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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bra
Bald darauf fand er auch Verwen-
dung an höheren Schulen; kurze Zeit
wirkte er in Großschönau an einer
Privatschule, ein halbes Jahr in
Mühlhausen i. Thüring., vom Herbst
1877-79 als Lehrer an der höheren
Töchterschule in Mülhausen im Elsaß
u. kam dann als Lehrer an der städ-
tischen Realschule nach Bremen, wo
er 1899 zum Professor ernannt wurde
und bereits am 24. Oktbr. 1906 starb.
Als mehrjähriger Schauspielreferent
für die "Bremer Nachrichten" (1886
bis 1894) war er lange Zeit in Bre-
men der einzige, der in der Presse für
die moderne Kunst eintrat. Außer
mehreren Schriften über Kunst und
Literatur, wie z. B. "Übersicht über
die neuere deutsche Literatur 1880 bis
1902" (1903) veröffentlichte er

S:


Der Marschendichter Hermann All-
mers (Literar. Sk.), 1891. - Auf dem
Heimwege (Geschn. und Sk.), 1902. -
Mein Heimatbuch, 1905. - Meinun-
gen, 1907. - Aus Heimat und Wahl-
land (Bilder und Studien); III,
1908-09.

Brawe, Hans Nagel von,

Pseud.
für Friedrich Frhrn. von Dinck-
lage;
s. d.!

Brecher, Adolf,

wurde am 4. April
1831 zu Proßnitz in Mähren als der
Sohn des Dr. Gideon B. geboren,
besuchte das Gymnasium in Prag u.
absolvierte daselbst auch seine medi-
zinischen Studien. Nach Erlangung
der Doktorwürde ließ er sich 1859 in
Olmütz nieder und zählte hier bald zu
den gesuchtesten Ärzten. Neben seiner
eigentlichen Berufstätigkeit widmete
sich B. mit Vorliebe literarischen Be-
schäftigungen; er war ständiger Mit-
arbeiter am "Humoristischen Deutsch-
land" und den "Berliner Wespen" u.
seine Gedichtsammlungen enthalten
vorzugsweise Erzeugnisse einer hu-
morvollen Laune. Große Gewandt-
heit bekundete er in seinen Überset-
zungen der Psalmen a. d. Hebräischen
ins Deutsche, der Gedichte Petöfis aus
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Bre
dem Ungarischen und Vrchlickys aus
dem Tschechischen. Länger als ein
Vierteljahrhundert war B. Vorstand-
stellvertreter der israelitischen Kul-
tusgemeinde in Olmütz, und die Js-
raelitengemeinde seiner Vaterstadt
verlieh ihm 1891 das Ehrenbürger-
recht. Er starb im April 1894.

S:


Sphinx (Rätselbuch), 1864. - Schla-
raffiana, 1885. - Bunter Kram (Hu-
mor. Allotria i. V.), 1888. - Jn müßi-
gen Stunden (Humor. Ge.), 1890. -
Jm Schaukelstuhle (Humorist. Ge.),
1891.

Brecht (von Brechtenberg),


Andreas Traugott Clemens, geb.
am 20. März 1805 in Mediasch in
Siebenbürgen, wurde nach beendeten
Studien Lektor der Poesie und Ge-
schichte am Gymnasium seiner Vater-
stadt und starb am 18. August 1842
im Barmherzigen-Spital zu Ofen.

S:

Tausend u. eine Grille (Satiren),
1829. - Lyrisch-didaktisches Blumen-
kränzchen, 1834. - Das Lied von der
Pfarrerin (Parodie auf Schillers Lied
von der Glocke), 1835. - Sonnenblu-
men (Ge.), 1837. - Herbstlieder, 1837.
- Gedankenblitze oder Stegreif-Dich-
tungen, 1838. - National-Palladium
der Ungarn oder: Erinnerung an Pest
und Ofen (30 poet. Bilder), 1840. -
Corona, oder: Das Lied von der
neuen Kronstädter Glocke (Lyr.-di-
dakt. G. in 19 Ges.), 1840. - Als
Manuskript gedruckt: Die Geschwister
zweier Weltteile, oder: Die Glück-
lichen auf San Domingo (Dramat.
Versuch), 1827. - Die Braut durch
Kunst, oder: Das Mädchen aus Her-
mannstadt (Dramat. Aufgabe), 1826.
- Maler Franz, oder: Der falsche Ver-
dacht (Lsp.), 1835. - Humoristische
Jdeenschwärmer, oder: Jdeenspiele
der Satire, des Witzes u. der Laune,
1835. - Der 31. Oktober, oder: Der
Falschmünzer und der Weber (Lsp.),
1836.

Breckheyde, C. von,

Pseud. für
Aline Neumann; s. d.!

