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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bäß
Vorbilde mehrte sich die Gründung
solcher Vereine von Jahr zu Jahr u.
viele ernannten B. zum Ehrenmit-
gliede. Jm Oktober 1888 trat er in
den Ruhestand u. siedelte nach Gold-
berg i. M. über, wo er seine Muße
teils dem Vereinswesen, teils wissen-
schaftlichen Studien widmete. Er
starb als der älteste deutsche Couleur-
student am Tage des Eintritts in sein
99. Lebensjahr, am 6. Novbr. 1907.

S:

Gedichte. Goldberg 1858. - Ge-
dichte (2. Bd.), Höxter 1868. Neue
Ausg. Goldberg o. J. (1898).

Bäßler, Ernst Ferdinand,


pseudon. Ferdinand Bereslas,
wurde am 26. Januar 1816 zu Zeitz
als der Sohn eines Webereibesitzers
geboren, besuchte das dortige Gym-
nasium, wo er sich die Zuneigung des
bekannten Lehrers Rob. Hiecke er-
warb, u. bereits als Sekundaner sein
komisches Heldengedicht "Der Aem-
sen-Jmmenkrieg" dichtete. Seit 1836
studierte er in Berlin, anfangs sor-
genfrei, dann unter harten Entbeh-
rungen, Theologie und Philosophie.
Nachdem er 1840 die erste Prüfung
bestanden, wirkte er als Lehrer an
einem Töchterinstitute in Merseburg,
wurde 1845 Diakonus zu Freiburg
a. d. Unstrut, 1852 Oberprediger zu
Neustadt-Magdeburg, 1857 Pfarrer
zu Meseberg bei Wolmirstedt, 1865
Professor, geistlicher Jnspektor und
Konviktsvorsteher am Gymnasium
U. L. F. zu Magdeburg, u. 1866 geist-
licher Jnspektor, Superintendent und
Professor an d. Landesschule Pforta,
wo er bis 1878 tätig war. Er starb
daselbst am 3. Febr. 1879 an Gehirn-
lähmung.

S:

Der Ameisen- und
Jmmenkrieg (Kom. Heldenged.), 1841.
- Erzählende Gedichte, 1849. - Drei
Legenden, 1849. - Legenden u. Bal-
laden, 1851. - Willfried (G.), 1859. -
Gedichte, 1881. - Die schönsten Hel-
dengeschichten d. Mittelalters; ihren
Sängern nacherzählt; 5 Hefte, 1843
bis 1845. 7. A. 1905. - Heldenge-
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Bat
schichten des Mittelalters; 5 Hefte,
1849-56. 3. A. 1897. - Hellenischer
Heldensaal; II, 1849-51. 3. A. 1880.
- Evangelische Liederfreude (Auswahl
geistl. Lieder), 1853. - Auswahl alt-
christlicher Lieder, v. 2.-15. Jahrh.,
Urtext mit Übersetzung 1858. - Alt-
christliche Legenden und Sagen, 1864.

*Bastian, Ferdinand,

geb. am 27.
Mai 1868 zu Straßburg i. Elsaß, be-
suchte, um sich zum Lehrer auszubil-
den, das dortige Lehrerseminar, trat
dann aber in den städtischen Verwal-
tungsdienst über, arbeitete zuerst auf
dem Bürgermeisteramt, später bei der
Straßburger Ortskrankenkasse und
nimmt seit Jahren an derselben die
Stelle eines Bureauvorstandes ein.
Seit 1889 ist er auf dem Gebiete der
dramatischen Dialektliteratur tätig
und auch seit Gründung des Elsässi-
schen Theaters in Straßburg Mit-
glied der Theaterkommission.

