Rußland fortgesetzet würde, jährlich 300000 Kronen an Schweden bezahlen, und demselben mit seiner Macht wider den Czar beystehen sollte. Gleich darauf machten die Schweden fast auf gleiche Be- dingungen mit dem Könige von Preussen Frieden, und traten demselben Stetin und dessen Zubehör ab. Zu eben der Zeit hatte auch der König von Pohlen einen Tractat mit dem Kaiser und dem Könige von England geschlossen.
Landung in Schweden.
Als sich der Czar nunmehr von allen seinen Al- liirten verlassen sahe, so beschloß er, eine Landung in Schweden zu thun und dieses Reich dadurch zum Frieden zu zwingen. Er gab daher Befehl, daß alle seine Galeeren und Kriegsschiffe in Bereitschaft gehalten werden sollten, schiffte 40000 Mann, unter dem Commando des Apraxin seines Großadmirals, ein, und gab ihm Befehl, alles auf den Schwedi- schen Küsten zu verwüsten und zu verheeren. Der Admiral hielt auf der Jnsel Capel Kriegsrath, und richtete seine Fahrt nach den Dalder Jnseln, wo er viele Vornehme zu Gefangenen machte. Er gieng hierauf weiter, ruinirte die Kupferbergwerke, und zündete die Wälder und viele in diesen Gegenden be- findliche Häuser der Adelichen an. Von hier gieng er nach Süd-Telle, und setzte 50 Kosacken zu Pfer- de ans Land, die bis auf eine Meile nach Stockholm vorrückten, eine Wache wegnahmen, und 1 Major und 8 Mann Gefangene zurück brachten. Den 19ten Julii kam die Flotte bey Landfort an, nachdem sie zwey mit Getreide beladene Schiffe, die nach Stock- holm fuhren, auf dieser Fahrt weggenommen hatte. Die Galeeren waren in 3 Escadren vertheilet; die
eine
Rußland fortgeſetzet wuͤrde, jaͤhrlich 300000 Kronen an Schweden bezahlen, und demſelben mit ſeiner Macht wider den Czar beyſtehen ſollte. Gleich darauf machten die Schweden faſt auf gleiche Be- dingungen mit dem Koͤnige von Preuſſen Frieden, und traten demſelben Stetin und deſſen Zubehoͤr ab. Zu eben der Zeit hatte auch der Koͤnig von Pohlen einen Tractat mit dem Kaiſer und dem Koͤnige von England geſchloſſen.
Landung in Schweden.
Als ſich der Czar nunmehr von allen ſeinen Al- liirten verlaſſen ſahe, ſo beſchloß er, eine Landung in Schweden zu thun und dieſes Reich dadurch zum Frieden zu zwingen. Er gab daher Befehl, daß alle ſeine Galeeren und Kriegsſchiffe in Bereitſchaft gehalten werden ſollten, ſchiffte 40000 Mann, unter dem Commando des Apraxin ſeines Großadmirals, ein, und gab ihm Befehl, alles auf den Schwedi- ſchen Kuͤſten zu verwuͤſten und zu verheeren. Der Admiral hielt auf der Jnſel Capel Kriegsrath, und richtete ſeine Fahrt nach den Dalder Jnſeln, wo er viele Vornehme zu Gefangenen machte. Er gieng hierauf weiter, ruinirte die Kupferbergwerke, und zuͤndete die Waͤlder und viele in dieſen Gegenden be- findliche Haͤuſer der Adelichen an. Von hier gieng er nach Suͤd-Telle, und ſetzte 50 Koſacken zu Pfer- de ans Land, die bis auf eine Meile nach Stockholm vorruͤckten, eine Wache wegnahmen, und 1 Major und 8 Mann Gefangene zuruͤck brachten. Den 19ten Julii kam die Flotte bey Landfort an, nachdem ſie zwey mit Getreide beladene Schiffe, die nach Stock- holm fuhren, auf dieſer Fahrt weggenommen hatte. Die Galeeren waren in 3 Escadren vertheilet; die
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Rußland fortgeſetzet wuͤrde, jaͤhrlich 300000
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ſeiner Macht wider den Czar beyſtehen ſollte. Gleich
darauf machten die Schweden faſt auf gleiche Be-
dingungen mit dem Koͤnige von Preuſſen Frieden,
und traten demſelben Stetin und deſſen Zubehoͤr ab.
Zu eben der Zeit hatte auch der Koͤnig von Pohlen
einen Tractat mit dem Kaiſer und dem Koͤnige von
England geſchloſſen.
Als ſich der Czar nunmehr von allen ſeinen Al-
liirten verlaſſen ſahe, ſo beſchloß er, eine Landung in
Schweden zu thun und dieſes Reich dadurch zum
Frieden zu zwingen. Er gab daher Befehl, daß
alle ſeine Galeeren und Kriegsſchiffe in Bereitſchaft
gehalten werden ſollten, ſchiffte 40000 Mann, unter
dem Commando des Apraxin ſeines Großadmirals,
ein, und gab ihm Befehl, alles auf den Schwedi-
ſchen Kuͤſten zu verwuͤſten und zu verheeren. Der
Admiral hielt auf der Jnſel Capel Kriegsrath, und
richtete ſeine Fahrt nach den Dalder Jnſeln, wo er
viele Vornehme zu Gefangenen machte. Er gieng
hierauf weiter, ruinirte die Kupferbergwerke, und
zuͤndete die Waͤlder und viele in dieſen Gegenden be-
findliche Haͤuſer der Adelichen an. Von hier gieng
er nach Suͤd-Telle, und ſetzte 50 Koſacken zu Pfer-
de ans Land, die bis auf eine Meile nach Stockholm
vorruͤckten, eine Wache wegnahmen, und 1 Major
und 8 Mann Gefangene zuruͤck brachten. Den
19ten Julii kam die Flotte bey Landfort an, nachdem
ſie zwey mit Getreide beladene Schiffe, die nach Stock-
holm fuhren, auf dieſer Fahrt weggenommen hatte.
Die Galeeren waren in 3 Escadren vertheilet; die
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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/242>, abgerufen am 24.11.2024.
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