Hat Krankheit, Schmerz und Noth, und Unglück, Fluth und Brand, Und manches Creutz, von mir so gnädig abgewandt; Ja einen Sohn, so gar in schreckenden Gefahren, Jn Sturm und See-Gefecht, gewürdigt, zu bewahren, Und ihn, mit Sieg und Beut, von Kugeln unberührt, Von Fluthen unversehrt, jüngst zu mir hergeführt.
Du hast mir, dieses Jahr, die Freude wollen gönnen, Daß meine Tochter ich so wohl berathen können, Mir einen Schwieger-Sohn, ihr einen Mann, beschehrt, Den sie nicht nur, und ich; den jeder, liebt und ehrt. Du führtest sie beglückt auf ihren fernen Wegen; Sie spühren auch noch jetzt, in Frankreich, Deinen Segen.
Von meinem andern Sohn lief jüngst die Nachricht ein: Zu einem hohen Post sollt' er berufen seyn. Wo es ihm nützt; so gieb, o Gott! daß es geschehe, Und daß ich meine Lust an seinen Ehren sehe!
Mein heisser Wunsch ist der: HERR! laß mich alles dieß, Nebst so viel anderm Glück, nebst ungezählten Gaben Am Körper und am Geist, die ich annoch genieß, Die noch kein Alter schwächt, doch oft vor Augen haben! Laß mich mein künftigs Jahr, und ganze Lebens- Zeit, Jn frohem Ueberschlag, und in Erkenntlichkeit,
Daß
Auf ſeinen ſechs u. ſechszigſten Gebuhrts-Tag.
Hat Krankheit, Schmerz und Noth, und Ungluͤck, Fluth und Brand, Und manches Creutz, von mir ſo gnaͤdig abgewandt; Ja einen Sohn, ſo gar in ſchreckenden Gefahren, Jn Sturm und See-Gefecht, gewuͤrdigt, zu bewahren, Und ihn, mit Sieg und Beut, von Kugeln unberuͤhrt, Von Fluthen unverſehrt, juͤngſt zu mir hergefuͤhrt.
Du haſt mir, dieſes Jahr, die Freude wollen goͤnnen, Daß meine Tochter ich ſo wohl berathen koͤnnen, Mir einen Schwieger-Sohn, ihr einen Mann, beſchehrt, Den ſie nicht nur, und ich; den jeder, liebt und ehrt. Du fuͤhrteſt ſie begluͤckt auf ihren fernen Wegen; Sie ſpuͤhren auch noch jetzt, in Frankreich, Deinen Segen.
Von meinem andern Sohn lief juͤngſt die Nachricht ein: Zu einem hohen Poſt ſollt’ er berufen ſeyn. Wo es ihm nuͤtzt; ſo gieb, o Gott! daß es geſchehe, Und daß ich meine Luſt an ſeinen Ehren ſehe!
Mein heiſſer Wunſch iſt der: HERR! laß mich alles dieß, Nebſt ſo viel anderm Gluͤck, nebſt ungezaͤhlten Gaben Am Koͤrper und am Geiſt, die ich annoch genieß, Die noch kein Alter ſchwaͤcht, doch oft vor Augen haben! Laß mich mein kuͤnftigs Jahr, und ganze Lebens- Zeit, Jn frohem Ueberſchlag, und in Erkenntlichkeit,
Daß
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Auf ſeinen ſechs u. ſechszigſten Gebuhrts-Tag.
Hat Krankheit, Schmerz und Noth, und Ungluͤck, Fluth
und Brand,
Und manches Creutz, von mir ſo gnaͤdig abgewandt;
Ja einen Sohn, ſo gar in ſchreckenden Gefahren,
Jn Sturm und See-Gefecht, gewuͤrdigt, zu bewahren,
Und ihn, mit Sieg und Beut, von Kugeln unberuͤhrt,
Von Fluthen unverſehrt, juͤngſt zu mir hergefuͤhrt.
Du haſt mir, dieſes Jahr, die Freude wollen goͤnnen,
Daß meine Tochter ich ſo wohl berathen koͤnnen,
Mir einen Schwieger-Sohn, ihr einen Mann, beſchehrt,
Den ſie nicht nur, und ich; den jeder, liebt und ehrt.
Du fuͤhrteſt ſie begluͤckt auf ihren fernen Wegen;
Sie ſpuͤhren auch noch jetzt, in Frankreich, Deinen Segen.
Von meinem andern Sohn lief juͤngſt die Nachricht
ein:
Zu einem hohen Poſt ſollt’ er berufen ſeyn.
Wo es ihm nuͤtzt; ſo gieb, o Gott! daß es geſchehe,
Und daß ich meine Luſt an ſeinen Ehren ſehe!
Mein heiſſer Wunſch iſt der: HERR! laß mich
alles dieß,
Nebſt ſo viel anderm Gluͤck, nebſt ungezaͤhlten
Gaben
Am Koͤrper und am Geiſt, die ich annoch genieß,
Die noch kein Alter ſchwaͤcht, doch oft vor Augen
haben!
Laß mich mein kuͤnftigs Jahr, und ganze Lebens-
Zeit,
Jn frohem Ueberſchlag, und in Erkenntlichkeit,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/284>, abgerufen am 16.07.2024.
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