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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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förderte wesentlich ihre geistige Ent-
wicklung, die sie bald darauf in vielen
schnell aufeinander folgenden Roma-
nen bekundete. Seit dem Jahre 1868
Witwe, lebte sie meistens auf ihrer
Villa Jsola bella am Lago Maggiore
in Jtalien, mit der Übersetzung ihrer
Schriften ins Jtalienische beschäftigt.
Nach 1874 verheiratete sie sich wieder
mit einem Herrn Bolgiani, und
siedelte in der Folge nach Mailand
über, starb hier aber schon am 2. Okt.
1876 im Jrrenhause.

S:

Ein Prinz
von Gottes Gnaden (R.), 1863. - Ein
weiblicher Arzt (R.); II, 1863. - No-
vellen u. Skizzen; III, 1867 (Jnhalt:
I. Böhmische Musikanten. - Auf be-
wegter Flut. - Skizzen. - II. Diana.
- Walter. - Liane. - III. Daphnis u.
Chloe; ein Heldengedicht von Longos.
- Die Schwestern. - Garibaldi). -
Spanien (Reiseblätter); II, 1868. -
Die Tochter der Alhambra (Hist. R.),
1869. - Jm Lande der Pharaonen
(Reiseblätter), 1869. - Historische Bil-
der aus der alten Welt, 1870. - Aus
guter alter Zeit, 1873. - Jsola Bella
(R.), 1876.

*Boelitz, Martin,

geb. am 10. Mai
1874 zu Wesel am Rhein als der Sohn
eines Pfarrers, besuchte das dortige
Gymnasium und widmete sich dann
dem Bankwesen. Er war mehrere
Jahre in Berlin als Börsenagent
tätig, zugleich mit literarischen Stu-
dien beschäftigt, die ihn dem Kreise
um Jacobowski näher brachten, ver-
legte 1899 seinen Wohnsitz für zwei
Jahre nach London u. redigierte von
dort aus mit Max Beyer die "Stim-
men der Gegenwart". 1891 kehrte er
nach Deutschland zurück, weilte zu
Studienzwecken in Genf, Köln, Düs-
seldorf und München, wo er von dem
Welthause E. Nieter 1902 den Auf-
trag erhielt, neben dem ausgedehnten
englisch-amerikanischen Verlag in
Nürnberg einen modernen Jugend-
schriftenverlag zu gründen und zu
leiten. Diesem Unternehmen, das sich
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in kurzer Zeit eine führende Stellung
errang, steht er noch heute vor.

S:


Aus Traum und Leben (Ge.), 1896.
2. A. 1902. - Lieder des Lebens (Neue
Verse), 1900. - London (Soziale Ge.),
1901. 3. A. 1902. - Schöne alte Kin-
derlieder (Ein Hausbuch), 1904. 7. T.
1906. - Meister Lampes lustige Strei-
che und Abenteuer, 1904. 6. T. 1906.
- Frohe Ernte (Noch einmal Verse),
1905. - Allen zur Freude (Deutsche
Kinderlieder seit Goethe, ausgewählt),
1.-3. T. 1906. - Fünfzig Melodien
zu alten Kinderliedern, 1906. - Das
Schützenfest (Lsp.), 1908. - Ausge-
wählte Gedichte, 1.-3. T. 1908. -
Schöne alte Kinderlieder (Ein Haus-
buch), 1909.

*Bollag, Markus,

geb. am 31. No-
vember 1861 in Stein (Kanton Aar-
gau der Schweiz), lebt daselbst.

S:

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Wunderrösli (Alemannisch-ländliches
Charakterbild), 1902. - Härz u. Ge-
müet (Alemannische Ge.), 1904. - D'
Wally vom Lindehof (Volksst.), 1904.
1908. - Schiller in der Akademie (Lsp.),
1904. - Benjamin Kahn, die Seele
des Geschäfts (Schw.), 1907. - Blu-
men u. Herzen (Alemann. Ge.), 1909.

*Bolm, Robert,

geboren 1856 in
Burgdorf (Braunschweig) als der
Sohn eines Hofbesitzers, wuchs im
Kreise von 7 Geschwistern auf und
konnte bei der Mittellosigkeit der El-
tern nur die Dorfschule besuchen.
Nach seiner Konfirmation kam er zu
einem Anstreicher (Maler) in die Lehre
und durchwanderte nach Beendigung
seiner Lehrzeit (1874) als Geselle einen
großen Teil Deutschlands, stets dar-
auf bedacht, sich weiter fortzubilden
und die Lücken seines Wissens auszu-
füllen. Jm Jahre 1878 machte er
sich in Salzdahlum als Besitzer eines
Malereibetriebes selbständig, wäh-
rend seine Gattin daneben seit 1886
ein kaufmännisches Geschäft leitete,
so daß er auf einen guten Erfolg
zurückblicken konnte, als er 1898, der
besseren Ausbildung seiner Kinder

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Boe
förderte weſentlich ihre geiſtige Ent-
wicklung, die ſie bald darauf in vielen
ſchnell aufeinander folgenden Roma-
nen bekundete. Seit dem Jahre 1868
Witwe, lebte ſie meiſtens auf ihrer
Villa Jſola bella am Lago Maggiore
in Jtalien, mit der Überſetzung ihrer
Schriften ins Jtalieniſche beſchäftigt.
Nach 1874 verheiratete ſie ſich wieder
mit einem Herrn Bolgiani, und
ſiedelte in der Folge nach Mailand
über, ſtarb hier aber ſchon am 2. Okt.
1876 im Jrrenhauſe.

