Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748.über das Reich der Pflanzen. Herr, zu dir, als dessen Wille, Vaterlieb und weise Macht Alle Frücht' in solcher Fülle, Uns zur Lust, hervorgebracht, Der die Urquell aller Kräfte, Und der säurlichsüßen Säfte, Ja, durch welchen bloß allein Sie uns nütz- und lieblich seyn. Unbegreiflich, unbeschreiblich Jst allein der Arten Zahl, Und der Unterschied ungläublich. Schmeckt und seht denn abermal, Liebste Menschen, wie so ferne Sich die Macht des Herrn der Sterne, Die man überall entdeckt, Jn den Früchten auch erstreckt! Wenn man nur auf eine Weise, Durch ein Obst, ergetzet wär', Dient' es unserm Gott zum Preise. Preist, da so viel, ihn noch mehr! Laßt, uns dankbar zu erzeigen, Uns von seiner Macht nicht schweigen, Und, um ihn drinn zu erhöhn, Erst des Obstes Menge sehn! Aepfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen, Quitten, Feigen, Pampelmuß, Maulbeer', Apricosen, Pfirschen, Sammt der Welsch- und Hafelnuß, Cocos, Mandeln und Granaten, Pomeranzen und Muskaten, Mispeln, Knullen, Datteln, Wein, Dessen so viel Arten seyn. Ohne K 5
uͤber das Reich der Pflanzen. Herr, zu dir, als deſſen Wille, Vaterlieb und weiſe Macht Alle Fruͤcht’ in ſolcher Fuͤlle, Uns zur Luſt, hervorgebracht, Der die Urquell aller Kraͤfte, Und der ſaͤurlichſuͤßen Saͤfte, Ja, durch welchen bloß allein Sie uns nuͤtz- und lieblich ſeyn. Unbegreiflich, unbeſchreiblich Jſt allein der Arten Zahl, Und der Unterſchied unglaͤublich. Schmeckt und ſeht denn abermal, Liebſte Menſchen, wie ſo ferne Sich die Macht des Herrn der Sterne, Die man uͤberall entdeckt, Jn den Fruͤchten auch erſtreckt! Wenn man nur auf eine Weiſe, Durch ein Obſt, ergetzet waͤr’, Dient’ es unſerm Gott zum Preiſe. Preiſt, da ſo viel, ihn noch mehr! Laßt, uns dankbar zu erzeigen, Uns von ſeiner Macht nicht ſchweigen, Und, um ihn drinn zu erhoͤhn, Erſt des Obſtes Menge ſehn! Aepfel, Birnen, Pflaumen, Kirſchen, Quitten, Feigen, Pampelmuß, Maulbeer’, Apricoſen, Pfirſchen, Sammt der Welſch- und Hafelnuß, Cocos, Mandeln und Granaten, Pomeranzen und Muskaten, Miſpeln, Knullen, Datteln, Wein, Deſſen ſo viel Arten ſeyn. Ohne K 5
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uͤber das Reich der Pflanzen.
Herr, zu dir, als deſſen Wille,
Vaterlieb und weiſe Macht
Alle Fruͤcht’ in ſolcher Fuͤlle,
Uns zur Luſt, hervorgebracht,
Der die Urquell aller Kraͤfte,
Und der ſaͤurlichſuͤßen Saͤfte,
Ja, durch welchen bloß allein
Sie uns nuͤtz- und lieblich ſeyn.
Unbegreiflich, unbeſchreiblich
Jſt allein der Arten Zahl,
Und der Unterſchied unglaͤublich.
Schmeckt und ſeht denn abermal,
Liebſte Menſchen, wie ſo ferne
Sich die Macht des Herrn der Sterne,
Die man uͤberall entdeckt,
Jn den Fruͤchten auch erſtreckt!
Wenn man nur auf eine Weiſe,
Durch ein Obſt, ergetzet waͤr’,
Dient’ es unſerm Gott zum Preiſe.
Preiſt, da ſo viel, ihn noch mehr!
Laßt, uns dankbar zu erzeigen,
Uns von ſeiner Macht nicht ſchweigen,
Und, um ihn drinn zu erhoͤhn,
Erſt des Obſtes Menge ſehn!
Aepfel, Birnen, Pflaumen, Kirſchen,
Quitten, Feigen, Pampelmuß,
Maulbeer’, Apricoſen, Pfirſchen,
Sammt der Welſch- und Hafelnuß,
Cocos, Mandeln und Granaten,
Pomeranzen und Muskaten,
Miſpeln, Knullen, Datteln, Wein,
Deſſen ſo viel Arten ſeyn.
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