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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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liatheater in Hamburg, seit 1893 am
Deutschen Landestheater in Prag u.
kehrte 1895 nach Berlin zurück, wo er
nacheinander am Lessing-Theater,
Residenztheater, Berliner Theater,
seit 1904 als Regisseur u. Darsteller
an der Deutschen Volksbühne tätig
war.

S,

meist als Manuskr. gedruckt:
Der Gedichtsteller (Lsp.) - Götzen-
dienst (Schsp.) - Chambre separee
(Schw.) - Premierensieber (Lsp.) -
Auf Umwegen (Schw.) - Künstlerblut
(Lsp.) - Der grüne Karl (Volksst.) -
Die achte Todsünde (Schsp.) - Ver-
mittler verbeten! (Lsp.) - Vorbestraft
(Lsp.). - Gelbstern (Dram. Groteske,
mit Walter Turszinsky). 1908. - Die
Eiskönigin (Lsp., mit W. Thal), 1908.
- Außerdem: Kulissenblut. Lustiges
Theater (Humor.), 1901.

Burgdorff, Bernhard von,

Pseu-
don. für Bernhard v. Benecken-
dorff und von Hindenburg;

s. d.!

Burger, L. W.,

Pseud. für Lina
Wasserburger;
s. d.!

Bürger, Hugo,

Pseud. für Hugo
Lubliner;
s. d.!

Bürger, Jsidor,

Pseud. für Ernst
Langrehr;
s. d.!

Bürger, Lucian,

Pseudon. für
Charlotte Niese; s. d.!

Bürger, Michael,

wurde am 28.
August 1831 zu Scheibbs in Nieder-
österreich als der Sohn eines mit 14
Kindern gesegneten armen Gemeinde-
beamten geboren und trat in seinem
13. Jahre in die Kanzlei seines Vaters
ein, um sich demselben Berufe zu wid-
men. Während seiner Praktikanten-
zeit suchte er sich durch Privatstudium
so viele Kenntnisse zu erwerben, daß
er eine Prüfung in den wesentlich-
sten Unterrichtsgegenständen bestehen
konnte. Mit seinem 19. Jahre bekam
er eine provisorische Anstellung als
Steuerbeamter, welcher nach 21/2
Jahren eine definitive in Weidhofen
an der Ybbs folgte. Jm Jahre 1857
wurde er als Kanzleibeamter der Fi-
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Bur
nanzprokuratur nach Wien versetzt,
wo er (1895) die Stelle eines Of-
fizials und Leiters der Steuerad-
ministration bekleidete.

S:

Poetische
Anklänge (Ge.), 1854. - Ham und
Sedan (R., fortgesetzt von Viktor
Wurm), 1871. - Verschiedene Jugend-
schriften.

*Burggraf, Julius,

geb. am 31.
August 1853 als der Sohn des Por-
trätmalers Karl B. in Berlin, besuchte
das Friedrichs-Gymnasium daselbst
und bezog alsdann die Berliner Uni-
versität, um sich historischen und lite-
raturgeschichtlichen Studien zu wid-
men, wandte sich aber bald der Theo-
logie zu, in welcher Prof. Pfleiderer
seine Richtung bestimmte. Er wirkte
zuerst als Hilfsprediger in Baden, seit
1879 als Landpfarrer zu Langenhain
in Sachsen-Gotha und folgte 1883
einem Rufe an die Ansgarii-Gemeinde
in Bremen, an der er am 1. April
1907 zum Pastor primarius vorrückte.
Seit 1892 wendet er seine Muße lite-
raturgeschichtlichen Forschungen zu,
speziell über die klassische Periode und
über Schiller. Jn dem humanistischen
Geiste des letzteren erblickte er die er-
füllende Auswirkung der Reforma-
tion. Jhn neben Luther in der Kirche
zur Geltung zu bringen, ist die Ten-
denz seiner auf Ausgestaltung des
deutschen Christentums gerichteten
Lebensarbeit. Dieses Ziel kam 1905
zum bestimmten Ausdruck in den 20
Bremer "Schiller-Predigten" (1905),
die je eine der großen Dichtungen zum
Jnhalt haben, und die sowohl in der
deutschen als auch in der ausländi-
schen Presse teils lebhafte Zustim-
mung, teils heftige Angriffe erfahren
haben. Seit Oktbr. 1906 gibt er die
"Bremer Beiträge zum Ausbau und
Umbau der Kirche" heraus.

S:

Die
großen Tage der Reformation (Dram.
E.), 1883. 3. A. 1898. - Schillers
Frauengestalten, 1896. 2. A. 1900. -
Gemischte Gesellschaft (Novellist. und
feuilletonistische Sk.), 1897. - Goethe

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Bur
liatheater in Hamburg, ſeit 1893 am
Deutſchen Landestheater in Prag u.
kehrte 1895 nach Berlin zurück, wo er
nacheinander am Leſſing-Theater,
Reſidenztheater, Berliner Theater,
ſeit 1904 als Regiſſeur u. Darſteller
an der Deutſchen Volksbühne tätig
war.

