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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bet
1906. 3. A. 1907. - Glückskinder (R.),
1908. - Die Czaroiskys (E. a. Polen),
1909.

*Bettac, Margarete,

bekannt
auch unter ihrem Mädchennamen
Margarete Wietholtz und unter
dem Pseud. M. Nerese, wurde am
16. August 1869 auf dem Rittergute
ihres Vaters Heinrich W., Neurese bei
Groß-Jestin in Pommern, geboren,
empfing ihren ersten Unterricht im
Hause und besuchte dann eine Pension
in Kolberg. Jns Vaterhaus zurück-
gekehrt, begann sie 1895 ihre schrift-
stellerische Tätigkeit. Mit Vorliebe
pflegt sie die norddeutsche Dorfge-
schichte und plattdeutsche Dialektdich-
tung, wozu sie der Aufenthalt auf dem
Lande und eine scharfe Beobachtung
der Sitten und Gewohnheiten der
hinterpommerschen Bevölkerung wohl
befähigte. Jn den Jahren 1901-07
lebte sie in Friedenau bei Berlin und
seit dem Juni 1907, nach ihrer Ver-
heiratung mit dem Rittergutsbesitzer
Bettac, in Elsenau, Kreis Schlochau
(Westpreußen).

S:

Aus Pommern
(En. in plattd. Mdt.); II, 1897-98
(Jnhalt: I. Kinnerstreek. Ein hinner-
vommersch Dörpgeschicht. - II. Ut ollen
Tiden.) - Holt fast! (Plattd. En.),
1898. - "Bi mi tau Hus" (desgl.);
II, 1901-02.

*Bettelheim, Jakob,

pseudon.
Karl Tellheim, wurde am 24. Okt.
1841 als der Sohn des Vörsenagenten
Abraham B. zu Wien geboren, ging
mit 18 Jahren zur Bühne, für welche
er durch den damaligen Regisseur des
Hofburgtheaters, Dr. August Förster,
seine Ausbildung erhielt, u. kam 1876
als Dramaturg des Residenztheaters
nach Berlin. Jm Jahre 1880 folgte
er einer Einladung nach Bukarest und
war dort als Redakteur des deutschen
Blattes "Die Epoche" tätig. Später
gab er dort durch länger als drei
Jahre die Wochenschrift "Bukarester
Salon" heraus. 1884 kehrte er nach
Berlin zurück, wo er abermals als
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Betz
Dramaturg d. Residenztheaters, dann
des Wallnertheaters und später ver-
schiedener anderer Bühnen bis 1905
tätig war und sich seitdem ausschließ-
lich der Schriftstellerei widmete. Er
starb am 13. Juli 1909. Außer
mehreren, im Verein mit Franz von
Schönthan, Fr. Brentano, M. Kretzer
(s. d. a.) geschriebenen Theaterstücken
u. mancherlei Übersetzungen aus dem
Französ. veröffentlichte er

S:

Erstes
Grün (Ge.), 1868. - Elena Taceano
(R. a. d. Bukarester Gesellschaft), 1890.
- Jntime Geschichten, 1892. - Aus der
Elite (Orig.-Schsp.), 1894. - Jm
Banne der Leidenschaft (R. a. d. Groß-
stadt), 1898. - Der Retter (Komödie),
1898. - Der fremde Herr (Lsp. u. d.
Franz.), 1899. - Epilog (Dr. Zeitbild),
1900. - Herrenrecht! (Schsp.), 1900. -
P. P. C. (Um Abschied zu nehmen --
Komödie), 1900. - Moderne Ehen (Ein
Großstadtbild aus Berlin), 1904. -
Kulissengeheimnisse (Theaterroman),
1904.

Bettziech, Heinrich, s. Heinrich


Beta!

Betzel, Georg,

geb. am 31. Dezbr.
1823 zu Freising in Bayern als der
Sohn eines Arztes, kam nach dem Tode
des letzteren (1838) mit Mutter und
Schwester nach München, wo er nach
Absolvierung des Gymnasiums 1842
an die Universität übertrat, an welcher
er außer den juridischen Fachstudien
besonders Mathematik, Literatur und
Geschichte betrieb. An den Straßen-
demonstrationen der Studierenden
gegen eine spanische Tänzerin im März
1847 beteiligt, wurde B. auf drei
Jahre von der Universität ausge-
schlossen, weshalb er im April 1848
in das 1. Artillerie-Regiment Prinz
Luitpold zum Dienste eintrat, in dem
er schon am 21. August zum Offizier be-
fördert wurde. Bei seiner aufopfern-
den Freundschaft für die Kameraden
wurde er in eine Ehrensache verwickelt
u. hatte er das Unglück, seinen Gegner
im Sommer 1856 im Duell zu er-

*


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Bet
1906. 3. A. 1907. – Glückskinder (R.),
1908. – Die Czaroiskys (E. a. Polen),
1909.

