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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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machte er 1830 das Examen u. ward
als Bau-Kondukteur vereidigt; doch
beschäftigte er sich seitdem nur mit
literarischen Arbeiten. Nachdem er
1832 Berlin verlassen hatte, kehrte er
nach einer Reise durch Deutschland
nach Breslau zurück, wo er seit An-
fang 1833 die Zeitschrift "Breslauer
Bote" herausgab und in demselben
Jahre eine Buchhandlung, das Ver-
lags-Comptoir, begründete. Später
übernahm er die Redaktion der "Frei-
kugeln". Zu Anfang der dreißiger
Jahre verzog er nach Leipzig, wo er
als Buchhändler und Jnhaber des
"Literarischen Museums" bis an sei-
nen Tod lebte. Er starb zu Reudnitz
bei Leipzig am 24. Juni 1851.

S:


Bilder a. d. Wirklichkeit, 1834. -
Distelblüten, 1834. - Der Flüchtling
(E.), 1834. - Vorurteile (En.), 1835.

*Bayer, Edmund Alfred,

geb.
am 12. Febr. 1848 in Erfurt, wo sein
Vater Kaufmann war, verlor seine
Eltern frühe und kam 1858 in das
Haus seines damaligen Vormundes,
des Superintendenten u. Pastors an
der Predigerkirche in Erfurt, F. K.
A. Rudolphi, bei dem er bis zu An-
fang d. J. 1866 verblieb. Er besuchte
die Realschule 1. O., dann das Gym-
nasium daselbst, später dasjenige in
Schleusingen und studierte darauf in
Jena, Halle und Leipzig Philologie
und Geschichte. 1875 erwarb er sich
in Leipzig auf Grund der Dissertation
"Leben und Zeitalter des Gobelinus
Persona" die Würde eines Dr. phil.
Am Zuge gegen Frankreich nahm er
als Mitglied der freiwilligen Kran-
kenpflege im Felde bei dem v. Richt-
hofenschen Korps teil. Jns bürgerliche
Leben eingetreten, war er anfangs
im höheren Lehrfache tätig, so u. a.
am Privatgymnasium in Birkenruh
bei Wenden in Livland u. am Schar-
vogelschen Jnstitut in Mainz, später
widmete er sich literarischen Bestre-
bungen und war von 1889-95 vor-
nehmlich mit der Bearbeitung und
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Bay
Herausgabe des Nachlasses v. Fried-
rich Rückert beschäftigt, soweit er auf
der königl. Bibliothek in Berlin ver-
wahrt wird (Firdusis Königsbuch;
III, 1890-95; - Aus Saadis Diwan,
1894; - Saadis politische Gedichte,
1894). Seinen Wohnsitz hatte B.
1880-91 in Berlin, 1891-1901 in
Steglitz u. seitdem in Britz, wo er im
Novbr. 1908 starb. Außer zahlreichen
Übersetzungen griechischer und römi-
scher Klassiker und anderer Schriften
veröffentlichte er

S:

Grüne Wildnis
(Ge. aus vergangenen Tagen u. aus
jüngerer Zeit), 1906. - Leopold Sche-
fer (Biogr.), 1906. - Lose Blätter
(Kulturgesch. Sk. u. Studien), 1906.

Bayer, Joseph,

geb. am 11. März
1867 in Köln a. Rh., lebt daselbst als
Dr. med. u. praktischer Arzt.

S:

Über
den Sternen (Ge.), 1907.

Bayer, Joseph August,

* am 19.
März 1821 (1819?) zu Budapest, er-
hielt seine militärische Vorbildung
seit 1832 im Militärerziehungshause
zu Waizen und seit 1833 in der Jn-
genieurakademie zu Wien und trat
1839 in die Armee ein. Als Offizier
wurde er Professor an der Kadetten-
schule in Neuhaus, erhielt 1843 seine
Entlassung und lebte nun teils in
Wien, teils in Pest als Schriftsteller.
Jm Jahre 1848 trat er in die unga-
rische Jnsurgentenarmee, avancierte
bis zum 27. Febr. 1849 zum Oberst,
dankte aber schon am 1. August ab.
Von den Russen am 13. August ge-
fangen genommen und den Österrei-
chern ausgeliefert, wurde er in Arad
am 16. Novbr. zum Tode verurteilt,
aber zu 18 Jahren Festungsstrafe
begnadigt und bereits im Juni 1850
völlig amnestiert. Er lebte seitdem in
Pest.

S:

Osterreichische Flüchtlinge
(Polit. Ge.), 1847.

