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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Car
(Aphorismen), 1901. - Eine Berg-
fahrt und andere Reisebilder, 1907.
- Geldmenschen (Bilder a. d. Leben),
1906.

Cardauns, Hermann,

pseud. H.
Kerner, wurde am 8. Aug. 1847 in
Köln am Rhein geboren, erhielt dort
seine wissenschaftliche Vorbildung u.
studierte dann in Bonn Philosophie,
Geschichte und Theologie. Jm Jahre
1868 erwarb er sich mit seiner Ab-
handlung De Reformatione Bernensi
die Würde eines Dr. phil. und habi-
litierte sich später als Privatdozent
in Bonn. Jm März 1876 trat er in
die Redaktion der "Kölnischen Volks-
zeitung" ein und gehörte er derselben
bis Ostern 1907 als Chefredakteur
an. Seitdem lebt er als Privatmann
u. Schriftsteller daselbst. Außer ver-
schiedenen historischen Schriften ver-
öffentlichte er

S:

Die Abenteuer des
Johannes Reusch (Kulturhistor. R.),
1888. 2. A. 1897. Ausgabe f. d. rei-
fere Jugend, 1897. - Die Erzählung
Walthers des Erzpoeten, 2. A. 1899.
- Der Stadtschreiber von Köln (Ge-
schichtl. E.), 3. A. 1908. - Geschichten
aus dem alten Köln, 1899. - Alte Ge-
schichten vom Rhein, 1901. - Gretchen
vom Eigelstein. Der Burggraf vom
Drachenfels (2 En.), 1904.

Carel, Antonia,

geb. Andrees,
pseudon. Ant. Andrea, wurde am
23. Jan. 1853 zu Wangerin in Pom-
mern geboren, verwaiste frühzeitig
und kam dann zu Verwandten nach
den Vereinigten Staaten Amerikas,
wo sie vorwiegend in Boston ihre
Erziehung erhielt. Jm Jahre 1880
unternahm sie eine allgemeine Bil-
dungsreise nach Jtalien, der Schweiz
und Rußland, lebte ein Jahr lang in
Berlin als Korrespondentin für die
"Gazetta d'Jtalia" in Florenz und
danach längere Zeit in Neapel, wo
sie hauptsächlich Volksstudien machte,
deren Ergebnis ihre "Jtalienischen
Volksgeschichten" sind. Eine schwere
Krankheit brachte sie in das "Ospe-
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Car
dale Jnternazionale" zu Neapel, wo
sie mehrere Monate zubringen mußte
und den Stoff zu ihrem Roman "Un-
abhängig" sammelte. Jm dem gast-
lichen Hause des Dichters Viktor
Blüthgen zu Freienwalde verbrachte
sie dann die lange Zeit ihrer Rekon-
valeszenz, und unter seiner Leitung
verdeutschte sich gleichsam ihre schrift-
stellerische Tätigkeit, die bis dahin
international gewesen war. Jm Jahre
1893 vermählte sie sich mit dem Ober-
lehrer Dr. George Carel in Char-
lottenburg (seit 1898 Professor -- er
wirkt jetzt an der Sophienschule in
Berlin), und hier findet sie in einem
zurückgezogenen Leben Muße genug,
das ganze reiche Material zu verar-
beiten, welches sie während ihrer
wechselvollen Wanderjahre gesam-
melt hat.

S:

Raida (R.), 1891. - Ein
moderner Dämon (N.), 1897. - Das
Mädchenheim. Tante Mieken (Nn.),
1897. - Unabhängig (R.), 1900. -
Kinder der Sonne (Jtalien. Nn.),
1901. - Aus dem Frauenleben (En.),
1902. - Durch die enge Pforte (R.),
1903. - Auf der Jagd nach dem Glück
(R. a. d. italien. Gesellschaft), 1904. -
Jugendstürme (R.), 1907.

Carinthus, Leo,

Pseud. für Lud-
wig Franz Pazdera; s. d.!

Carion, Franz,

Pseud. für Franz
Lubojatzky;
s. d.!

Caritas,

Pseudon. für Berta
Bethge;
s. d.!

Carlopago,

Pseudon. für Karl
Ziegler;
s. d.!

Carlowitz, Fridel von,

geb. am
27. April 1878 zu Grimma in Sach-
sen, besuchte die Fürstenschule St.
Afra in Meißen und das Vitztumsche
Gymnasium in Dresden u. studierte
dann in Genf und Leipzig die Rechte.
Er war als Referendar in Dresden
und Straßburg beschäftigt, lebte in
den Jahren 1905-06 in Paris u. an
der cote d'azur und betätigte sich
hier auch als Korrespondent für Zeit-
schriften. Seine Arbeit gilt der Ma-

*


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Car
(Aphorismen), 1901. – Eine Berg-
fahrt und andere Reiſebilder, 1907.
– Geldmenſchen (Bilder a. d. Leben),
1906.

