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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bea
lieu, wurde am 17. März 1846 zu
Frankfurt a. O. geboren, wo ihr Va-
ter, dessen Voreltern aus der Tou-
raine stammten, Geh. Oberjustizrat
war. Jm Jahre 1867 siedelte sie nach
Berlin über, besuchte hier das Tau-
sigsche Musikinstitut und hatte theo-
retischen Unterricht bei Weitzmann.
Die Bekanntschaft eines Amerikaners
vermittelte ihre Beteiligung am Mel-
bourne Argus
und London Hour, für
welche Blätter sie politische Korre-
spondenzen ins Englische übersetzte.
Später bearbeitete sie eine Reihe
englischer Romane für die "Post", die
"Tribüne", das "Berliner Tageblatt"
u. a. und korrespondierte auch in die
römische Zeitung "Capitano Fra-
cassa".
Jn den Jahren 1874-78
weilte sie dreimal in Jtalien und
schrieb für deutsche Blätter mehrere
Serien italienischer Reisebriefe. Jn
Rom verlobte sie sich mit einem Nord-
italiener, doch starb derselbe kurz vor
der schon festgesetzten Hochzeit an
einem Herzschlage. Jm Jahre 1880
unternahm sie eine größere Reise nach
Südfrankreich, Sizilien, Griechen-
land, Jtalien u. der Schweiz u. 1883
besuchte sie Spanien. Sonst hatte sie
ihr festes Domizil in Berlin, wo sie
von 1889--93 die humoristische Zeit-
schrift "Das humoristische Deutsch-
land" redigierte, seit 1892 auch an der
Redaktion der humoristischen Zeit-
schrift "Die Fisimatenten" beteiligt
war. Sie starb in Spandau am
22. Dezbr. 1902, wohin sie einige
Monate vorher ihren Wohnsitz verlegt
hatte.

S:

Spanische Frühlingstage,
1885. - Langes Haar, krauser Sinn
(Nn.), 1887. - Leibeigen (Nn.), 1889. -
Neu-Berlin. Was Frau Guticke in der
Reichshauptstadt erlebt, 1890. - Das
weibliche Berlin (Hum. Bilder), 1892.
- Sein Bruder (N.), 1898. - Alte und
neue Menschen (R.), 1901. - Groß-
stadt-Originale (Hum.-sat. Sk.), 1903.

Beaulieu, Heloise

Margarete
v., geb. am 4. Mai 1870 in Erfurt,
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Bech
lebt (1903) in Hannover.

S:

Höhen-
luft (Nn.), 1903. - Überlastet (Die
Gesch. eines Knaben), 1905.

Beaulieu-Marconnay, Karl
Ernst Freiherr von,

pseudon. Ger-
hard Burg,
geb. am 12. Dezbr.
1819 zu Misburg bei Hannover, trat
in preußische Kriegsdienste u. machte
den Feldzug gegen Dänemark 1848
mit, in dem er verwundet wurde.
Danach nahm er seinen Abschied und
starb zu Baden-Baden am 29. Juli
1855.

S:

Gedichte, 1851. N. A. u. d.
T.: Kriegs- u. Friedenslieder, 1853.

Beccau, Christian Ulrich,

wurde
am 20. März 1809 zu Friedrichstadt
in Schleswig geboren, wo sein Vater
Barbier u. Chirurg war. Er besuchte
zuerst die Bürgerschulen in Friedrich-
stadt, seit 1825 die Gelehrtenschule in
Husum und bezog 1831 die Universität
Kiel, um Theologie zu studieren. Nach
einem halben Jahre wandte er sich
aber dem Studium der Rechte zu,
konnte indes wegen Teilnahme an der
burschenschaftlichen Verbindung nicht,
wie er wollte, schon 1835, sondern erst
1838 zum Examen kommen. Jm No-
vember d. J. wurde er Untergerichts-
advokat in Husum u. 1846 Notar da-
selbst. Nach Unterwerfung d. Herzog-
tümer wurde er des Landes verwiesen,
und wenn er auch im Juni 1851 die
Erlaubnis zur Rückkehr erhielt, so
wurde ihm doch die Erlaubnis zur
Ausübung der Advokatur erst nach
vielen Kämpfen (1855) zuteil. Er
starb in Husum am 3. Oktober 1867.

S:

Gedichte, 1836.

