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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bon
v. Zanthier geboren u. vermählte
sich 1876 mit dem Rittergutsbesitzer
v. Bonin auf Schönwerder bei Dölitz
(Pommern), den sie im Anfang Febr.
1900 durch den Tod verlor.

S:

Jun-
ker Jürgen (R.); III, 1888. 5. A.
1905. - Circe (R.), 1889. 3. A. 1897.
- Der wilde Reutlingen (R. a. d. Zeit
des großen Königs); II, 1891. 5. A.
1905. - Roland (R.), 1892. - Die
Sonntagskinder (R.); III, 1893. 2. A.
1898. - Weidmannsheil! (N.), 1894.
- Schwertklingen (R.); III, 1896.
8. T. 1908. - Christophorus (N.),
1897. 3. A. 1898. - Jm Jnselmeer.
Prinzessin Halszka (2 En.), 1898. -
Fee (N.), 2. A. 1899. - Der Pommern-
herzog (R. aus alter Zeit), 1901. -
Frühlingsstürme (E.), 1902. - Jm
Burgfrieden (R.), 1905. 2. A. 1906.
- Tiefer als der Tag gedacht (R.);
II, 1907. - Licht in der Ferne (R.), 1912.

Bonn, Ferdinand,

Sohn des Fol-
genden, wurde am 20. Dezbr. 1861 in
Donauwörth (Bayern) geboren, ver-
lebte seine Jugend in Ausbach, Bay-
reuth und München u. bezog hier die
Universität, um die Rechte zu studie-
ren. Mit einem anerkennenswerten
Talent für Malerei und Musik aus-
gestattet, verkehrte er mehr mit Künst-
lern als mit Juristen, und schon sollte
er auf Grund eines ganz besonders
gelungenen Frauenkopfes in die Mal-
klasse des Professors Saitz an der
Akademie aufgenommen werden, als
seine Neigung für die Bühne mit so
großer Gewalt zum Durchbruch kam,
daß er, nach kurzem Unterricht bei dem
berühmten Ernst Possart, 1885 als
"Derwisch" in "Nathan der Weise"
am Stadttheater in Nürnberg debü-
tierte, worauf er sofort für das Deut-
sche Theater in Moskau engagiert
wurde. Der Brand des letzteren (1886)
führte ihn nach München zurück, wo
er in den Verband des Hoftheaters
eintrat. Trotz seiner großen Beliebt-
heit wurde ihm schließlich München
durch mancherlei Vorkommnisse (u. a.
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Bon
durch den Selbstmord seiner Verlob-
ten, der Schauspielerin Anna Hage-
mann) derartig verleidet, daß er im
Juni 1891 mit Freuden einer Be-
rufung an d. Hofburgtheater in Wien
folgte. Seit 1894 in Berlin gastie-
rend, nahm er 1896 in Wien seine
Entlassung und ging an das Theater
des Westens in Berlin. Hier trat er
im Herbst 1897 in den Verband des
Deutschen Theaters ein, gehörte spä-
ter dem Lessing-Theater und seit dem
Herbst 1902 dem königl. Hoftheater
an, bis er im Herbst 1905 die Direk-
tion des Berliner Theaters über-
nahm, die er aber schon Ende Novbr.
1907 niederlegte. Die Zeit dieser
Tätigkeit schildert er später in seiner
Schrift "Zwei Jahre Theaterdirektor
in Berlin. Ein Beitrag zur deutschen
Kulturgeschichte" (1908).

S:

Anna
Helene (Dr.), 1894. - Familienbande
(Lsp.), 1894. 3. A. 1895. - Der junge
Fritz (Schsp.), 1898. - Militärhumo-
resken; 2 Bdchn., 1894. - Kivito (P.),
1899. - Heiratsfähig (Kom.), 1896. -
Der ewige Hochzeiter (Militärhum.),
1897. - Edles Blut (Schsp., mit Th.
v. Throta), 1901. - Lustige Soldaten-
geschichten für Jugend u. Volk, 1904.
15. A. 1905. - Andalosia (Dram. G.),
1906. - Sherlock Holmes (Detektiv-
komödie frei u. Conan Doyles Ro-
manserie), 1906. - Der Hund von
Baskerville (Schsp. n. Poes u. Doyles
Nn.), 1907. - Ludwig II. (Tr.), 1907.
- Der falsche Döderlein (Militär-
humrske.), 1908. - Der Pastorssohn
(Schsp.), 1908. - Ges. Werke; IV, 1910.

*Bonn, Franz,

pseud. Fr. von
Münchberg, Freiherr v. Rach-
witz, v. Miris
, wurde am 18. Juli
1830 zu München als der Sohn eines
Oberrechnungsrats geboren, studierte
seit 1846 auf der Universität seiner
Vaterstadt die Rechte und wurde hier
1847 Mitbegründer der Studenten-
verbindung "Tafelrunde", welche sich
den Zweck setzte, durch einheitliches
Streben nach Wissenschaft, Kunst und

*


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Bon
v. Zanthier geboren u. vermählte
ſich 1876 mit dem Rittergutsbeſitzer
v. Bonin auf Schönwerder bei Dölitz
(Pommern), den ſie im Anfang Febr.
1900 durch den Tod verlor.

