Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

in der Betrachtung vom Nichts.
Da man nur bethet, selten dankt, ein gut Exempel abzugeben.
Will er mich aber dennoch tadeln, und daß ihm dieses nicht
genug:

So will ich lieber vor ihm dulden, daß er mich nach sich sel-
ber richtet,

Und mich der Eigenliebe zeiht. Jch achte nicht, daß ich
mit Fug

Des Schöpfers Huld verhehlen kann, und habe mich dazu
verpflichtet.

Jnzwischen fleh ich deine Güte, Quell aller Gnaden, ferner an,
Erhalte mich, zusammt den Meinen, so wie du, Herr, bis-
her gethan,

Und in uns den Bewundrungs-Trieb; laß ihn, zu deinen heil-
gen Ehren,

Jn einer frölichen Betrachtung, von deinen Wundern, stets
sich mehren!



Ueber-
Y y 3

in der Betrachtung vom Nichts.
Da man nur bethet, ſelten dankt, ein gut Exempel abzugeben.
Will er mich aber dennoch tadeln, und daß ihm dieſes nicht
genug:

So will ich lieber vor ihm dulden, daß er mich nach ſich ſel-
ber richtet,

Und mich der Eigenliebe zeiht. Jch achte nicht, daß ich
mit Fug

Des Schoͤpfers Huld verhehlen kann, und habe mich dazu
verpflichtet.

Jnzwiſchen fleh ich deine Guͤte, Quell aller Gnaden, ferner an,
Erhalte mich, zuſammt den Meinen, ſo wie du, Herr, bis-
her gethan,

Und in uns den Bewundrungs-Trieb; laß ihn, zu deinen heil-
gen Ehren,

Jn einer froͤlichen Betrachtung, von deinen Wundern, ſtets
ſich mehren!



Ueber-
Y y 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg n="85">
            <l><pb facs="#f0733" n="709"/><fw place="top" type="header">in der Betrachtung vom Nichts.</fw><lb/>
Da man nur bethet, &#x017F;elten dankt, ein gut Exempel abzugeben.</l><lb/>
            <l>Will er mich aber dennoch tadeln, und daß ihm die&#x017F;es nicht<lb/><hi rendition="#et">genug:</hi></l><lb/>
            <l>So will ich lieber vor ihm dulden, daß er mich nach &#x017F;ich &#x017F;el-<lb/><hi rendition="#et">ber richtet,</hi></l><lb/>
            <l>Und mich der Eigenliebe zeiht. Jch achte nicht, daß ich<lb/><hi rendition="#et">mit Fug</hi></l><lb/>
            <l>Des Scho&#x0364;pfers Huld verhehlen kann, und habe mich dazu<lb/><hi rendition="#et">verpflichtet.</hi></l><lb/>
            <l>Jnzwi&#x017F;chen fleh ich deine Gu&#x0364;te, Quell aller Gnaden, ferner an,</l><lb/>
            <l>Erhalte mich, zu&#x017F;ammt den Meinen, &#x017F;o wie du, <hi rendition="#fr">Herr,</hi> bis-<lb/><hi rendition="#et">her gethan,</hi></l><lb/>
            <l>Und in uns den Bewundrungs-Trieb; laß ihn, zu deinen heil-<lb/><hi rendition="#et">gen Ehren,</hi></l><lb/>
            <l>Jn einer fro&#x0364;lichen Betrachtung, von deinen Wundern, &#x017F;tets<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;ich mehren!</hi></l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">Y y 3</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">Ueber-</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[709/0733] in der Betrachtung vom Nichts. Da man nur bethet, ſelten dankt, ein gut Exempel abzugeben. Will er mich aber dennoch tadeln, und daß ihm dieſes nicht genug: So will ich lieber vor ihm dulden, daß er mich nach ſich ſel- ber richtet, Und mich der Eigenliebe zeiht. Jch achte nicht, daß ich mit Fug Des Schoͤpfers Huld verhehlen kann, und habe mich dazu verpflichtet. Jnzwiſchen fleh ich deine Guͤte, Quell aller Gnaden, ferner an, Erhalte mich, zuſammt den Meinen, ſo wie du, Herr, bis- her gethan, Und in uns den Bewundrungs-Trieb; laß ihn, zu deinen heil- gen Ehren, Jn einer froͤlichen Betrachtung, von deinen Wundern, ſtets ſich mehren! Ueber- Y y 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/733
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 709. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/733>, abgerufen am 27.05.2024.