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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ber
Benefiziat in Ebensee in Oberöster-
reich, (1896) Domprediger in Linz,
später auch Lyzealprofessor u. Redak-
teur der "Christlichen Kunstblätter".

S:

Das Krippenopfer des Waisen-
knaben (Weihnachtssp., 1899. - Deutsch
u. christlich (Trag.), 1893. - Der ver-
wunschene Schloßbarbier (Schw.),
1902. - Führe uns nicht in Versuchung
(Zeitbild), 1902. - Eine Christbesche-
rung (Dram. Scherz), 1902. - Unter
der Asche (Volksst.), 1902. - Treu dem
Kaiser (Volksst.), 1902. - Kuno von
Höllenstein u. die Fluderwirtin (Lsp.),
1902. - Jmmakulata (Dram. Bilder-
zyklus), 2. A. 1905. - Das Bild der
toten Mutter (Schsp.), 1906.

*Bern, Maximilian,

wurde am
11. Novbr. 1849 zu Cherson in Süd-
rußland geboren, wo sein Vater als
Arzt großes Ansehen genoß und man-
cherlei Ehrenämter bekleidete. Auf
diese Heimat ist ein Teil der Eigenart
M. Berns, sowie der elegische, an die
Schwermut der Steppe und an den
südrussischen Volkston gemahnende
Hauch zurückzuführen, der all seine
Novellen durchzittert. Als B. im Kna-
benalter seinen Vater verlor, den er
übrigens in der Erzählung "Ein stum-
mer Musikant" geschildert hat, siedelte
er seiner Ausbildung halber mit der
Mutter nach Wien über. Hier wurde
die Familie mehrere Jahre hindurch
von den mannigfaltigsten Unglücks-
fällen heimgesucht und büßte auch ihr
großes Vermögen ein. Dieser Um-
stand trug mit dazu bei, daß B. 1873
die Universität, an der er Philosophie
studierte, verließ und sich einer Kunst-
reitergesellschaft anschloß, deren jüng-
sten, am regelmäßigen Schulbesuch
behinderten Artisten er Unterricht er-
teilte. Doch gab er nach einiger Zeit
dieses Leben eines "Wanderlehrers"
auf u. widmete sich schriftstellerischer
Tätigkeit. Gleich seine erste Novelle
"Auf schwankem Grunde" erfuhr das
übereinstimmendste Lob, und ist denn
auch die Erzählung dasjenige Gebiet
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Ber
geblieben, das B. vorwiegend gepflegt
hat. Nach einem längeren Aufent-
halte in Berlin und Hamburg weilte
er vorübergehend in Leipzig, Dresden,
Frankfurt a. M., München u. a. O.,
kehrte dann nach Wien zurück u. nahm
1885 seinen Wohnsitz in Paris, wo
die Vollendung eines Novellenzyklus
und die literarische Verwertung der
mannigfaltigen Eindrücke seiner künst-
lerischen Entwicklungsperiode seine
nächste Aufgabe bildete. Seit 1888
lebt er wieder in Berlin.

S:

Auf
schwankem Grunde (N.), 1875. - Ge-
strüpp (Novellist. Sk.), 1876. - Deutsche
Lyrik seit Goethes Tode (Anthologie),
1877. 16. A. 1901. - Meine geschiedene
Frau (Plauderei), 1878. - Sich selbst
im Wege (Stimmungsbild aus dem
Bühnenleben), 1877. - Ein stummer
Musikant (E.), 1879. 3. A. 1899. -
Liliput (Belletr. Miniaturbibl.), 1879.
- Anthologie f. die Kinderstube, 1879.
3. A. 1903. - Jllustrierter Hausschatz
f. die Jugend, 1880. - Aus der Ge-
sellschaft (Almanach für) 1881-82. -
Am eigenen Herd (Hausbuch), 1886. -
Deklamatorium (Anthol.), 1887. 9. A.
1907. - Lustige Stunden (M. u. Gesch.
für die Jugend), 1887. - Himmelan!
(Anthol. christl. Ge.), 1889. - Christ-
liches Gedenkbuch (Anthol.), 1893. -
Besonderer Umstände halber (Lsp.,
mit Olga Wohlbrück), 1894. - Evan-
gelisches Deklamatorium (Anthol.),
1895. - Ahoi! (Deutsche Meereslyrik;
ausgewählt), 1899. - Aus einem Leben
(Gedichte, fremdländ. Sinnsprüche,
Romanfragmente), 1899. - Sonn-
tagsglocken (Ein Dichter-Hausbuch),
1899. - Geleitworte fürs Leben
(Anthol.), 1900. - Die zehnte Muse
(Dn. fürs Brettl u. vom Brettl, aus
vergangenen Jahrhund. u. a. unsern
Tagen gesamm.), 1902. 9. A. 1908. -
Es sagen die Leute (Fremdländische
Sinnspr., National-Sprichwörtern
nachgebildet), 1905.

Bernard, Eugen,

Pseudon. für
Paul Stabenow; s. d.!

*


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Ber
Benefiziat in Ebenſee in Oberöſter-
reich, (1896) Domprediger in Linz,
ſpäter auch Lyzealprofeſſor u. Redak-
teur der „Chriſtlichen Kunſtblätter“.