Bechert, Franz,

geb. 1846 zu Kös-
lin (Pommern) als der Sohn eines
Kürschnermeisters, besuchte bis zu
seinem 14. Lebensjahre die dortige
Stadtschule und erlernte dann das
Handwerk seines Vaters. Jn den
Mußestunden huldigte er der Lektüre,
wozu ihm die reiche Bibliothek des
Konrektors Franke die beste Gelegen-
heit bot, und versuchte sich bald selber
in Gedichten, welche sich der Teilnahme

*


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Bea
lieu, wurde am 17. März 1846 zu
Frankfurt a. O. geboren, wo ihr Va-
ter, deſſen Voreltern aus der Tou-
raine ſtammten, Geh. Oberjuſtizrat
war. Jm Jahre 1867 ſiedelte ſie nach
Berlin über, beſuchte hier das Tau-
ſigſche Muſikinſtitut und hatte theo-
retiſchen Unterricht bei Weitzmann.
Die Bekanntſchaft eines Amerikaners
vermittelte ihre Beteiligung am Mel-
bourne Argus
und London Hour, für
welche Blätter ſie politiſche Korre-
ſpondenzen ins Engliſche überſetzte.
Später bearbeitete ſie eine Reihe
engliſcher Romane für die „Poſt“, die
„Tribüne“, das „Berliner Tageblatt“
u. a. und korreſpondierte auch in die
römiſche Zeitung „Capitano Fra-
cassa“.
Jn den Jahren 1874–78
weilte ſie dreimal in Jtalien und
ſchrieb für deutſche Blätter mehrere
Serien italieniſcher Reiſebriefe. Jn
Rom verlobte ſie ſich mit einem Nord-
italiener, doch ſtarb derſelbe kurz vor
der ſchon feſtgeſetzten Hochzeit an
einem Herzſchlage. Jm Jahre 1880
unternahm ſie eine größere Reiſe nach
Südfrankreich, Sizilien, Griechen-
land, Jtalien u. der Schweiz u. 1883
beſuchte ſie Spanien. Sonſt hatte ſie
ihr feſtes Domizil in Berlin, wo ſie
von 1889—93 die humoriſtiſche Zeit-
ſchrift „Das humoriſtiſche Deutſch-
land“ redigierte, ſeit 1892 auch an der
Redaktion der humoriſtiſchen Zeit-
ſchrift „Die Fiſimatenten“ beteiligt
war. Sie ſtarb in Spandau am
22. Dezbr. 1902, wohin ſie einige
Monate vorher ihren Wohnſitz verlegt
hatte.

S:

Spaniſche Frühlingstage,
1885. – Langes Haar, krauſer Sinn
(Nn.), 1887. – Leibeigen (Nn.), 1889. –
Neu-Berlin. Was Frau Guticke in der
Reichshauptſtadt erlebt, 1890. – Das
weibliche Berlin (Hum. Bilder), 1892.
– Sein Bruder (N.), 1898. – Alte und
neue Menſchen (R.), 1901. – Groß-
ſtadt-Originale (Hum.-ſat. Sk.), 1903.

Beaulieu, Heloiſe

Margarete
v., geb. am 4. Mai 1870 in Erfurt,
[Spaltenumbruch]

Bech
lebt (1903) in Hannover.

S:

Höhen-
luft (Nn.), 1903. – Überlaſtet (Die
Geſch. eines Knaben), 1905.

Beaulieu-Marconnay, Karl
Ernſt Freiherr von,

pſeudon. Ger-
hard Burg,
geb. am 12. Dezbr.
1819 zu Misburg bei Hannover, trat
in preußiſche Kriegsdienſte u. machte
den Feldzug gegen Dänemark 1848
mit, in dem er verwundet wurde.
Danach nahm er ſeinen Abſchied und
ſtarb zu Baden-Baden am 29. Juli
1855.

S:

Gedichte, 1851. N. A. u. d.
T.: Kriegs- u. Friedenslieder, 1853.

Beccau, Chriſtian Ulrich,

wurde
am 20. März 1809 zu Friedrichſtadt
in Schleswig geboren, wo ſein Vater
Barbier u. Chirurg war. Er beſuchte
zuerſt die Bürgerſchulen in Friedrich-
ſtadt, ſeit 1825 die Gelehrtenſchule in
Huſum und bezog 1831 die Univerſität
Kiel, um Theologie zu ſtudieren. Nach
einem halben Jahre wandte er ſich
aber dem Studium der Rechte zu,
konnte indes wegen Teilnahme an der
burſchenſchaftlichen Verbindung nicht,
wie er wollte, ſchon 1835, ſondern erſt
1838 zum Examen kommen. Jm No-
vember d. J. wurde er Untergerichts-
advokat in Huſum u. 1846 Notar da-
ſelbſt. Nach Unterwerfung d. Herzog-
tümer wurde er des Landes verwieſen,
und wenn er auch im Juni 1851 die
Erlaubnis zur Rückkehr erhielt, ſo
wurde ihm doch die Erlaubnis zur
Ausübung der Advokatur erſt nach
vielen Kämpfen (1855) zuteil. Er
ſtarb in Huſum am 3. Oktober 1867.

S:

Gedichte, 1836.

