Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748.

Bild:
<< vorherige Seite
Betrachtungen
Dieses wären nun die Kräfte
(Jn so fern man sie erkennt)

Der coagulirten Säfte,
So man dürr' und mager nennt,
Deren viel in unsrer Erden,
Uns zu Nutz, gefunden werden.
Uebrig sind nun noch allein
Die, so fett und ölicht seyn.
Diese Säfte nun bestehen
Aus besonders klebrigen
Aus entzündlichen und zähen
Aestigten und schweflichten
Oelichten und fetten Theilen.
Laßt uns auch dabey verweilen.
Naphta, Steinöl, Judenleim,
Bernstein, Ambra, Wallfischschleim.
Naphta ist ein Pech der Erden,
Naph-
ta.
Welches flüßig ist und weich,

Und worinn gefunden werden,
Weil es öl- und schwefelreich,
Viel gewaltge Feuertheile,
Dannenher es denn in Eile
Brennt, und wütend um sich frißt,
Daß es nicht zu löschen ist.
Dieses zeugt in großer Menge
Babylon und Griechenland,
Da sind unterirdsche Gänge,
Wo man es sonst häufig fand;
Frankreich auch, wo sichs selbst hebet
Aus der Erd, und feste klebet
An den Schuhen, so daß man
Fast davor nicht gehen kann.
Man
Betrachtungen
Dieſes waͤren nun die Kraͤfte
(Jn ſo fern man ſie erkennt)

Der coagulirten Saͤfte,
So man duͤrr’ und mager nennt,
Deren viel in unſrer Erden,
Uns zu Nutz, gefunden werden.
Uebrig ſind nun noch allein
Die, ſo fett und oͤlicht ſeyn.
Dieſe Saͤfte nun beſtehen
Aus beſonders klebrigen
Aus entzuͤndlichen und zaͤhen
Aeſtigten und ſchweflichten
Oelichten und fetten Theilen.
Laßt uns auch dabey verweilen.
Naphta, Steinoͤl, Judenleim,
Bernſtein, Ambra, Wallfiſchſchleim.
Naphta iſt ein Pech der Erden,
Naph-
ta.
Welches fluͤßig iſt und weich,

Und worinn gefunden werden,
Weil es oͤl- und ſchwefelreich,
Viel gewaltge Feuertheile,
Dannenher es denn in Eile
Brennt, und wuͤtend um ſich frißt,
Daß es nicht zu loͤſchen iſt.
Dieſes zeugt in großer Menge
Babylon und Griechenland,
Da ſind unterirdſche Gaͤnge,
Wo man es ſonſt haͤufig fand;
Frankreich auch, wo ſichs ſelbſt hebet
Aus der Erd, und feſte klebet
An den Schuhen, ſo daß man
Faſt davor nicht gehen kann.
Man
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0110" n="90"/>
        <fw place="top" type="header">Betrachtungen</fw><lb/>
        <lg n="346">
          <l>Die&#x017F;es wa&#x0364;ren nun die Kra&#x0364;fte<lb/>
(Jn &#x017F;o fern man &#x017F;ie erkennt)</l><lb/>
          <l>Der coagulirten Sa&#x0364;fte,</l><lb/>
          <l>So man du&#x0364;rr&#x2019; und mager nennt,</l><lb/>
          <l>Deren viel in un&#x017F;rer Erden,</l><lb/>
          <l>Uns zu Nutz, gefunden werden.</l><lb/>
          <l>Uebrig &#x017F;ind nun noch allein</l><lb/>
          <l>Die, &#x017F;o fett und o&#x0364;licht &#x017F;eyn.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="347">
          <l>Die&#x017F;e Sa&#x0364;fte nun be&#x017F;tehen</l><lb/>
          <l>Aus be&#x017F;onders klebrigen</l><lb/>
          <l>Aus entzu&#x0364;ndlichen und za&#x0364;hen</l><lb/>
          <l>Ae&#x017F;tigten und &#x017F;chweflichten</l><lb/>
          <l>Oelichten und fetten Theilen.</l><lb/>
          <l>Laßt uns auch dabey verweilen.</l><lb/>
          <l>Naphta, Steino&#x0364;l, Judenleim,</l><lb/>
          <l>Bern&#x017F;tein, Ambra, Wallfi&#x017F;ch&#x017F;chleim.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="348">
          <l>Naphta i&#x017F;t ein Pech der Erden,<lb/><note place="left">Naph-<lb/>
ta.</note>Welches flu&#x0364;ßig i&#x017F;t und weich,</l><lb/>
          <l>Und worinn gefunden werden,</l><lb/>
          <l>Weil es o&#x0364;l- und &#x017F;chwefelreich,</l><lb/>
          <l>Viel gewaltge Feuertheile,</l><lb/>
          <l>Dannenher es denn in Eile</l><lb/>
          <l>Brennt, und wu&#x0364;tend um &#x017F;ich frißt,</l><lb/>
          <l>Daß es nicht zu lo&#x0364;&#x017F;chen i&#x017F;t.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="349">
          <l>Die&#x017F;es zeugt in großer Menge</l><lb/>
          <l>Babylon und Griechenland,</l><lb/>
          <l>Da &#x017F;ind unterird&#x017F;che Ga&#x0364;nge,</l><lb/>
          <l>Wo man es &#x017F;on&#x017F;t ha&#x0364;ufig fand;</l><lb/>
          <l>Frankreich auch, wo &#x017F;ichs &#x017F;elb&#x017F;t hebet</l><lb/>
          <l>Aus der Erd, und fe&#x017F;te klebet</l><lb/>
          <l>An den Schuhen, &#x017F;o daß man</l><lb/>
          <l>Fa&#x017F;t davor nicht gehen kann.</l>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Man</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[90/0110] Betrachtungen Dieſes waͤren nun die Kraͤfte (Jn ſo fern man ſie erkennt) Der coagulirten Saͤfte, So man duͤrr’ und mager nennt, Deren viel in unſrer Erden, Uns zu Nutz, gefunden werden. Uebrig ſind nun noch allein Die, ſo fett und oͤlicht ſeyn. Dieſe Saͤfte nun beſtehen Aus beſonders klebrigen Aus entzuͤndlichen und zaͤhen Aeſtigten und ſchweflichten Oelichten und fetten Theilen. Laßt uns auch dabey verweilen. Naphta, Steinoͤl, Judenleim, Bernſtein, Ambra, Wallfiſchſchleim. Naphta iſt ein Pech der Erden, Welches fluͤßig iſt und weich, Und worinn gefunden werden, Weil es oͤl- und ſchwefelreich, Viel gewaltge Feuertheile, Dannenher es denn in Eile Brennt, und wuͤtend um ſich frißt, Daß es nicht zu loͤſchen iſt. Dieſes zeugt in großer Menge Babylon und Griechenland, Da ſind unterirdſche Gaͤnge, Wo man es ſonſt haͤufig fand; Frankreich auch, wo ſichs ſelbſt hebet Aus der Erd, und feſte klebet An den Schuhen, ſo daß man Faſt davor nicht gehen kann. Man

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/110
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/110>, abgerufen am 25.11.2024.