Von den Pfirschen sind zu finden Gleichfalls eine gute Zahl, Die wir im Geschmack empfinden, Admirable- Rahm- Mojal Bel di Cypre- Pflaum- Montander Roth- Stein- Dattel- Gold- und Sander, Weiß- und roth Avant- Ceilan- Glattpfirschruß und Pelican.
Auch verdients wohl, zu bedenken, Daß an Trauben und am Wein, Uns zu speisen und zu tränken, So verschiedne Sorten seyn. Nur allein bey uns im Garten Trifft man Trauben vieler Arten, Die man nicht gnug rühmen kann, Mit erstaunten Freuden an.
Ja, wenn wir mit Ernst erwägen, Wie so viel und mancherley An Geschmack und Kraft von Segen Jn dem Wein zu finden sey, Da fast alle Länder Reben, Von verschiedner Gattung, geben; Denkt man auch, daß Gott dafür, Ruhm und froher Dank gebühr?
Herr, der du den Wein uns schenkest, Und so mannichfalt'ge Kraft Jn das Naß der Reben senkest, Daß nicht nur der reine Saft Tränkt; daß seine Geistigkeiten Selbst den Geist zur Freude leiten. Dir allein sey Preis und Dank Für so angenehmen Trank!
Herr,
Betrachtungen
Von den Pfirſchen ſind zu finden Gleichfalls eine gute Zahl, Die wir im Geſchmack empfinden, Admirable- Rahm- Mojal Bel di Cypre- Pflaum- Montander Roth- Stein- Dattel- Gold- und Sander, Weiß- und roth Avant- Ceilan- Glattpfirſchruß und Pelican.
Auch verdients wohl, zu bedenken, Daß an Trauben und am Wein, Uns zu ſpeiſen und zu traͤnken, So verſchiedne Sorten ſeyn. Nur allein bey uns im Garten Trifft man Trauben vieler Arten, Die man nicht gnug ruͤhmen kann, Mit erſtaunten Freuden an.
Ja, wenn wir mit Ernſt erwaͤgen, Wie ſo viel und mancherley An Geſchmack und Kraft von Segen Jn dem Wein zu finden ſey, Da faſt alle Laͤnder Reben, Von verſchiedner Gattung, geben; Denkt man auch, daß Gott dafuͤr, Ruhm und froher Dank gebuͤhr?
Herr, der du den Wein uns ſchenkeſt, Und ſo mannichfalt’ge Kraft Jn das Naß der Reben ſenkeſt, Daß nicht nur der reine Saft Traͤnkt; daß ſeine Geiſtigkeiten Selbſt den Geiſt zur Freude leiten. Dir allein ſey Preis und Dank Fuͤr ſo angenehmen Trank!
Herr,
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Betrachtungen
Von den Pfirſchen ſind zu finden
Gleichfalls eine gute Zahl,
Die wir im Geſchmack empfinden,
Admirable- Rahm- Mojal
Bel di Cypre- Pflaum- Montander
Roth- Stein- Dattel- Gold- und Sander,
Weiß- und roth Avant- Ceilan-
Glattpfirſchruß und Pelican.
Auch verdients wohl, zu bedenken,
Daß an Trauben und am Wein,
Uns zu ſpeiſen und zu traͤnken,
So verſchiedne Sorten ſeyn.
Nur allein bey uns im Garten
Trifft man Trauben vieler Arten,
Die man nicht gnug ruͤhmen kann,
Mit erſtaunten Freuden an.
Ja, wenn wir mit Ernſt erwaͤgen,
Wie ſo viel und mancherley
An Geſchmack und Kraft von Segen
Jn dem Wein zu finden ſey,
Da faſt alle Laͤnder Reben,
Von verſchiedner Gattung, geben;
Denkt man auch, daß Gott dafuͤr,
Ruhm und froher Dank gebuͤhr?
Herr, der du den Wein uns ſchenkeſt,
Und ſo mannichfalt’ge Kraft
Jn das Naß der Reben ſenkeſt,
Daß nicht nur der reine Saft
Traͤnkt; daß ſeine Geiſtigkeiten
Selbſt den Geiſt zur Freude leiten.
Dir allein ſey Preis und Dank
Fuͤr ſo angenehmen Trank!
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/176>, abgerufen am 16.02.2025.
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