Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

But
saß. Jn richtiger Erkenntnis seiner
inneren Neigung führten ihn dem-
nach seine Eltern einer buchhändleri-
schen Lehrzeit zu, die er auch bis zu
Ende durchmachte. Dann aber ging
er zum Journalismus über, war in
Frankfurt a. M. und Hannover als
verantwortlicher Redakteur an gro-
ßen Tageszeitungen tätig, bildete
aber gleichzeitig seine als außerge-
wöhnlich schön erkannte Sprech- und
Gesangstimme aus und absolvierte zu
diesem Zweck das Raff-Konservato-
rium seiner Vaterstadt. Er lebt noch
jetzt daselbst, ist aber in Deutschland
und Österreich auf der Bühne und im
Konzertsaal wiederholt mit großem
Erfolge als Baritonsänger aufgetre-
ten u. hat sich auch als Rezitator be-
tätigt.

S:

Die Hartenburger (Hist.
Schsp.), 1909. 3 T. 1910. - Lieder
eines Mannes (Ge.), 1909. - Moloch
Theater (Ein Bühnenroman), 1909.

Butz, Kaspar,

* am 23. Okt. 1825
zu Hagen in Westfalen, trat nach Ab-
solvierung der dortigen Bürger- und
Gewerbeschule als Lehrling in ein
Handlungshaus ein, hielt sich später,
mit literarischen Arbeiten beschäftigt,
in Leipzig auf, beteiligte sich 1848 an
der Revolution und spielte eine her-
vorragende Rolle als Redakteur der
"Hagener Zeitung", wie auch als Mit-
glied des "Sicherheitsausschusses" in
Jserlohn, mußte aber, steckbrieflich
verfolgt, fliehen und begab sich nach
den Verein. Staaten von Nordame-
rika, wo er sich seit 1854 in Chicago
der Journalistik widmete. 1858 war
er Mitglied der Legislatur von Jlli-
nois u. 1859 Sekretär der Superior-
Court. Während des Bürgerkrieges
leistete er durch seine Feder in den
von ihm 1864 u. 1865 herausgegebe-
nen "Deutschen Monatsheften" vor-
treffliche Dienste. Zuletzt bekleidete er
in Chicago das Amt eines City Clerk
(Stadtkämmerers), siedelte dann nach
Ablauf seiner Amtszeit mit zweien
seiner Söhne nach Moines, Jowa,
[Spaltenumbruch]

Bux
über, wo er ein kaufmännisches Ge-
schäft gründete und am 17. Okt. 1885
starb.

S:

Gedichte eines Deutsch-
Amerikaners, 1879. - Großvater-
Lieder, 1887.

*Buxbaum, Philipp,

wurde am
23. März 1843 in Raunheim a. Main
als der Sohn eines Lehrers geboren.
Seine Eltern stammten aus d. Oden-
walde, u. auch deren Vorfahren sind
als Lehrer u. Jäger wurzelheimische
Odenwälder gewesen. Die Liebe zu
diesem herrlichen Gebirgslande liegt
ihm also im Blute. Er besuchte 1860
bis 1862 das Schullehrerseminar in
Friedberg unter dem berühmten Di-
rektor Curtmann, verwaltete danach
mehrere Schulstellen und kam 1866
als Lehrer nach Langen-Brombach,
wo er zehn Jahre wirkte und neben-
bei auch eine Lehrstelle an der Acker-
bauschule in Michelstadt versah. Diese
Tätigkeit veranlaßte ihn einesteils
zur Abfassung einiger Schriften für
die Fortbildungs- und Landwirt-
schaftsschulen, andernteils zu ein-
gehendem Studium der Natur des
Odenwaldes u. zu reichen naturwis-
senschaftlichen Sammlungen. Letztere,
wie auch die erläuternden Schriften
dazu, trugen ihm 1872 die silberne
Ehrenmedaille und später den vom
Großherzoge gestifteten Ehrenpreis
ein. Jm Jahre 1876 wurde B. Lehrer
an der Präparandenschule in Wöll-
stein (Rheinhessen) und 1881 Lehrer
für Naturwissenschaften am Seminar
in Bensheim, in welcher Stellung er
bis zu seinem Übertritt in den Ruhe-
stand (1905) verblieb. Er hat seinen
Wohnsitz in Bensheim beibehalten.

