So sey demnach, o ewge Liebe, und ewig-weise Macht gepriesen, Daß du, zu dieses Landes Heil, dich selbst fast sichtbarlich gewiesen, Der du zu der ergrimmten Fluth ein gnädig Machtwort aus- gesprochen: Bis hieher komm, und weiter nicht! Hier sey dein strenger Drang gebrochen; Hier soll dein fräßiges Verschlingen, hier soll dein stürmi- sches Bewegen Der regen Wellen schwehre Macht, und wütende Gewalt sich legen. Gieb, daß wir dieß, daß es ein Wunder, ein wirklich Wunder voller Segen, Wodurch du alles unsrige aufs neu uns schenkst, betrachten mögen. Laß uns in selben deine Lieb und mächtge Weisheit oft ermessen, Laß unsern Dank, den wir anjetzt, da noch die Ruthe nahe, zeigen, Nicht mit der Fluth von hinnen rauschen, nicht, wie der schnel- le Strom, verseigen. Gieb, daß wir die so lange Folge von einem kurzen Augenblick, Voll Elend, Armuth, Kummer, Sorgen, und ungezählten Un- gelück, So uns gewiß betroffen hätte, so bald nicht aus den Sinnen lassen, Und, in der Abkehr alles Uebels, des Schöpfers Macht und Lie- be fassen. Bewahre ferner, für das Wüten der wilden Fluthen, unsern Strand, Und segne, große Seegens-Quelle, aus Gnaden dieses ganze Land!
Schluß.
Die Dankbarkeit.
So ſey demnach, o ewge Liebe, und ewig-weiſe Macht geprieſen, Daß du, zu dieſes Landes Heil, dich ſelbſt faſt ſichtbarlich gewieſen, Der du zu der ergrimmten Fluth ein gnaͤdig Machtwort aus- geſprochen: Bis hieher komm, und weiter nicht! Hier ſey dein ſtrenger Drang gebrochen; Hier ſoll dein fraͤßiges Verſchlingen, hier ſoll dein ſtuͤrmi- ſches Bewegen Der regen Wellen ſchwehre Macht, und wuͤtende Gewalt ſich legen. Gieb, daß wir dieß, daß es ein Wunder, ein wirklich Wunder voller Segen, Wodurch du alles unſrige aufs neu uns ſchenkſt, betrachten moͤgen. Laß uns in ſelben deine Lieb und maͤchtge Weisheit oft ermeſſen, Laß unſern Dank, den wir anjetzt, da noch die Ruthe nahe, zeigen, Nicht mit der Fluth von hinnen rauſchen, nicht, wie der ſchnel- le Strom, verſeigen. Gieb, daß wir die ſo lange Folge von einem kurzen Augenblick, Voll Elend, Armuth, Kummer, Sorgen, und ungezaͤhlten Un- geluͤck, So uns gewiß betroffen haͤtte, ſo bald nicht aus den Sinnen laſſen, Und, in der Abkehr alles Uebels, des Schoͤpfers Macht und Lie- be faſſen. Bewahre ferner, fuͤr das Wuͤten der wilden Fluthen, unſern Strand, Und ſegne, große Seegens-Quelle, aus Gnaden dieſes ganze Land!
Schluß.
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Die Dankbarkeit.
So ſey demnach, o ewge Liebe, und ewig-weiſe Macht geprieſen,
Daß du, zu dieſes Landes Heil, dich ſelbſt faſt ſichtbarlich gewieſen,
Der du zu der ergrimmten Fluth ein gnaͤdig Machtwort aus-
geſprochen:
Bis hieher komm, und weiter nicht! Hier ſey dein ſtrenger
Drang gebrochen;
Hier ſoll dein fraͤßiges Verſchlingen, hier ſoll dein ſtuͤrmi-
ſches Bewegen
Der regen Wellen ſchwehre Macht, und wuͤtende Gewalt ſich
legen.
Gieb, daß wir dieß, daß es ein Wunder, ein wirklich Wunder
voller Segen,
Wodurch du alles unſrige aufs neu uns ſchenkſt, betrachten
moͤgen.
Laß uns in ſelben deine Lieb und maͤchtge Weisheit oft ermeſſen,
Laß unſern Dank, den wir anjetzt, da noch die Ruthe nahe,
zeigen,
Nicht mit der Fluth von hinnen rauſchen, nicht, wie der ſchnel-
le Strom, verſeigen.
Gieb, daß wir die ſo lange Folge von einem kurzen Augenblick,
Voll Elend, Armuth, Kummer, Sorgen, und ungezaͤhlten Un-
geluͤck,
So uns gewiß betroffen haͤtte, ſo bald nicht aus den Sinnen
laſſen,
Und, in der Abkehr alles Uebels, des Schoͤpfers Macht und Lie-
be faſſen.
Bewahre ferner, fuͤr das Wuͤten der wilden Fluthen, unſern
Strand,
Und ſegne, große Seegens-Quelle, aus Gnaden dieſes ganze Land!
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 556. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/580>, abgerufen am 23.11.2024.
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