Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Car
Geburtstage (1901) ernannte ihn
diese Stadt zu ihrem Ehrenbürger,
u. die Universität Wien zum Ehren-
doktor der Philosophie. Er starb am
18. Mai 1909. Als philosophischer
Schriftsteller gehörte C. "der kleinen
Gruppe von Autoren an, welche die
Frage der Vereinbarung echt sittlicher
Grundsätze mit der Entwicklungslehre
ernstlich in Angriff genommen hat u.
dabei nicht von einer direkten Ablei-
tung des Sittlichkeitsbegriffs von
den Gesetzen des Kampfes ums Da-
sein, sondern von Prinzipien ausge-
gangen ist, welche mit den Konsequen-
zen des Darwinismus harmonieren".
Davon zeugen seine Schriften "Sitt-
lichkeit und Darwinismus" (1871),
"Gefühl, Bewußtsein, Wille" (1876),
"Der Mensch als Selbstzweck" (1877),
"Grundlegung der Ethik" (1881),
"Entwicklung u. Glückseligkeit" (1886),
"Der moderne Mensch. Versuche über
Lebensführung" (1891. 6. A. 1901),
"Empfindung und Bewußtsein. Mo-
nistische Bedenken" (1903). Außerdem
veröffentlichte er verschiedene poli-
tische Broschüren.

S:

Gedichte 1848,
2. A. 1850. - Pflug und Schwert
(Son.), 1862. - Ungarische Volks-
lieder und Balladen, deutsch, 1892. -
Dantes Göttliche Komödie, übersetzt,
1901.

*Carnot, P. Maurus,

geb. am 26.
Januar 1865 in Samnaun (Grau-
bünden), studierte in Schwyz und an
der Universität Junsbruck, wurde
Mitglied des Benediktinerordens und
ist jetzt Stiftsdekan und Professor in
Disentis (Graubünden), wo er auch
als rätoromanischer und deutscher
Schriftsteller tätig ist.

S:

Jm Lande
der Rätoromanen (Studie), 1899. -
Der Friedensengel (Schsp.), 1899.
2. A. 1905. - Sigisbert im rätischen
Tale (E. f. d. Jugd.), 1901. - Bünd-
nerblut (E.), 1902. 3. A. 1907. -
Venantius (Dram. Legende), 1903. 2.
A. 1906. - Franz Pizarro (Tr.), 1904.
- Steinbock u. Adler (E.), 1904. 3. A.
[Spaltenumbruch]

Car
1907. - Feurige Kohlen (Schsp.), 1906.
2. A. 1907. - General Dumont (E.),
1906. - Der letzte Hohenstaufe (Tr.),
1907. - Paula von Rom (Schsp.),
1907. - Schlichte Geschichten (En.),
1908. - Geschichten aus dem Bünd-
nerlande, 3. A. 1909.

*Caro, Karl,

* am 18. Juli 1850
zu Breslau als der Sohn eines Eisen-
industriellen, absolvierte das Magda-
lenen-Gymnasium seiner Vaterstadt
und studierte von 1870-73 in Bres-
lau, Heidelberg und Straßburg i. E.
die Rechte. Nachdem er sein Referen-
darexamen gemacht und zum Dr. jur.
promoviert worden, arbeitete er zwei
Jahre am Stadtgericht in Breslau
und ein Jahr lang am kaiserl. Land-
gericht in Straßburg, schied dann
aber, da er keine innere Befriedigung
im Justizdienst fand, aus demselben
(1876) u. widmete sich ganz der Poe-
sie. Jm Jahre 1877 siedelte C. nach
Wien über, wo er 1882 mit seinem
Lustspiel "Die Burgruine" den von
der Prager "Konkordia" ausgesetzten
Preis errang und am 4. Sept. 1884
starb. Von Wien aus machte C. drei-
mal größere Reisen, die ihn durch
Jtalien, dann über Jtalien nach Grie-
chenland und zuletzt nach Spanien
führten.

