Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Bez
seine Mutter, die aus Marbach
stammte, war eine Großnichte von
Schillers Mutter. Als Theodor zwei
Jahre alt war, kam sein Vater als
Präzeptor nach Murrhardt. Hier starb
seine Mutter schon 1827, und da der
Vater bald darauf in Geistesnacht ver-
siel, wurde der Sohn von einem Oheim
in Leutkirch und nach dem Tode des
Vaters (1828) in das Stuttgarter
Waisenhaus aufgenommen. Hier er-
hielt er seine Schulbildung, trat 1835
in das mit dem Waisenhaus ver-
bundene Lehrerseminar ein u. wirkte
nach Absolvierung desselben von 1838
bis 1844 an verschiedenen Orten als
Volksschullehrer. Um sich in den Rea-
lien u. für das Realschulwesen weiter
fortzubilden, trat er 1845 als Schüler
in das Polytechnikum zu Stuttgart
ein und bereitete sich auf das Realleh-
rerexamen vor, dessen zwei Teile er
1848 u. 1849 bestand. Daneben war er
seit 1846 mit der Erziehung der beiden
Prinzen des nachmaligen russischen
Kanzlers, Fürsten Gortschakoff, be-
traut, der damals Gesandter in Stutt-
gart war. Jm Jahre 1850 übernahm
B. die Hofmeisterstelle im Hause des
Grafen von Taubenheim, Oberstall-
meisters in Stuttgart, und trat erst
1857 als Reallehrer zu Stuttgart in
den öffentlichen Staatsdienst, in dem
er bis zu seiner Pensionierung (1894)
tätig war. Durch sechs Jahre führte
er auch die Redaktion der "Stuttgarter
Frauenblätter". Er starb in Stutt-
gart am 27. Dezbr. 1897.

S:

Ge-
dichte, 1846. - Maiglöckchen (Lieder-
strauß), 1854. - Unsere alt- u. mittel-
hochdeutschen Dichter (Lehr- u. Hand-
buch), 1861. - Blumengewinde deut-
scher Lyrik (Anthologie), 1884. -
Tempelhalle christlicher Lyrik (Antho-
logie), 1884. - Sagenkranz (Anthol.
lyr.-ep. G.), 1888. - Furchtlos u. treu
(Württemb. Liederschatz), 1889.

Bezeredy, Amalie,

geb. 1804 in
Jvanfa in Ungarn, war verheiratet
mit dem bekannten Philanthropen u.
[Spaltenumbruch]

Bib
Abgeordneten zum ungarischen Land-
tage Stephan B., an dessen humani-
tären Bestrebungen sie regen Anteil
nahm. Als Schriftstellerin wirkte sie
auf dem Gebiet des Erziehungswesens
und der Novellistik. Sie starb bereits
1837. Jn deutscher Sprache schrieb
sie

S:

Novellen u. Erzählungen. Aus
hinterlassenen Papieren (Die Päda-
gogen. - Die Mädchenschule. - Die
Schicksalsschule. - Die Brautschau. -
Musikalische Bekanntschaften. - Cä-
cilie); 1840.

*Biarowsky, Wilhelm Eduard
Jmmanuel von,

geb. zu München am
8. Oktbr. 1814, wo sein Vater Lega-
tionsrat war, besuchte zuerst das Wil-
helms-Gymnasium, dann die Universi-
tät seiner Vaterstadt, studierte drei
Jahre lang in Erlangen Theologie
und wurde 1844 Prediger in Rolle
am Genfer See in Waadtland. Bei
der radikalen Bewegung aus diesem
Schweizerkanton vertrieben, erhielt er
1846 eine Anstellung als Pfarrer zu
Waitzenbach in Unterfranken, wo er
bei der bayer. Gesangbuchs-Reform-
bewegung eine tätige Rolle spielte.
Nachdem er zehn Jahre dort gewirkt,
privatisierte er die beiden folgenden
Jahre in München und wurde 1858
zweiter Pfarrer, 1860 erster Pfarrer
und Dekan in Erlangen. Als solcher
starb er am 2. Juni 1882.

S:

Ge-
dichte, 1854. - Glockenklänge (Ge.),
1869. - Senfkörner (Erkanntes und
Erlebtes), 1861.

*Biberfeld, Karl,

geb. am 5. Febr.
1856 in Breslau, besuchte das dortige
Elisabeth-Gymnasium und widmete
sich dann dem Bankgeschäfte. Neben-
bei war er ein eifriges Mitglied des
Vereins "Breslauer Dichterschule", in
dem er längere Zeit das Amt eines
Schriftführers versah. Ein zweijäh-
riger Aufenthalt in Wien war auf
seine poetische Entwicklung von gro-
ßem Einfluß. Jetzt lebt er wieder,
als Prokurist einer Bank, in Breslau.

