Dank-Gedanken wegen eines zu Ritzebüttel durch Gottes Gnade abgewandten Einbruchs.
Nachdem, mit unerhörter Wut, Der Nord-Nord-Westen-Wind gestürmet, Und er des Meeres wilde Fluht So sehr gepreßt und aufgethürmet, Daß sie mit unsers Landes Damm, Und dessen sogenanntem Kamm, Bereits in gleicher Lage floß, Ja gar (was schrecklich anzusehen) Von einigen gesenkten Höhen Schon schäumend sich herüber goß, Und sich, in weissen Wasser-Fällen, Schon zeigt auf unterschiednen Stellen, Wodurch bereits das ganze Land Voll Jammer, Angst und Kummer stand, Und die entsetzliche Gefahr, Die ihm fast unvermeidlich war, Mit nass- und starren Augen sah; War GOtt, Der Wind und Wellen lenket, Mit Seiner Hülf' und Gnade da. Er wollt': und augenblicklich senket Die wilde Last der Fluhten sich von unsrer Dämme Höh' hernieder, Zu ihren hohlen Tiefen wieder.
Man
Dank-Gedanken wegen eines durch
Dank-Gedanken wegen eines zu Ritzebuͤttel durch Gottes Gnade abgewandten Einbruchs.
Nachdem, mit unerhoͤrter Wut, Der Nord-Nord-Weſten-Wind geſtuͤrmet, Und er des Meeres wilde Fluht So ſehr gepreßt und aufgethuͤrmet, Daß ſie mit unſers Landes Damm, Und deſſen ſogenanntem Kamm, Bereits in gleicher Lage floß, Ja gar (was ſchrecklich anzuſehen) Von einigen geſenkten Hoͤhen Schon ſchaͤumend ſich heruͤber goß, Und ſich, in weiſſen Waſſer-Faͤllen, Schon zeigt auf unterſchiednen Stellen, Wodurch bereits das ganze Land Voll Jammer, Angſt und Kummer ſtand, Und die entſetzliche Gefahr, Die ihm faſt unvermeidlich war, Mit naſſ- und ſtarren Augen ſah; War GOtt, Der Wind und Wellen lenket, Mit Seiner Huͤlf’ und Gnade da. Er wollt’: und augenblicklich ſenket Die wilde Laſt der Fluhten ſich von unſrer Daͤmme Hoͤh’ hernieder, Zu ihren hohlen Tiefen wieder.
Man
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[504/0522]
Dank-Gedanken wegen eines durch
Dank-Gedanken
wegen eines
zu Ritzebuͤttel durch Gottes Gnade
abgewandten Einbruchs.
Nachdem, mit unerhoͤrter Wut,
Der Nord-Nord-Weſten-Wind geſtuͤrmet,
Und er des Meeres wilde Fluht
So ſehr gepreßt und aufgethuͤrmet,
Daß ſie mit unſers Landes Damm,
Und deſſen ſogenanntem Kamm,
Bereits in gleicher Lage floß,
Ja gar (was ſchrecklich anzuſehen)
Von einigen geſenkten Hoͤhen
Schon ſchaͤumend ſich heruͤber goß,
Und ſich, in weiſſen Waſſer-Faͤllen,
Schon zeigt auf unterſchiednen Stellen,
Wodurch bereits das ganze Land
Voll Jammer, Angſt und Kummer ſtand,
Und die entſetzliche Gefahr,
Die ihm faſt unvermeidlich war,
Mit naſſ- und ſtarren Augen ſah;
War GOtt, Der Wind und Wellen lenket,
Mit Seiner Huͤlf’ und Gnade da.
Er wollt’: und augenblicklich ſenket
Die wilde Laſt der Fluhten ſich von unſrer Daͤmme Hoͤh’
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 504. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/522>, abgerufen am 23.11.2024.
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