S:

Der Moosbauer (R. a. d. Oden-
wälder Volksleben), 1905. - Bilder
aus dem Odenwälder Volksleben; III,
1906. (Jnhalt: I. Hauswirken. -
II. Wildhecken. - III. Werktagsgestal-
ten.) - Von Jägern und Wildschützen;
II, 1907. (Jnhalt: I. Die Heckenrose.
- II. Der Goldvogel.) - Dorfstücke
(Liederspiele a. d. Odenwälder Volks-

* 26


[Spaltenumbruch]

But
ſaß. Jn richtiger Erkenntnis ſeiner
inneren Neigung führten ihn dem-
nach ſeine Eltern einer buchhändleri-
ſchen Lehrzeit zu, die er auch bis zu
Ende durchmachte. Dann aber ging
er zum Journalismus über, war in
Frankfurt a. M. und Hannover als
verantwortlicher Redakteur an gro-
ßen Tageszeitungen tätig, bildete
aber gleichzeitig ſeine als außerge-
wöhnlich ſchön erkannte Sprech- und
Geſangſtimme aus und abſolvierte zu
dieſem Zweck das Raff-Konſervato-
rium ſeiner Vaterſtadt. Er lebt noch
jetzt daſelbſt, iſt aber in Deutſchland
und Öſterreich auf der Bühne und im
Konzertſaal wiederholt mit großem
Erfolge als Baritonſänger aufgetre-
ten u. hat ſich auch als Rezitator be-
tätigt.

S:

Die Hartenburger (Hiſt.
Schſp.), 1909. 3 T. 1910. – Lieder
eines Mannes (Ge.), 1909. – Moloch
Theater (Ein Bühnenroman), 1909.

Butz, Kaſpar,

* am 23. Okt. 1825
zu Hagen in Weſtfalen, trat nach Ab-
ſolvierung der dortigen Bürger- und
Gewerbeſchule als Lehrling in ein
Handlungshaus ein, hielt ſich ſpäter,
mit literariſchen Arbeiten beſchäftigt,
in Leipzig auf, beteiligte ſich 1848 an
der Revolution und ſpielte eine her-
vorragende Rolle als Redakteur der
„Hagener Zeitung“, wie auch als Mit-
glied des „Sicherheitsausſchuſſes“ in
Jſerlohn, mußte aber, ſteckbrieflich
verfolgt, fliehen und begab ſich nach
den Verein. Staaten von Nordame-
rika, wo er ſich ſeit 1854 in Chicago
der Journaliſtik widmete. 1858 war
er Mitglied der Legislatur von Jlli-
nois u. 1859 Sekretär der Superior-
Court. Während des Bürgerkrieges
leiſtete er durch ſeine Feder in den
von ihm 1864 u. 1865 herausgegebe-
nen „Deutſchen Monatsheften“ vor-
treffliche Dienſte. Zuletzt bekleidete er
in Chicago das Amt eines City Clerk
(Stadtkämmerers), ſiedelte dann nach
Ablauf ſeiner Amtszeit mit zweien
ſeiner Söhne nach Moines, Jowa,
[Spaltenumbruch]

Bux
über, wo er ein kaufmänniſches Ge-
ſchäft gründete und am 17. Okt. 1885
ſtarb.

S:

Gedichte eines Deutſch-
Amerikaners, 1879. – Großvater-
Lieder, 1887.

*Buxbaum, Philipp,

wurde am
23. März 1843 in Raunheim a. Main
als der Sohn eines Lehrers geboren.
Seine Eltern ſtammten aus d. Oden-
walde, u. auch deren Vorfahren ſind
als Lehrer u. Jäger wurzelheimiſche
Odenwälder geweſen. Die Liebe zu
dieſem herrlichen Gebirgslande liegt
ihm alſo im Blute. Er beſuchte 1860
bis 1862 das Schullehrerſeminar in
Friedberg unter dem berühmten Di-
rektor Curtmann, verwaltete danach
mehrere Schulſtellen und kam 1866
als Lehrer nach Langen-Brombach,
wo er zehn Jahre wirkte und neben-
bei auch eine Lehrſtelle an der Acker-
bauſchule in Michelſtadt verſah. Dieſe
Tätigkeit veranlaßte ihn einesteils
zur Abfaſſung einiger Schriften für
die Fortbildungs- und Landwirt-
ſchaftsſchulen, andernteils zu ein-
gehendem Studium der Natur des
Odenwaldes u. zu reichen naturwiſ-
ſenſchaftlichen Sammlungen. Letztere,
wie auch die erläuternden Schriften
dazu, trugen ihm 1872 die ſilberne
Ehrenmedaille und ſpäter den vom
Großherzoge geſtifteten Ehrenpreis
ein. Jm Jahre 1876 wurde B. Lehrer
an der Präparandenſchule in Wöll-
ſtein (Rheinheſſen) und 1881 Lehrer
für Naturwiſſenſchaften am Seminar
in Bensheim, in welcher Stellung er
bis zu ſeinem Übertritt in den Ruhe-
ſtand (1905) verblieb. Er hat ſeinen
Wohnſitz in Bensheim beibehalten.