S,

meiſt als Manuſkr. gedruckt:
Der Gedichtſteller (Lſp.) – Götzen-
dienſt (Schſp.) – Chambre separée
(Schw.) – Premierenſieber (Lſp.) –
Auf Umwegen (Schw.) – Künſtlerblut
(Lſp.) – Der grüne Karl (Volksſt.) –
Die achte Todſünde (Schſp.) – Ver-
mittler verbeten! (Lſp.) – Vorbeſtraft
(Lſp.). – Gelbſtern (Dram. Groteske,
mit Walter Turszinsky). 1908. – Die
Eiskönigin (Lſp., mit W. Thal), 1908.
– Außerdem: Kuliſſenblut. Luſtiges
Theater (Humor.), 1901.

Burgdorff, Bernhard von,

Pſeu-
don. für Bernhard v. Benecken-
dorff und von Hindenburg;

ſ. d.!

Burger, L. W.,

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Bürger, Hugo,

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Pſeud. für Ernſt
Langrehr;
ſ. d.!

Bürger, Lucian,

Pſeudon. für
Charlotte Nieſe; ſ. d.!

Bürger, Michael,

wurde am 28.
Auguſt 1831 zu Scheibbs in Nieder-
öſterreich als der Sohn eines mit 14
Kindern geſegneten armen Gemeinde-
beamten geboren und trat in ſeinem
13. Jahre in die Kanzlei ſeines Vaters
ein, um ſich demſelben Berufe zu wid-
men. Während ſeiner Praktikanten-
zeit ſuchte er ſich durch Privatſtudium
ſo viele Kenntniſſe zu erwerben, daß
er eine Prüfung in den weſentlich-
ſten Unterrichtsgegenſtänden beſtehen
konnte. Mit ſeinem 19. Jahre bekam
er eine proviſoriſche Anſtellung als
Steuerbeamter, welcher nach 2½
Jahren eine definitive in Weidhofen
an der Ybbs folgte. Jm Jahre 1857
wurde er als Kanzleibeamter der Fi-
[Spaltenumbruch]

Bur
nanzprokuratur nach Wien verſetzt,
wo er (1895) die Stelle eines Of-
fizials und Leiters der Steuerad-
miniſtration bekleidete.

S:

Poetiſche
Anklänge (Ge.), 1854. – Ham und
Sedan (R., fortgeſetzt von Viktor
Wurm), 1871. – Verſchiedene Jugend-
ſchriften.

*Burggraf, Julius,

geb. am 31.
Auguſt 1853 als der Sohn des Por-
trätmalers Karl B. in Berlin, beſuchte
das Friedrichs-Gymnaſium daſelbſt
und bezog alsdann die Berliner Uni-
verſität, um ſich hiſtoriſchen und lite-
raturgeſchichtlichen Studien zu wid-
men, wandte ſich aber bald der Theo-
logie zu, in welcher Prof. Pfleiderer
ſeine Richtung beſtimmte. Er wirkte
zuerſt als Hilfsprediger in Baden, ſeit
1879 als Landpfarrer zu Langenhain
in Sachſen-Gotha und folgte 1883
einem Rufe an die Ansgarii-Gemeinde
in Bremen, an der er am 1. April
1907 zum Pastor primarius vorrückte.
Seit 1892 wendet er ſeine Muße lite-
raturgeſchichtlichen Forſchungen zu,
ſpeziell über die klaſſiſche Periode und
über Schiller. Jn dem humaniſtiſchen
Geiſte des letzteren erblickte er die er-
füllende Auswirkung der Reforma-
tion. Jhn neben Luther in der Kirche
zur Geltung zu bringen, iſt die Ten-
denz ſeiner auf Ausgeſtaltung des
deutſchen Chriſtentums gerichteten
Lebensarbeit. Dieſes Ziel kam 1905
zum beſtimmten Ausdruck in den 20
Bremer „Schiller-Predigten“ (1905),
die je eine der großen Dichtungen zum
Jnhalt haben, und die ſowohl in der
deutſchen als auch in der ausländi-
ſchen Preſſe teils lebhafte Zuſtim-
mung, teils heftige Angriffe erfahren
haben. Seit Oktbr. 1906 gibt er die
„Bremer Beiträge zum Ausbau und
Umbau der Kirche“ heraus.