S:

Konradine (Tr.), 1876.
- Gudrun (Schsp.), 1876. - Auf deut-
scher Hochschule (Schw.), 1877. - Auf
einsamer Höh' (N. in V.), 1878. -
Die Hochzeitsreise nach Heidelberg
(Lsp.), 1880. - Die Tochter Theodo-
richs (Tr.), 1880. - Ein Wiedersehen
(Lsp.), 1880. - Jn der Sommernacht
(N. in V.), 1880. - Gedichte, 1883. -
Die Burgruine (Lsp.), 1883. - Am
Herzogshof (Tr.), 1885.

*Caro, Jakob,

geb. am 2. Februar
1836 zu Gnesen in der Provinz Po-
sen, erwarb sich schon in der Jugend
eine gründliche Kenntnis des Polni-
schen, die ihn später zum Studium der
in dieser Sprache niedergelegten Ge-
schichtsquellen befähigte. Nachdem er
das Gymnasium in Posen absolviert,

*


[Spaltenumbruch]

Car
Geburtstage (1901) ernannte ihn
dieſe Stadt zu ihrem Ehrenbürger,
u. die Univerſität Wien zum Ehren-
doktor der Philoſophie. Er ſtarb am
18. Mai 1909. Als philoſophiſcher
Schriftſteller gehörte C. „der kleinen
Gruppe von Autoren an, welche die
Frage der Vereinbarung echt ſittlicher
Grundſätze mit der Entwicklungslehre
ernſtlich in Angriff genommen hat u.
dabei nicht von einer direkten Ablei-
tung des Sittlichkeitsbegriffs von
den Geſetzen des Kampfes ums Da-
ſein, ſondern von Prinzipien ausge-
gangen iſt, welche mit den Konſequen-
zen des Darwinismus harmonieren“.
Davon zeugen ſeine Schriften „Sitt-
lichkeit und Darwinismus“ (1871),
„Gefühl, Bewußtſein, Wille“ (1876),
„Der Menſch als Selbſtzweck“ (1877),
„Grundlegung der Ethik“ (1881),
„Entwicklung u. Glückſeligkeit“ (1886),
„Der moderne Menſch. Verſuche über
Lebensführung“ (1891. 6. A. 1901),
„Empfindung und Bewußtſein. Mo-
niſtiſche Bedenken“ (1903). Außerdem
veröffentlichte er verſchiedene poli-
tiſche Broſchüren.

S:

Gedichte 1848,
2. A. 1850. – Pflug und Schwert
(Son.), 1862. – Ungariſche Volks-
lieder und Balladen, deutſch, 1892. –
Dantes Göttliche Komödie, überſetzt,
1901.

*Carnot, P. Maurus,

geb. am 26.
Januar 1865 in Samnaun (Grau-
bünden), ſtudierte in Schwyz und an
der Univerſität Junsbruck, wurde
Mitglied des Benediktinerordens und
iſt jetzt Stiftsdekan und Profeſſor in
Diſentis (Graubünden), wo er auch
als rätoromaniſcher und deutſcher
Schriftſteller tätig iſt.

S:

Jm Lande
der Rätoromanen (Studie), 1899. –
Der Friedensengel (Schſp.), 1899.
2. A. 1905. – Sigisbert im rätiſchen
Tale (E. f. d. Jugd.), 1901. – Bünd-
nerblut (E.), 1902. 3. A. 1907. –
Venantius (Dram. Legende), 1903. 2.
A. 1906. – Franz Pizarro (Tr.), 1904.
– Steinbock u. Adler (E.), 1904. 3. A.
[Spaltenumbruch]

Car
1907. – Feurige Kohlen (Schſp.), 1906.
2. A. 1907. – General Dumont (E.),
1906. – Der letzte Hohenſtaufe (Tr.),
1907. – Paula von Rom (Schſp.),
1907. – Schlichte Geſchichten (En.),
1908. – Geſchichten aus dem Bünd-
nerlande, 3. A. 1909.

