Da nun so verschiedne Curen Durch Arsenicum geschehn, Jst aus den gesehnen Spuren Dieses leichtlich zu ersehn, Daß noch mehr darinn verborgen, So vielleicht heut oder morgen Kundbar wird; drum dankt auch hier Unserm Schöpfer doch dafür.
Endlich wird des Schwefels Wesen Schwe- fel. Auch noch zu betrachten seyn. Dieser ist theils auserlesen, Theils ist er nicht völlig rein. Beyde Sorten sind zu finden Jn den tiefen Bergwerksgründen: Beyde werden auch gemacht, Und, durch Kunst, hervorgebracht.
Jene bricht man aus der Erden, Wie man sonsten Steine bricht. Diese, dahingegen, werden Durch das Feuer zugericht't, Und, wenn man Metallen brennet, Durch die Hitze abgetrennet, Da man ihn, wenns ausgeglüht, Jn den Gruben liegen sieht.
Lebendig wird der genennet, Den man gräbt, der rein und weich, Der die Kraft der Glut nicht kennet, Und, an Farbe, geldlich bleich. Pferdeschwefel heißt hingegen, Wenn sich grobe Hefen legen An dem Rande, nach der Glut, Welches dieser immer thut.
Was
Betrachtungen
Da nun ſo verſchiedne Curen Durch Arſenicum geſchehn, Jſt aus den geſehnen Spuren Dieſes leichtlich zu erſehn, Daß noch mehr darinn verborgen, So vielleicht heut oder morgen Kundbar wird; drum dankt auch hier Unſerm Schoͤpfer doch dafuͤr.
Endlich wird des Schwefels Weſen Schwe- fel. 🜍Auch noch zu betrachten ſeyn. Dieſer iſt theils auserleſen, Theils iſt er nicht voͤllig rein. Beyde Sorten ſind zu finden Jn den tiefen Bergwerksgruͤnden: Beyde werden auch gemacht, Und, durch Kunſt, hervorgebracht.
Jene bricht man aus der Erden, Wie man ſonſten Steine bricht. Dieſe, dahingegen, werden Durch das Feuer zugericht’t, Und, wenn man Metallen brennet, Durch die Hitze abgetrennet, Da man ihn, wenns ausgegluͤht, Jn den Gruben liegen ſieht.
Lebendig wird der genennet, Den man graͤbt, der rein und weich, Der die Kraft der Glut nicht kennet, Und, an Farbe, geldlich bleich. Pferdeſchwefel heißt hingegen, Wenn ſich grobe Hefen legen An dem Rande, nach der Glut, Welches dieſer immer thut.
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Betrachtungen
Da nun ſo verſchiedne Curen
Durch Arſenicum geſchehn,
Jſt aus den geſehnen Spuren
Dieſes leichtlich zu erſehn,
Daß noch mehr darinn verborgen,
So vielleicht heut oder morgen
Kundbar wird; drum dankt auch hier
Unſerm Schoͤpfer doch dafuͤr.
Endlich wird des Schwefels Weſen
Auch noch zu betrachten ſeyn.
Dieſer iſt theils auserleſen,
Theils iſt er nicht voͤllig rein.
Beyde Sorten ſind zu finden
Jn den tiefen Bergwerksgruͤnden:
Beyde werden auch gemacht,
Und, durch Kunſt, hervorgebracht.
Jene bricht man aus der Erden,
Wie man ſonſten Steine bricht.
Dieſe, dahingegen, werden
Durch das Feuer zugericht’t,
Und, wenn man Metallen brennet,
Durch die Hitze abgetrennet,
Da man ihn, wenns ausgegluͤht,
Jn den Gruben liegen ſieht.
Lebendig wird der genennet,
Den man graͤbt, der rein und weich,
Der die Kraft der Glut nicht kennet,
Und, an Farbe, geldlich bleich.
Pferdeſchwefel heißt hingegen,
Wenn ſich grobe Hefen legen
An dem Rande, nach der Glut,
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/56>, abgerufen am 19.04.2024.
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