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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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ausdehnte u. wohl der äußere Anlaß
gewesen ist, daß B. nie ein Staats-
examen abgelegt hat. Doch erlangte
er 1835 die Würde eines Dr. phil. Jn
Braunschweig, wo er eine Zeitlang
als Korrektor und Lexikograph tätig
gewesen war, übernahm er 1835 die
Redaktion der "Mitternachtszeitung",
die er aber, da sie ihrer freisinnigen
Richtung wegen in der Heimat miß-
liebig geworden war, Ende 1839 wie-
der aufgab. Zu gleicher Zeit (1837
bis 1839) gab er den "Modernen Cou-
rier. Zeitschrift für Kunst, Theater
und Mode" u. 1839 die "Brunonia",
eine Monatsschrift, heraus, von der
indes nur neun Hefte erschienen. Jm
Jahre 1841 wandte sich B. nach Leip-
zig, wo er seine bekannten Werke über
spanische und provenzalische Literatur
schrieb. Danach war er in Halle Do-
zent für historische Hilfswissenschaf-
ten und vereidigter Dolmetscher für
die spanische Sprache u. kehrte 1848
nach Braunschweig zurück, wo er meh-
rere Jahre hindurch die "Jsis. Zeit-
schrift für Unterhaltung und soziales
Leben" herausgab u. schließlich einen
Handel mit ausländischen Gewächsen
betrieb, die er in eigenen Treibhäu-
sern zog. Die Jahre 1880-82 mußte
er leider wegen unzüchtiger Hand-
lungen im Gefängnis verbringen;
danach aber entfaltete er wieder eine
fieberhafte Tätigkeit als Schriftstel-
ler auf allen möglichen Gebieten bis
zu seinem Tode, der am 13. Okt. 1897
eintrat. Der Herzog von Sachsen-
Meiningen hatte ihm 1847 den Titel
eines Hofrats verliehen. Außer ver-
schiedenen Übersetzungen a. d. Engl.
und Franz. schrieb er

S:

Die Schuld
(N.), 1834. - Novellen und Erzäh-
lungen, 1837. (Jnhalt: Harald, der
Königssohn. - Helene. - Das stille
Schloß. - Die Rose von Andalusien.
- Der Lastträger. - Die Witwe. - Der
alte Emmeran und sein Sohn. - Lin-
daraja.) - Ossians Gedichte, rhyth-
misch bearbeitet, 1839. - Liebe und
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Leben (Nn.), 1841. - Napoleons-Al-
bum; hrsg., 1842. - Die Sagen von
den Abenteuern Karls des Großen;
aus dem Spanischen übers., 1843. -
Abriß einer dokumentierten Geschichte
der spanisch. Nationalliteratur, 1844.
- Die provenzalischen Troubadours
aus den Quellen übersichtlich zusam-
mengestellt, 1844. - Die politische
Poesie der Troubadours, 1884.

*Brinkmann, Georg,

geb. am 20.
Novbr. 1850 zu Wellingholzhausen
(Prov. Hannover) als der Sohn eines
Tischlermeisters, besuchte bis zu sei-
nem 14. Jahre die Volksschule u. er-
lernte darauf während einer fünfjäh-
rigen Lehrzeit die Buchbinderei und
Buchhandlung. Danach diente er drei
Jahre beim Fußartillerie-Regiment
Nr. 15 in Metz, Straßburg u. Berlin,
avancierte bald darauf zum Unter-
offizier, kehrte aber nach Beendigung
seiner Dienstzeit zu seinem alten Be-
rufe zurück u. etablierte sich dann in
seinem schön am Teutoburger Walde
gelegenen Geburtsorte.

S:

Sieben-
buchen (Ep. G.), 1898. - Rosen und
Reben (Ge.), 1905. 2. A. 1906.

Brinkmann, Heinrich,

* am 13.
September 1808 zu Münster in West-
falen, wo er auch seine philosophischen
Studien machte und den Doktorgrad
erwarb, war darauf Erzieher des
Prinzen von Croy und privatisierte
danach in Dülmen, mit literarischen
Arbeiten beschäftigt. Er starb daselbst
am 18. April 1878.

S:

Johann von
Leyden, König der Wiedertäufer in
Münster (Schsp.), 1855. - Grantley
Manor (E. v. G. Fullerton, deutsch),
1849. - Lady Bird (E. von G. Ful-
lerton, deutsch); II, 1859.

Brinkmann, Max,

geb. am 30.
April 1864 in Gumbinnen, lebt (1899)
in Charlottenburg.

S:

Das Korps
"Schlamponia" (Studentengesch. in
Reimen), 1899. - Die Spiritisten (Lu-
stige Geschn. a. d. 4. Dimension), 1900.

