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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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dann Philologie, wurde im August
d. J. zum Dr. phil. promoviert, da-
nach Gymnasiallehrer in Greifenberg
in P. u. Stolp, 1863 aus politischen
Gründen an das Friedrich-Wilhelms-
Gymnasium zu Posen versetzt u. 1876
zum Oberlehrer am Stadt-Gymna-
sium nach Halle berufen. 1893 wurde
er zum Professor ernannt. Jm Jahre
1899 trat er in den Ruhestand. Außer
verschiedenen philologischen Abhand-
lungen und Schriften veröffentlichte
er

S:

Krösus u. Adrastus (Ep. G.),
1870. - König Humbert in Neapel
(G.), 1885. - Stirb und werde! (D.),
1891. - Ausgewählte Gedichte, 1895.
2. A. 1897. - Verirrt und heimgefun-
den (2 Nn. in V.), 1898.

*Brieger, Alfred,

wurde am 15.
Mai 1869 zu Tacna in Peru als Sohn
des dortigen deutschen Konsuls gebo-
ren, kam als Kind nach Hamburg, wo
seine Familie ansässig ist, u. besuchte
hier das Gymnasium. Jn Eutin
machte er das Abiturium u. studierte
dann in Heidelberg die Rechte und in
München Literatur- u. Kunstgeschichte.
Danach verbrachte er mehrere Jahre
auf außereuropäischen Reisen u. ließ
sich dann in Berlin nieder, wo er noch
jetzt als Schriftsteller lebt. Er ist be-
sonders als Übersetzer aus dem Fran-
zösischen (Balzac) und Englischen
(Shaw, Wilde, Merriman, Lorrimer,
Werdon u. a.) tätig.

S:

Herren der
Schöpfung (Einakter-Zyklus), 1902.
- Armer Yorik! (R.), 1904.

*Brieger-Wasservogel, Lothar,


wurde am 6. Septbr. 1879 in Zwickau
(Sachsen) als der Sohn des Optikers
u. Komponisten Ludwig B. geboren.
Seine aus Schlesien stammende alt-
jüdische Familie siedelte später wieder
nach Breslau über, wo sich seine Mut-
ter nach des Vaters Tode mit dem
Kaufmann Alexander Wasservogel
wieder verheiratete. Lothar besuchte
in Breslau und Berlin das Gymna-
sium, war dann einige Zeit Buch-
händler, nahm aber schließlich die
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naturwissenschaftlichen u. kunsthisto-
rischen Studien auf. Er stand dem
bekannten Professor Herman Grimm
(s. d.) in dessen letzter Lebenszeit nahe,
und noch unter des Meisters Augen
entstand seine erste kulturhistorische
Schrift über "Max Klinger" (1902).
Weitere Schriften, die mit gewisser
Grimmscher Tradition für die mo-
derne Richtung in der Kunst eintra-
ten, folgten, wie über "August Ro-
din" (1903), "Deutsche Maler" (1904),
"Der Fall Liebermann" (1906), "Die
Darstellung der Frau in der moder-
nen Kunst" (1906) u. a. Daneben
gab er heraus "Klassiker der Natur-
wissenschaften" (1905 ff.), für welche
Sammlung er "Plato und Aristote-
les" schrieb.

S:

Rene Richter. Die
Entwickelung eines modernen Juden
(Berliner R.), 1906. - Die Liebe als
Kunstwerk (Modern. Dialog im Sinne
Platos), 1907. - Menschen, die anders
sind (Nn.), 1908.

*Briegleb, Elard,

wurde am 5.
Mai 1822 zu Hopfmannsfeld im wal-
desgrünen Vogelsberge Hessens als
der Sohn des dortigen Pfarrers ge-
boren. Dieser starb schon 1837, und
die energische, tatkräftige und hoch-
begabte Mutter zog nun mit ihren
sechs Kindern nach Büdingen, wo
Elard bis 1841 das Gymnasium be-
suchte. Dann siedelte er, von seiner
Mutter begleitet, nach Gießen über,
wo er bis 1844 Theologie studierte.
Nachdem er danach ein Jahr lang das
Predigerseminar in Friedberg be-
sucht hatte, nahm er eine Hauslehrer-
stelle beim Bergrat Buderus auf dem
Hüttenwerk zu Hirzenhain an und
wurde hier auch 1848 Pfarrverwal-
ter. Jn gleicher Eigenschaft kam er
1851 nach Groß-Bieberau und noch
in demselben Jahre nach Butzbach,
wo er das Rektorat der Knabenschule
zu führen hatte. Seit 1854 Pfarr-
vikar in Nidda, erhielt er im folgen-
den Jahre die Pfarrstelle zu Alsheim,
Kr. Worms, wurde 1862 nach Hohen-