S:

Gedichte, 1882. - Herbstblättel

* 15*


[Spaltenumbruch]

Bez
ſeine Mutter, die aus Marbach
ſtammte, war eine Großnichte von
Schillers Mutter. Als Theodor zwei
Jahre alt war, kam ſein Vater als
Präzeptor nach Murrhardt. Hier ſtarb
ſeine Mutter ſchon 1827, und da der
Vater bald darauf in Geiſtesnacht ver-
ſiel, wurde der Sohn von einem Oheim
in Leutkirch und nach dem Tode des
Vaters (1828) in das Stuttgarter
Waiſenhaus aufgenommen. Hier er-
hielt er ſeine Schulbildung, trat 1835
in das mit dem Waiſenhaus ver-
bundene Lehrerſeminar ein u. wirkte
nach Abſolvierung desſelben von 1838
bis 1844 an verſchiedenen Orten als
Volksſchullehrer. Um ſich in den Rea-
lien u. für das Realſchulweſen weiter
fortzubilden, trat er 1845 als Schüler
in das Polytechnikum zu Stuttgart
ein und bereitete ſich auf das Realleh-
rerexamen vor, deſſen zwei Teile er
1848 u. 1849 beſtand. Daneben war er
ſeit 1846 mit der Erziehung der beiden
Prinzen des nachmaligen ruſſiſchen
Kanzlers, Fürſten Gortſchakoff, be-
traut, der damals Geſandter in Stutt-
gart war. Jm Jahre 1850 übernahm
B. die Hofmeiſterſtelle im Hauſe des
Grafen von Taubenheim, Oberſtall-
meiſters in Stuttgart, und trat erſt
1857 als Reallehrer zu Stuttgart in
den öffentlichen Staatsdienſt, in dem
er bis zu ſeiner Penſionierung (1894)
tätig war. Durch ſechs Jahre führte
er auch die Redaktion der „Stuttgarter
Frauenblätter“. Er ſtarb in Stutt-
gart am 27. Dezbr. 1897.

S:

Ge-
dichte, 1846. – Maiglöckchen (Lieder-
ſtrauß), 1854. – Unſere alt- u. mittel-
hochdeutſchen Dichter (Lehr- u. Hand-
buch), 1861. – Blumengewinde deut-
ſcher Lyrik (Anthologie), 1884. –
Tempelhalle chriſtlicher Lyrik (Antho-
logie), 1884. – Sagenkranz (Anthol.
lyr.-ep. G.), 1888. – Furchtlos u. treu
(Württemb. Liederſchatz), 1889.

Bezerédy, Amalie,

geb. 1804 in
Jvanfa in Ungarn, war verheiratet
mit dem bekannten Philanthropen u.
[Spaltenumbruch]

Bib
Abgeordneten zum ungariſchen Land-
tage Stephan B., an deſſen humani-
tären Beſtrebungen ſie regen Anteil
nahm. Als Schriftſtellerin wirkte ſie
auf dem Gebiet des Erziehungsweſens
und der Novelliſtik. Sie ſtarb bereits
1837. Jn deutſcher Sprache ſchrieb
ſie

S:

Novellen u. Erzählungen. Aus
hinterlaſſenen Papieren (Die Päda-
gogen. – Die Mädchenſchule. – Die
Schickſalsſchule. – Die Brautſchau. –
Muſikaliſche Bekanntſchaften. – Cä-
cilie); 1840.

*Biarowsky, Wilhelm Eduard
Jmmanuel von,

geb. zu München am
8. Oktbr. 1814, wo ſein Vater Lega-
tionsrat war, beſuchte zuerſt das Wil-
helms-Gymnaſium, dann die Univerſi-
tät ſeiner Vaterſtadt, ſtudierte drei
Jahre lang in Erlangen Theologie
und wurde 1844 Prediger in Rolle
am Genfer See in Waadtland. Bei
der radikalen Bewegung aus dieſem
Schweizerkanton vertrieben, erhielt er
1846 eine Anſtellung als Pfarrer zu
Waitzenbach in Unterfranken, wo er
bei der bayer. Geſangbuchs-Reform-
bewegung eine tätige Rolle ſpielte.
Nachdem er zehn Jahre dort gewirkt,
privatiſierte er die beiden folgenden
Jahre in München und wurde 1858
zweiter Pfarrer, 1860 erſter Pfarrer
und Dekan in Erlangen. Als ſolcher
ſtarb er am 2. Juni 1882.