S:

D'r
Vetter Bläsel (Schw. in Straßburger
Mdt.), 1897. 2. A. 1903. - D'r ney
Jean (desgl.), 1898. - D'r Millione-
gartner (Volksschsp. in Elsäss. Mdt.).
1900. - D'r Dorfschmidt (Volksst.),
1901. - D'r Hans im Schnokeloch
(Volksst. m. Ges. u. Tanz), 1903. -
Jungg'selle (Schw. in Straßburger-
ditsch), 1903. - 's chinesisch Los
(desgl.), 2. A. 1903. - Bresle un
Brocke (Ge. in Straßburger Mdt.),
1905. - E Serenädl (Lsp. in Straß-
burg. Babbelart), 1905. - D'r schwarz
Kaffee (Farce), 1907. - Jm Wald
(Volksst. [Aufführung d. Zensur ver-
boten]), und: 's Dunneraxl (Dr.),
1907. - D'r Kindbetter (Schw. in
Straßbgr. Mdt., mit Ernst Clausen),
1908. - Vorm Friddesrichter (Ge-
richtssitzung us alter Ziet), 1908. - E
komischi Erbschaft (Lsp.), 1908. - 's
Deifele (Kom.), 1909.

*Battke, Ada,

geb. Zimmer-
mann,
wurde am 8. Febr. 1879 zu
Forst in der Niederlausitz geboren.
Jhre Eltern lebten in sehr guten Ver-
hältnissen, verloren aber ihr Vermö-

* 9*


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Bäß
Vorbilde mehrte ſich die Gründung
ſolcher Vereine von Jahr zu Jahr u.
viele ernannten B. zum Ehrenmit-
gliede. Jm Oktober 1888 trat er in
den Ruheſtand u. ſiedelte nach Gold-
berg i. M. über, wo er ſeine Muße
teils dem Vereinsweſen, teils wiſſen-
ſchaftlichen Studien widmete. Er
ſtarb als der älteſte deutſche Couleur-
ſtudent am Tage des Eintritts in ſein
99. Lebensjahr, am 6. Novbr. 1907.

S:

Gedichte. Goldberg 1858. – Ge-
dichte (2. Bd.), Höxter 1868. Neue
Ausg. Goldberg o. J. (1898).

Bäßler, Ernſt Ferdinand,


pſeudon. Ferdinand Bereslas,
wurde am 26. Januar 1816 zu Zeitz
als der Sohn eines Webereibeſitzers
geboren, beſuchte das dortige Gym-
naſium, wo er ſich die Zuneigung des
bekannten Lehrers Rob. Hiecke er-
warb, u. bereits als Sekundaner ſein
komiſches Heldengedicht „Der Aem-
ſen-Jmmenkrieg“ dichtete. Seit 1836
ſtudierte er in Berlin, anfangs ſor-
genfrei, dann unter harten Entbeh-
rungen, Theologie und Philoſophie.
Nachdem er 1840 die erſte Prüfung
beſtanden, wirkte er als Lehrer an
einem Töchterinſtitute in Merſeburg,
wurde 1845 Diakonus zu Freiburg
a. d. Unſtrut, 1852 Oberprediger zu
Neuſtadt-Magdeburg, 1857 Pfarrer
zu Meſeberg bei Wolmirſtedt, 1865
Profeſſor, geiſtlicher Jnſpektor und
Konviktsvorſteher am Gymnaſium
U. L. F. zu Magdeburg, u. 1866 geiſt-
licher Jnſpektor, Superintendent und
Profeſſor an d. Landesſchule Pforta,
wo er bis 1878 tätig war. Er ſtarb
daſelbſt am 3. Febr. 1879 an Gehirn-
lähmung.

S:

Der Ameiſen- und
Jmmenkrieg (Kom. Heldenged.), 1841.
– Erzählende Gedichte, 1849. – Drei
Legenden, 1849. – Legenden u. Bal-
laden, 1851. – Willfried (G.), 1859. –
Gedichte, 1881. – Die ſchönſten Hel-
dengeſchichten d. Mittelalters; ihren
Sängern nacherzählt; 5 Hefte, 1843
bis 1845. 7. A. 1905. – Heldenge-
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Bat
ſchichten des Mittelalters; 5 Hefte,
1849–56. 3. A. 1897. – Helleniſcher
Heldenſaal; II, 1849–51. 3. A. 1880.
– Evangeliſche Liederfreude (Auswahl
geiſtl. Lieder), 1853. – Auswahl alt-
chriſtlicher Lieder, v. 2.–15. Jahrh.,
Urtext mit Überſetzung 1858. – Alt-
chriſtliche Legenden und Sagen, 1864.

