mit mehrer Anmuth zu gebrauchen, sich ihr Essen und Trinken besser schmecken zu lassen, und bey ihrer ohnedas unvermeidlichen Arbeit, dieselbe mit ange- nehmen Gedanken zu versüßen; ja, mit einem sol- chen Vergnügen zugleich das Haupsächlichste, näm- lich einen vernünftigen Gottes-Dienst, zu verbinden: welches, ihrer Meynung nach, einer vernünftigen Seele, zur Vermehrung ihres Glücks, zur Erleichte- rung ihrer Arbeit, und zum Trost bey allen Unfällen, nothwendig dienen würde, ohne daß sie deswegen von ihren gewöhnlichen Handelungen etwas abbrechen dürften. Kurz! das von allen Menschen sonst ver- gebens gesuchte Vergnügen auf dieser Welt, würde auf diesen Weg angetroffen, und das Leben der Ein- wohner dieses Erdbodens dadurch erträglicher und angenehmer werden.
Ver-
Eine Lehr-reiche Geſchichte.
mit mehrer Anmuth zu gebrauchen, ſich ihr Eſſen und Trinken beſſer ſchmecken zu laſſen, und bey ihrer ohnedas unvermeidlichen Arbeit, dieſelbe mit ange- nehmen Gedanken zu verſuͤßen; ja, mit einem ſol- chen Vergnuͤgen zugleich das Haupſaͤchlichſte, naͤm- lich einen vernuͤnftigen Gottes-Dienſt, zu verbinden: welches, ihrer Meynung nach, einer vernuͤnftigen Seele, zur Vermehrung ihres Gluͤcks, zur Erleichte- rung ihrer Arbeit, und zum Troſt bey allen Unfaͤllen, nothwendig dienen wuͤrde, ohne daß ſie deswegen von ihren gewoͤhnlichen Handelungen etwas abbrechen duͤrften. Kurz! das von allen Menſchen ſonſt ver- gebens geſuchte Vergnuͤgen auf dieſer Welt, wuͤrde auf dieſen Weg angetroffen, und das Leben der Ein- wohner dieſes Erdbodens dadurch ertraͤglicher und angenehmer werden.
Ver-
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Eine Lehr-reiche Geſchichte.
mit mehrer Anmuth zu gebrauchen, ſich ihr Eſſen
und Trinken beſſer ſchmecken zu laſſen, und bey ihrer
ohnedas unvermeidlichen Arbeit, dieſelbe mit ange-
nehmen Gedanken zu verſuͤßen; ja, mit einem ſol-
chen Vergnuͤgen zugleich das Haupſaͤchlichſte, naͤm-
lich einen vernuͤnftigen Gottes-Dienſt, zu verbinden:
welches, ihrer Meynung nach, einer vernuͤnftigen
Seele, zur Vermehrung ihres Gluͤcks, zur Erleichte-
rung ihrer Arbeit, und zum Troſt bey allen Unfaͤllen,
nothwendig dienen wuͤrde, ohne daß ſie deswegen von
ihren gewoͤhnlichen Handelungen etwas abbrechen
duͤrften. Kurz! das von allen Menſchen ſonſt ver-
gebens geſuchte Vergnuͤgen auf dieſer Welt, wuͤrde
auf dieſen Weg angetroffen, und das Leben der Ein-
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 636. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/650>, abgerufen am 21.11.2024.
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