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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bra
darauf an der dortigen Universität
zuerst Philosophie und Germanistik,
dann Kunstgeschichte. Jm Juni 1908
wurde er zum Dr. phil. promoviert.
Er lebt in Wien.

S:

Gedichte, 1909.

Braun, Friedrich von,

wurde
am 18. Novbr. 1850 zu Kirchheim u.
Teck (Württemberg) geboren. Sein
Vater war Oberpräzeptor daselbst,
wurde 1852 Rektor der Lateinschule
in Eßlingen und nach dem Tode sei-
ner Gattin 1855 Dekan in Welzheim.
Dort starb der Vater schon 1859; doch
war es ein großes Glück, daß er in
einen zweiten Ehebund getreten war
mit der Schwester der ersten Gattin;
denn diese Mutter hat das Größte
dafür getan, daß sich Friedrich in so
schöner, segensreicher Weise entwickelt
hat. Die Witwe nahm mit den Kin-
dern ihren Wohnsitz in Stuttgart, wo
Friedrich das Eberhard-Ludwigs-
Gymnasium besuchte, bis er1868 nach
Tübingen ging, um im dortigen evan-
gelisch-theologischen Stift Theologie
zu studieren. Bei Ausbruch des Krie-
ges 1870 eilte B. als Krankenpfleger
auf die Schlachtfelder und in die La-
zarette, nahm dann zu Anfang d. J.
1871 seine Studien in Tübingen wie-
der auf und trat nach Erstehung der
theolog. Dienstprüfung im April 1873
als Vikar zu Leonberg in den Kirchen-
dienst. Jm Septbr. d. J. trat er mit
einem Sohne des Dichters Albert
Knapp eine zehnmonatliche wissen-
schaftliche Reise an, die ihn nach Nord-
deutschland, England u. Schottland
führte, wurde im Juli 1874 Stadt-
vikar in Ravensburg, im Febr. 1875
Hof- u. Stadtvikar in Stuttgart, im
Mai 1876 Repetent am theologischen
Seminar in Tübingen, im Aug. 1878
Amtsverweser in Eßlingen, im August
1879 vierter Stadtpfarrer daselbst u.
schon Ende d. J. zweiter Geistlicher
an der Hofkirche in Stuttgart. Gleich-
zeitig hatte er die Aufgabe, bei den
Dienstprüfungen d. angehenden Geist-
lichen vor dem Konsistorium mitzu-
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Bra
wirken. Jm Jahre 1896 wurde er
als Oberkonsistorialrat Mitglied des
Konsistoriums u. im folgenden Jahre
Stadtdekan und erster Stadtpfarrer
an der Hospitalkirche daselbst. Seit
1894 Mitglied der Landessynode und
von dieser wieder in ihren Ausschuß
berufen, hat er nach Kräften an den
wichtigsten Beratungsgegenständen
mitgewirkt. Ganz hervorragende Ver-
dienste erwarb er sich als Vorsitzender
des württembergischen Gustav-Adolf-
Vereins, dessen Leitung seit 1890 in
seinen Händen lag. Jm Jahre 1898
nahm B. an der Kaiserreise nach Pa-
lästina und an der Einweihung der
Erlöserkirche in Jerusalem teil; und
als dann 1904 die Einweihung einer
evangelischen Kirche in Jaffa erfolgen
sollte, deren Erbauung wesentlich
durch Br.s Gaben möglich geworden
war, brach er am 9. Mai nach dem
Heiligen Lande auf, aber noch vor der
Einweihung ergriff ihn in Jerusalem
eine außerordentlich rasch verlaufende
tödliche Krankheit, der er am 31. Mai
1904 erlag.

S:

Martin Luther im
deutschen Lied. Altes u. Neues (Ge.),
1883. 2. A. 1884. - Bilder aus dem
Morgenlande, 1899.

Braun, Gustav,

Pseud. für Mar-
tin Boehm;
s. d.!

Braun, Joseph,

* am 3. Februar
1823 zu Koblenz, besuchte seit dem
13. Jahre das Gymnasium daselbst,
mußte aber infolge Sterbefalls seiner
Eltern die Studien in den höheren
Klassen unterbrechen u. wirkte hier-
auf acht Jahre als Hauslehrer. Nach-
dem er in Köln das Abiturienten-
examen abgelegt, widmete er sich seit
1850 in Bonn dem Studium der Theo-
logie und empfing 1854 in Köln die
Priesterweihe. Mehrere Jahre wirkte
er als Lehrer am Progymnasium in
Siegburg, dann als Vikar u. Pfarrer
in verschiedenen linksrheinischen Or-
ten, bis er 1871 Pfarrer zu Mengden
a. d. Sieg wurde. Von hier kam er
1888 nach Hüchelhoven bei Köln, wo

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Bra
darauf an der dortigen Univerſität
zuerſt Philoſophie und Germaniſtik,
dann Kunſtgeſchichte. Jm Juni 1908
wurde er zum Dr. phil. promoviert.
Er lebt in Wien.