S:

Ge-
dichte, 1854. – Glockenklänge (Ge.),
1869. – Senfkörner (Erkanntes und
Erlebtes), 1861.

*Biberfeld, Karl,

geb. am 5. Febr.
1856 in Breslau, beſuchte das dortige
Eliſabeth-Gymnaſium und widmete
ſich dann dem Bankgeſchäfte. Neben-
bei war er ein eifriges Mitglied des
Vereins „Breslauer Dichterſchule“, in
dem er längere Zeit das Amt eines
Schriftführers verſah. Ein zweijäh-
riger Aufenthalt in Wien war auf
ſeine poetiſche Entwicklung von gro-
ßem Einfluß. Jetzt lebt er wieder,
als Prokuriſt einer Bank, in Breslau.

S:

Gedichte, 1882. – Herbſtblättel

* 15*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0231" n="227"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Bez</hi></fw><lb/>
&#x017F;eine Mutter, die aus Marbach<lb/>
&#x017F;tammte, war eine Großnichte von<lb/>
Schillers Mutter. Als Theodor zwei<lb/>
Jahre alt war, kam &#x017F;ein Vater als<lb/>
Präzeptor nach Murrhardt. Hier &#x017F;tarb<lb/>
&#x017F;eine Mutter &#x017F;chon 1827, und da der<lb/>
Vater bald darauf in Gei&#x017F;tesnacht ver-<lb/>
&#x017F;iel, wurde der Sohn von einem Oheim<lb/>
in Leutkirch und nach dem Tode des<lb/>
Vaters (1828) in das Stuttgarter<lb/>
Wai&#x017F;enhaus aufgenommen. Hier er-<lb/>
hielt er &#x017F;eine Schulbildung, trat 1835<lb/>
in das mit dem Wai&#x017F;enhaus ver-<lb/>
bundene Lehrer&#x017F;eminar ein u. wirkte<lb/>
nach Ab&#x017F;olvierung des&#x017F;elben von 1838<lb/>
bis 1844 an ver&#x017F;chiedenen Orten als<lb/>
Volks&#x017F;chullehrer. Um &#x017F;ich in den Rea-<lb/>
lien u. für das Real&#x017F;chulwe&#x017F;en weiter<lb/>
fortzubilden, trat er 1845 als Schüler<lb/>
in das Polytechnikum zu Stuttgart<lb/>
ein und bereitete &#x017F;ich auf das Realleh-<lb/>
rerexamen vor, de&#x017F;&#x017F;en zwei Teile er<lb/>
1848 u. 1849 be&#x017F;tand. Daneben war er<lb/>
&#x017F;eit 1846 mit der Erziehung der beiden<lb/>
Prinzen des nachmaligen ru&#x017F;&#x017F;i&#x017F;chen<lb/>
Kanzlers, Für&#x017F;ten Gort&#x017F;chakoff, be-<lb/>
traut, der damals Ge&#x017F;andter in Stutt-<lb/>
gart war. Jm Jahre 1850 übernahm<lb/>
B. die Hofmei&#x017F;ter&#x017F;telle im Hau&#x017F;e des<lb/>
Grafen von Taubenheim, Ober&#x017F;tall-<lb/>
mei&#x017F;ters in Stuttgart, und trat er&#x017F;t<lb/>
1857 als Reallehrer zu Stuttgart in<lb/>
den öffentlichen Staatsdien&#x017F;t, in dem<lb/>
er bis zu &#x017F;einer Pen&#x017F;ionierung (1894)<lb/>
tätig war. Durch &#x017F;echs Jahre führte<lb/>
er auch die Redaktion der &#x201E;Stuttgarter<lb/>
Frauenblätter&#x201C;. Er &#x017F;tarb in Stutt-<lb/>
gart am 27. Dezbr. 1897. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Ge-<lb/>
dichte, 1846. &#x2013; Maiglöckchen (Lieder-<lb/>
&#x017F;trauß), 1854. &#x2013; Un&#x017F;ere alt- u. mittel-<lb/>
hochdeut&#x017F;chen Dichter (Lehr- u. Hand-<lb/>
buch), 1861. &#x2013; Blumengewinde deut-<lb/>
&#x017F;cher Lyrik (Anthologie), 1884. &#x2013;<lb/>
Tempelhalle chri&#x017F;tlicher Lyrik (Antho-<lb/>
logie), 1884. &#x2013; Sagenkranz (Anthol.<lb/>
lyr.-ep. G.), 1888. &#x2013; Furchtlos u. treu<lb/>
(Württemb. Lieder&#x017F;chatz), 1889.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Bezer<hi rendition="#aq">é</hi>dy,</hi> Amalie,</head>
        <p> geb. 1804 in<lb/>
Jvanfa in Ungarn, war verheiratet<lb/>