S:

Jun-
ker Jürgen (R.); III, 1888. 5. A.
1905. – Circe (R.), 1889. 3. A. 1897.
– Der wilde Reutlingen (R. a. d. Zeit
des großen Königs); II, 1891. 5. A.
1905. – Roland (R.), 1892. – Die
Sonntagskinder (R.); III, 1893. 2. A.
1898. – Weidmannsheil! (N.), 1894.
– Schwertklingen (R.); III, 1896.
8. T. 1908. – Chriſtophorus (N.),
1897. 3. A. 1898. – Jm Jnſelmeer.
Prinzeſſin Halszka (2 En.), 1898. –
Fee (N.), 2. A. 1899. – Der Pommern-
herzog (R. aus alter Zeit), 1901. –
Frühlingsſtürme (E.), 1902. – Jm
Burgfrieden (R.), 1905. 2. A. 1906.
– Tiefer als der Tag gedacht (R.);
II, 1907. – Licht in der Ferne (R.), 1912.

Bonn, Ferdinand,

Sohn des Fol-
genden, wurde am 20. Dezbr. 1861 in
Donauwörth (Bayern) geboren, ver-
lebte ſeine Jugend in Ausbach, Bay-
reuth und München u. bezog hier die
Univerſität, um die Rechte zu ſtudie-
ren. Mit einem anerkennenswerten
Talent für Malerei und Muſik aus-
geſtattet, verkehrte er mehr mit Künſt-
lern als mit Juriſten, und ſchon ſollte
er auf Grund eines ganz beſonders
gelungenen Frauenkopfes in die Mal-
klaſſe des Profeſſors Saitz an der
Akademie aufgenommen werden, als
ſeine Neigung für die Bühne mit ſo
großer Gewalt zum Durchbruch kam,
daß er, nach kurzem Unterricht bei dem
berühmten Ernſt Poſſart, 1885 als
„Derwiſch“ in „Nathan der Weiſe“
am Stadttheater in Nürnberg debü-
tierte, worauf er ſofort für das Deut-
ſche Theater in Moskau engagiert
wurde. Der Brand des letzteren (1886)
führte ihn nach München zurück, wo
er in den Verband des Hoftheaters
eintrat. Trotz ſeiner großen Beliebt-
heit wurde ihm ſchließlich München
durch mancherlei Vorkommniſſe (u. a.
[Spaltenumbruch]

Bon
durch den Selbſtmord ſeiner Verlob-
ten, der Schauſpielerin Anna Hage-
mann) derartig verleidet, daß er im
Juni 1891 mit Freuden einer Be-
rufung an d. Hofburgtheater in Wien
folgte. Seit 1894 in Berlin gaſtie-
rend, nahm er 1896 in Wien ſeine
Entlaſſung und ging an das Theater
des Weſtens in Berlin. Hier trat er
im Herbſt 1897 in den Verband des
Deutſchen Theaters ein, gehörte ſpä-
ter dem Leſſing-Theater und ſeit dem
Herbſt 1902 dem königl. Hoftheater
an, bis er im Herbſt 1905 die Direk-
tion des Berliner Theaters über-
nahm, die er aber ſchon Ende Novbr.
1907 niederlegte. Die Zeit dieſer
Tätigkeit ſchildert er ſpäter in ſeiner
Schrift „Zwei Jahre Theaterdirektor
in Berlin. Ein Beitrag zur deutſchen
Kulturgeſchichte“ (1908).

S:

Anna
Helene (Dr.), 1894. – Familienbande
(Lſp.), 1894. 3. A. 1895. – Der junge
Fritz (Schſp.), 1898. – Militärhumo-
resken; 2 Bdchn., 1894. – Kivito (P.),
1899. – Heiratsfähig (Kom.), 1896. –
Der ewige Hochzeiter (Militärhum.),
1897. – Edles Blut (Schſp., mit Th.
v. Throta), 1901. – Luſtige Soldaten-
geſchichten für Jugend u. Volk, 1904.
15. A. 1905. – Andaloſia (Dram. G.),
1906. – Sherlock Holmes (Detektiv-
komödie frei u. Conan Doyles Ro-
manſerie), 1906. – Der Hund von
Baskerville (Schſp. n. Poes u. Doyles
Nn.), 1907. – Ludwig II. (Tr.), 1907.
– Der falſche Döderlein (Militär-
humrske.), 1908. – Der Paſtorsſohn
(Schſp.), 1908. – Geſ. Werke; IV, 1910.

