und Hausgeräthe in Petersburg zu verkaufen, und mir das Geld nach Schottland zu übermachen. Allein es wurde bis zu meiner Zurückkunft Arrest darauf ge- leget, und nach Verlauf meines Urlaubs alles, was ich zurückgelassen hatte, eingezogen, daß ich also kei- ne Ursache hatte mich eines durch meine 13jährige Dienste in Rußland erworbenen Vortheils zu rüh- men.
Der Kaiser und seine Gemahlinn traten den 27.Der Verfas- ser reiset von Moskau ab. May ihre Reise von Moskau nach Petersburg an; ich reisete ebenfalls den 28sten ab, und kam den 7. Junii nach Novogorod. Von da fuhr ich 50 Mei- len über den Jlmen-See bis an den Fluß Solon, und gieng alsdann 20 Meilen an diesem Flusse zu Lande bis nach Sultza, worauf ich über Pleskow und Petzora, zwey feste Städte, den 15ten nach Wenden, in Liefland, kam. Dieser Ort war vor diesem fest gewesen, aber die Festungswerke lagen jetzt in Rui- nen. Endlich langte ich den 17ten in Riga an, welches 1036 Werste von Moskau entfernt ist. Der Feldmarschall, Knez Repnin, der Gouverneur dieser Stadt, kam zwey Tage nach mir an. Jch machte dem Gouverneur sogleich meine Aufwartung, und zeigte ihm meinen Paß, und ob wir gleich vor diesem einige Zwistigkeit mit einander gehabt hatten, weil ich mich geweigert, sein Adjutant zu werden, so war er doch sehr höflich gegen mich, und bot mir seinen Tisch an, so lange ich mich in dieser Stadt aufhalten wür- de. Jch logirte bey dem Artillerie-Obersten Be- rens, der eine Nichte von der Gräfinn Bruce geheira- thet hatte.
Der
und Hausgeraͤthe in Petersburg zu verkaufen, und mir das Geld nach Schottland zu uͤbermachen. Allein es wurde bis zu meiner Zuruͤckkunft Arreſt darauf ge- leget, und nach Verlauf meines Urlaubs alles, was ich zuruͤckgelaſſen hatte, eingezogen, daß ich alſo kei- ne Urſache hatte mich eines durch meine 13jaͤhrige Dienſte in Rußland erworbenen Vortheils zu ruͤh- men.
Der Kaiſer und ſeine Gemahlinn traten den 27.Der Verfaſ- ſer reiſet von Moskau ab. May ihre Reiſe von Moskau nach Petersburg an; ich reiſete ebenfalls den 28ſten ab, und kam den 7. Junii nach Novogorod. Von da fuhr ich 50 Mei- len uͤber den Jlmen-See bis an den Fluß Solon, und gieng alsdann 20 Meilen an dieſem Fluſſe zu Lande bis nach Sultza, worauf ich uͤber Pleskow und Petzora, zwey feſte Staͤdte, den 15ten nach Wenden, in Liefland, kam. Dieſer Ort war vor dieſem feſt geweſen, aber die Feſtungswerke lagen jetzt in Rui- nen. Endlich langte ich den 17ten in Riga an, welches 1036 Werſte von Moskau entfernt iſt. Der Feldmarſchall, Knez Repnin, der Gouverneur dieſer Stadt, kam zwey Tage nach mir an. Jch machte dem Gouverneur ſogleich meine Aufwartung, und zeigte ihm meinen Paß, und ob wir gleich vor dieſem einige Zwiſtigkeit mit einander gehabt hatten, weil ich mich geweigert, ſein Adjutant zu werden, ſo war er doch ſehr hoͤflich gegen mich, und bot mir ſeinen Tiſch an, ſo lange ich mich in dieſer Stadt aufhalten wuͤr- de. Jch logirte bey dem Artillerie-Oberſten Be- rens, der eine Nichte von der Graͤfinn Bruce geheira- thet hatte.
Der
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und Hausgeraͤthe in Petersburg zu verkaufen, und
mir das Geld nach Schottland zu uͤbermachen. Allein
es wurde bis zu meiner Zuruͤckkunft Arreſt darauf ge-
leget, und nach Verlauf meines Urlaubs alles, was
ich zuruͤckgelaſſen hatte, eingezogen, daß ich alſo kei-
ne Urſache hatte mich eines durch meine 13jaͤhrige
Dienſte in Rußland erworbenen Vortheils zu ruͤh-
men.
Der Kaiſer und ſeine Gemahlinn traten den 27.
May ihre Reiſe von Moskau nach Petersburg an;
ich reiſete ebenfalls den 28ſten ab, und kam den 7.
Junii nach Novogorod. Von da fuhr ich 50 Mei-
len uͤber den Jlmen-See bis an den Fluß Solon,
und gieng alsdann 20 Meilen an dieſem Fluſſe zu
Lande bis nach Sultza, worauf ich uͤber Pleskow und
Petzora, zwey feſte Staͤdte, den 15ten nach Wenden,
in Liefland, kam. Dieſer Ort war vor dieſem feſt
geweſen, aber die Feſtungswerke lagen jetzt in Rui-
nen. Endlich langte ich den 17ten in Riga an,
welches 1036 Werſte von Moskau entfernt iſt. Der
Feldmarſchall, Knez Repnin, der Gouverneur dieſer
Stadt, kam zwey Tage nach mir an. Jch machte
dem Gouverneur ſogleich meine Aufwartung, und
zeigte ihm meinen Paß, und ob wir gleich vor dieſem
einige Zwiſtigkeit mit einander gehabt hatten, weil ich
mich geweigert, ſein Adjutant zu werden, ſo war er
doch ſehr hoͤflich gegen mich, und bot mir ſeinen Tiſch
an, ſo lange ich mich in dieſer Stadt aufhalten wuͤr-
de. Jch logirte bey dem Artillerie-Oberſten Be-
rens, der eine Nichte von der Graͤfinn Bruce geheira-
thet hatte.
Der Verfaſ-
ſer reiſet von
Moskau ab.
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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/439>, abgerufen am 22.11.2024.
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