ten, daß wir ohne dieselben nicht weiter kommen konn- ten, sich selbige, wie es ihnen gefiel, von uns bezahlen ließen. Jch kaufte einen Wagen und zwey Pferde zu meiner Bagage, und eines zum Reiten, wofür ich sechs- mal so viel bezahlen mußte, als sie werth waren.
Marsch nach Asien.
Hier blieben wir bis auf den 4ten August, da wir aufbrachen und unsern ersten Marsch in Asien an- traten. Die Hitze war so unerträglich, daß sehr vie- le von unsern Leuten umfielen; dessen ungeachtet mar- schirten wir diesen Tag doch 25 Werste. Den 5ten marschirten wir 10 Werste am Flusse weiter hinauf bis zu einem Orte, wo wir unsere Armee Höflichkeit der Dagesta- nischen Tar- tarn.in einer Fähre übersetzen wollten. Auf diesem Marsche kam uns der Schafkal, oder Fürst von Tar- ku mit den vornehmsten Dagestanischen Tartarn ent- gegen, der ein großes Gefolge bey sich hatte, den Kaiser auf dem Dagestanischen Gebiete bewi[l]lkomm- te, und ihm seinen Beystand, so viel in seinem Ver- mögen sey, anbot. Seine Unterthanen brachten an eben dem Tage allerhand Arten von Erfrischungen für die Armee. Als unsere Armee in guter Ordnung bey ihm vorbey zog, schien er sich sehr über das Re- gelmäßige und die gute Disciplin, die er daran wahr- nahm, zu verwundern, da er vorher keine regelmäßi- gen Truppen gesehen hatte. Als er uns unser Lager aufschlagen gesehen, verließ er uns, wie es schien, sehr zufrieden. Die Tartarn brachten so viel Wein- trauben, Melonen, Pomeranzen, Granatäpfel, Aep- fel und Birnen etc. ins Lager, und unsere Leute aßen sie so begierig, daß viele das Fieber und den Durchfall bekamen. Hierauf durften keine Früchte mehr zur Armee gebracht werden. Hier fanden wir verschie-
dene
ten, daß wir ohne dieſelben nicht weiter kommen konn- ten, ſich ſelbige, wie es ihnen gefiel, von uns bezahlen ließen. Jch kaufte einen Wagen und zwey Pferde zu meiner Bagage, und eines zum Reiten, wofuͤr ich ſechs- mal ſo viel bezahlen mußte, als ſie werth waren.
Marſch nach Aſien.
Hier blieben wir bis auf den 4ten Auguſt, da wir aufbrachen und unſern erſten Marſch in Aſien an- traten. Die Hitze war ſo unertraͤglich, daß ſehr vie- le von unſern Leuten umfielen; deſſen ungeachtet mar- ſchirten wir dieſen Tag doch 25 Werſte. Den 5ten marſchirten wir 10 Werſte am Fluſſe weiter hinauf bis zu einem Orte, wo wir unſere Armee Hoͤflichkeit der Dageſta- niſchen Tar- tarn.in einer Faͤhre uͤberſetzen wollten. Auf dieſem Marſche kam uns der Schafkal, oder Fuͤrſt von Tar- ku mit den vornehmſten Dageſtaniſchen Tartarn ent- gegen, der ein großes Gefolge bey ſich hatte, den Kaiſer auf dem Dageſtaniſchen Gebiete bewi[l]lkomm- te, und ihm ſeinen Beyſtand, ſo viel in ſeinem Ver- moͤgen ſey, anbot. Seine Unterthanen brachten an eben dem Tage allerhand Arten von Erfriſchungen fuͤr die Armee. Als unſere Armee in guter Ordnung bey ihm vorbey zog, ſchien er ſich ſehr uͤber das Re- gelmaͤßige und die gute Disciplin, die er daran wahr- nahm, zu verwundern, da er vorher keine regelmaͤßi- gen Truppen geſehen hatte. Als er uns unſer Lager aufſchlagen geſehen, verließ er uns, wie es ſchien, ſehr zufrieden. Die Tartarn brachten ſo viel Wein- trauben, Melonen, Pomeranzen, Granataͤpfel, Aep- fel und Birnen ꝛc. ins Lager, und unſere Leute aßen ſie ſo begierig, daß viele das Fieber und den Durchfall bekamen. Hierauf durften keine Fruͤchte mehr zur Armee gebracht werden. Hier fanden wir verſchie-
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ten, daß wir ohne dieſelben nicht weiter kommen konn-
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ließen. Jch kaufte einen Wagen und zwey Pferde zu
meiner Bagage, und eines zum Reiten, wofuͤr ich ſechs-
mal ſo viel bezahlen mußte, als ſie werth waren.
Hier blieben wir bis auf den 4ten Auguſt, da
wir aufbrachen und unſern erſten Marſch in Aſien an-
traten. Die Hitze war ſo unertraͤglich, daß ſehr vie-
le von unſern Leuten umfielen; deſſen ungeachtet mar-
ſchirten wir dieſen Tag doch 25 Werſte. Den
5ten marſchirten wir 10 Werſte am Fluſſe weiter
hinauf bis zu einem Orte, wo wir unſere Armee
in einer Faͤhre uͤberſetzen wollten. Auf dieſem
Marſche kam uns der Schafkal, oder Fuͤrſt von Tar-
ku mit den vornehmſten Dageſtaniſchen Tartarn ent-
gegen, der ein großes Gefolge bey ſich hatte, den
Kaiſer auf dem Dageſtaniſchen Gebiete bewillkomm-
te, und ihm ſeinen Beyſtand, ſo viel in ſeinem Ver-
moͤgen ſey, anbot. Seine Unterthanen brachten an
eben dem Tage allerhand Arten von Erfriſchungen
fuͤr die Armee. Als unſere Armee in guter Ordnung
bey ihm vorbey zog, ſchien er ſich ſehr uͤber das Re-
gelmaͤßige und die gute Disciplin, die er daran wahr-
nahm, zu verwundern, da er vorher keine regelmaͤßi-
gen Truppen geſehen hatte. Als er uns unſer Lager
aufſchlagen geſehen, verließ er uns, wie es ſchien,
ſehr zufrieden. Die Tartarn brachten ſo viel Wein-
trauben, Melonen, Pomeranzen, Granataͤpfel, Aep-
fel und Birnen ꝛc. ins Lager, und unſere Leute aßen
ſie ſo begierig, daß viele das Fieber und den Durchfall
bekamen. Hierauf durften keine Fruͤchte mehr zur
Armee gebracht werden. Hier fanden wir verſchie-
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Hoͤflichkeit
der Dageſta-
niſchen Tar-
tarn.
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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/324>, abgerufen am 25.11.2024.
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