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Bra
Bald darauf fand er auch Verwen-
dung an höheren Schulen; kurze Zeit
wirkte er in Großſchönau an einer
Privatſchule, ein halbes Jahr in
Mühlhauſen i. Thüring., vom Herbſt
1877–79 als Lehrer an der höheren
Töchterſchule in Mülhauſen im Elſaß
u. kam dann als Lehrer an der ſtäd-
tiſchen Realſchule nach Bremen, wo
er 1899 zum Profeſſor ernannt wurde
und bereits am 24. Oktbr. 1906 ſtarb.
Als mehrjähriger Schauſpielreferent
für die „Bremer Nachrichten“ (1886
bis 1894) war er lange Zeit in Bre-
men der einzige, der in der Preſſe für
die moderne Kunſt eintrat. Außer
mehreren Schriften über Kunſt und
Literatur, wie z. B. „Überſicht über
die neuere deutſche Literatur 1880 bis
1902“ (1903) veröffentlichte er

S:


Der Marſchendichter Hermann All-
mers (Literar. Sk.), 1891. – Auf dem
Heimwege (Geſchn. und Sk.), 1902. –
Mein Heimatbuch, 1905. – Meinun-
gen, 1907. – Aus Heimat und Wahl-
land (Bilder und Studien); III,
1908–09.

Brawe, Hans Nagel von,

Pſeud.
für Friedrich Frhrn. von Dinck-
lage;
ſ. d.!

Brecher, Adolf,

wurde am 4. April
1831 zu Proßnitz in Mähren als der
Sohn des Dr. Gideon B. geboren,
beſuchte das Gymnaſium in Prag u.
abſolvierte daſelbſt auch ſeine medi-
ziniſchen Studien. Nach Erlangung
der Doktorwürde ließ er ſich 1859 in
Olmütz nieder und zählte hier bald zu
den geſuchteſten Ärzten. Neben ſeiner
eigentlichen Berufstätigkeit widmete
ſich B. mit Vorliebe literariſchen Be-
ſchäftigungen; er war ſtändiger Mit-
arbeiter am „Humoriſtiſchen Deutſch-
land“ und den „Berliner Weſpen“ u.
ſeine Gedichtſammlungen enthalten
vorzugsweiſe Erzeugniſſe einer hu-
morvollen Laune. Große Gewandt-
heit bekundete er in ſeinen Überſet-
zungen der Pſalmen a. d. Hebräiſchen
ins Deutſche, der Gedichte Petöfis aus
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Bre
dem Ungariſchen und Vrchlickys aus
dem Tſchechiſchen. Länger als ein
Vierteljahrhundert war B. Vorſtand-
ſtellvertreter der israelitiſchen Kul-
tusgemeinde in Olmütz, und die Js-
raelitengemeinde ſeiner Vaterſtadt
verlieh ihm 1891 das Ehrenbürger-
recht. Er ſtarb im April 1894.

S:


Sphinx (Rätſelbuch), 1864. – Schla-
raffiana, 1885. – Bunter Kram (Hu-
mor. Allotria i. V.), 1888. – Jn müßi-
gen Stunden (Humor. Ge.), 1890. –
Jm Schaukelſtuhle (Humoriſt. Ge.),
1891.

Brecht (von Brechtenberg),


Andreas Traugott Clemens, geb.
am 20. März 1805 in Mediaſch in
Siebenbürgen, wurde nach beendeten
Studien Lektor der Poeſie und Ge-
ſchichte am Gymnaſium ſeiner Vater-
ſtadt und ſtarb am 18. Auguſt 1842
im Barmherzigen-Spital zu Ofen.

S:

Tauſend u. eine Grille (Satiren),
1829. – Lyriſch-didaktiſches Blumen-
kränzchen, 1834. – Das Lied von der
Pfarrerin (Parodie auf Schillers Lied
von der Glocke), 1835. – Sonnenblu-
men (Ge.), 1837. – Herbſtlieder, 1837.
– Gedankenblitze oder Stegreif-Dich-
tungen, 1838. – National-Palladium
der Ungarn oder: Erinnerung an Peſt
und Ofen (30 poet. Bilder), 1840. –
Corona, oder: Das Lied von der
neuen Kronſtädter Glocke (Lyr.-di-
dakt. G. in 19 Geſ.), 1840. – Als
Manuſkript gedruckt: Die Geſchwiſter
zweier Weltteile, oder: Die Glück-
lichen auf San Domingo (Dramat.
Verſuch), 1827. – Die Braut durch
Kunſt, oder: Das Mädchen aus Her-
mannſtadt (Dramat. Aufgabe), 1826.
– Maler Franz, oder: Der falſche Ver-
dacht (Lſp.), 1835. – Humoriſtiſche
Jdeenſchwärmer, oder: Jdeenſpiele
der Satire, des Witzes u. der Laune,
1835. – Der 31. Oktober, oder: Der
Falſchmünzer und der Weber (Lſp.),
1836.

Breckheyde, C. von,

Pſeud. für
Aline Neumann; ſ. d.!