*Baſtian, Ferdinand,

geb. am 27.
Mai 1868 zu Straßburg i. Elſaß, be-
ſuchte, um ſich zum Lehrer auszubil-
den, das dortige Lehrerſeminar, trat
dann aber in den ſtädtiſchen Verwal-
tungsdienſt über, arbeitete zuerſt auf
dem Bürgermeiſteramt, ſpäter bei der
Straßburger Ortskrankenkaſſe und
nimmt ſeit Jahren an derſelben die
Stelle eines Bureauvorſtandes ein.
Seit 1889 iſt er auf dem Gebiete der
dramatiſchen Dialektliteratur tätig
und auch ſeit Gründung des Elſäſſi-
ſchen Theaters in Straßburg Mit-
glied der Theaterkommiſſion.

S:

D’r
Vetter Bläſel (Schw. in Straßburger
Mdt.), 1897. 2. A. 1903. – D’r ney
Jean (desgl.), 1898. – D’r Millione-
gartner (Volksſchſp. in Elſäſſ. Mdt.).
1900. – D’r Dorfſchmidt (Volksſt.),
1901. – D’r Hans im Schnokeloch
(Volksſt. m. Geſ. u. Tanz), 1903. –
Jungg’ſelle (Schw. in Straßburger-
ditſch), 1903. – ’s chineſiſch Los
(desgl.), 2. A. 1903. – Bresle un
Brocke (Ge. in Straßburger Mdt.),
1905. – E Serenädl (Lſp. in Straß-
burg. Babbelart), 1905. – D’r ſchwarz
Kaffee (Farce), 1907. – Jm Wald
(Volksſt. [Aufführung d. Zenſur ver-
boten]), und: ’s Dunneraxl (Dr.),
1907. – D’r Kindbetter (Schw. in
Straßbgr. Mdt., mit Ernſt Clauſen),
1908. – Vorm Friddesrichter (Ge-
richtsſitzung us alter Ziet), 1908. – E
komiſchi Erbſchaft (Lſp.), 1908. – ’s
Deifele (Kom.), 1909.

*Battke, Ada,

geb. Zimmer-
mann,
wurde am 8. Febr. 1879 zu
Forſt in der Niederlauſitz geboren.
Jhre Eltern lebten in ſehr guten Ver-
hältniſſen, verloren aber ihr Vermö-