S:

Die
großen Tage der Reformation (Dram.
E.), 1883. 3. A. 1898. – Schillers
Frauengeſtalten, 1896. 2. A. 1900. –
Gemiſchte Geſellſchaft (Novelliſt. und
feuilletoniſtiſche Sk.), 1897. – Goethe

*
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[388/0392] Bur Bur liatheater in Hamburg, ſeit 1893 am Deutſchen Landestheater in Prag u. kehrte 1895 nach Berlin zurück, wo er nacheinander am Leſſing-Theater, Reſidenztheater, Berliner Theater, ſeit 1904 als Regiſſeur u. Darſteller an der Deutſchen Volksbühne tätig war. S, meiſt als Manuſkr. gedruckt: Der Gedichtſteller (Lſp.) – Götzen- dienſt (Schſp.) – Chambre separée (Schw.) – Premierenſieber (Lſp.) – Auf Umwegen (Schw.) – Künſtlerblut (Lſp.) – Der grüne Karl (Volksſt.) – Die achte Todſünde (Schſp.) – Ver- mittler verbeten! (Lſp.) – Vorbeſtraft (Lſp.). – Gelbſtern (Dram. Groteske, mit Walter Turszinsky). 1908. – Die Eiskönigin (Lſp., mit W. Thal), 1908. – Außerdem: Kuliſſenblut. Luſtiges Theater (Humor.), 1901. Burgdorff, Bernhard von, Pſeu- don. für Bernhard v. Benecken- dorff und von Hindenburg; ſ. d.! Burger, L. W., Pſeud. für Lina Waſſerburger; ſ. d.! Bürger, Hugo, Pſeud. für Hugo Lubliner; ſ. d.! Bürger, Jſidor, Pſeud. für Ernſt Langrehr; ſ. d.! Bürger, Lucian, Pſeudon. für Charlotte Nieſe; ſ. d.! Bürger, Michael, wurde am 28. Auguſt 1831 zu Scheibbs in Nieder- öſterreich als der Sohn eines mit 14 Kindern geſegneten armen Gemeinde- beamten geboren und trat in ſeinem 13. Jahre in die Kanzlei ſeines Vaters ein, um ſich demſelben Berufe zu wid- men. Während ſeiner Praktikanten- zeit ſuchte er ſich durch Privatſtudium ſo viele Kenntniſſe zu erwerben, daß er eine Prüfung in den weſentlich- ſten Unterrichtsgegenſtänden beſtehen konnte. Mit ſeinem 19. Jahre bekam er eine proviſoriſche Anſtellung als Steuerbeamter, welcher nach 2½ Jahren eine definitive in Weidhofen an der Ybbs folgte. Jm Jahre 1857 wurde er als Kanzleibeamter der Fi- nanzprokuratur nach Wien verſetzt, wo er (1895) die Stelle eines Of- fizials und Leiters der Steuerad- miniſtration bekleidete. S: Poetiſche Anklänge (Ge.), 1854. – Ham und Sedan (R., fortgeſetzt von Viktor Wurm), 1871. – Verſchiedene Jugend- ſchriften. *Burggraf, Julius, geb. am 31. Auguſt 1853 als der Sohn des Por- trätmalers Karl B. in Berlin, beſuchte das Friedrichs-Gymnaſium daſelbſt und bezog alsdann die Berliner Uni- verſität, um ſich hiſtoriſchen und lite- raturgeſchichtlichen Studien zu wid- men, wandte ſich aber bald der Theo- logie zu, in welcher Prof. Pfleiderer ſeine Richtung beſtimmte. Er wirkte zuerſt als Hilfsprediger in Baden, ſeit 1879 als Landpfarrer zu Langenhain in Sachſen-Gotha und folgte 1883 einem Rufe an die Ansgarii-Gemeinde in Bremen, an der er am 1. April 1907 zum Pastor primarius vorrückte. Seit 1892 wendet er ſeine Muße lite- raturgeſchichtlichen Forſchungen zu, ſpeziell über die klaſſiſche Periode und über Schiller. Jn dem humaniſtiſchen Geiſte des letzteren erblickte er die er- füllende Auswirkung der Reforma- tion. Jhn neben Luther in der Kirche zur Geltung zu bringen, iſt die Ten- denz ſeiner auf Ausgeſtaltung des deutſchen Chriſtentums gerichteten Lebensarbeit. Dieſes Ziel kam 1905 zum beſtimmten Ausdruck in den 20 Bremer „Schiller-Predigten“ (1905), die je eine der großen Dichtungen zum Jnhalt haben, und die ſowohl in der deutſchen als auch in der ausländi- ſchen Preſſe teils lebhafte Zuſtim- mung, teils heftige Angriffe erfahren haben. Seit Oktbr. 1906 gibt er die „Bremer Beiträge zum Ausbau und Umbau der Kirche“ heraus. S: Die großen Tage der Reformation (Dram. E.), 1883. 3. A. 1898. – Schillers Frauengeſtalten, 1896. 2. A. 1900. – Gemiſchte Geſellſchaft (Novelliſt. und feuilletoniſtiſche Sk.), 1897. – Goethe *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/392>, abgerufen am 28.11.2024.