*Britzelmayr, Joseph,

pseudon.
Claus Einsiedel, * 1831 in

* 23


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ausdehnte u. wohl der äußere Anlaß
geweſen iſt, daß B. nie ein Staats-
examen abgelegt hat. Doch erlangte
er 1835 die Würde eines Dr. phil. Jn
Braunſchweig, wo er eine Zeitlang
als Korrektor und Lexikograph tätig
geweſen war, übernahm er 1835 die
Redaktion der „Mitternachtszeitung“,
die er aber, da ſie ihrer freiſinnigen
Richtung wegen in der Heimat miß-
liebig geworden war, Ende 1839 wie-
der aufgab. Zu gleicher Zeit (1837
bis 1839) gab er den „Modernen Cou-
rier. Zeitſchrift für Kunſt, Theater
und Mode“ u. 1839 die „Brunonia“,
eine Monatsſchrift, heraus, von der
indes nur neun Hefte erſchienen. Jm
Jahre 1841 wandte ſich B. nach Leip-
zig, wo er ſeine bekannten Werke über
ſpaniſche und provenzaliſche Literatur
ſchrieb. Danach war er in Halle Do-
zent für hiſtoriſche Hilfswiſſenſchaf-
ten und vereidigter Dolmetſcher für
die ſpaniſche Sprache u. kehrte 1848
nach Braunſchweig zurück, wo er meh-
rere Jahre hindurch die „Jſis. Zeit-
ſchrift für Unterhaltung und ſoziales
Leben“ herausgab u. ſchließlich einen
Handel mit ausländiſchen Gewächſen
betrieb, die er in eigenen Treibhäu-
ſern zog. Die Jahre 1880–82 mußte
er leider wegen unzüchtiger Hand-
lungen im Gefängnis verbringen;
danach aber entfaltete er wieder eine
fieberhafte Tätigkeit als Schriftſtel-
ler auf allen möglichen Gebieten bis
zu ſeinem Tode, der am 13. Okt. 1897
eintrat. Der Herzog von Sachſen-
Meiningen hatte ihm 1847 den Titel
eines Hofrats verliehen. Außer ver-
ſchiedenen Überſetzungen a. d. Engl.
und Franz. ſchrieb er

S:

Die Schuld
(N.), 1834. – Novellen und Erzäh-
lungen, 1837. (Jnhalt: Harald, der
Königsſohn. – Helene. – Das ſtille
Schloß. – Die Roſe von Andaluſien.
– Der Laſtträger. – Die Witwe. – Der
alte Emmeran und ſein Sohn. – Lin-
daraja.) – Oſſians Gedichte, rhyth-
miſch bearbeitet, 1839. – Liebe und
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Bri
Leben (Nn.), 1841. – Napoleons-Al-
bum; hrsg., 1842. – Die Sagen von
den Abenteuern Karls des Großen;
aus dem Spaniſchen überſ., 1843. –
Abriß einer dokumentierten Geſchichte
der ſpaniſch. Nationalliteratur, 1844.
– Die provenzaliſchen Troubadours
aus den Quellen überſichtlich zuſam-
mengeſtellt, 1844. – Die politiſche
Poeſie der Troubadours, 1884.

*Brinkmann, Georg,

geb. am 20.
Novbr. 1850 zu Wellingholzhauſen
(Prov. Hannover) als der Sohn eines
Tiſchlermeiſters, beſuchte bis zu ſei-
nem 14. Jahre die Volksſchule u. er-
lernte darauf während einer fünfjäh-
rigen Lehrzeit die Buchbinderei und
Buchhandlung. Danach diente er drei
Jahre beim Fußartillerie-Regiment
Nr. 15 in Metz, Straßburg u. Berlin,
avancierte bald darauf zum Unter-
offizier, kehrte aber nach Beendigung
ſeiner Dienſtzeit zu ſeinem alten Be-
rufe zurück u. etablierte ſich dann in
ſeinem ſchön am Teutoburger Walde
gelegenen Geburtsorte.

S:

Sieben-
buchen (Ep. G.), 1898. – Roſen und
Reben (Ge.), 1905. 2. A. 1906.

Brinkmann, Heinrich,

* am 13.
September 1808 zu Münſter in Weſt-
falen, wo er auch ſeine philoſophiſchen
Studien machte und den Doktorgrad
erwarb, war darauf Erzieher des
Prinzen von Croy und privatiſierte
danach in Dülmen, mit literariſchen
Arbeiten beſchäftigt. Er ſtarb daſelbſt
am 18. April 1878.

S:

Johann von
Leyden, König der Wiedertäufer in
Münſter (Schſp.), 1855. – Grantley
Manor (E. v. G. Fullerton, deutſch),
1849. – Lady Bird (E. von G. Ful-
lerton, deutſch); II, 1859.

Brinkmann, Max,

geb. am 30.
April 1864 in Gumbinnen, lebt (1899)
in Charlottenburg.

S:

Das Korps
„Schlamponia“ (Studentengeſch. in
Reimen), 1899. – Die Spiritiſten (Lu-
ſtige Geſchn. a. d. 4. Dimenſion), 1900.