*Bonn, Franz,

pſeud. Fr. von
Münchberg, Freiherr v. Rach-
witz, v. Miris
, wurde am 18. Juli
1830 zu München als der Sohn eines
Oberrechnungsrats geboren, ſtudierte
ſeit 1846 auf der Univerſität ſeiner
Vaterſtadt die Rechte und wurde hier
1847 Mitbegründer der Studenten-
verbindung „Tafelrunde“, welche ſich
den Zweck ſetzte, durch einheitliches
Streben nach Wiſſenſchaft, Kunſt und

*
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[293/0297] Bon Bon v. Zanthier geboren u. vermählte ſich 1876 mit dem Rittergutsbeſitzer v. Bonin auf Schönwerder bei Dölitz (Pommern), den ſie im Anfang Febr. 1900 durch den Tod verlor. S: Jun- ker Jürgen (R.); III, 1888. 5. A. 1905. – Circe (R.), 1889. 3. A. 1897. – Der wilde Reutlingen (R. a. d. Zeit des großen Königs); II, 1891. 5. A. 1905. – Roland (R.), 1892. – Die Sonntagskinder (R.); III, 1893. 2. A. 1898. – Weidmannsheil! (N.), 1894. – Schwertklingen (R.); III, 1896. 8. T. 1908. – Chriſtophorus (N.), 1897. 3. A. 1898. – Jm Jnſelmeer. Prinzeſſin Halszka (2 En.), 1898. – Fee (N.), 2. A. 1899. – Der Pommern- herzog (R. aus alter Zeit), 1901. – Frühlingsſtürme (E.), 1902. – Jm Burgfrieden (R.), 1905. 2. A. 1906. – Tiefer als der Tag gedacht (R.); II, 1907. – Licht in der Ferne (R.), 1912. Bonn, Ferdinand, Sohn des Fol- genden, wurde am 20. Dezbr. 1861 in Donauwörth (Bayern) geboren, ver- lebte ſeine Jugend in Ausbach, Bay- reuth und München u. bezog hier die Univerſität, um die Rechte zu ſtudie- ren. Mit einem anerkennenswerten Talent für Malerei und Muſik aus- geſtattet, verkehrte er mehr mit Künſt- lern als mit Juriſten, und ſchon ſollte er auf Grund eines ganz beſonders gelungenen Frauenkopfes in die Mal- klaſſe des Profeſſors Saitz an der Akademie aufgenommen werden, als ſeine Neigung für die Bühne mit ſo großer Gewalt zum Durchbruch kam, daß er, nach kurzem Unterricht bei dem berühmten Ernſt Poſſart, 1885 als „Derwiſch“ in „Nathan der Weiſe“ am Stadttheater in Nürnberg debü- tierte, worauf er ſofort für das Deut- ſche Theater in Moskau engagiert wurde. Der Brand des letzteren (1886) führte ihn nach München zurück, wo er in den Verband des Hoftheaters eintrat. Trotz ſeiner großen Beliebt- heit wurde ihm ſchließlich München durch mancherlei Vorkommniſſe (u. a. durch den Selbſtmord ſeiner Verlob- ten, der Schauſpielerin Anna Hage- mann) derartig verleidet, daß er im Juni 1891 mit Freuden einer Be- rufung an d. Hofburgtheater in Wien folgte. Seit 1894 in Berlin gaſtie- rend, nahm er 1896 in Wien ſeine Entlaſſung und ging an das Theater des Weſtens in Berlin. Hier trat er im Herbſt 1897 in den Verband des Deutſchen Theaters ein, gehörte ſpä- ter dem Leſſing-Theater und ſeit dem Herbſt 1902 dem königl. Hoftheater an, bis er im Herbſt 1905 die Direk- tion des Berliner Theaters über- nahm, die er aber ſchon Ende Novbr. 1907 niederlegte. Die Zeit dieſer Tätigkeit ſchildert er ſpäter in ſeiner Schrift „Zwei Jahre Theaterdirektor in Berlin. Ein Beitrag zur deutſchen Kulturgeſchichte“ (1908). S: Anna Helene (Dr.), 1894. – Familienbande (Lſp.), 1894. 3. A. 1895. – Der junge Fritz (Schſp.), 1898. – Militärhumo- resken; 2 Bdchn., 1894. – Kivito (P.), 1899. – Heiratsfähig (Kom.), 1896. – Der ewige Hochzeiter (Militärhum.), 1897. – Edles Blut (Schſp., mit Th. v. Throta), 1901. – Luſtige Soldaten- geſchichten für Jugend u. Volk, 1904. 15. A. 1905. – Andaloſia (Dram. G.), 1906. – Sherlock Holmes (Detektiv- komödie frei u. Conan Doyles Ro- manſerie), 1906. – Der Hund von Baskerville (Schſp. n. Poes u. Doyles Nn.), 1907. – Ludwig II. (Tr.), 1907. – Der falſche Döderlein (Militär- humrske.), 1908. – Der Paſtorsſohn (Schſp.), 1908. – Geſ. Werke; IV, 1910. *Bonn, Franz, pſeud. Fr. von Münchberg, Freiherr v. Rach- witz, v. Miris, wurde am 18. Juli 1830 zu München als der Sohn eines Oberrechnungsrats geboren, ſtudierte ſeit 1846 auf der Univerſität ſeiner Vaterſtadt die Rechte und wurde hier 1847 Mitbegründer der Studenten- verbindung „Tafelrunde“, welche ſich den Zweck ſetzte, durch einheitliches Streben nach Wiſſenſchaft, Kunſt und *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/297>, abgerufen am 27.11.2024.