*Bayer, Karl,

geb. am 7. Juni
1854 zu Polna in Böhmen, absol-
vierte das Gymnasium in Deutsch-
brod und studierte dann an der Uni-
versität Prag Medizin, wurde 1879

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Bay
machte er 1830 das Examen u. ward
als Bau-Kondukteur vereidigt; doch
beſchäftigte er ſich ſeitdem nur mit
literariſchen Arbeiten. Nachdem er
1832 Berlin verlaſſen hatte, kehrte er
nach einer Reiſe durch Deutſchland
nach Breslau zurück, wo er ſeit An-
fang 1833 die Zeitſchrift „Breslauer
Bote“ herausgab und in demſelben
Jahre eine Buchhandlung, das Ver-
lags-Comptoir, begründete. Später
übernahm er die Redaktion der „Frei-
kugeln“. Zu Anfang der dreißiger
Jahre verzog er nach Leipzig, wo er
als Buchhändler und Jnhaber des
„Literariſchen Muſeums“ bis an ſei-
nen Tod lebte. Er ſtarb zu Reudnitz
bei Leipzig am 24. Juni 1851.

S:


Bilder a. d. Wirklichkeit, 1834. –
Diſtelblüten, 1834. – Der Flüchtling
(E.), 1834. – Vorurteile (En.), 1835.

*Bayer, Edmund Alfred,

geb.
am 12. Febr. 1848 in Erfurt, wo ſein
Vater Kaufmann war, verlor ſeine
Eltern frühe und kam 1858 in das
Haus ſeines damaligen Vormundes,
des Superintendenten u. Paſtors an
der Predigerkirche in Erfurt, F. K.
A. Rudolphi, bei dem er bis zu An-
fang d. J. 1866 verblieb. Er beſuchte
die Realſchule 1. O., dann das Gym-
naſium daſelbſt, ſpäter dasjenige in
Schleuſingen und ſtudierte darauf in
Jena, Halle und Leipzig Philologie
und Geſchichte. 1875 erwarb er ſich
in Leipzig auf Grund der Diſſertation
„Leben und Zeitalter des Gobelinus
Perſona“ die Würde eines Dr. phil.
Am Zuge gegen Frankreich nahm er
als Mitglied der freiwilligen Kran-
kenpflege im Felde bei dem v. Richt-
hofenſchen Korps teil. Jns bürgerliche
Leben eingetreten, war er anfangs
im höheren Lehrfache tätig, ſo u. a.
am Privatgymnaſium in Birkenruh
bei Wenden in Livland u. am Schar-
vogelſchen Jnſtitut in Mainz, ſpäter
widmete er ſich literariſchen Beſtre-
bungen und war von 1889–95 vor-
nehmlich mit der Bearbeitung und
[Spaltenumbruch]

Bay
Herausgabe des Nachlaſſes v. Fried-
rich Rückert beſchäftigt, ſoweit er auf
der königl. Bibliothek in Berlin ver-
wahrt wird (Firduſis Königsbuch;
III, 1890–95; – Aus Saadis Diwan,
1894; – Saadis politiſche Gedichte,
1894). Seinen Wohnſitz hatte B.
1880–91 in Berlin, 1891–1901 in
Steglitz u. ſeitdem in Britz, wo er im
Novbr. 1908 ſtarb. Außer zahlreichen
Überſetzungen griechiſcher und römi-
ſcher Klaſſiker und anderer Schriften
veröffentlichte er

S:

Grüne Wildnis
(Ge. aus vergangenen Tagen u. aus
jüngerer Zeit), 1906. – Leopold Sche-
fer (Biogr.), 1906. – Loſe Blätter
(Kulturgeſch. Sk. u. Studien), 1906.

Bayer, Joſeph,

geb. am 11. März
1867 in Köln a. Rh., lebt daſelbſt als
Dr. med. u. praktiſcher Arzt.

S:

Über
den Sternen (Ge.), 1907.

Bayer, Joſeph Auguſt,

* am 19.
März 1821 (1819?) zu Budapeſt, er-
hielt ſeine militäriſche Vorbildung
ſeit 1832 im Militärerziehungshauſe
zu Waizen und ſeit 1833 in der Jn-
genieurakademie zu Wien und trat
1839 in die Armee ein. Als Offizier
wurde er Profeſſor an der Kadetten-
ſchule in Neuhaus, erhielt 1843 ſeine
Entlaſſung und lebte nun teils in
Wien, teils in Peſt als Schriftſteller.
Jm Jahre 1848 trat er in die unga-
riſche Jnſurgentenarmee, avancierte
bis zum 27. Febr. 1849 zum Oberſt,
dankte aber ſchon am 1. Auguſt ab.
Von den Ruſſen am 13. Auguſt ge-
fangen genommen und den Öſterrei-
chern ausgeliefert, wurde er in Arad
am 16. Novbr. zum Tode verurteilt,
aber zu 18 Jahren Feſtungsſtrafe
begnadigt und bereits im Juni 1850
völlig amneſtiert. Er lebte ſeitdem in
Peſt.

S:

Oſterreichiſche Flüchtlinge
(Polit. Ge.), 1847.

