt
Jda von C. ihre Ausbildung, kam
dann zu Verwandten auf ein Land-
gut in Pommern und begann hier zu
ſchriftſtellern. Seit dem Jahre 1875,

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[436/0440] Con Con Wahlfahrten (Erinnerg. aus meiner Reichstags-Kandidatenzeit), 1894. – Jn purpurner Finſternis (Roman- Jmproviſation a. d. 30. Jahrhund.), 1895. – Salve Regina (Lyriſcher Zy- klus), 1899. – Von Emile Zola bis Gerhart Hauptmann (Erinnergn. zur Geſch. der Moderne), 1902. – Maje- ſtät. Ein Königstraum (R.), 1902. – Der Herrgott am Grenzſtein (Fränk. Dorfroman), 1904. Conrad-Ramlo, Marie, geb. am 8. Septbr. 1850 in München als die Tochter eines bayeriſchen Staatsbe- amten, deſſen Vorfahren in der fran- zöſiſchen Bretagne wohnten, wurde von ihrem Vater, der bei großer Kin- derzahl die frühe Selbſtändigkeit jedes ſeiner Kinder anſtrebte, für das Thea- ter beſtimmt und nach Beſuch der Volksſchule dem Konſervatorium und ſpäter der Zweiten Muſikſchule zu weiterer Ausbildung zugeführt. Ohne beſondere dramatiſche Vorbildung betrat ſie am 1. Oktbr. 1867 in Kai- ſerslautern die Bühne u. wurde ſchon am 1. Juni 1868 für das Hoftheater in München gewonnen, dem ſie als ausgezeichnete Hofſchauſpielerin noch heute angehört. Galt ſie anfangs als urechte Naive als eine Säule des Re- pertoirs und als eine der beſten Ver- treterinnen deutſcher Kunſt, ſo gilt ſie jetzt auch als Darſtellerin im älteren Fach, in das ſie 1901 endgültig über- getreten iſt, als eine Schauſpielerin erſten Ranges. Sie iſt ſeit 1887 in zweiter Ehe mit dem Schriftſteller M. G. Conrad (ſ. d.) vermählt. S: Paſ- ſionsblumen (Nn.), 1891. – Helldun- kel (Nn. u. Sk.), 1892 (Jnhalt: Jm Schlafe. – Diana. – Ein Entſcheid. – Die verlogene Walburg. – Sein Wille. – Der Vater). – Landluft (R.), 1892. – Feuer (Eine Kloſtergeſch.), 1894. – Jm Gnadenwald (R.), 1895. – Männ- lein und Weiblein (N.), 1897. *Conradi, Hermann, pſeud. Her- mann Coſto, wurde am 12. Juli 1862 zu Jeßnitz in Anhalt geboren, beſuchte die Gymnaſien zu Deſſau u. Magdeburg, widmete ſich ein Jahr lang dem Buchhandel, kehrte dann aber zu den Studien zurück u. bezog nach erlangter Maturität die Univer- ſität Berlin, an der er Philoſophie, Nationalökonomie und Germaniſtik ſtudierte, welches Studium er ſeit 1886 in Leipzig u. ſeit 1887 in Mün- chen fortſetzte. Jn Würzburg, wo er ſich ſpäter ſtaatswiſſenſchaftlichen u. philoſophiſch. Studien widmete, ſtarb er am 8. März 1890. S: Faſchings- Brevier (mit Joh. Bohne), 1885. – Brutalitäten (Sk. u. Studien), 1886. – Lieder eines Sünders, 1887. – Mo- derne Dichtercharaktere (mit W. Arent hrsg.), 1885. – Phraſen (R.), 1887. – Bizarres, 1888. – Hauſierer-Geſchich- ten, 1888. – Adam Menſch (R.), 1889. *Conradi, Johanna, wurde am 16. Juni (4. Juni a. St.) 1814 in dem Paſtorat Sellgallen in Kurland geboren, empfing ihre Erziehung im Elternhauſe zuſammen mit ihren Brü- dern u. widmete ſich dann dem Lehr- fach. Zuletzt war ſie Vorſteherin einer Töchterſchule. Erſt im vorgerückteren Alter, nachdem wiederholte Reiſen durch Deutſchland nicht unweſentlich auf ihre geiſtige Entwicklung einge- wirkt hatten, trat ſie mit ihren ge- diegenen ſchriftſtelleriſchen Arbeiten hervor. Sie lebte zuletzt in Mitau. S: Lebensbilder a. d. baltiſchen Heimat, 1861. – Georg Stein, oder: Deutſche u. Letten (E.), 1864. – Kleine Schrif- ten für das Haus, 1872. – An der Oſtſee, 1888. *Conring, Jda Adolfine von, wurde am 9. Juli 1857 zu Schwerin in Mecklenburg geboren. Jhr Vater, Guſtav von C., der ſpätere preußiſche General, damals großherzogl. Offi- zier, wurde 1867 nach Roſtock u. 1869 nach Danzig verſetzt. Hier erhielt Jda von C. ihre Ausbildung, kam dann zu Verwandten auf ein Land- gut in Pommern und begann hier zu ſchriftſtellern. Seit dem Jahre 1875, *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/440>, abgerufen am 25.11.2024.