*Bettac, Margarete,

bekannt
auch unter ihrem Mädchennamen
Margarete Wietholtz und unter
dem Pſeud. M. Nereſe, wurde am
16. Auguſt 1869 auf dem Rittergute
ihres Vaters Heinrich W., Neureſe bei
Groß-Jeſtin in Pommern, geboren,
empfing ihren erſten Unterricht im
Hauſe und beſuchte dann eine Penſion
in Kolberg. Jns Vaterhaus zurück-
gekehrt, begann ſie 1895 ihre ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit. Mit Vorliebe
pflegt ſie die norddeutſche Dorfge-
ſchichte und plattdeutſche Dialektdich-
tung, wozu ſie der Aufenthalt auf dem
Lande und eine ſcharfe Beobachtung
der Sitten und Gewohnheiten der
hinterpommerſchen Bevölkerung wohl
befähigte. Jn den Jahren 1901–07
lebte ſie in Friedenau bei Berlin und
ſeit dem Juni 1907, nach ihrer Ver-
heiratung mit dem Rittergutsbeſitzer
Bettac, in Elſenau, Kreis Schlochau
(Weſtpreußen).

S:

Aus Pommern
(En. in plattd. Mdt.); II, 1897–98
(Jnhalt: I. Kinnerſtreek. Ein hinner-
vommerſch Dörpgeſchicht. – II. Ut ollen
Tiden.) – Holt faſt! (Plattd. En.),
1898. – „Bi mi tau Hus“ (desgl.);
II, 1901–02.

*Bettelheim, Jakob,

pſeudon.
Karl Tellheim, wurde am 24. Okt.
1841 als der Sohn des Vörſenagenten
Abraham B. zu Wien geboren, ging
mit 18 Jahren zur Bühne, für welche
er durch den damaligen Regiſſeur des
Hofburgtheaters, Dr. Auguſt Förſter,
ſeine Ausbildung erhielt, u. kam 1876
als Dramaturg des Reſidenztheaters
nach Berlin. Jm Jahre 1880 folgte
er einer Einladung nach Bukareſt und
war dort als Redakteur des deutſchen
Blattes „Die Epoche“ tätig. Später
gab er dort durch länger als drei
Jahre die Wochenſchrift „Bukareſter
Salon“ heraus. 1884 kehrte er nach
Berlin zurück, wo er abermals als
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Betz
Dramaturg d. Reſidenztheaters, dann
des Wallnertheaters und ſpäter ver-
ſchiedener anderer Bühnen bis 1905
tätig war und ſich ſeitdem ausſchließ-
lich der Schriftſtellerei widmete. Er
ſtarb am 13. Juli 1909. Außer
mehreren, im Verein mit Franz von
Schönthan, Fr. Brentano, M. Kretzer
(ſ. d. a.) geſchriebenen Theaterſtücken
u. mancherlei Überſetzungen aus dem
Franzöſ. veröffentlichte er

S:

Erſtes
Grün (Ge.), 1868. – Elena Taceano
(R. a. d. Bukareſter Geſellſchaft), 1890.
– Jntime Geſchichten, 1892. – Aus der
Elite (Orig.-Schſp.), 1894. – Jm
Banne der Leidenſchaft (R. a. d. Groß-
ſtadt), 1898. – Der Retter (Komödie),
1898. – Der fremde Herr (Lſp. u. d.
Franz.), 1899. – Epilog (Dr. Zeitbild),
1900. – Herrenrecht! (Schſp.), 1900. –
P. P. C. (Um Abſchied zu nehmen —
Komödie), 1900. – Moderne Ehen (Ein
Großſtadtbild aus Berlin), 1904. –
Kuliſſengeheimniſſe (Theaterroman),
1904.

Bettziech, Heinrich, ſ. Heinrich


Beta!

Betzel, Georg,

geb. am 31. Dezbr.
1823 zu Freiſing in Bayern als der
Sohn eines Arztes, kam nach dem Tode
des letzteren (1838) mit Mutter und
Schweſter nach München, wo er nach
Abſolvierung des Gymnaſiums 1842
an die Univerſität übertrat, an welcher
er außer den juridiſchen Fachſtudien
beſonders Mathematik, Literatur und
Geſchichte betrieb. An den Straßen-
demonſtrationen der Studierenden
gegen eine ſpaniſche Tänzerin im März
1847 beteiligt, wurde B. auf drei
Jahre von der Univerſität ausge-
ſchloſſen, weshalb er im April 1848
in das 1. Artillerie-Regiment Prinz
Luitpold zum Dienſte eintrat, in dem
er ſchon am 21. Auguſt zum Offizier be-
fördert wurde. Bei ſeiner aufopfern-
den Freundſchaft für die Kameraden
wurde er in eine Ehrenſache verwickelt
u. hatte er das Unglück, ſeinen Gegner
im Sommer 1856 im Duell zu er-