S:

Der Moosbauer (R. a. d. Oden-
wälder Volksleben), 1905. – Bilder
aus dem Odenwälder Volksleben; III,
1906. (Jnhalt: I. Hauswirken. –
II. Wildhecken. – III. Werktagsgeſtal-
ten.) – Von Jägern und Wildſchützen;
II, 1907. (Jnhalt: I. Die Heckenroſe.
II. Der Goldvogel.) – Dorfſtücke
(Liederſpiele a. d. Odenwälder Volks-

* 26
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0405" n="401"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">But</hi></fw><lb/>
&#x017F;aß. Jn richtiger Erkenntnis &#x017F;einer<lb/>
inneren Neigung führten ihn dem-<lb/>
nach &#x017F;eine Eltern einer buchhändleri-<lb/>
&#x017F;chen Lehrzeit zu, die er auch bis zu<lb/>
Ende durchmachte. Dann aber ging<lb/>
er zum Journalismus über, war in<lb/>
Frankfurt a. M. und Hannover als<lb/>
verantwortlicher Redakteur an gro-<lb/>
ßen Tageszeitungen tätig, bildete<lb/>
aber gleichzeitig &#x017F;eine als außerge-<lb/>
wöhnlich &#x017F;chön erkannte Sprech- und<lb/>
Ge&#x017F;ang&#x017F;timme aus und ab&#x017F;olvierte zu<lb/>
die&#x017F;em Zweck das Raff-Kon&#x017F;ervato-<lb/>
rium &#x017F;einer Vater&#x017F;tadt. Er lebt noch<lb/>
jetzt da&#x017F;elb&#x017F;t, i&#x017F;t aber in Deut&#x017F;chland<lb/>
und Ö&#x017F;terreich auf der Bühne und im<lb/>
Konzert&#x017F;aal wiederholt mit großem<lb/>
Erfolge als Bariton&#x017F;änger aufgetre-<lb/>
ten u. hat &#x017F;ich auch als Rezitator be-<lb/>
tätigt. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Die Hartenburger (Hi&#x017F;t.<lb/>
Sch&#x017F;p.), 1909. 3 T. 1910. &#x2013; Lieder<lb/>
eines Mannes (Ge.), 1909. &#x2013; Moloch<lb/>
Theater (Ein Bühnenroman), 1909.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Butz,</hi> Ka&#x017F;par,</head>
        <p> * am 23. Okt. 1825<lb/>
zu Hagen in We&#x017F;tfalen, trat nach Ab-<lb/>
&#x017F;olvierung der dortigen Bürger- und<lb/>
Gewerbe&#x017F;chule als Lehrling in ein<lb/>
Handlungshaus ein, hielt &#x017F;ich &#x017F;päter,<lb/>
mit literari&#x017F;chen Arbeiten be&#x017F;chäftigt,<lb/>
in Leipzig auf, beteiligte &#x017F;ich 1848 an<lb/>
der Revolution und &#x017F;pielte eine her-<lb/>
vorragende Rolle als Redakteur der<lb/>
&#x201E;Hagener Zeitung&#x201C;, wie auch als Mit-<lb/>
glied des &#x201E;Sicherheitsaus&#x017F;chu&#x017F;&#x017F;es&#x201C; in<lb/>
J&#x017F;erlohn, mußte aber, &#x017F;teckbrieflich<lb/>
verfolgt, fliehen und begab &#x017F;ich nach<lb/>
den Verein. Staaten von Nordame-<lb/>
rika, wo er &#x017F;ich &#x017F;eit 1854 in Chicago<lb/>
der Journali&#x017F;tik widmete. 1858 war<lb/>
er Mitglied der Legislatur von Jlli-<lb/>
nois u. 1859 Sekretär der Superior-<lb/>
Court. Während des Bürgerkrieges<lb/>
lei&#x017F;tete er durch &#x017F;eine Feder in den<lb/>
von ihm 1864 u. 1865 herausgegebe-<lb/>
nen &#x201E;Deut&#x017F;chen Monatsheften&#x201C; vor-<lb/>
treffliche Dien&#x017F;te. Zuletzt bekleidete er<lb/>
in Chicago das Amt eines City Clerk<lb/>
(Stadtkämmerers), &#x017F;iedelte dann nach<lb/>
Ablauf &#x017F;einer Amtszeit mit zweien<lb/>
&#x017F;einer Söhne nach Moines, Jowa,<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Bux</hi></fw><lb/>
über, wo er ein kaufmänni&#x017F;ches Ge-<lb/>
&#x017F;chäft gründete und am 17. Okt. 1885<lb/>