S:

Das Krippenopfer des Waiſen-
knaben (Weihnachtsſp., 1899. – Deutſch
u. chriſtlich (Trag.), 1893. – Der ver-
wunſchene Schloßbarbier (Schw.),
1902. – Führe uns nicht in Verſuchung
(Zeitbild), 1902. – Eine Chriſtbeſche-
rung (Dram. Scherz), 1902. – Unter
der Aſche (Volksſt.), 1902. – Treu dem
Kaiſer (Volksſt.), 1902. – Kuno von
Höllenſtein u. die Fluderwirtin (Lſp.),
1902. – Jmmakulata (Dram. Bilder-
zyklus), 2. A. 1905. – Das Bild der
toten Mutter (Schſp.), 1906.

*Bern, Maximilian,

wurde am
11. Novbr. 1849 zu Cherſon in Süd-
rußland geboren, wo ſein Vater als
Arzt großes Anſehen genoß und man-
cherlei Ehrenämter bekleidete. Auf
dieſe Heimat iſt ein Teil der Eigenart
M. Berns, ſowie der elegiſche, an die
Schwermut der Steppe und an den
ſüdruſſiſchen Volkston gemahnende
Hauch zurückzuführen, der all ſeine
Novellen durchzittert. Als B. im Kna-
benalter ſeinen Vater verlor, den er
übrigens in der Erzählung „Ein ſtum-
mer Muſikant“ geſchildert hat, ſiedelte
er ſeiner Ausbildung halber mit der
Mutter nach Wien über. Hier wurde
die Familie mehrere Jahre hindurch
von den mannigfaltigſten Unglücks-
fällen heimgeſucht und büßte auch ihr
großes Vermögen ein. Dieſer Um-
ſtand trug mit dazu bei, daß B. 1873
die Univerſität, an der er Philoſophie
ſtudierte, verließ und ſich einer Kunſt-
reitergeſellſchaft anſchloß, deren jüng-
ſten, am regelmäßigen Schulbeſuch
behinderten Artiſten er Unterricht er-
teilte. Doch gab er nach einiger Zeit
dieſes Leben eines „Wanderlehrers“
auf u. widmete ſich ſchriftſtelleriſcher
Tätigkeit. Gleich ſeine erſte Novelle
„Auf ſchwankem Grunde“ erfuhr das
übereinſtimmendſte Lob, und iſt denn
auch die Erzählung dasjenige Gebiet
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Ber
geblieben, das B. vorwiegend gepflegt
hat. Nach einem längeren Aufent-
halte in Berlin und Hamburg weilte
er vorübergehend in Leipzig, Dresden,
Frankfurt a. M., München u. a. O.,
kehrte dann nach Wien zurück u. nahm
1885 ſeinen Wohnſitz in Paris, wo
die Vollendung eines Novellenzyklus
und die literariſche Verwertung der
mannigfaltigen Eindrücke ſeiner künſt-
leriſchen Entwicklungsperiode ſeine
nächſte Aufgabe bildete. Seit 1888
lebt er wieder in Berlin.

S:

Auf
ſchwankem Grunde (N.), 1875. – Ge-
ſtrüpp (Novelliſt. Sk.), 1876. – Deutſche
Lyrik ſeit Goethes Tode (Anthologie),
1877. 16. A. 1901. – Meine geſchiedene
Frau (Plauderei), 1878. – Sich ſelbſt
im Wege (Stimmungsbild aus dem
Bühnenleben), 1877. – Ein ſtummer
Muſikant (E.), 1879. 3. A. 1899. –
Liliput (Belletr. Miniaturbibl.), 1879.
– Anthologie f. die Kinderſtube, 1879.
3. A. 1903. – Jlluſtrierter Hausſchatz
f. die Jugend, 1880. – Aus der Ge-
ſellſchaft (Almanach für) 1881–82. –
Am eigenen Herd (Hausbuch), 1886. –
Deklamatorium (Anthol.), 1887. 9. A.
1907. – Luſtige Stunden (M. u. Geſch.
für die Jugend), 1887. – Himmelan!
(Anthol. chriſtl. Ge.), 1889. – Chriſt-
liches Gedenkbuch (Anthol.), 1893. –
Beſonderer Umſtände halber (Lſp.,
mit Olga Wohlbrück), 1894. – Evan-
geliſches Deklamatorium (Anthol.),
1895. – Ahoi! (Deutſche Meereslyrik;
ausgewählt), 1899. – Aus einem Leben
(Gedichte, fremdländ. Sinnſprüche,
Romanfragmente), 1899. – Sonn-
tagsglocken (Ein Dichter-Hausbuch),
1899. – Geleitworte fürs Leben
(Anthol.), 1900. – Die zehnte Muſe
(Dn. fürs Brettl u. vom Brettl, aus
vergangenen Jahrhund. u. a. unſern
Tagen geſamm.), 1902. 9. A. 1908. –
Es ſagen die Leute (Fremdländiſche
Sinnſpr., National-Sprichwörtern
nachgebildet), 1905.

Bernard, Eugen,

Pſeudon. für
Paul Stabenow; ſ. d.!

*
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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/206>, abgerufen am 27.11.2024.