S:

Gedichte, 1909.

Braun, Friedrich von,

wurde
am 18. Novbr. 1850 zu Kirchheim u.
Teck (Württemberg) geboren. Sein
Vater war Oberpräzeptor daſelbſt,
wurde 1852 Rektor der Lateinſchule
in Eßlingen und nach dem Tode ſei-
ner Gattin 1855 Dekan in Welzheim.
Dort ſtarb der Vater ſchon 1859; doch
war es ein großes Glück, daß er in
einen zweiten Ehebund getreten war
mit der Schweſter der erſten Gattin;
denn dieſe Mutter hat das Größte
dafür getan, daß ſich Friedrich in ſo
ſchöner, ſegensreicher Weiſe entwickelt
hat. Die Witwe nahm mit den Kin-
dern ihren Wohnſitz in Stuttgart, wo
Friedrich das Eberhard-Ludwigs-
Gymnaſium beſuchte, bis er1868 nach
Tübingen ging, um im dortigen evan-
geliſch-theologiſchen Stift Theologie
zu ſtudieren. Bei Ausbruch des Krie-
ges 1870 eilte B. als Krankenpfleger
auf die Schlachtfelder und in die La-
zarette, nahm dann zu Anfang d. J.
1871 ſeine Studien in Tübingen wie-
der auf und trat nach Erſtehung der
theolog. Dienſtprüfung im April 1873
als Vikar zu Leonberg in den Kirchen-
dienſt. Jm Septbr. d. J. trat er mit
einem Sohne des Dichters Albert
Knapp eine zehnmonatliche wiſſen-
ſchaftliche Reiſe an, die ihn nach Nord-
deutſchland, England u. Schottland
führte, wurde im Juli 1874 Stadt-
vikar in Ravensburg, im Febr. 1875
Hof- u. Stadtvikar in Stuttgart, im
Mai 1876 Repetent am theologiſchen
Seminar in Tübingen, im Aug. 1878
Amtsverweſer in Eßlingen, im Auguſt
1879 vierter Stadtpfarrer daſelbſt u.
ſchon Ende d. J. zweiter Geiſtlicher
an der Hofkirche in Stuttgart. Gleich-
zeitig hatte er die Aufgabe, bei den
Dienſtprüfungen d. angehenden Geiſt-
lichen vor dem Konſiſtorium mitzu-
[Spaltenumbruch]

Bra
wirken. Jm Jahre 1896 wurde er
als Oberkonſiſtorialrat Mitglied des
Konſiſtoriums u. im folgenden Jahre
Stadtdekan und erſter Stadtpfarrer
an der Hoſpitalkirche daſelbſt. Seit
1894 Mitglied der Landesſynode und
von dieſer wieder in ihren Ausſchuß
berufen, hat er nach Kräften an den
wichtigſten Beratungsgegenſtänden
mitgewirkt. Ganz hervorragende Ver-
dienſte erwarb er ſich als Vorſitzender
des württembergiſchen Guſtav-Adolf-
Vereins, deſſen Leitung ſeit 1890 in
ſeinen Händen lag. Jm Jahre 1898
nahm B. an der Kaiſerreiſe nach Pa-
läſtina und an der Einweihung der
Erlöſerkirche in Jeruſalem teil; und
als dann 1904 die Einweihung einer
evangeliſchen Kirche in Jaffa erfolgen
ſollte, deren Erbauung weſentlich
durch Br.s Gaben möglich geworden
war, brach er am 9. Mai nach dem
Heiligen Lande auf, aber noch vor der
Einweihung ergriff ihn in Jeruſalem
eine außerordentlich raſch verlaufende
tödliche Krankheit, der er am 31. Mai
1904 erlag.

S:

Martin Luther im
deutſchen Lied. Altes u. Neues (Ge.),
1883. 2. A. 1884. – Bilder aus dem
Morgenlande, 1899.

Braun, Guſtav,

Pſeud. für Mar-
tin Boehm;
ſ. d.!

Braun, Joſeph,

* am 3. Februar
1823 zu Koblenz, beſuchte ſeit dem
13. Jahre das Gymnaſium daſelbſt,
mußte aber infolge Sterbefalls ſeiner
Eltern die Studien in den höheren
Klaſſen unterbrechen u. wirkte hier-
auf acht Jahre als Hauslehrer. Nach-
dem er in Köln das Abiturienten-
examen abgelegt, widmete er ſich ſeit
1850 in Bonn dem Studium der Theo-
logie und empfing 1854 in Köln die
Prieſterweihe. Mehrere Jahre wirkte
er als Lehrer am Progymnaſium in
Siegburg, dann als Vikar u. Pfarrer
in verſchiedenen linksrheiniſchen Or-
ten, bis er 1871 Pfarrer zu Mengden
a. d. Sieg wurde. Von hier kam er
1888 nach Hüchelhoven bei Köln, wo