&#x017F;tarb. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Gedichte eines Deut&#x017F;ch-<lb/>
Amerikaners, 1879. &#x2013; Großvater-<lb/>
Lieder, 1887.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Buxbaum,</hi> Philipp,</head>
        <p> wurde am<lb/>
23. März 1843 in Raunheim a. Main<lb/>
als der Sohn eines Lehrers geboren.<lb/>
Seine Eltern &#x017F;tammten aus d. Oden-<lb/>
walde, u. auch deren Vorfahren &#x017F;ind<lb/>
als Lehrer u. Jäger wurzelheimi&#x017F;che<lb/>
Odenwälder gewe&#x017F;en. Die Liebe zu<lb/>
die&#x017F;em herrlichen Gebirgslande liegt<lb/>
ihm al&#x017F;o im Blute. Er be&#x017F;uchte 1860<lb/>
bis 1862 das Schullehrer&#x017F;eminar in<lb/>
Friedberg unter dem berühmten Di-<lb/>
rektor Curtmann, verwaltete danach<lb/>
mehrere Schul&#x017F;tellen und kam 1866<lb/>
als Lehrer nach Langen-Brombach,<lb/>
wo er zehn Jahre wirkte und neben-<lb/>
bei auch eine Lehr&#x017F;telle an der Acker-<lb/>
bau&#x017F;chule in Michel&#x017F;tadt ver&#x017F;ah. Die&#x017F;e<lb/>
Tätigkeit veranlaßte ihn einesteils<lb/>
zur Abfa&#x017F;&#x017F;ung einiger Schriften für<lb/>
die Fortbildungs- und Landwirt-<lb/>
&#x017F;chafts&#x017F;chulen, andernteils zu ein-<lb/>
gehendem Studium der Natur des<lb/>
Odenwaldes u. zu reichen naturwi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en&#x017F;chaftlichen Sammlungen. Letztere,<lb/>
wie auch die erläuternden Schriften<lb/>
dazu, trugen ihm 1872 die &#x017F;ilberne<lb/>
Ehrenmedaille und &#x017F;päter den vom<lb/>
Großherzoge ge&#x017F;tifteten Ehrenpreis<lb/>
ein. Jm Jahre 1876 wurde B. Lehrer<lb/>
an der Präparanden&#x017F;chule in Wöll-<lb/>
&#x017F;tein (Rheinhe&#x017F;&#x017F;en) und 1881 Lehrer<lb/>
für Naturwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften am Seminar<lb/>
in Bensheim, in welcher Stellung er<lb/>
bis zu &#x017F;einem Übertritt in den Ruhe-<lb/>
&#x017F;tand (1905) verblieb. Er hat &#x017F;einen<lb/>
Wohn&#x017F;itz in Bensheim beibehalten.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Der Moosbauer (R. a. d. Oden-<lb/>
wälder Volksleben), 1905. &#x2013; Bilder<lb/>
aus dem Odenwälder Volksleben; <hi rendition="#aq">III,</hi><lb/>
1906. (Jnhalt: <hi rendition="#aq">I.</hi> Hauswirken. &#x2013;<lb/><hi rendition="#aq">II.</hi> Wildhecken. &#x2013; <hi rendition="#aq">III.</hi> Werktagsge&#x017F;tal-<lb/>
ten.) &#x2013; Von Jägern und Wild&#x017F;chützen;<lb/><hi rendition="#aq">II,</hi> 1907. (Jnhalt: <hi rendition="#aq">I.</hi> Die Heckenro&#x017F;e.<lb/>
&#x2013; <hi rendition="#aq">II.</hi> Der Goldvogel.) &#x2013; Dorf&#x017F;tücke<lb/>
(Lieder&#x017F;piele a. d. Odenwälder Volks-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">* 26</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[401/0405] But Bux ſaß. Jn richtiger Erkenntnis ſeiner inneren Neigung führten ihn dem- nach ſeine Eltern einer buchhändleri- ſchen Lehrzeit zu, die er auch bis zu Ende durchmachte. Dann aber ging er zum Journalismus über, war in Frankfurt a. M. und Hannover als verantwortlicher Redakteur an gro- ßen Tageszeitungen tätig, bildete aber gleichzeitig ſeine als außerge- wöhnlich ſchön erkannte Sprech- und Geſangſtimme aus und abſolvierte zu dieſem Zweck das Raff-Konſervato- rium ſeiner Vaterſtadt. Er lebt noch jetzt daſelbſt, iſt aber in Deutſchland und Öſterreich auf der Bühne und im Konzertſaal wiederholt mit großem Erfolge als Baritonſänger aufgetre- ten u. hat ſich auch als Rezitator be- tätigt. S: Die Hartenburger (Hiſt. Schſp.), 1909. 