mit dem bekannten Philanthropen u.<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Bib</hi></fw><lb/>
Abgeordneten zum ungari&#x017F;chen Land-<lb/>
tage Stephan B., an de&#x017F;&#x017F;en humani-<lb/>
tären Be&#x017F;trebungen &#x017F;ie regen Anteil<lb/>
nahm. Als Schrift&#x017F;tellerin wirkte &#x017F;ie<lb/>
auf dem Gebiet des Erziehungswe&#x017F;ens<lb/>
und der Novelli&#x017F;tik. Sie &#x017F;tarb bereits<lb/>
1837. Jn deut&#x017F;cher Sprache &#x017F;chrieb<lb/>
&#x017F;ie </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Novellen u. Erzählungen. Aus<lb/>
hinterla&#x017F;&#x017F;enen Papieren (Die Päda-<lb/>
gogen. &#x2013; Die Mädchen&#x017F;chule. &#x2013; Die<lb/>
Schick&#x017F;als&#x017F;chule. &#x2013; Die Braut&#x017F;chau. &#x2013;<lb/>
Mu&#x017F;ikali&#x017F;che Bekannt&#x017F;chaften. &#x2013; Cä-<lb/>
cilie); 1840.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Biarowsky,</hi> <hi rendition="#g">Wilhelm</hi> Eduard<lb/>
Jmmanuel von,</head>
        <p> geb. zu München am<lb/>
8. Oktbr. 1814, wo &#x017F;ein Vater Lega-<lb/>
tionsrat war, be&#x017F;uchte zuer&#x017F;t das Wil-<lb/>
helms-Gymna&#x017F;ium, dann die Univer&#x017F;i-<lb/>
tät &#x017F;einer Vater&#x017F;tadt, &#x017F;tudierte drei<lb/>
Jahre lang in Erlangen Theologie<lb/>
und wurde 1844 Prediger in Rolle<lb/>
am Genfer See in Waadtland. Bei<lb/>
der radikalen Bewegung aus die&#x017F;em<lb/>
Schweizerkanton vertrieben, erhielt er<lb/>
1846 eine An&#x017F;tellung als Pfarrer zu<lb/>
Waitzenbach in Unterfranken, wo er<lb/>
bei der bayer. Ge&#x017F;angbuchs-Reform-<lb/>
bewegung eine tätige Rolle &#x017F;pielte.<lb/>
Nachdem er zehn Jahre dort gewirkt,<lb/>
privati&#x017F;ierte er die beiden folgenden<lb/>
Jahre in München und wurde 1858<lb/>
zweiter Pfarrer, 1860 er&#x017F;ter Pfarrer<lb/>
und Dekan in Erlangen. Als &#x017F;olcher<lb/>
&#x017F;tarb er am 2. Juni 1882. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Ge-<lb/>
dichte, 1854. &#x2013; Glockenklänge (Ge.),<lb/>
1869. &#x2013; Senfkörner (Erkanntes und<lb/>
Erlebtes), 1861.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Biberfeld,</hi> Karl,</head>
        <p> geb. am 5. Febr.<lb/>
1856 in Breslau, be&#x017F;uchte das dortige<lb/>
Eli&#x017F;abeth-Gymna&#x017F;ium und widmete<lb/>
&#x017F;ich dann dem Bankge&#x017F;chäfte. Neben-<lb/>
bei war er ein eifriges Mitglied des<lb/>
Vereins &#x201E;Breslauer Dichter&#x017F;chule&#x201C;, in<lb/>
dem er längere Zeit das Amt eines<lb/>
Schriftführers ver&#x017F;ah. Ein zweijäh-<lb/>
riger Aufenthalt in Wien war auf<lb/>
&#x017F;eine poeti&#x017F;che Entwicklung von gro-<lb/>
ßem Einfluß. Jetzt lebt er wieder,<lb/>
als Prokuri&#x017F;t einer Bank, in Breslau.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Gedichte, 1882. &#x2013; Herb&#x017F;tblättel<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">* 15*</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[227/0231] Bez Bib ſeine Mutter, die aus Marbach ſtammte, war eine Großnichte von Schillers Mutter. Als Theodor zwei Jahre alt war, kam ſein Vater als Präzeptor nach Murrhardt. Hier ſtarb ſeine Mutter ſchon 1827, und da der Vater bald darauf in Geiſtesnacht ver- ſiel, wurde der Sohn von einem Oheim in Leutkirch und nach dem Tode des Vaters (1828) in das Stuttgarter Waiſenhaus aufgenommen. Hier er- hielt er