*Caro, Karl,

* am 18. Juli 1850
zu Breslau als der Sohn eines Eiſen-
induſtriellen, abſolvierte das Magda-
lenen-Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt
und ſtudierte von 1870–73 in Bres-
lau, Heidelberg und Straßburg i. E.
die Rechte. Nachdem er ſein Referen-
darexamen gemacht und zum Dr. jur.
promoviert worden, arbeitete er zwei
Jahre am Stadtgericht in Breslau
und ein Jahr lang am kaiſerl. Land-
gericht in Straßburg, ſchied dann
aber, da er keine innere Befriedigung
im Juſtizdienſt fand, aus demſelben
(1876) u. widmete ſich ganz der Poe-
ſie. Jm Jahre 1877 ſiedelte C. nach
Wien über, wo er 1882 mit ſeinem
Luſtſpiel „Die Burgruine“ den von
der Prager „Konkordia“ ausgeſetzten
Preis errang und am 4. Sept. 1884
ſtarb. Von Wien aus machte C. drei-
mal größere Reiſen, die ihn durch
Jtalien, dann über Jtalien nach Grie-
chenland und zuletzt nach Spanien
führten.

S:

Konradine (Tr.), 1876.
– Gudrun (Schſp.), 1876. – Auf deut-
ſcher Hochſchule (Schw.), 1877. – Auf
einſamer Höh’ (N. in V.), 1878. –
Die Hochzeitsreiſe nach Heidelberg
(Lſp.), 1880. – Die Tochter Theodo-
richs (Tr.), 1880. – Ein Wiederſehen
(Lſp.), 1880. – Jn der Sommernacht
(N. in V.), 1880. – Gedichte, 1883. –
Die Burgruine (Lſp.), 1883. – Am
Herzogshof (Tr.), 1885.

*Caro, Jakob,

geb. am 2. Februar
1836 zu Gneſen in der Provinz Po-
ſen, erwarb ſich ſchon in der Jugend
eine gründliche Kenntnis des Polni-
ſchen, die ihn ſpäter zum Studium der
in dieſer Sprache niedergelegten Ge-
ſchichtsquellen befähigte. Nachdem er
das Gymnaſium in Poſen abſolviert,