S:

Ein Prinz
von Gottes Gnaden (R.), 1863. – Ein
weiblicher Arzt (R.); II, 1863. – No-
vellen u. Skizzen; III, 1867 (Jnhalt:
I. Böhmiſche Muſikanten. – Auf be-
wegter Flut. – Skizzen. – II. Diana.
– Walter. – Liane. – III. Daphnis u.
Chloe; ein Heldengedicht von Longos.
– Die Schweſtern. – Garibaldi). –
Spanien (Reiſeblätter); II, 1868. –
Die Tochter der Alhambra (Hiſt. R.),
1869. – Jm Lande der Pharaonen
(Reiſeblätter), 1869. – Hiſtoriſche Bil-
der aus der alten Welt, 1870. – Aus
guter alter Zeit, 1873. – Jſola Bella
(R.), 1876.

*Boelitz, Martin,

geb. am 10. Mai
1874 zu Weſel am Rhein als der Sohn
eines Pfarrers, beſuchte das dortige
Gymnaſium und widmete ſich dann
dem Bankweſen. Er war mehrere
Jahre in Berlin als Börſenagent
tätig, zugleich mit literariſchen Stu-
dien beſchäftigt, die ihn dem Kreiſe
um Jacobowski näher brachten, ver-
legte 1899 ſeinen Wohnſitz für zwei
Jahre nach London u. redigierte von
dort aus mit Max Beyer die „Stim-
men der Gegenwart“. 1891 kehrte er
nach Deutſchland zurück, weilte zu
Studienzwecken in Genf, Köln, Düſ-
ſeldorf und München, wo er von dem
Welthauſe E. Nieter 1902 den Auf-
trag erhielt, neben dem ausgedehnten
engliſch-amerikaniſchen Verlag in
Nürnberg einen modernen Jugend-
ſchriftenverlag zu gründen und zu
leiten. Dieſem Unternehmen, das ſich
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Bol
in kurzer Zeit eine führende Stellung
errang, ſteht er noch heute vor.

S:


Aus Traum und Leben (Ge.), 1896.
2. A. 1902. – Lieder des Lebens (Neue
Verſe), 1900. – London (Soziale Ge.),
1901. 3. A. 1902. – Schöne alte Kin-
derlieder (Ein Hausbuch), 1904. 7. T.
1906. – Meiſter Lampes luſtige Strei-
che und Abenteuer, 1904. 6. T. 1906.
– Frohe Ernte (Noch einmal Verſe),
1905. – Allen zur Freude (Deutſche
Kinderlieder ſeit Goethe, ausgewählt),
1.–3. T. 1906. – Fünfzig Melodien
zu alten Kinderliedern, 1906. – Das
Schützenfeſt (Lſp.), 1908. – Ausge-
wählte Gedichte, 1.–3. T. 1908. –
Schöne alte Kinderlieder (Ein Haus-
buch), 1909.

*Bollag, Markus,

geb. am 31. No-
vember 1861 in Stein (Kanton Aar-
gau der Schweiz), lebt daſelbſt.

S:

’s
Wunderrösli (Alemanniſch-ländliches
Charakterbild), 1902. – Härz u. Ge-
müet (Alemanniſche Ge.), 1904. – D’
Wally vom Lindehof (Volksſt.), 1904.
1908. – Schiller in der Akademie (Lſp.),
1904. – Benjamin Kahn, die Seele
des Geſchäfts (Schw.), 1907. – Blu-
men u. Herzen (Alemann. Ge.), 1909.

*Bolm, Robert,

geboren 1856 in
Burgdorf (Braunſchweig) als der
Sohn eines Hofbeſitzers, wuchs im
Kreiſe von 7 Geſchwiſtern auf und
konnte bei der Mittelloſigkeit der El-
tern nur die Dorfſchule beſuchen.
Nach ſeiner Konfirmation kam er zu
einem Anſtreicher (Maler) in die Lehre
und durchwanderte nach Beendigung
ſeiner Lehrzeit (1874) als Geſelle einen
großen Teil Deutſchlands, ſtets dar-
auf bedacht, ſich weiter fortzubilden
und die Lücken ſeines Wiſſens auszu-
füllen. Jm Jahre 1878 machte er
ſich in Salzdahlum als Beſitzer eines
Malereibetriebes ſelbſtändig, wäh-
rend ſeine Gattin daneben ſeit 1886
ein kaufmänniſches Geſchäft leitete,
ſo daß er auf einen guten Erfolg
zurückblicken konnte, als er 1898, der
beſſeren Ausbildung ſeiner Kinder

