Der Mensch tritt in die Welt, wie sie; er tritt auch, so wie Bluhmen, ab: Auf Bluhmen wartet die Verwesung; auf uns, ein unvermeidlichs Grab. Allein, man darf, darum, nicht meynen, daß sie, und daß auch wir, vergehn; Da wir, in unsern regen Seelen, wie sie im Saa- men, stets bestehn.
Nachdem ich dieß, mit Lust, gehört; fiel mir, bey dieser Handlung, ein: Ach! möchten, auf dem Welt-Theater, dergleichen Spieler, viele seyn!
Die
der Natur.
Der Menſch tritt in die Welt, wie ſie; er tritt auch, ſo wie Bluhmen, ab: Auf Bluhmen wartet die Verweſung; auf uns, ein unvermeidlichs Grab. Allein, man darf, darum, nicht meynen, daß ſie, und daß auch wir, vergehn; Da wir, in unſern regen Seelen, wie ſie im Saa- men, ſtets beſtehn.
Nachdem ich dieß, mit Luſt, gehoͤrt; fiel mir, bey dieſer Handlung, ein: Ach! moͤchten, auf dem Welt-Theater, dergleichen Spieler, viele ſeyn!
Die
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0219"n="205"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">der Natur.</hi></fw><lb/><lgn="25"><l><hirendition="#fr">Der Menſch tritt in die Welt, wie ſie; er tritt</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr"><hirendition="#et">auch, ſo wie Bluhmen, ab:</hi></hi><lb/><hirendition="#et">Auf Bluhmen wartet die Verweſung; auf uns,<lb/><hirendition="#et">ein unvermeidlichs Grab.</hi><lb/>
Allein, man darf, darum, nicht meynen, daß ſie,<lb/><hirendition="#et">und daß auch wir, vergehn;</hi><lb/>
Da wir, in unſern regen Seelen, wie ſie im Saa-<lb/><hirendition="#et">men, ſtets beſtehn.</hi></hi></l></lg><lb/><lgn="26"><l>Nachdem ich dieß, mit Luſt, gehoͤrt; fiel mir, bey<lb/><hirendition="#et">dieſer Handlung, ein:</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Ach! moͤchten, auf dem Welt-Theater, dergleichen</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr"><hirendition="#et">Spieler, viele ſeyn!</hi></hi></l></lg></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Die</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[205/0219]
der Natur.
Der Menſch tritt in die Welt, wie ſie; er tritt
auch, ſo wie Bluhmen, ab:
Auf Bluhmen wartet die Verweſung; auf uns,
ein unvermeidlichs Grab.
Allein, man darf, darum, nicht meynen, daß ſie,
und daß auch wir, vergehn;
Da wir, in unſern regen Seelen, wie ſie im Saa-
men, ſtets beſtehn.
Nachdem ich dieß, mit Luſt, gehoͤrt; fiel mir, bey
dieſer Handlung, ein:
Ach! moͤchten, auf dem Welt-Theater, dergleichen
Spieler, viele ſeyn!
Die
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/219>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.