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dann Philologie, wurde im Auguſt
d. J. zum Dr. phil. promoviert, da-
nach Gymnaſiallehrer in Greifenberg
in P. u. Stolp, 1863 aus politiſchen
Gründen an das Friedrich-Wilhelms-
Gymnaſium zu Poſen verſetzt u. 1876
zum Oberlehrer am Stadt-Gymna-
ſium nach Halle berufen. 1893 wurde
er zum Profeſſor ernannt. Jm Jahre
1899 trat er in den Ruheſtand. Außer
verſchiedenen philologiſchen Abhand-
lungen und Schriften veröffentlichte
er

S:

Kröſus u. Adraſtus (Ep. G.),
1870. – König Humbert in Neapel
(G.), 1885. – Stirb und werde! (D.),
1891. – Ausgewählte Gedichte, 1895.
2. A. 1897. – Verirrt und heimgefun-
den (2 Nn. in V.), 1898.

*Brieger, Alfred,

wurde am 15.
Mai 1869 zu Tacna in Peru als Sohn
des dortigen deutſchen Konſuls gebo-
ren, kam als Kind nach Hamburg, wo
ſeine Familie anſäſſig iſt, u. beſuchte
hier das Gymnaſium. Jn Eutin
machte er das Abiturium u. ſtudierte
dann in Heidelberg die Rechte und in
München Literatur- u. Kunſtgeſchichte.
Danach verbrachte er mehrere Jahre
auf außereuropäiſchen Reiſen u. ließ
ſich dann in Berlin nieder, wo er noch
jetzt als Schriftſteller lebt. Er iſt be-
ſonders als Überſetzer aus dem Fran-
zöſiſchen (Balzac) und Engliſchen
(Shaw, Wilde, Merriman, Lorrimer,
Werdon u. a.) tätig.

S:

Herren der
Schöpfung (Einakter-Zyklus), 1902.
– Armer Yorik! (R.), 1904.

*Brieger-Waſſervogel, Lothar,


wurde am 6. Septbr. 1879 in Zwickau
(Sachſen) als der Sohn des Optikers
u. Komponiſten Ludwig B. geboren.
Seine aus Schleſien ſtammende alt-
jüdiſche Familie ſiedelte ſpäter wieder
nach Breslau über, wo ſich ſeine Mut-
ter nach des Vaters Tode mit dem
Kaufmann Alexander Waſſervogel
wieder verheiratete. Lothar beſuchte
in Breslau und Berlin das Gymna-
ſium, war dann einige Zeit Buch-
händler, nahm aber ſchließlich die
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naturwiſſenſchaftlichen u. kunſthiſto-
riſchen Studien auf. Er ſtand dem
bekannten Profeſſor Herman Grimm
(ſ. d.) in deſſen letzter Lebenszeit nahe,
und noch unter des Meiſters Augen
entſtand ſeine erſte kulturhiſtoriſche
Schrift über „Max Klinger“ (1902).
Weitere Schriften, die mit gewiſſer
Grimmſcher Tradition für die mo-
derne Richtung in der Kunſt eintra-
ten, folgten, wie über „Auguſt Ro-
din“ (1903), „Deutſche Maler“ (1904),
„Der Fall Liebermann“ (1906), „Die
Darſtellung der Frau in der moder-
nen Kunſt“ (1906) u. a. Daneben
gab er heraus „Klaſſiker der Natur-
wiſſenſchaften“ (1905 ff.), für welche
Sammlung er „Plato und Ariſtote-
les“ ſchrieb.

S:

René Richter. Die
Entwickelung eines modernen Juden
(Berliner R.), 1906. – Die Liebe als
Kunſtwerk (Modern. Dialog im Sinne
Platos), 1907. – Menſchen, die anders
ſind (Nn.), 1908.

*Briegleb, Elard,

wurde am 5.
Mai 1822 zu Hopfmannsfeld im wal-
desgrünen Vogelsberge Heſſens als
der Sohn des dortigen Pfarrers ge-
boren. Dieſer ſtarb ſchon 1837, und
die energiſche, tatkräftige und hoch-
begabte Mutter zog nun mit ihren
ſechs Kindern nach Büdingen, wo
Elard bis 1841 das Gymnaſium be-
ſuchte. Dann ſiedelte er, von ſeiner
Mutter begleitet, nach Gießen über,
wo er bis 1844 Theologie ſtudierte.
Nachdem er danach ein Jahr lang das
Predigerſeminar in Friedberg be-
ſucht hatte, nahm er eine Hauslehrer-
ſtelle beim Bergrat Buderus auf dem
Hüttenwerk zu Hirzenhain an und
wurde hier auch 1848 Pfarrverwal-
ter. Jn gleicher Eigenſchaft kam er
1851 nach Groß-Bieberau und noch
in demſelben Jahre nach Butzbach,
wo er das Rektorat der Knabenſchule
zu führen hatte. Seit 1854 Pfarr-
vikar in Nidda, erhielt er im folgen-
den Jahre die Pfarrſtelle zu Alsheim,
Kr. Worms, wurde 1862 nach Hohen-