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[289/0293] Boe Bol förderte weſentlich ihre geiſtige Ent- wicklung, die ſie bald darauf in vielen ſchnell aufeinander folgenden Roma- nen bekundete. Seit dem Jahre 1868 Witwe, lebte ſie meiſtens auf ihrer Villa Jſola bella am Lago Maggiore in Jtalien, mit der Überſetzung ihrer Schriften ins Jtalieniſche beſchäftigt. Nach 1874 verheiratete ſie ſich wieder mit einem Herrn Bolgiani, und ſiedelte in der Folge nach Mailand über, ſtarb hier aber ſchon am 2. Okt. 1876 im Jrrenhauſe. S: Ein Prinz von Gottes Gnaden (R.), 1863. – Ein weiblicher Arzt (R.); II, 1863. – No- vellen u. Skizzen; III, 1867 (Jnhalt: I. Böhmiſche Muſikanten. – Auf be- wegter Flut. – Skizzen. – II. Diana. – Walter. – Liane. – III. Daphnis u. Chloe; ein Heldengedicht von Longos. – Die Schweſtern. – Garibaldi). – Spanien (Reiſeblätter); II, 1868. – Die Tochter der Alhambra (Hiſt. R.), 1869. – Jm Lande der Pharaonen (Reiſeblätter), 1869. – Hiſtoriſche Bil- der aus der alten Welt, 1870. – Aus guter alter Zeit, 1873. – Jſola Bella (R.), 1876. *Boelitz, Martin, geb. am 10. Mai 1874 zu Weſel am Rhein als der Sohn eines Pfarrers, beſuchte das dortige Gymnaſium und widmete ſich dann dem Bankweſen. Er war mehrere Jahre in Berlin als Börſenagent tätig, zugleich mit literariſchen Stu- dien beſchäftigt, die ihn dem Kreiſe um Jacobowski näher brachten, ver- legte 1899 ſeinen Wohnſitz für zwei Jahre nach London u. redigierte von dort aus mit Max Beyer die „Stim- men der Gegenwart“. 1891 kehrte er nach Deutſchland zurück, weilte zu Studienzwecken in Genf, Köln, Düſ- ſeldorf und München, wo er von dem Welthauſe E. Nieter 1902 den Auf- trag erhielt, neben dem ausgedehnten engliſch-amerikaniſchen Verlag in Nürnberg einen modernen Jugend- ſchriftenverlag zu gründen und zu leiten. Dieſem Unternehmen, das ſich in kurzer Zeit eine führende Stellung errang, ſteht er noch heute vor. S: Aus Traum und Leben (Ge.), 1896. 2. A. 1902. – Lieder des Lebens (Neue Verſe), 1900. – London (Soziale Ge.), 1901. 3. A. 1902. – Schöne alte Kin- derlieder (Ein Hausbuch), 1904. 7. T. 1906. – Meiſter Lampes luſtige Strei- che und Abenteuer, 1904. 6. T. 1906. – Frohe Ernte (Noch einmal Verſe), 1905. – Allen zur Freude (Deutſche Kinderlieder ſeit Goethe, ausgewählt), 1.–3. T. 1906. – Fünfzig Melodien zu alten Kinderliedern, 1906. – Das Schützenfeſt (Lſp.), 1908. – Ausge- wählte Gedichte, 1.–3. T. 1908. – Schöne alte Kinderlieder (Ein Haus- buch), 1909. *Bollag, Markus, geb. am 31. No- vember 1861 in Stein (Kanton Aar- gau der Schweiz), lebt daſelbſt. S: ’s Wunderrösli (Alemanniſch-ländliches Charakterbild), 1902. – Härz u. Ge- müet (Alemanniſche Ge.), 1904. – D’ Wally vom Lindehof (Volksſt.), 1904. 1908. – Schiller in der Akademie (Lſp.), 1904. – Benjamin Kahn, die Seele des Geſchäfts (Schw.), 1907. – Blu- men u. Herzen (Alemann. Ge.), 1909. *Bolm, Robert, geboren 1856 in Burgdorf (Braunſchweig) als der Sohn eines Hofbeſitzers, wuchs im Kreiſe von 7 Geſchwiſtern auf und konnte bei der Mittelloſigkeit der El- tern nur die Dorfſchule beſuchen. Nach ſeiner Konfirmation kam er zu einem Anſtreicher (Maler) in die Lehre und durchwanderte nach Beendigung ſeiner Lehrzeit (1874) als Geſelle einen großen Teil Deutſchlands, ſtets dar- auf bedacht, ſich weiter fortzubilden und die Lücken ſeines Wiſſens auszu- füllen. Jm Jahre 1878 machte er ſich in Salzdahlum als Beſitzer eines Malereibetriebes ſelbſtändig, wäh- rend ſeine Gattin daneben ſeit 1886 ein kaufmänniſches Geſchäft leitete, ſo daß er auf einen guten Erfolg zurückblicken konnte, als er 1898, der beſſeren Ausbildung ſeiner Kinder * 19

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/293>, abgerufen am 28.11.2024.