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0413" n="409"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Car</hi></fw><lb/>
Geburtstage (1901) ernannte ihn<lb/>
die&#x017F;e Stadt zu ihrem Ehrenbürger,<lb/>
u. die Univer&#x017F;ität Wien zum Ehren-<lb/>
doktor der Philo&#x017F;ophie. Er &#x017F;tarb am<lb/>
18. Mai 1909. Als philo&#x017F;ophi&#x017F;cher<lb/>
Schrift&#x017F;teller gehörte C. &#x201E;der kleinen<lb/>
Gruppe von Autoren an, welche die<lb/>
Frage der Vereinbarung echt &#x017F;ittlicher<lb/>
Grund&#x017F;ätze mit der Entwicklungslehre<lb/>
ern&#x017F;tlich in Angriff genommen hat u.<lb/>
dabei nicht von einer direkten Ablei-<lb/>
tung des Sittlichkeitsbegriffs von<lb/>
den Ge&#x017F;etzen des Kampfes ums Da-<lb/>
&#x017F;ein, &#x017F;ondern von Prinzipien ausge-<lb/>
gangen i&#x017F;t, welche mit den Kon&#x017F;equen-<lb/>
zen des Darwinismus harmonieren&#x201C;.<lb/>
Davon zeugen &#x017F;eine Schriften &#x201E;Sitt-<lb/>
lichkeit und Darwinismus&#x201C; (1871),<lb/>
&#x201E;Gefühl, Bewußt&#x017F;ein, Wille&#x201C; (1876),<lb/>
&#x201E;Der Men&#x017F;ch als Selb&#x017F;tzweck&#x201C; (1877),<lb/>
&#x201E;Grundlegung der Ethik&#x201C; (1881),<lb/>
&#x201E;Entwicklung u. Glück&#x017F;eligkeit&#x201C; (1886),<lb/>
&#x201E;Der moderne Men&#x017F;ch. Ver&#x017F;uche über<lb/>
Lebensführung&#x201C; (1891. 6. A. 1901),<lb/>
&#x201E;Empfindung und Bewußt&#x017F;ein. Mo-<lb/>
ni&#x017F;ti&#x017F;che Bedenken&#x201C; (1903). Außerdem<lb/>
veröffentlichte er ver&#x017F;chiedene poli-<lb/>
ti&#x017F;che Bro&#x017F;chüren. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Gedichte 1848,<lb/>
2. A. 1850. &#x2013; Pflug und Schwert<lb/>
(Son.), 1862. &#x2013; Ungari&#x017F;che Volks-<lb/>
lieder und Balladen, deut&#x017F;ch, 1892. &#x2013;<lb/>
Dantes Göttliche Komödie, über&#x017F;etzt,<lb/>
1901.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Carnot,</hi> P. Maurus,</head>
        <p> geb. am 26.<lb/>
Januar 1865 in Samnaun (Grau-<lb/>
bünden), &#x017F;tudierte in Schwyz und an<lb/>
der Univer&#x017F;ität Junsbruck, wurde<lb/>
Mitglied des Benediktinerordens und<lb/>
i&#x017F;t jetzt Stiftsdekan und Profe&#x017F;&#x017F;or in<lb/>
Di&#x017F;entis (Graubünden), wo er auch<lb/>
als rätoromani&#x017F;cher und deut&#x017F;cher<lb/>
Schrift&#x017F;teller tätig i&#x017F;t. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Jm Lande<lb/>
der Rätoromanen (Studie), 1899. &#x2013;<lb/>
Der Friedensengel (Sch&#x017F;p.), 1899.<lb/>
2. A. 1905. &#x2013; Sigisbert im räti&#x017F;chen<lb/>
Tale (E. f. d. Jugd.), 1901. &#x2013; Bünd-<lb/>
nerblut (E.), 1902. 3. A. 1907. &#x2013;<lb/>
Venantius (Dram. Legende), 1903. 2.<lb/>
A. 1906. &#x2013; Franz Pizarro (Tr.), 1904.<lb/>
&#x2013; Steinbock u. Adler (E.), 1904. 3. A.<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Car</hi></fw><lb/>
1907. &#x2013; Feurige Kohlen (Sch&#x017F;p.), 1906.<lb/>
2. A. 1907. &#x2013; General Dumont (E.),<lb/>
1906. &#x2013; Der letzte Hohen&#x017F;taufe (Tr.),<lb/>
1907. &#x2013; Paula von Rom (Sch&#x017F;p.),<lb/>
1907. &#x2013; Schlichte Ge&#x017F;chichten (En.),<lb/>