ſeine Schulbildung, trat 1835 in das mit dem Waiſenhaus ver- bundene Lehrerſeminar ein u. wirkte nach Abſolvierung desſelben von 1838 bis 1844 an verſchiedenen Orten als Volksſchullehrer. Um ſich in den Rea- lien u. für das Realſchulweſen weiter fortzubilden, trat er 1845 als Schüler in das Polytechnikum zu Stuttgart ein und bereitete ſich auf das Realleh- rerexamen vor, deſſen zwei Teile er 1848 u. 1849 beſtand. Daneben war er ſeit 1846 mit der Erziehung der beiden Prinzen des nachmaligen ruſſiſchen Kanzlers, Fürſten Gortſchakoff, be- traut, der damals Geſandter in Stutt- gart war. Jm Jahre 1850 übernahm B. die Hofmeiſterſtelle im Hauſe des Grafen von Taubenheim, Oberſtall- meiſters in Stuttgart, und trat erſt 1857 als Reallehrer zu Stuttgart in den öffentlichen Staatsdienſt, in dem er bis zu ſeiner Penſionierung (1894) tätig war. Durch ſechs Jahre führte er auch die Redaktion der „Stuttgarter Frauenblätter“. Er ſtarb in Stutt- gart am 27. Dezbr. 1897. S: Ge- dichte, 1846. – Maiglöckchen (Lieder- ſtrauß), 1854. – Unſere alt- u. mittel- hochdeutſchen Dichter (Lehr- u. Hand- buch), 1861. – Blumengewinde deut- ſcher Lyrik (Anthologie), 1884. – Tempelhalle chriſtlicher Lyrik (Antho- logie), 1884. – Sagenkranz (Anthol. lyr.-ep. G.), 1888. – Furchtlos u. treu (Württemb. Liederſchatz), 1889. Bezerédy, Amalie, geb. 1804 in Jvanfa in Ungarn, war verheiratet mit dem bekannten Philanthropen u. Abgeordneten zum ungariſchen Land- tage Stephan B., an deſſen humani- tären Beſtrebungen ſie regen Anteil nahm. Als Schriftſtellerin wirkte ſie auf dem Gebiet des Erziehungsweſens und der Novelliſtik. Sie ſtarb bereits 1837. Jn deutſcher Sprache ſchrieb ſie S: Novellen u. Erzählungen. Aus hinterlaſſenen Papieren (Die Päda- gogen. – Die Mädchenſchule. – Die Schickſalsſchule. – Die Brautſchau. – Muſikaliſche Bekanntſchaften. – Cä- cilie); 1840. *Biarowsky, Wilhelm Eduard Jmmanuel von, geb. zu München am 8. Oktbr. 1814, wo ſein Vater Lega- tionsrat war, beſuchte zuerſt das Wil- helms-Gymnaſium, dann die Univerſi- tät ſeiner Vaterſtadt, ſtudierte drei Jahre lang in Erlangen Theologie und wurde 1844 Prediger in Rolle am Genfer See in Waadtland. Bei der radikalen Bewegung aus dieſem Schweizerkanton vertrieben, erhielt er 1846 eine Anſtellung als Pfarrer zu Waitzenbach in Unterfranken, wo er bei der bayer. Geſangbuchs-Reform- bewegung eine tätige Rolle ſpielte. Nachdem er zehn Jahre dort gewirkt, privatiſierte er die beiden folgenden Jahre in München und wurde 1858 zweiter Pfarrer, 1860 erſter Pfarrer und Dekan in Erlangen. Als ſolcher ſtarb er am 2. Juni 1882. S: Ge- dichte, 1854. – Glockenklänge (Ge.), 1869. – Senfkörner (Erkanntes und Erlebtes), 1861. *Biberfeld, Karl, geb. am 5. Febr. 1856 in Breslau, beſuchte das dortige Eliſabeth-Gymnaſium und widmete ſich dann dem Bankgeſchäfte. Neben- bei war er ein eifriges Mitglied des Vereins „Breslauer Dichterſchule“, in dem er längere Zeit das Amt eines Schriftführers verſah. Ein zweijäh- riger Aufenthalt in Wien war auf ſeine poetiſche Entwicklung von gro- ßem Einfluß. Jetzt lebt er wieder, als Prokuriſt einer Bank, in Breslau. S: Gedichte, 1882. – Herbſtblättel * 15*

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/231
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/231>, abgerufen am 24.11.2024.