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[219/0223] Bet Betz 1906. 3. A. 1907. – Glückskinder (R.), 1908. – Die Czaroiskys (E. a. Polen), 1909. *Bettac, Margarete, bekannt auch unter ihrem Mädchennamen Margarete Wietholtz und unter dem Pſeud. M. Nereſe, wurde am 16. Auguſt 1869 auf dem Rittergute ihres Vaters Heinrich W., Neureſe bei Groß-Jeſtin in Pommern, geboren, empfing ihren erſten Unterricht im Hauſe und beſuchte dann eine Penſion in Kolberg. Jns Vaterhaus zurück- gekehrt, begann ſie 1895 ihre ſchrift- ſtelleriſche Tätigkeit. Mit Vorliebe pflegt ſie die norddeutſche Dorfge- ſchichte und plattdeutſche Dialektdich- tung, wozu ſie der Aufenthalt auf dem Lande und eine ſcharfe Beobachtung der Sitten und Gewohnheiten der hinterpommerſchen Bevölkerung wohl befähigte. Jn den Jahren 1901–07 lebte ſie in Friedenau bei Berlin und ſeit dem Juni 1907, nach ihrer Ver- heiratung mit dem Rittergutsbeſitzer Bettac, in Elſenau, Kreis Schlochau (Weſtpreußen). S: Aus Pommern (En. in plattd. Mdt.); II, 1897–98 (Jnhalt: I. Kinnerſtreek. Ein hinner- vommerſch Dörpgeſchicht. – II. Ut ollen Tiden.) – Holt faſt! (Plattd. En.), 1898. – „Bi mi tau Hus“ (desgl.); II, 1901–02. *Bettelheim, Jakob, pſeudon. Karl Tellheim, wurde am 24. Okt. 1841 als der Sohn des Vörſenagenten Abraham B. zu Wien geboren, ging mit 18 Jahren zur Bühne, für welche er durch den damaligen Regiſſeur des Hofburgtheaters, Dr. Auguſt Förſter, ſeine Ausbildung erhielt, u. kam 1876 als Dramaturg des Reſidenztheaters nach Berlin. Jm Jahre 1880 folgte er einer Einladung nach Bukareſt und war dort als Redakteur des deutſchen Blattes „Die Epoche“ tätig. Später gab er dort durch länger als drei Jahre die Wochenſchrift „Bukareſter Salon“ heraus. 1884 kehrte er nach Berlin zurück, wo er abermals als Dramaturg d. Reſidenztheaters, dann des Wallnertheaters und ſpäter ver- ſchiedener anderer Bühnen bis 1905 tätig war und ſich ſeitdem ausſchließ- lich der Schriftſtellerei widmete. Er ſtarb am 13. Juli 1909. Außer mehreren, im Verein mit Franz von Schönthan, Fr. Brentano, M. Kretzer (ſ. d. a.) geſchriebenen Theaterſtücken u. mancherlei Überſetzungen aus dem Franzöſ. veröffentlichte er S: Erſtes Grün (Ge.), 1868. – Elena Taceano (R. a. d. Bukareſter Geſellſchaft), 1890. – Jntime Geſchichten, 1892. – Aus der Elite (Orig.-Schſp.), 1894. – Jm Banne der Leidenſchaft (R. a. d. Groß- ſtadt), 1898. – Der Retter (Komödie), 1898. – Der fremde Herr (Lſp. u. d. Franz.), 1899. – Epilog (Dr. Zeitbild), 1900. – Herrenrecht! (Schſp.), 1900. – P. P. C. (Um Abſchied zu nehmen — Komödie), 1900. – Moderne Ehen (Ein Großſtadtbild aus Berlin), 1904. – Kuliſſengeheimniſſe (Theaterroman), 1904. Bettziech, Heinrich, ſ. Heinrich Beta! Betzel, Georg, geb. am 31. Dezbr. 1823 zu Freiſing in Bayern als der Sohn eines Arztes, kam nach dem Tode des letzteren (1838) mit Mutter und Schweſter nach München, wo er nach Abſolvierung des Gymnaſiums 1842 an die Univerſität übertrat, an welcher er außer den juridiſchen Fachſtudien beſonders Mathematik, Literatur und Geſchichte betrieb. An den Straßen- demonſtrationen der Studierenden gegen eine ſpaniſche Tänzerin im März 1847 beteiligt, wurde B. auf drei Jahre von der Univerſität ausge- ſchloſſen, weshalb er im April 1848 in das 1. Artillerie-Regiment Prinz Luitpold zum Dienſte eintrat, in dem er ſchon am 21. Auguſt zum Offizier be- fördert wurde. Bei ſeiner aufopfern- den Freundſchaft für die Kameraden wurde er in eine Ehrenſache verwickelt u. hatte er das Unglück, ſeinen Gegner im Sommer 1856 im Duell zu er- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/223>, abgerufen am 28.11.2024.