1908. &#x2013; Ge&#x017F;chichten aus dem Bünd-<lb/>
nerlande, 3. A. 1909.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Caro,</hi> Karl,</head>
        <p> * am 18. Juli 1850<lb/>
zu Breslau als der Sohn eines Ei&#x017F;en-<lb/>
indu&#x017F;triellen, ab&#x017F;olvierte das Magda-<lb/>
lenen-Gymna&#x017F;ium &#x017F;einer Vater&#x017F;tadt<lb/>
und &#x017F;tudierte von 1870&#x2013;73 in Bres-<lb/>
lau, Heidelberg und Straßburg i. E.<lb/>
die Rechte. Nachdem er &#x017F;ein Referen-<lb/>
darexamen gemacht und zum <hi rendition="#aq">Dr. jur.</hi><lb/>
promoviert worden, arbeitete er zwei<lb/>
Jahre am Stadtgericht in Breslau<lb/>
und ein Jahr lang am kai&#x017F;erl. Land-<lb/>
gericht in Straßburg, &#x017F;chied dann<lb/>
aber, da er keine innere Befriedigung<lb/>
im Ju&#x017F;tizdien&#x017F;t fand, aus dem&#x017F;elben<lb/>
(1876) u. widmete &#x017F;ich ganz der Poe-<lb/>
&#x017F;ie. Jm Jahre 1877 &#x017F;iedelte C. nach<lb/>
Wien über, wo er 1882 mit &#x017F;einem<lb/>
Lu&#x017F;t&#x017F;piel &#x201E;Die Burgruine&#x201C; den von<lb/>
der Prager &#x201E;Konkordia&#x201C; ausge&#x017F;etzten<lb/>
Preis errang und am 4. Sept. 1884<lb/>
&#x017F;tarb. Von Wien aus machte C. drei-<lb/>
mal größere Rei&#x017F;en, die ihn durch<lb/>
Jtalien, dann über Jtalien nach Grie-<lb/>
chenland und zuletzt nach Spanien<lb/>
führten. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Konradine (Tr.), 1876.<lb/>
&#x2013; Gudrun (Sch&#x017F;p.), 1876. &#x2013; Auf deut-<lb/>
&#x017F;cher Hoch&#x017F;chule (Schw.), 1877. &#x2013; Auf<lb/>
ein&#x017F;amer Höh&#x2019; (N. in V.), 1878. &#x2013;<lb/>
Die Hochzeitsrei&#x017F;e nach Heidelberg<lb/>
(L&#x017F;p.), 1880. &#x2013; Die Tochter Theodo-<lb/>
richs (Tr.), 1880. &#x2013; Ein Wieder&#x017F;ehen<lb/>
(L&#x017F;p.), 1880. &#x2013; Jn der Sommernacht<lb/>
(N. in V.), 1880. &#x2013; Gedichte, 1883. &#x2013;<lb/>
Die Burgruine (L&#x017F;p.), 1883. &#x2013; Am<lb/>
Herzogshof (Tr.), 1885.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Caro,</hi> Jakob,</head>
        <p> geb. am 2. Februar<lb/>
1836 zu Gne&#x017F;en in der Provinz Po-<lb/>
&#x017F;en, erwarb &#x017F;ich &#x017F;chon in der Jugend<lb/>
eine gründliche Kenntnis des Polni-<lb/>
&#x017F;chen, die ihn &#x017F;päter zum Studium der<lb/>
in die&#x017F;er Sprache niedergelegten Ge-<lb/>
&#x017F;chichtsquellen befähigte. Nachdem er<lb/>
das Gymna&#x017F;ium in Po&#x017F;en ab&#x017F;olviert,<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[409/0413] Car Car Geburtstage (1901) ernannte ihn dieſe Stadt zu ihrem Ehrenbürger, u. die Univerſität Wien zum Ehren- doktor der Philoſophie. Er ſtarb am 18. Mai 1909. Als philoſophiſcher Schriftſteller gehörte C. „der kleinen Gruppe von Autoren an, welche die Frage der Vereinbarung echt ſittlicher Grundſätze mit der Entwicklungslehre ernſtlich in Angriff genommen hat u. dabei nicht von einer direkten Ablei- tung des Sittlichkeitsbegriffs von den Geſetzen des Kampfes ums Da- ſein, ſondern von Prinzipien ausge- gangen iſt, welche mit den Konſequen- zen des Darwinismus harmonieren“. Davon zeugen ſeine Schriften „Sitt- lichkeit und Darwinismus“ (1871), „Gefühl, Bewußtſein, Wille“ (1876), „Der Menſch als Selbſtzweck“ (1877), „Grundlegung der Ethik“ (1881), „Entwicklung u. Glückſeligkeit“ (1886), „Der moderne Menſch. Verſuche über Lebensführung“ (1891. 