*Britzelmayr, Joſeph,

pſeudon.
Claus Einſiedel, * 1831 in

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[353/0357] Bri Bri ausdehnte u. wohl der äußere Anlaß geweſen iſt, daß B. nie ein Staats- examen abgelegt hat. Doch erlangte er 1835 die Würde eines Dr. phil. Jn Braunſchweig, wo er eine Zeitlang als Korrektor und Lexikograph tätig geweſen war, übernahm er 1835 die Redaktion der „Mitternachtszeitung“, die er aber, da ſie ihrer freiſinnigen Richtung wegen in der Heimat miß- liebig geworden war, Ende 1839 wie- der aufgab. Zu gleicher Zeit (1837 bis 1839) gab er den „Modernen Cou- rier. Zeitſchrift für Kunſt, Theater und Mode“ u. 1839 die „Brunonia“, eine Monatsſchrift, heraus, von der indes nur neun Hefte erſchienen. Jm Jahre 1841 wandte ſich B. nach Leip- zig, wo er ſeine bekannten Werke über ſpaniſche und provenzaliſche Literatur ſchrieb. Danach war er in Halle Do- zent für hiſtoriſche Hilfswiſſenſchaf- ten und vereidigter Dolmetſcher für die ſpaniſche Sprache u. kehrte 1848 nach Braunſchweig zurück, wo er meh- rere Jahre hindurch die „Jſis. Zeit- ſchrift für Unterhaltung und ſoziales Leben“ herausgab u. ſchließlich einen Handel mit ausländiſchen Gewächſen betrieb, die er in eigenen Treibhäu- ſern zog. Die Jahre 1880–82 mußte er leider wegen unzüchtiger Hand- lungen im Gefängnis verbringen; danach aber entfaltete er wieder eine fieberhafte Tätigkeit als Schriftſtel- ler auf allen möglichen Gebieten bis zu ſeinem Tode, der am 13. Okt. 1897 eintrat. Der Herzog von Sachſen- Meiningen hatte ihm 1847 den Titel eines Hofrats verliehen. Außer ver- ſchiedenen Überſetzungen a. d. Engl. und Franz. ſchrieb er S: Die Schuld (N.), 1834. – Novellen und Erzäh- lungen, 1837. (Jnhalt: Harald, der Königsſohn. – Helene. – Das ſtille Schloß. – Die Roſe von Andaluſien. – Der Laſtträger. – Die Witwe. – Der alte Emmeran und ſein Sohn. – Lin- daraja.) – Oſſians Gedichte, rhyth- miſch bearbeitet, 1839. – Liebe und Leben (Nn.), 1841. – Napoleons-Al- bum; hrsg., 1842. – Die Sagen von den Abenteuern Karls des Großen; aus dem Spaniſchen überſ., 1843. – Abriß einer dokumentierten Geſchichte der ſpaniſch. Nationalliteratur, 1844. – Die provenzaliſchen Troubadours aus den Quellen überſichtlich zuſam- mengeſtellt, 1844. – Die politiſche Poeſie der Troubadours, 1884. *Brinkmann, Georg, geb. am 20. Novbr. 1850 zu Wellingholzhauſen (Prov. Hannover) als der Sohn eines Tiſchlermeiſters, beſuchte bis zu ſei- nem 14. Jahre die Volksſchule u. er- lernte darauf während einer fünfjäh- rigen Lehrzeit die Buchbinderei und Buchhandlung. Danach diente er drei Jahre beim Fußartillerie-Regiment Nr. 15 in Metz, Straßburg u. Berlin, avancierte bald darauf zum Unter- offizier, kehrte aber nach Beendigung ſeiner Dienſtzeit zu ſeinem alten Be- rufe zurück u. etablierte ſich dann in ſeinem ſchön am Teutoburger Walde gelegenen Geburtsorte. S: Sieben- buchen (Ep. G.), 1898. – Roſen und Reben (Ge.), 1905. 2. A. 1906. Brinkmann, Heinrich, * am 13. September 1808 zu Münſter in Weſt- falen, wo er auch ſeine philoſophiſchen Studien machte und den Doktorgrad erwarb, war darauf Erzieher des Prinzen von Croy und privatiſierte danach in Dülmen, mit literariſchen Arbeiten beſchäftigt. Er ſtarb daſelbſt am 18. April 1878. S: Johann von Leyden, König der Wiedertäufer in Münſter (Schſp.), 1855. – Grantley Manor (E. v. G. Fullerton, deutſch), 1849. – Lady Bird (E. von G. Ful- lerton, deutſch); II, 1859. Brinkmann, Max, geb. am 30. April 1864 in Gumbinnen, lebt (1899) in Charlottenburg. S: Das Korps „Schlamponia“ (Studentengeſch. in Reimen), 1899. – Die Spiritiſten (Lu- ſtige Geſchn. a. d. 4. Dimenſion), 1900. *Britzelmayr, Joſeph, pſeudon. Claus Einſiedel, * 1831 in * 23

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/357>, abgerufen am 27.11.2024.