*
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[329/0333] Bra Bra darauf an der dortigen Univerſität zuerſt Philoſophie und Germaniſtik, dann Kunſtgeſchichte. Jm Juni 1908 wurde er zum Dr. phil. promoviert. Er lebt in Wien. S: Gedichte, 1909. Braun, Friedrich von, wurde am 18. Novbr. 1850 zu Kirchheim u. Teck (Württemberg) geboren. Sein Vater war Oberpräzeptor daſelbſt, wurde 1852 Rektor der Lateinſchule in Eßlingen und nach dem Tode ſei- ner Gattin 1855 Dekan in Welzheim. Dort ſtarb der Vater ſchon 1859; doch war es ein großes Glück, daß er in einen zweiten Ehebund getreten war mit der Schweſter der erſten Gattin; denn dieſe Mutter hat das Größte dafür getan, daß ſich Friedrich in ſo ſchöner, ſegensreicher Weiſe entwickelt hat. Die Witwe nahm mit den Kin- dern ihren Wohnſitz in Stuttgart, wo Friedrich das Eberhard-Ludwigs- Gymnaſium beſuchte, bis er1868 nach Tübingen ging, um im dortigen evan- geliſch-theologiſchen Stift Theologie zu ſtudieren. Bei Ausbruch des Krie- ges 1870 eilte B. als Krankenpfleger auf die Schlachtfelder und in die La- zarette, nahm dann zu Anfang d. J. 1871 ſeine Studien in Tübingen wie- der auf und trat nach Erſtehung der theolog. Dienſtprüfung im April 1873 als Vikar zu Leonberg in den Kirchen- dienſt. Jm Septbr. d. J. trat er mit einem Sohne des Dichters Albert Knapp eine zehnmonatliche wiſſen- ſchaftliche Reiſe an, die ihn nach Nord- deutſchland, England u. Schottland führte, wurde im Juli 1874 Stadt- vikar in Ravensburg, im Febr. 1875 Hof- u. Stadtvikar in Stuttgart, im Mai 1876 Repetent am theologiſchen Seminar in Tübingen, im Aug. 1878 Amtsverweſer in Eßlingen, im Auguſt 1879 vierter Stadtpfarrer daſelbſt u. ſchon Ende d. J. zweiter Geiſtlicher an der Hofkirche in Stuttgart. Gleich- zeitig hatte er die Aufgabe, bei den Dienſtprüfungen d. angehenden Geiſt- lichen vor dem Konſiſtorium mitzu- wirken. Jm Jahre 1896 wurde er als Oberkonſiſtorialrat Mitglied des Konſiſtoriums u. im folgenden Jahre Stadtdekan und erſter Stadtpfarrer an der Hoſpitalkirche daſelbſt. Seit 1894 Mitglied der Landesſynode und von dieſer wieder in ihren Ausſchuß berufen, hat er nach Kräften an den wichtigſten Beratungsgegenſtänden mitgewirkt. Ganz hervorragende Ver- dienſte erwarb er ſich als Vorſitzender des württembergiſchen Guſtav-Adolf- Vereins, deſſen Leitung ſeit 1890 in ſeinen Händen lag. Jm Jahre 1898 nahm B. an der Kaiſerreiſe nach Pa- läſtina und an der Einweihung der Erlöſerkirche in Jeruſalem teil; und als dann 1904 die Einweihung einer evangeliſchen Kirche in Jaffa erfolgen ſollte, deren Erbauung weſentlich durch Br.s Gaben möglich geworden war, brach er am 9. Mai nach dem Heiligen Lande auf, aber noch vor der Einweihung ergriff ihn in Jeruſalem eine außerordentlich raſch verlaufende tödliche Krankheit, der er am 31. Mai 1904 erlag. S: Martin Luther im deutſchen Lied. Altes u. Neues (Ge.), 1883. 2. A. 1884. – Bilder aus dem Morgenlande, 1899. Braun, Guſtav, Pſeud. für Mar- tin Boehm; ſ. d.! Braun, Joſeph, * am 3. Februar 1823 zu Koblenz, beſuchte ſeit dem 13. Jahre das Gymnaſium daſelbſt, mußte aber infolge Sterbefalls ſeiner Eltern die Studien in den höheren Klaſſen unterbrechen u. wirkte hier- auf acht Jahre als Hauslehrer. Nach- dem er in Köln das Abiturienten- examen abgelegt, widmete er ſich ſeit 1850 in Bonn dem Studium der Theo- logie und empfing 1854 in Köln die Prieſterweihe. Mehrere Jahre wirkte er als Lehrer am Progymnaſium in Siegburg, dann als Vikar u. Pfarrer in verſchiedenen linksrheiniſchen Or- ten, bis er 1871 Pfarrer zu Mengden a. d. Sieg wurde. Von hier kam er 1888 nach Hüchelhoven bei Köln, wo *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/333>, abgerufen am 24.11.2024.