Spiegel des Himmels und der Welt! Deiner Fläch' ist eingepräget, Was der Himmel Herrlichs heget. Was den Erdkreis Lieblichs schmücket, Weiß, in schnell formierten Bildern, Die Natur auf dich zu schildern, Hat sie auf dich ausgedrücket, Und in dir uns vorgestellt, Spiegel etc.
Allein, geliebte Fluth, Du bist ein Bild (ach dürft' ichs nicht erzählen!) Von unsern ungerührten Seelen: Denn alles, was auf deiner Fläche ruht, Dringt in dich selbst so wenig ein, Als wie der Erde Pracht, des Himmels Schein, So uns doch überall umringet, Jn das Gemüth der Menschen dringet.
Jhr' Augen sieht man von den Werken Des Schöpfers mehrers nicht bemerken, Als du von deiner Bilder-Pracht. Man kann sie, leider! dann, mit Recht und mit Bedacht, Von allem dem, was Gott gemacht, Wie dich, auch todte Spiegel, nennen.
Statt
Noch einige Betrachtungen uͤber den Wiederſchein.
ARIA.
Spiegel des Himmels und der Welt! Deiner Flaͤch’ iſt eingepraͤget, Was der Himmel Herrlichs heget. Was den Erdkreis Lieblichs ſchmuͤcket, Weiß, in ſchnell formierten Bildern, Die Natur auf dich zu ſchildern, Hat ſie auf dich ausgedruͤcket, Und in dir uns vorgeſtellt, Spiegel ꝛc.
Allein, geliebte Fluth, Du biſt ein Bild (ach duͤrft’ ichs nicht erzaͤhlen!) Von unſern ungeruͤhrten Seelen: Denn alles, was auf deiner Flaͤche ruht, Dringt in dich ſelbſt ſo wenig ein, Als wie der Erde Pracht, des Himmels Schein, So uns doch uͤberall umringet, Jn das Gemuͤth der Menſchen dringet.
Jhr’ Augen ſieht man von den Werken Des Schoͤpfers mehrers nicht bemerken, Als du von deiner Bilder-Pracht. Man kann ſie, leider! dann, mit Recht und mit Bedacht, Von allem dem, was Gott gemacht, Wie dich, auch todte Spiegel, nennen.
Statt
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Noch einige Betrachtungen uͤber den
Wiederſchein.
ARIA.
Spiegel des Himmels und der Welt!
Deiner Flaͤch’ iſt eingepraͤget,
Was der Himmel Herrlichs heget.
Was den Erdkreis Lieblichs ſchmuͤcket,
Weiß, in ſchnell formierten Bildern,
Die Natur auf dich zu ſchildern,
Hat ſie auf dich ausgedruͤcket,
Und in dir uns vorgeſtellt,
Spiegel ꝛc.
Allein, geliebte Fluth,
Du biſt ein Bild (ach duͤrft’ ichs nicht erzaͤhlen!)
Von unſern ungeruͤhrten Seelen:
Denn alles, was auf deiner Flaͤche ruht,
Dringt in dich ſelbſt ſo wenig ein,
Als wie der Erde Pracht, des Himmels Schein,
So uns doch uͤberall umringet,
Jn das Gemuͤth der Menſchen dringet.
Jhr’ Augen ſieht man von den Werken
Des Schoͤpfers mehrers nicht bemerken,
Als du von deiner Bilder-Pracht.
Man kann ſie, leider! dann, mit Recht und mit Bedacht,
Von allem dem, was Gott gemacht,
Wie dich, auch todte Spiegel, nennen.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/157>, abgerufen am 18.12.2024.
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