Bechert, Franz,

geb. 1846 zu Kös-
lin (Pommern) als der Sohn eines
Kürſchnermeiſters, beſuchte bis zu
ſeinem 14. Lebensjahre die dortige
Stadtſchule und erlernte dann das
Handwerk ſeines Vaters. Jn den
Mußeſtunden huldigte er der Lektüre,
wozu ihm die reiche Bibliothek des
Konrektors Franke die beſte Gelegen-
heit bot, und verſuchte ſich bald ſelber
in Gedichten, welche ſich der Teilnahme

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[154/0158] Bea Bech lieu, wurde am 17. März 1846 zu Frankfurt a. O. geboren, wo ihr Va- ter, deſſen Voreltern aus der Tou- raine ſtammten, Geh. Oberjuſtizrat war. Jm Jahre 1867 ſiedelte ſie nach Berlin über, beſuchte hier das Tau- ſigſche Muſikinſtitut und hatte theo- retiſchen Unterricht bei Weitzmann. Die Bekanntſchaft eines Amerikaners vermittelte ihre Beteiligung am Mel- bourne Argus und London Hour, für welche Blätter ſie politiſche Korre- ſpondenzen ins Engliſche überſetzte. Später bearbeitete ſie eine Reihe engliſcher Romane für die „Poſt“, die „Tribüne“, das „Berliner Tageblatt“ u. a. und korreſpondierte auch in die römiſche Zeitung „Capitano Fra- cassa“. Jn den Jahren 1874–78 weilte ſie dreimal in Jtalien und ſchrieb für deutſche Blätter mehrere Serien italieniſcher Reiſebriefe. Jn Rom verlobte ſie ſich mit einem Nord- italiener, doch ſtarb derſelbe kurz vor der ſchon feſtgeſetzten Hochzeit an einem Herzſchlage. Jm Jahre 1880 unternahm ſie eine größere Reiſe nach Südfrankreich, Sizilien, Griechen- land, Jtalien u. der Schweiz u. 1883 beſuchte ſie Spanien. Sonſt hatte ſie ihr feſtes Domizil in Berlin, wo ſie von 1889—93 die humoriſtiſche Zeit- ſchrift „Das humoriſtiſche Deutſch- land“ redigierte, ſeit 1892 auch an der Redaktion der humoriſtiſchen Zeit- ſchrift „Die Fiſimatenten“ beteiligt war. Sie ſtarb in Spandau am 22. Dezbr. 1902, wohin ſie einige Monate vorher ihren Wohnſitz verlegt hatte. S: Spaniſche Frühlingstage, 1885. – Langes Haar, krauſer Sinn (Nn.), 1887. – Leibeigen (Nn.), 1889. – Neu-Berlin. Was Frau Guticke in der Reichshauptſtadt erlebt, 1890. – Das weibliche Berlin (Hum. Bilder), 1892. – Sein Bruder (N.), 1898. – Alte und neue Menſchen (R.), 1901. – Groß- ſtadt-Originale (Hum.-ſat. Sk.), 1903. Beaulieu, Heloiſe Margarete v., geb. am 4. Mai 1870 in Erfurt, lebt (1903) in Hannover. S: Höhen- luft (Nn.), 1903. – Überlaſtet (Die Geſch. eines Knaben), 1905. Beaulieu-Marconnay, Karl Ernſt Freiherr von, pſeudon. Ger- hard Burg, geb. am 12. Dezbr. 1819 zu Misburg bei Hannover, trat in preußiſche Kriegsdienſte u. machte den Feldzug gegen Dänemark 1848 mit, in dem er verwundet wurde. Danach nahm er ſeinen Abſchied und ſtarb zu Baden-Baden am 29. Juli 1855. S: Gedichte, 1851. N. A. u. d. T.: Kriegs- u. Friedenslieder, 1853. Beccau, Chriſtian Ulrich, wurde am 20. März 1809 zu Friedrichſtadt in Schleswig geboren, wo ſein Vater Barbier u. Chirurg war. Er beſuchte zuerſt die Bürgerſchulen in Friedrich- ſtadt, ſeit 1825 die Gelehrtenſchule in Huſum und bezog 1831 die Univerſität Kiel, um Theologie zu ſtudieren. Nach einem halben Jahre wandte er ſich aber dem Studium der Rechte zu, konnte indes wegen Teilnahme an der burſchenſchaftlichen Verbindung nicht, wie er wollte, ſchon 1835, ſondern erſt 1838 zum Examen kommen. Jm No- vember d. J. wurde er Untergerichts- advokat in Huſum u. 1846 Notar da- ſelbſt. Nach Unterwerfung d. Herzog- tümer wurde er des Landes verwieſen, und wenn er auch im Juni 1851 die Erlaubnis zur Rückkehr erhielt, ſo wurde ihm doch die Erlaubnis zur Ausübung der Advokatur erſt nach vielen Kämpfen (1855) zuteil. Er ſtarb in Huſum am 3. Oktober 1867. S: Gedichte, 1836. Bechert, Franz, geb. 1846 zu Kös- lin (Pommern) als der Sohn eines Kürſchnermeiſters, beſuchte bis zu ſeinem 14. Lebensjahre die dortige Stadtſchule und erlernte dann das Handwerk ſeines Vaters. Jn den Mußeſtunden huldigte er der Lektüre, wozu ihm die reiche Bibliothek des Konrektors Franke die beſte Gelegen- heit bot, und verſuchte ſich bald ſelber in Gedichten, welche ſich der Teilnahme *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/158>, abgerufen am 27.11.2024.