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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746.

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und Ursachen der veränderlichen Winde.
Wann nun begreiflich, da die Erde, in einer starken
Fahrt, sich drehet;

Daß da, woselbst ihr Kreis am größten, der Drang
am heftigsten entstehet,

Jn der daselbst vom Sonnen-Feur zugleich gedehnten
Luft; wie wir

Dann, zwischen denen Tropicis, die Wirkung finden,
da wir hier

Die Wind' in unveränderlich- und immer gleichem Gange
wehen,

Und halbe theils, theils ganze Jahre, in einem Zuge
blasen sehen:

Wann aber, gegentheils, bey uns, in unserm kältern
Himmels-Strich,

Die Winde so veränderlich;
So scheint die Ursach klar zu seyn, daß sich die Luft
mehr abwärts lenkt,

Und auf der runden Erden-Kugel, die hier sich senkt,
herunter senkt.

Da dann, indem ihr hier zugleich, der Widerstand von
mehrerer,

Und nicht so sehr verdünnter, Luft, in ihrem Gang', im
Wege stehet,

Der Wind unordentlicher stets, und nimmer so beständig,
wehet;

Zumal auch die vermengten Dünste, die stets sich in die
Luft erheben,

Von allerley Materien, zu diesen Winden Anlaß geben.
Dann tritt, vermuthlich, dieß noch bey, daß aus den
Polis, wie man meynt,

Und es aus der Erfahrung scheint,
Von
und Urſachen der veraͤnderlichen Winde.
Wann nun begreiflich, da die Erde, in einer ſtarken
Fahrt, ſich drehet;

Daß da, woſelbſt ihr Kreis am groͤßten, der Drang
am heftigſten entſtehet,

Jn der daſelbſt vom Sonnen-Feur zugleich gedehnten
Luft; wie wir

Dann, zwiſchen denen Tropicis, die Wirkung finden,
da wir hier

Die Wind’ in unveraͤnderlich- und immer gleichem Gange
wehen,

Und halbe theils, theils ganze Jahre, in einem Zuge
blaſen ſehen:

Wann aber, gegentheils, bey uns, in unſerm kaͤltern
Himmels-Strich,

Die Winde ſo veraͤnderlich;
So ſcheint die Urſach klar zu ſeyn, daß ſich die Luft
mehr abwaͤrts lenkt,

Und auf der runden Erden-Kugel, die hier ſich ſenkt,
herunter ſenkt.

Da dann, indem ihr hier zugleich, der Widerſtand von
mehrerer,

Und nicht ſo ſehr verduͤnnter, Luft, in ihrem Gang’, im
Wege ſtehet,

Der Wind unordentlicher ſtets, und nimmer ſo beſtaͤndig,
wehet;

Zumal auch die vermengten Duͤnſte, die ſtets ſich in die
Luft erheben,

Von allerley Materien, zu dieſen Winden Anlaß geben.
Dann tritt, vermuthlich, dieß noch bey, daß aus den
Polis, wie man meynt,

Und es aus der Erfahrung ſcheint,
Von
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[287/0301] und Urſachen der veraͤnderlichen Winde. Wann nun begreiflich, da die Erde, in einer ſtarken Fahrt, ſich drehet; Daß da, woſelbſt ihr Kreis am groͤßten, der Drang am heftigſten entſtehet, Jn der daſelbſt vom Sonnen-Feur zugleich gedehnten Luft; wie wir Dann, zwiſchen denen Tropicis, die Wirkung finden, da wir hier Die Wind’ in unveraͤnderlich- und immer gleichem Gange wehen, Und halbe theils, theils ganze Jahre, in einem Zuge blaſen ſehen: Wann aber, gegentheils, bey uns, in unſerm kaͤltern Himmels-Strich, Die Winde ſo veraͤnderlich; So ſcheint die Urſach klar zu ſeyn, daß ſich die Luft mehr abwaͤrts lenkt, Und auf der runden Erden-Kugel, die hier ſich ſenkt, herunter ſenkt. Da dann, indem ihr hier zugleich, der Widerſtand von mehrerer, Und nicht ſo ſehr verduͤnnter, Luft, in ihrem Gang’, im Wege ſtehet, Der Wind unordentlicher ſtets, und nimmer ſo beſtaͤndig, wehet; Zumal auch die vermengten Duͤnſte, die ſtets ſich in die Luft erheben, Von allerley Materien, zu dieſen Winden Anlaß geben. Dann tritt, vermuthlich, dieß noch bey, daß aus den Polis, wie man meynt, Und es aus der Erfahrung ſcheint, Von

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/301>, abgerufen am 22.11.2024.