*Bayer, Karl,

geb. am 7. Juni
1854 zu Polna in Böhmen, abſol-
vierte das Gymnaſium in Deutſch-
brod und ſtudierte dann an der Uni-
verſität Prag Medizin, wurde 1879

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[150/0154] Bay Bay machte er 1830 das Examen u. ward als Bau-Kondukteur vereidigt; doch beſchäftigte er ſich ſeitdem nur mit literariſchen Arbeiten. Nachdem er 1832 Berlin verlaſſen hatte, kehrte er nach einer Reiſe durch Deutſchland nach Breslau zurück, wo er ſeit An- fang 1833 die Zeitſchrift „Breslauer Bote“ herausgab und in demſelben Jahre eine Buchhandlung, das Ver- lags-Comptoir, begründete. Später übernahm er die Redaktion der „Frei- kugeln“. Zu Anfang der dreißiger Jahre verzog er nach Leipzig, wo er als Buchhändler und Jnhaber des „Literariſchen Muſeums“ bis an ſei- nen Tod lebte. Er ſtarb zu Reudnitz bei Leipzig am 24. Juni 1851. S: Bilder a. d. Wirklichkeit, 1834. – Diſtelblüten, 1834. – Der Flüchtling (E.), 1834. – Vorurteile (En.), 1835. *Bayer, Edmund Alfred, geb. am 12. Febr. 1848 in Erfurt, wo ſein Vater Kaufmann war, verlor ſeine Eltern frühe und kam 1858 in das Haus ſeines damaligen Vormundes, des Superintendenten u. Paſtors an der Predigerkirche in Erfurt, F. K. A. Rudolphi, bei dem er bis zu An- fang d. J. 1866 verblieb. Er beſuchte die Realſchule 1. O., dann das Gym- naſium daſelbſt, ſpäter dasjenige in Schleuſingen und ſtudierte darauf in Jena, Halle und Leipzig Philologie und Geſchichte. 1875 erwarb er ſich in Leipzig auf Grund der Diſſertation „Leben und Zeitalter des Gobelinus Perſona“ die Würde eines Dr. phil. Am Zuge gegen Frankreich nahm er als Mitglied der freiwilligen Kran- kenpflege im Felde bei dem v. Richt- hofenſchen Korps teil. Jns bürgerliche Leben eingetreten, war er anfangs im höheren Lehrfache tätig, ſo u. a. am Privatgymnaſium in Birkenruh bei Wenden in Livland u. am Schar- vogelſchen Jnſtitut in Mainz, ſpäter widmete er ſich literariſchen Beſtre- bungen und war von 1889–95 vor- nehmlich mit der Bearbeitung und Herausgabe des Nachlaſſes v. Fried- rich Rückert beſchäftigt, ſoweit er auf der königl. Bibliothek in Berlin ver- wahrt wird (Firduſis Königsbuch; III, 1890–95; – Aus Saadis Diwan, 1894; – Saadis politiſche Gedichte, 1894). Seinen Wohnſitz hatte B. 1880–91 in Berlin, 1891–1901 in Steglitz u. ſeitdem in Britz, wo er im Novbr. 1908 ſtarb. Außer zahlreichen Überſetzungen griechiſcher und römi- ſcher Klaſſiker und anderer Schriften veröffentlichte er S: Grüne Wildnis (Ge. aus vergangenen Tagen u. aus jüngerer Zeit), 1906. – Leopold Sche- fer (Biogr.), 1906. – Loſe Blätter (Kulturgeſch. Sk. u. Studien), 1906. Bayer, Joſeph, geb. am 11. März 1867 in Köln a. Rh., lebt daſelbſt als Dr. med. u. praktiſcher Arzt. S: Über den Sternen (Ge.), 1907. Bayer, Joſeph Auguſt, * am 19. März 1821 (1819?) zu Budapeſt, er- hielt ſeine militäriſche Vorbildung ſeit 1832 im Militärerziehungshauſe zu Waizen und ſeit 1833 in der Jn- genieurakademie zu Wien und trat 1839 in die Armee ein. Als Offizier wurde er Profeſſor an der Kadetten- ſchule in Neuhaus, erhielt 1843 ſeine Entlaſſung und lebte nun teils in Wien, teils in Peſt als Schriftſteller. Jm Jahre 1848 trat er in die unga- riſche Jnſurgentenarmee, avancierte bis zum 27. Febr. 1849 zum Oberſt, dankte aber ſchon am 1. Auguſt ab. Von den Ruſſen am 13. Auguſt ge- fangen genommen und den Öſterrei- chern ausgeliefert, wurde er in Arad am 16. Novbr. zum Tode verurteilt, aber zu 18 Jahren Feſtungsſtrafe begnadigt und bereits im Juni 1850 völlig amneſtiert. Er lebte ſeitdem in Peſt. S: Oſterreichiſche Flüchtlinge (Polit. Ge.), 1847. *Bayer, Karl, geb. am 7. Juni 1854 zu Polna in Böhmen, abſol- vierte das Gymnaſium in Deutſch- brod und ſtudierte dann an der Uni- verſität Prag Medizin, wurde 1879 *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/154>, abgerufen am 27.11.2024.