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[350/0354] Bri Bri dann Philologie, wurde im Auguſt d. J. zum Dr. phil. promoviert, da- nach Gymnaſiallehrer in Greifenberg in P. u. Stolp, 1863 aus politiſchen Gründen an das Friedrich-Wilhelms- Gymnaſium zu Poſen verſetzt u. 1876 zum Oberlehrer am Stadt-Gymna- ſium nach Halle berufen. 1893 wurde er zum Profeſſor ernannt. Jm Jahre 1899 trat er in den Ruheſtand. Außer verſchiedenen philologiſchen Abhand- lungen und Schriften veröffentlichte er S: Kröſus u. Adraſtus (Ep. G.), 1870. – König Humbert in Neapel (G.), 1885. – Stirb und werde! (D.), 1891. – Ausgewählte Gedichte, 1895. 2. A. 1897. – Verirrt und heimgefun- den (2 Nn. in V.), 1898. *Brieger, Alfred, wurde am 15. Mai 1869 zu Tacna in Peru als Sohn des dortigen deutſchen Konſuls gebo- ren, kam als Kind nach Hamburg, wo ſeine Familie anſäſſig iſt, u. beſuchte hier das Gymnaſium. Jn Eutin machte er das Abiturium u. ſtudierte dann in Heidelberg die Rechte und in München Literatur- u. Kunſtgeſchichte. Danach verbrachte er mehrere Jahre auf außereuropäiſchen Reiſen u. ließ ſich dann in Berlin nieder, wo er noch jetzt als Schriftſteller lebt. Er iſt be- ſonders als Überſetzer aus dem Fran- zöſiſchen (Balzac) und Engliſchen (Shaw, Wilde, Merriman, Lorrimer, Werdon u. a.) tätig. S: Herren der Schöpfung (Einakter-Zyklus), 1902. – Armer Yorik! (R.), 1904. *Brieger-Waſſervogel, Lothar, wurde am 6. Septbr. 1879 in Zwickau (Sachſen) als der Sohn des Optikers u. Komponiſten Ludwig B. geboren. Seine aus Schleſien ſtammende alt- jüdiſche Familie ſiedelte ſpäter wieder nach Breslau über, wo ſich ſeine Mut- ter nach des Vaters Tode mit dem Kaufmann Alexander Waſſervogel wieder verheiratete. Lothar beſuchte in Breslau und Berlin das Gymna- ſium, war dann einige Zeit Buch- händler, nahm aber ſchließlich die naturwiſſenſchaftlichen u. kunſthiſto- riſchen Studien auf. Er ſtand dem bekannten Profeſſor Herman Grimm (ſ. d.) in deſſen letzter Lebenszeit nahe, und noch unter des Meiſters Augen entſtand ſeine erſte kulturhiſtoriſche Schrift über „Max Klinger“ (1902). Weitere Schriften, die mit gewiſſer Grimmſcher Tradition für die mo- derne Richtung in der Kunſt eintra- ten, folgten, wie über „Auguſt Ro- din“ (1903), „Deutſche Maler“ (1904), „Der Fall Liebermann“ (1906), „Die Darſtellung der Frau in der moder- nen Kunſt“ (1906) u. a. Daneben gab er heraus „Klaſſiker der Natur- wiſſenſchaften“ (1905 ff.), für welche Sammlung er „Plato und Ariſtote- les“ ſchrieb. S: René Richter. Die Entwickelung eines modernen Juden (Berliner R.), 1906. – Die Liebe als Kunſtwerk (Modern. Dialog im Sinne Platos), 1907. – Menſchen, die anders ſind (Nn.), 1908. *Briegleb, Elard, wurde am 5. Mai 1822 zu Hopfmannsfeld im wal- desgrünen Vogelsberge Heſſens als der Sohn des dortigen Pfarrers ge- boren. Dieſer ſtarb ſchon 1837, und die energiſche, tatkräftige und hoch- begabte Mutter zog nun mit ihren ſechs Kindern nach Büdingen, wo Elard bis 1841 das Gymnaſium be- ſuchte. Dann ſiedelte er, von ſeiner Mutter begleitet, nach Gießen über, wo er bis 1844 Theologie ſtudierte. Nachdem er danach ein Jahr lang das Predigerſeminar in Friedberg be- ſucht hatte, nahm er eine Hauslehrer- ſtelle beim Bergrat Buderus auf dem Hüttenwerk zu Hirzenhain an und wurde hier auch 1848 Pfarrverwal- ter. Jn gleicher Eigenſchaft kam er 1851 nach Groß-Bieberau und noch in demſelben Jahre nach Butzbach, wo er das Rektorat der Knabenſchule zu führen hatte. Seit 1854 Pfarr- vikar in Nidda, erhielt er im folgen- den Jahre die Pfarrſtelle zu Alsheim, Kr. Worms, wurde 1862 nach Hohen- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/354>, abgerufen am 27.11.2024.