Sie denn darauf gemach erhöhn, Das, was sie ungefehr in sieben Erst hin, denn her gescheh'nen Hieben Gemäht, im Schwung ein wenig drehn. Durch diese Handlung legen sie Die ganze Garben sonder Müh, Die denn die rege Binderinn Umarmet, ein paar Halme nimmt, Und schnell sie um die Garben krümmt, Die stellt sie denn in Hocken hin. Worauf derselben nette Höhen So zierlich, recht wie Zelte, stehen, Und, in den Schnur-geraden Gassen, Als wie ein Friedens-Lager lassen. Bald kommen sie als Scenen mir Und wie ein groß Theater für, Worauf der holde Fried' agirte, Und, nebst dem reichen Ueberfluß, Jn sanften Worten recitirte:
Vertreibet Kummer und Verdruß! Seht, wie euch hier, zu eurem Leben, Der Schöpfer Korn und uns gegeben! Wollt ihr an den gewünschten Schätzen Jm frohen Dank euch nicht ergetzen? Auf! laßt ein fröhlich Lied erklingen, Und fangt in Chören an zu singen:
HErr des Sonnen-Scheins und Regens, Ew'ge Brunnquell alles Segens,
Vater
Betrachtungen uͤber das Maͤhen
Sie denn darauf gemach erhoͤhn, Das, was ſie ungefehr in ſieben Erſt hin, denn her geſcheh’nen Hieben Gemaͤht, im Schwung ein wenig drehn. Durch dieſe Handlung legen ſie Die ganze Garben ſonder Muͤh, Die denn die rege Binderinn Umarmet, ein paar Halme nimmt, Und ſchnell ſie um die Garben kruͤmmt, Die ſtellt ſie denn in Hocken hin. Worauf derſelben nette Hoͤhen So zierlich, recht wie Zelte, ſtehen, Und, in den Schnur-geraden Gaſſen, Als wie ein Friedens-Lager laſſen. Bald kommen ſie als Scenen mir Und wie ein groß Theater fuͤr, Worauf der holde Fried’ agirte, Und, nebſt dem reichen Ueberfluß, Jn ſanften Worten recitirte:
Vertreibet Kummer und Verdruß! Seht, wie euch hier, zu eurem Leben, Der Schoͤpfer Korn und uns gegeben! Wollt ihr an den gewuͤnſchten Schaͤtzen Jm frohen Dank euch nicht ergetzen? Auf! laßt ein froͤhlich Lied erklingen, Und fangt in Choͤren an zu ſingen:
HErr des Sonnen-Scheins und Regens, Ew’ge Brunnquell alles Segens,
Vater
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Betrachtungen uͤber das Maͤhen
Sie denn darauf gemach erhoͤhn,
Das, was ſie ungefehr in ſieben
Erſt hin, denn her geſcheh’nen Hieben
Gemaͤht, im Schwung ein wenig drehn.
Durch dieſe Handlung legen ſie
Die ganze Garben ſonder Muͤh,
Die denn die rege Binderinn
Umarmet, ein paar Halme nimmt,
Und ſchnell ſie um die Garben kruͤmmt,
Die ſtellt ſie denn in Hocken hin.
Worauf derſelben nette Hoͤhen
So zierlich, recht wie Zelte, ſtehen,
Und, in den Schnur-geraden Gaſſen,
Als wie ein Friedens-Lager laſſen.
Bald kommen ſie als Scenen mir
Und wie ein groß Theater fuͤr,
Worauf der holde Fried’ agirte,
Und, nebſt dem reichen Ueberfluß,
Jn ſanften Worten recitirte:
Vertreibet Kummer und Verdruß!
Seht, wie euch hier, zu eurem Leben,
Der Schoͤpfer Korn und uns gegeben!
Wollt ihr an den gewuͤnſchten Schaͤtzen
Jm frohen Dank euch nicht ergetzen?
Auf! laßt ein froͤhlich Lied erklingen,
Und fangt in Choͤren an zu ſingen:
HErr des Sonnen-Scheins und Regens,
Ew’ge Brunnquell alles Segens,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/246>, abgerufen am 18.12.2024.
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