* 22
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[337/0341] Bra Bre Bald darauf fand er auch Verwen- dung an höheren Schulen; kurze Zeit wirkte er in Großſchönau an einer Privatſchule, ein halbes Jahr in Mühlhauſen i. Thüring., vom Herbſt 1877–79 als Lehrer an der höheren Töchterſchule in Mülhauſen im Elſaß u. kam dann als Lehrer an der ſtäd- tiſchen Realſchule nach Bremen, wo er 1899 zum Profeſſor ernannt wurde und bereits am 24. Oktbr. 1906 ſtarb. Als mehrjähriger Schauſpielreferent für die „Bremer Nachrichten“ (1886 bis 1894) war er lange Zeit in Bre- men der einzige, der in der Preſſe für die moderne Kunſt eintrat. Außer mehreren Schriften über Kunſt und Literatur, wie z. B. „Überſicht über die neuere deutſche Literatur 1880 bis 1902“ (1903) veröffentlichte er S: Der Marſchendichter Hermann All- mers (Literar. Sk.), 1891. – Auf dem Heimwege (Geſchn. und Sk.), 1902. – Mein Heimatbuch, 1905. – Meinun- gen, 1907. – Aus Heimat und Wahl- land (Bilder und Studien); III, 1908–09. Brawe, Hans Nagel von, Pſeud. für Friedrich Frhrn. von Dinck- lage; ſ. d.! Brecher, Adolf, wurde am 4. April 1831 zu Proßnitz in Mähren als der Sohn des Dr. Gideon B. geboren, beſuchte das Gymnaſium in Prag u. abſolvierte daſelbſt auch ſeine medi- ziniſchen Studien. Nach Erlangung der Doktorwürde ließ er ſich 1859 in Olmütz nieder und zählte hier bald zu den geſuchteſten Ärzten. Neben ſeiner eigentlichen Berufstätigkeit widmete ſich B. mit Vorliebe literariſchen Be- ſchäftigungen; er war ſtändiger Mit- arbeiter am „Humoriſtiſchen Deutſch- land“ und den „Berliner Weſpen“ u. ſeine Gedichtſammlungen enthalten vorzugsweiſe Erzeugniſſe einer hu- morvollen Laune. Große Gewandt- heit bekundete er in ſeinen Überſet- zungen der Pſalmen a. d. Hebräiſchen ins Deutſche, der Gedichte Petöfis aus dem Ungariſchen und Vrchlickys aus dem Tſchechiſchen. Länger als ein Vierteljahrhundert war B. Vorſtand- ſtellvertreter der israelitiſchen Kul- tusgemeinde in Olmütz, und die Js- raelitengemeinde ſeiner Vaterſtadt verlieh ihm 1891 das Ehrenbürger- recht. Er ſtarb im April 1894. S: Sphinx (Rätſelbuch), 1864. – Schla- raffiana, 1885. – Bunter Kram (Hu- mor. Allotria i. V.), 1888. – Jn müßi- gen Stunden (Humor. Ge.), 1890. – Jm Schaukelſtuhle (Humoriſt. Ge.), 1891. Brecht (von Brechtenberg), Andreas Traugott Clemens, geb. am 20. März 1805 in Mediaſch in Siebenbürgen, wurde nach beendeten Studien Lektor der Poeſie und Ge- ſchichte am Gymnaſium ſeiner Vater- ſtadt und ſtarb am 18. Auguſt 1842 im Barmherzigen-Spital zu Ofen. S: Tauſend u. eine Grille (Satiren), 1829. – Lyriſch-didaktiſches Blumen- kränzchen, 1834. – Das Lied von der Pfarrerin (Parodie auf Schillers Lied von der Glocke), 1835. – Sonnenblu- men (Ge.), 1837. – Herbſtlieder, 1837. – Gedankenblitze oder Stegreif-Dich- tungen, 1838. – National-Palladium der Ungarn oder: Erinnerung an Peſt und Ofen (30 poet. Bilder), 1840. – Corona, oder: Das Lied von der neuen Kronſtädter Glocke (Lyr.-di- dakt. G. in 19 Geſ.), 1840. – Als Manuſkript gedruckt: Die Geſchwiſter zweier Weltteile, oder: Die Glück- lichen auf San Domingo (Dramat. Verſuch), 1827. – Die Braut durch Kunſt, oder: Das Mädchen aus Her- mannſtadt (Dramat. Aufgabe), 1826. – Maler Franz, oder: Der falſche Ver- dacht (Lſp.), 1835. – Humoriſtiſche Jdeenſchwärmer, oder: Jdeenſpiele der Satire, des Witzes u. der Laune, 1835. – Der 31. Oktober, oder: Der Falſchmünzer und der Weber (Lſp.), 1836. Breckheyde, C. von, Pſeud. für Aline Neumann; ſ. d.! * 22

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/341>, abgerufen am 23.11.2024.