Cardauns, Hermann,

pſeud. H.
Kerner, wurde am 8. Aug. 1847 in
Köln am Rhein geboren, erhielt dort
ſeine wiſſenſchaftliche Vorbildung u.
ſtudierte dann in Bonn Philoſophie,
Geſchichte und Theologie. Jm Jahre
1868 erwarb er ſich mit ſeiner Ab-
handlung De Reformatione Bernensi
die Würde eines Dr. phil. und habi-
litierte ſich ſpäter als Privatdozent
in Bonn. Jm März 1876 trat er in
die Redaktion der „Kölniſchen Volks-
zeitung“ ein und gehörte er derſelben
bis Oſtern 1907 als Chefredakteur
an. Seitdem lebt er als Privatmann
u. Schriftſteller daſelbſt. Außer ver-
ſchiedenen hiſtoriſchen Schriften ver-
öffentlichte er

S:

Die Abenteuer des
Johannes Reuſch (Kulturhiſtor. R.),
1888. 2. A. 1897. Ausgabe f. d. rei-
fere Jugend, 1897. – Die Erzählung
Walthers des Erzpoeten, 2. A. 1899.
– Der Stadtſchreiber von Köln (Ge-
ſchichtl. E.), 3. A. 1908. – Geſchichten
aus dem alten Köln, 1899. – Alte Ge-
ſchichten vom Rhein, 1901. – Gretchen
vom Eigelſtein. Der Burggraf vom
Drachenfels (2 En.), 1904.

Carel, Antonia,

geb. Andrees,
pſeudon. Ant. Andrea, wurde am
23. Jan. 1853 zu Wangerin in Pom-
mern geboren, verwaiſte frühzeitig
und kam dann zu Verwandten nach
den Vereinigten Staaten Amerikas,
wo ſie vorwiegend in Boſton ihre
Erziehung erhielt. Jm Jahre 1880
unternahm ſie eine allgemeine Bil-
dungsreiſe nach Jtalien, der Schweiz
und Rußland, lebte ein Jahr lang in
Berlin als Korreſpondentin für die
„Gazetta d’Jtalia“ in Florenz und
danach längere Zeit in Neapel, wo
ſie hauptſächlich Volksſtudien machte,
deren Ergebnis ihre „Jtalieniſchen
Volksgeſchichten“ ſind. Eine ſchwere
Krankheit brachte ſie in das „Ospe-
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Car
dale Jnternazionale“ zu Neapel, wo
ſie mehrere Monate zubringen mußte
und den Stoff zu ihrem Roman „Un-
abhängig“ ſammelte. Jm dem gaſt-
lichen Hauſe des Dichters Viktor
Blüthgen zu Freienwalde verbrachte
ſie dann die lange Zeit ihrer Rekon-
valeszenz, und unter ſeiner Leitung
verdeutſchte ſich gleichſam ihre ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit, die bis dahin
international geweſen war. Jm Jahre
1893 vermählte ſie ſich mit dem Ober-
lehrer Dr. George Carel in Char-
lottenburg (ſeit 1898 Profeſſor — er
wirkt jetzt an der Sophienſchule in
Berlin), und hier findet ſie in einem
zurückgezogenen Leben Muße genug,
das ganze reiche Material zu verar-
beiten, welches ſie während ihrer
wechſelvollen Wanderjahre geſam-
melt hat.

S:

Raïda (R.), 1891. – Ein
moderner Dämon (N.), 1897. – Das
Mädchenheim. Tante Mieken (Nn.),
1897. – Unabhängig (R.), 1900. –
Kinder der Sonne (Jtalien. Nn.),
1901. – Aus dem Frauenleben (En.),
1902. – Durch die enge Pforte (R.),
1903. – Auf der Jagd nach dem Glück
(R. a. d. italien. Geſellſchaft), 1904. –
Jugendſtürme (R.), 1907.

Carinthus, Leo,

Pſeud. für Lud-
wig Franz Pazdera; ſ. d.!

Carion, Franz,

Pſeud. für Franz
Lubojatzky;
ſ. d.!

Caritas,

Pſeudon. für Berta
Bethge;
ſ. d.!

Carlopago,

Pſeudon. für Karl
Ziegler;
ſ. d.!