3 T. 1910. – Lieder eines Mannes (Ge.), 1909. – Moloch Theater (Ein Bühnenroman), 1909. Butz, Kaſpar, * am 23. Okt. 1825 zu Hagen in Weſtfalen, trat nach Ab- ſolvierung der dortigen Bürger- und Gewerbeſchule als Lehrling in ein Handlungshaus ein, hielt ſich ſpäter, mit literariſchen Arbeiten beſchäftigt, in Leipzig auf, beteiligte ſich 1848 an der Revolution und ſpielte eine her- vorragende Rolle als Redakteur der „Hagener Zeitung“, wie auch als Mit- glied des „Sicherheitsausſchuſſes“ in Jſerlohn, mußte aber, ſteckbrieflich verfolgt, fliehen und begab ſich nach den Verein. Staaten von Nordame- rika, wo er ſich ſeit 1854 in Chicago der Journaliſtik widmete. 1858 war er Mitglied der Legislatur von Jlli- nois u. 1859 Sekretär der Superior- Court. Während des Bürgerkrieges leiſtete er durch ſeine Feder in den von ihm 1864 u. 1865 herausgegebe- nen „Deutſchen Monatsheften“ vor- treffliche Dienſte. Zuletzt bekleidete er in Chicago das Amt eines City Clerk (Stadtkämmerers), ſiedelte dann nach Ablauf ſeiner Amtszeit mit zweien ſeiner Söhne nach Moines, Jowa, über, wo er ein kaufmänniſches Ge- ſchäft gründete und am 17. Okt. 1885 ſtarb. S: Gedichte eines Deutſch- Amerikaners, 1879. – Großvater- Lieder, 1887. *Buxbaum, Philipp, wurde am 23. März 1843 in Raunheim a. Main als der Sohn eines Lehrers geboren. Seine Eltern ſtammten aus d. Oden- walde, u. auch deren Vorfahren ſind als Lehrer u. Jäger wurzelheimiſche Odenwälder geweſen. Die Liebe zu dieſem herrlichen Gebirgslande liegt ihm alſo im Blute. Er beſuchte 1860 bis 1862 das Schullehrerſeminar in Friedberg unter dem berühmten Di- rektor Curtmann, verwaltete danach mehrere Schulſtellen und kam 1866 als Lehrer nach Langen-Brombach, wo er zehn Jahre wirkte und neben- bei auch eine Lehrſtelle an der Acker- bauſchule in Michelſtadt verſah. Dieſe Tätigkeit veranlaßte ihn einesteils zur Abfaſſung einiger Schriften für die Fortbildungs- und Landwirt- ſchaftsſchulen, andernteils zu ein- gehendem Studium der Natur des Odenwaldes u. zu reichen naturwiſ- ſenſchaftlichen Sammlungen. Letztere, wie auch die erläuternden Schriften dazu, trugen ihm 1872 die ſilberne Ehrenmedaille und ſpäter den vom Großherzoge geſtifteten Ehrenpreis ein. Jm Jahre 1876 wurde B. Lehrer an der Präparandenſchule in Wöll- ſtein (Rheinheſſen) und 1881 Lehrer für Naturwiſſenſchaften am Seminar in Bensheim, in welcher Stellung er bis zu ſeinem Übertritt in den Ruhe- ſtand (1905) verblieb. Er hat ſeinen Wohnſitz in Bensheim beibehalten. S: Der Moosbauer (R. a. d. Oden- wälder Volksleben), 1905. – Bilder aus dem Odenwälder Volksleben; III, 1906. (Jnhalt: I. Hauswirken. – II. Wildhecken. – III. Werktagsgeſtal- ten.) – Von Jägern und Wildſchützen; II, 1907. (Jnhalt: I. Die Heckenroſe. – II. Der Goldvogel.) – Dorfſtücke (Liederſpiele a. d. Odenwälder Volks- * 26

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/405
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/405>, abgerufen am 23.11.2024.