6. A. 1901), „Empfindung und Bewußtſein. Mo- niſtiſche Bedenken“ (1903). Außerdem veröffentlichte er verſchiedene poli- tiſche Broſchüren. S: Gedichte 1848, 2. A. 1850. – Pflug und Schwert (Son.), 1862. – Ungariſche Volks- lieder und Balladen, deutſch, 1892. – Dantes Göttliche Komödie, überſetzt, 1901. *Carnot, P. Maurus, geb. am 26. Januar 1865 in Samnaun (Grau- bünden), ſtudierte in Schwyz und an der Univerſität Junsbruck, wurde Mitglied des Benediktinerordens und iſt jetzt Stiftsdekan und Profeſſor in Diſentis (Graubünden), wo er auch als rätoromaniſcher und deutſcher Schriftſteller tätig iſt. S: Jm Lande der Rätoromanen (Studie), 1899. – Der Friedensengel (Schſp.), 1899. 2. A. 1905. – Sigisbert im rätiſchen Tale (E. f. d. Jugd.), 1901. – Bünd- nerblut (E.), 1902. 3. A. 1907. – Venantius (Dram. Legende), 1903. 2. A. 1906. – Franz Pizarro (Tr.), 1904. – Steinbock u. Adler (E.), 1904. 3. A. 1907. – Feurige Kohlen (Schſp.), 1906. 2. A. 1907. – General Dumont (E.), 1906. – Der letzte Hohenſtaufe (Tr.), 1907. – Paula von Rom (Schſp.), 1907. – Schlichte Geſchichten (En.), 1908. – Geſchichten aus dem Bünd- nerlande, 3. A. 1909. *Caro, Karl, * am 18. Juli 1850 zu Breslau als der Sohn eines Eiſen- induſtriellen, abſolvierte das Magda- lenen-Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt und ſtudierte von 1870–73 in Bres- lau, Heidelberg und Straßburg i. E. die Rechte. Nachdem er ſein Referen- darexamen gemacht und zum Dr. jur. promoviert worden, arbeitete er zwei Jahre am Stadtgericht in Breslau und ein Jahr lang am kaiſerl. Land- gericht in Straßburg, ſchied dann aber, da er keine innere Befriedigung im Juſtizdienſt fand, aus demſelben (1876) u. widmete ſich ganz der Poe- ſie. Jm Jahre 1877 ſiedelte C. nach Wien über, wo er 1882 mit ſeinem Luſtſpiel „Die Burgruine“ den von der Prager „Konkordia“ ausgeſetzten Preis errang und am 4. Sept. 1884 ſtarb. Von Wien aus machte C. drei- mal größere Reiſen, die ihn durch Jtalien, dann über Jtalien nach Grie- chenland und zuletzt nach Spanien führten. S: Konradine (Tr.), 1876. – Gudrun (Schſp.), 1876. – Auf deut- ſcher Hochſchule (Schw.), 1877. – Auf einſamer Höh’ (N. in V.), 1878. – Die Hochzeitsreiſe nach Heidelberg (Lſp.), 1880. – Die Tochter Theodo- richs (Tr.), 1880. – Ein Wiederſehen (Lſp.), 1880. – Jn der Sommernacht (N. in V.), 1880. – Gedichte, 1883. – Die Burgruine (Lſp.), 1883. – Am Herzogshof (Tr.), 1885. *Caro, Jakob, geb. am 2. Februar 1836 zu Gneſen in der Provinz Po- ſen, erwarb ſich ſchon in der Jugend eine gründliche Kenntnis des Polni- ſchen, die ihn ſpäter zum Studium der in dieſer Sprache niedergelegten Ge- ſchichtsquellen befähigte. Nachdem er das Gymnaſium in Poſen abſolviert, *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/413
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/413>, abgerufen am 29.11.2024.