Carlowitz, Fridel von,

geb. am
27. April 1878 zu Grimma in Sach-
ſen, beſuchte die Fürſtenſchule St.
Afra in Meißen und das Vitztumſche
Gymnaſium in Dresden u. ſtudierte
dann in Genf und Leipzig die Rechte.
Er war als Referendar in Dresden
und Straßburg beſchäftigt, lebte in
den Jahren 1905–06 in Paris u. an
der côte d’azur und betätigte ſich
hier auch als Korreſpondent für Zeit-
ſchriften. Seine Arbeit gilt der Ma-

*
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[407/0411] Car Car (Aphorismen), 1901. – Eine Berg- fahrt und andere Reiſebilder, 1907. – Geldmenſchen (Bilder a. d. Leben), 1906. Cardauns, Hermann, pſeud. H. Kerner, wurde am 8. Aug. 1847 in Köln am Rhein geboren, erhielt dort ſeine wiſſenſchaftliche Vorbildung u. ſtudierte dann in Bonn Philoſophie, Geſchichte und Theologie. Jm Jahre 1868 erwarb er ſich mit ſeiner Ab- handlung De Reformatione Bernensi die Würde eines Dr. phil. und habi- litierte ſich ſpäter als Privatdozent in Bonn. Jm März 1876 trat er in die Redaktion der „Kölniſchen Volks- zeitung“ ein und gehörte er derſelben bis Oſtern 1907 als Chefredakteur an. Seitdem lebt er als Privatmann u. Schriftſteller daſelbſt. Außer ver- ſchiedenen hiſtoriſchen Schriften ver- öffentlichte er S: Die Abenteuer des Johannes Reuſch (Kulturhiſtor. R.), 1888. 2. A. 1897. Ausgabe f. d. rei- fere Jugend, 1897. – Die Erzählung Walthers des Erzpoeten, 2. A. 1899. – Der Stadtſchreiber von Köln (Ge- ſchichtl. E.), 3. A. 1908. – Geſchichten aus dem alten Köln, 1899. – Alte Ge- ſchichten vom Rhein, 1901. – Gretchen vom Eigelſtein. Der Burggraf vom Drachenfels (2 En.), 1904. Carel, Antonia, geb. Andrees, pſeudon. Ant. Andrea, wurde am 23. Jan. 1853 zu Wangerin in Pom- mern geboren, verwaiſte frühzeitig und kam dann zu Verwandten nach den Vereinigten Staaten Amerikas, wo ſie vorwiegend in Boſton ihre Erziehung erhielt. Jm Jahre 1880 unternahm ſie eine allgemeine Bil- dungsreiſe nach Jtalien, der Schweiz und Rußland, lebte ein Jahr lang in Berlin als Korreſpondentin für die „Gazetta d’Jtalia“ in Florenz und danach längere Zeit in Neapel, wo ſie hauptſächlich Volksſtudien machte, deren Ergebnis ihre „Jtalieniſchen Volksgeſchichten“ ſind. Eine ſchwere Krankheit brachte ſie in das „Ospe- dale Jnternazionale“ zu Neapel, wo ſie mehrere Monate zubringen mußte und den Stoff zu ihrem Roman „Un- abhängig“ ſammelte. Jm dem gaſt- lichen Hauſe des Dichters Viktor Blüthgen zu Freienwalde verbrachte ſie dann die lange Zeit ihrer Rekon- valeszenz, und unter ſeiner Leitung verdeutſchte ſich gleichſam ihre ſchrift- ſtelleriſche Tätigkeit, die bis dahin international geweſen war. Jm Jahre 1893 vermählte ſie ſich mit dem Ober- lehrer Dr. George Carel in Char- lottenburg (ſeit 1898 Profeſſor — er wirkt jetzt an der Sophienſchule in Berlin), und hier findet ſie in einem zurückgezogenen Leben Muße genug, das ganze reiche Material zu verar- beiten, welches ſie während ihrer wechſelvollen Wanderjahre geſam- melt hat. S: Raïda (R.), 1891. – Ein moderner Dämon (N.), 1897. – Das Mädchenheim. Tante Mieken (Nn.), 1897. – Unabhängig (R.), 1900. – Kinder der Sonne (Jtalien. Nn.), 1901. – Aus dem Frauenleben (En.), 1902. – Durch die enge Pforte (R.), 1903. – Auf der Jagd nach dem Glück (R. a. d. italien. Geſellſchaft), 1904. – Jugendſtürme (R.), 1907. Carinthus, Leo, Pſeud. für Lud- wig Franz Pazdera; ſ. d.! Carion, Franz, Pſeud. für Franz Lubojatzky; ſ. d.! Caritas, Pſeudon. für Berta Bethge; ſ. d.! Carlopago, Pſeudon. für Karl Ziegler; ſ. d.! Carlowitz, Fridel von, geb. am 27. April 1878 zu Grimma in Sach- ſen, beſuchte die Fürſtenſchule St. Afra in Meißen und das Vitztumſche Gymnaſium in Dresden u. ſtudierte dann in Genf und Leipzig die Rechte. Er war als Referendar in Dresden und Straßburg beſchäftigt, lebte in den Jahren 1905–06 in Paris u. an der côte d’azur und betätigte ſich hier auch als Korreſpondent für Zeit- ſchriften. Seine Arbeit gilt der Ma- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/411>, abgerufen am 25.11.2024.