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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

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auch Nachricht, daß, sobald der Sultan Udenach er-
fahren gehabt, daß unsere Armee an den Fluß Su-
lack gerückt sey, er sich für sicher gehalten, und sein
ganzes Volk aus ihren Schlupfwinkeln in den Bergen
gezogen habe, und daß sie sich damals mit großer
Sicherheit in den Thälern lustig machten. Der Kai-
ser verlohr keine Zeit, sondern schickte in aller Eil ein
Corps leichter Reiterey, welches aus 10000 Kosa-
ken und 15000 Kalmuckischen Tartarn bestand, ab,
die auch so eilten, daß sie jene überfielen, als sie in
der größten Sicherheit zu seyn glaubten, und viele
tausend von ihren Leuten niedermachten, so daß die
zwey Sultane Udenach und Maghmut mit genauer
Noth entwischten, und ihre Weiber, Kinder und
Vieh, nebst ihren Sclaven, die zusammen viele tau-
send Personen beyderley Geschlechts ausmachten, den
Ueberwindern zur Beute überließen. Unter den
Sclaven befanden sich 437 Russen Manns- und
Weibspersonen, die jetzt zurückgelassen wurden, die
neue Stadt Swetago-Krest zu bewohnen. Der
Kaiser gab denen, die sie gefangen genommen, 2 Ru-
bel für jeden Russen, die übrigen wurden verkauft.
Da die Kosaken und Kalmucken dem Kaiser zu
Kriegszeiten ohne Sold dienen, und weiter nichts
als Brot bekommen, so sind alle Gefangene, die sie
machen, und die Beute, die sie bekommen, ihre, und
sie können damit machen, was sie wollen. Als die
bey dieser Gelegenheit gemachten übrigen Gefangenen
zum Verkauf ausgeboten wurden, so wurden beynahe
200 Georgianische Sclaven darunter gefunden, die
alle Christen und von der Griechischen Kirche waren;
für diese wurde mit den Verkäufern ein Vergleich

von

auch Nachricht, daß, ſobald der Sultan Udenach er-
fahren gehabt, daß unſere Armee an den Fluß Su-
lack geruͤckt ſey, er ſich fuͤr ſicher gehalten, und ſein
ganzes Volk aus ihren Schlupfwinkeln in den Bergen
gezogen habe, und daß ſie ſich damals mit großer
Sicherheit in den Thaͤlern luſtig machten. Der Kai-
ſer verlohr keine Zeit, ſondern ſchickte in aller Eil ein
Corps leichter Reiterey, welches aus 10000 Koſa-
ken und 15000 Kalmuckiſchen Tartarn beſtand, ab,
die auch ſo eilten, daß ſie jene uͤberfielen, als ſie in
der groͤßten Sicherheit zu ſeyn glaubten, und viele
tauſend von ihren Leuten niedermachten, ſo daß die
zwey Sultane Udenach und Maghmut mit genauer
Noth entwiſchten, und ihre Weiber, Kinder und
Vieh, nebſt ihren Sclaven, die zuſammen viele tau-
ſend Perſonen beyderley Geſchlechts ausmachten, den
Ueberwindern zur Beute uͤberließen. Unter den
Sclaven befanden ſich 437 Ruſſen Manns- und
Weibsperſonen, die jetzt zuruͤckgelaſſen wurden, die
neue Stadt Swetago-Kreſt zu bewohnen. Der
Kaiſer gab denen, die ſie gefangen genommen, 2 Ru-
bel fuͤr jeden Ruſſen, die uͤbrigen wurden verkauft.
Da die Koſaken und Kalmucken dem Kaiſer zu
Kriegszeiten ohne Sold dienen, und weiter nichts
als Brot bekommen, ſo ſind alle Gefangene, die ſie
machen, und die Beute, die ſie bekommen, ihre, und
ſie koͤnnen damit machen, was ſie wollen. Als die
bey dieſer Gelegenheit gemachten uͤbrigen Gefangenen
zum Verkauf ausgeboten wurden, ſo wurden beynahe
200 Georgianiſche Sclaven darunter gefunden, die
alle Chriſten und von der Griechiſchen Kirche waren;
fuͤr dieſe wurde mit den Verkaͤufern ein Vergleich

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[347/0357] auch Nachricht, daß, ſobald der Sultan Udenach er- fahren gehabt, daß unſere Armee an den Fluß Su- lack geruͤckt ſey, er ſich fuͤr ſicher gehalten, und ſein ganzes Volk aus ihren Schlupfwinkeln in den Bergen gezogen habe, und daß ſie ſich damals mit großer Sicherheit in den Thaͤlern luſtig machten. Der Kai- ſer verlohr keine Zeit, ſondern ſchickte in aller Eil ein Corps leichter Reiterey, welches aus 10000 Koſa- ken und 15000 Kalmuckiſchen Tartarn beſtand, ab, die auch ſo eilten, daß ſie jene uͤberfielen, als ſie in der groͤßten Sicherheit zu ſeyn glaubten, und viele tauſend von ihren Leuten niedermachten, ſo daß die zwey Sultane Udenach und Maghmut mit genauer Noth entwiſchten, und ihre Weiber, Kinder und Vieh, nebſt ihren Sclaven, die zuſammen viele tau- ſend Perſonen beyderley Geſchlechts ausmachten, den Ueberwindern zur Beute uͤberließen. Unter den Sclaven befanden ſich 437 Ruſſen Manns- und Weibsperſonen, die jetzt zuruͤckgelaſſen wurden, die neue Stadt Swetago-Kreſt zu bewohnen. Der Kaiſer gab denen, die ſie gefangen genommen, 2 Ru- bel fuͤr jeden Ruſſen, die uͤbrigen wurden verkauft. Da die Koſaken und Kalmucken dem Kaiſer zu Kriegszeiten ohne Sold dienen, und weiter nichts als Brot bekommen, ſo ſind alle Gefangene, die ſie machen, und die Beute, die ſie bekommen, ihre, und ſie koͤnnen damit machen, was ſie wollen. Als die bey dieſer Gelegenheit gemachten uͤbrigen Gefangenen zum Verkauf ausgeboten wurden, ſo wurden beynahe 200 Georgianiſche Sclaven darunter gefunden, die alle Chriſten und von der Griechiſchen Kirche waren; fuͤr dieſe wurde mit den Verkaͤufern ein Vergleich von

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Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/357>, abgerufen am 24.11.2024.