und wovon jetzt den Eingang gegen Westen das Fort Nassau, und gegen Osten das Fort Montagu be- schießen.
Alle diese Jnseln sind, so wie ganz Amerika, mit Holze bewachsen, nur mit diesem wesentlichen Unter- schiede, daß hier die Bäume schon die Mühe, sie um- zuhauen, bezahlen, ohne auf den Nutzen zu sehen, den man davon hat, wenn man ein fruchtbares Feld reiniget. Denn ohne des Mastix-Baumes und an- derer zu Erbauung der Häuser, Mühlen etc. so nütz- licher Bäume zu erwähnen, giebt es hier Madeiras, Mahogany's und Cedern, die alle zum Schiffsbaue gebraucht werden. Außer einer Menge merkwürdi- ger Hölzer, giebt es hier Prinzenholz, gelbes Holz, Buchsbaum, Holz ohne Rinde, (das sehr schöne Adern hat und marmorirt ist,) Lebensbaum, schwarzes und rothes Eisenholz, Ebenholz, Manchinelle, schwarze Seney, Hundeholz, Fichten, Wunderbäume, und viel Färbehölzer, als Logholz, Brasilienholz, grü- nes und gelbes Färbeholz. Es giebt auch Bäume mit brauchbaren Rinden, die man nirgends in sol- cher Menge und so gut antrifft; dahin gehöret die Eluthera- oder die wilde Zimmetrinde, die hier in solchem Ueberflusse wächst, daß sie jährlich 60 bis 70 Tonnen nach Curassao und den andern Holländi- schen Colonien verführen, wo sie Zimmetwasser dar- aus destilliren; die Winter-Rinde, welches eine an- genehm riechende Rinde ist, die ebenfalls den Hollän- dern zugeführet, und von ihnen alsdann nach der Le- vante verfahren wird, wo sich die Türken derselben zum Räuchern bedienen. Die wilden Weinstöcke wachsen im Ueberflusse in den Wäldern, die, wenn
sie
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und wovon jetzt den Eingang gegen Weſten das Fort Naſſau, und gegen Oſten das Fort Montagu be- ſchießen.
Alle dieſe Jnſeln ſind, ſo wie ganz Amerika, mit Holze bewachſen, nur mit dieſem weſentlichen Unter- ſchiede, daß hier die Baͤume ſchon die Muͤhe, ſie um- zuhauen, bezahlen, ohne auf den Nutzen zu ſehen, den man davon hat, wenn man ein fruchtbares Feld reiniget. Denn ohne des Maſtix-Baumes und an- derer zu Erbauung der Haͤuſer, Muͤhlen ꝛc. ſo nuͤtz- licher Baͤume zu erwaͤhnen, giebt es hier Madeiras, Mahogany’s und Cedern, die alle zum Schiffsbaue gebraucht werden. Außer einer Menge merkwuͤrdi- ger Hoͤlzer, giebt es hier Prinzenholz, gelbes Holz, Buchsbaum, Holz ohne Rinde, (das ſehr ſchoͤne Adern hat und marmorirt iſt,) Lebensbaum, ſchwarzes und rothes Eiſenholz, Ebenholz, Manchinelle, ſchwarze Seney, Hundeholz, Fichten, Wunderbaͤume, und viel Faͤrbehoͤlzer, als Logholz, Braſilienholz, gruͤ- nes und gelbes Faͤrbeholz. Es giebt auch Baͤume mit brauchbaren Rinden, die man nirgends in ſol- cher Menge und ſo gut antrifft; dahin gehoͤret die Eluthera- oder die wilde Zimmetrinde, die hier in ſolchem Ueberfluſſe waͤchſt, daß ſie jaͤhrlich 60 bis 70 Tonnen nach Curaſſao und den andern Hollaͤndi- ſchen Colonien verfuͤhren, wo ſie Zimmetwaſſer dar- aus deſtilliren; die Winter-Rinde, welches eine an- genehm riechende Rinde iſt, die ebenfalls den Hollaͤn- dern zugefuͤhret, und von ihnen alsdann nach der Le- vante verfahren wird, wo ſich die Tuͤrken derſelben zum Raͤuchern bedienen. Die wilden Weinſtoͤcke wachſen im Ueberfluſſe in den Waͤldern, die, wenn
ſie
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und wovon jetzt den Eingang gegen Weſten das Fort
Naſſau, und gegen Oſten das Fort Montagu be-
ſchießen.
Alle dieſe Jnſeln ſind, ſo wie ganz Amerika, mit
Holze bewachſen, nur mit dieſem weſentlichen Unter-
ſchiede, daß hier die Baͤume ſchon die Muͤhe, ſie um-
zuhauen, bezahlen, ohne auf den Nutzen zu ſehen,
den man davon hat, wenn man ein fruchtbares Feld
reiniget. Denn ohne des Maſtix-Baumes und an-
derer zu Erbauung der Haͤuſer, Muͤhlen ꝛc. ſo nuͤtz-
licher Baͤume zu erwaͤhnen, giebt es hier Madeiras,
Mahogany’s und Cedern, die alle zum Schiffsbaue
gebraucht werden. Außer einer Menge merkwuͤrdi-
ger Hoͤlzer, giebt es hier Prinzenholz, gelbes Holz,
Buchsbaum, Holz ohne Rinde, (das ſehr ſchoͤne Adern
hat und marmorirt iſt,) Lebensbaum, ſchwarzes und
rothes Eiſenholz, Ebenholz, Manchinelle, ſchwarze
Seney, Hundeholz, Fichten, Wunderbaͤume, und
viel Faͤrbehoͤlzer, als Logholz, Braſilienholz, gruͤ-
nes und gelbes Faͤrbeholz. Es giebt auch Baͤume
mit brauchbaren Rinden, die man nirgends in ſol-
cher Menge und ſo gut antrifft; dahin gehoͤret die
Eluthera- oder die wilde Zimmetrinde, die hier in
ſolchem Ueberfluſſe waͤchſt, daß ſie jaͤhrlich 60 bis
70 Tonnen nach Curaſſao und den andern Hollaͤndi-
ſchen Colonien verfuͤhren, wo ſie Zimmetwaſſer dar-
aus deſtilliren; die Winter-Rinde, welches eine an-
genehm riechende Rinde iſt, die ebenfalls den Hollaͤn-
dern zugefuͤhret, und von ihnen alsdann nach der Le-
vante verfahren wird, wo ſich die Tuͤrken derſelben
zum Raͤuchern bedienen. Die wilden Weinſtoͤcke
wachſen im Ueberfluſſe in den Waͤldern, die, wenn
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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 497. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/507>, abgerufen am 21.11.2024.
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