* 9*
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[131/0135] Bäß Bat Vorbilde mehrte ſich die Gründung ſolcher Vereine von Jahr zu Jahr u. viele ernannten B. zum Ehrenmit- gliede. Jm Oktober 1888 trat er in den Ruheſtand u. ſiedelte nach Gold- berg i. M. über, wo er ſeine Muße teils dem Vereinsweſen, teils wiſſen- ſchaftlichen Studien widmete. Er ſtarb als der älteſte deutſche Couleur- ſtudent am Tage des Eintritts in ſein 99. Lebensjahr, am 6. Novbr. 1907. S: Gedichte. Goldberg 1858. – Ge- dichte (2. Bd.), Höxter 1868. Neue Ausg. Goldberg o. J. (1898). Bäßler, Ernſt Ferdinand, pſeudon. Ferdinand Bereslas, wurde am 26. Januar 1816 zu Zeitz als der Sohn eines Webereibeſitzers geboren, beſuchte das dortige Gym- naſium, wo er ſich die Zuneigung des bekannten Lehrers Rob. Hiecke er- warb, u. bereits als Sekundaner ſein komiſches Heldengedicht „Der Aem- ſen-Jmmenkrieg“ dichtete. Seit 1836 ſtudierte er in Berlin, anfangs ſor- genfrei, dann unter harten Entbeh- rungen, Theologie und Philoſophie. Nachdem er 1840 die erſte Prüfung beſtanden, wirkte er als Lehrer an einem Töchterinſtitute in Merſeburg, wurde 1845 Diakonus zu Freiburg a. d. Unſtrut, 1852 Oberprediger zu Neuſtadt-Magdeburg, 1857 Pfarrer zu Meſeberg bei Wolmirſtedt, 1865 Profeſſor, geiſtlicher Jnſpektor und Konviktsvorſteher am Gymnaſium U. L. F. zu Magdeburg, u. 1866 geiſt- licher Jnſpektor, Superintendent und Profeſſor an d. Landesſchule Pforta, wo er bis 1878 tätig war. Er ſtarb daſelbſt am 3. Febr. 1879 an Gehirn- lähmung. S: Der Ameiſen- und Jmmenkrieg (Kom. Heldenged.), 1841. – Erzählende Gedichte, 1849. – Drei Legenden, 1849. – Legenden u. Bal- laden, 1851. – Willfried (G.), 1859. – Gedichte, 1881. – Die ſchönſten Hel- dengeſchichten d. Mittelalters; ihren Sängern nacherzählt; 5 Hefte, 1843 bis 1845. 7. A. 1905. – Heldenge- ſchichten des Mittelalters; 5 Hefte, 1849–56. 3. A. 1897. – Helleniſcher Heldenſaal; II, 1849–51. 3. A. 1880. – Evangeliſche Liederfreude (Auswahl geiſtl. Lieder), 1853. – Auswahl alt- chriſtlicher Lieder, v. 2.–15. Jahrh., Urtext mit Überſetzung 1858. – Alt- chriſtliche Legenden und Sagen, 1864. *Baſtian, Ferdinand, geb. am 27. Mai 1868 zu Straßburg i. Elſaß, be- ſuchte, um ſich zum Lehrer auszubil- den, das dortige Lehrerſeminar, trat dann aber in den ſtädtiſchen Verwal- tungsdienſt über, arbeitete zuerſt auf dem Bürgermeiſteramt, ſpäter bei der Straßburger Ortskrankenkaſſe und nimmt ſeit Jahren an derſelben die Stelle eines Bureauvorſtandes ein. Seit 1889 iſt er auf dem Gebiete der dramatiſchen Dialektliteratur tätig und auch ſeit Gründung des Elſäſſi- ſchen Theaters in Straßburg Mit- glied der Theaterkommiſſion. S: D’r Vetter Bläſel (Schw. in Straßburger Mdt.), 1897. 2. A. 1903. – D’r ney Jean (desgl.), 1898. – D’r Millione- gartner (Volksſchſp. in Elſäſſ. Mdt.). 1900. – D’r Dorfſchmidt (Volksſt.), 1901. – D’r Hans im Schnokeloch (Volksſt. m. Geſ. u. Tanz), 1903. – Jungg’ſelle (Schw. in Straßburger- ditſch), 1903. – ’s chineſiſch Los (desgl.), 2. A. 1903. – Bresle un Brocke (Ge. in Straßburger Mdt.), 1905. – E Serenädl (Lſp. in Straß- burg. Babbelart), 1905. – D’r ſchwarz Kaffee (Farce), 1907. – Jm Wald (Volksſt. [Aufführung d. Zenſur ver- boten]), und: ’s Dunneraxl (Dr.), 1907. – D’r Kindbetter (Schw. in Straßbgr. Mdt., mit Ernſt Clauſen), 1908. – Vorm Friddesrichter (Ge- richtsſitzung us alter Ziet), 1908. – E komiſchi Erbſchaft (Lſp.), 1908. – ’s Deifele (Kom.), 1909. *Battke, Ada, geb. Zimmer- mann, wurde am 8. Febr. 1879 zu Forſt in der Niederlauſitz geboren. Jhre Eltern lebten in ſehr guten Ver- hältniſſen, verloren aber ihr Vermö- * 9*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/135>, abgerufen am 24.11.2024.