Jetzt preisen allererst die Himmel die Ehre Gottes; aus den Sternen Des neu entdeckten Welt-Gebäudes ist Gott am würdigsten zu lernen.
Da dieses Werkzeug auch den Schöpfer weit herrlicher, als sonst, uns weist: So weis ich nicht, warum man es kein göttlichs Offenbaren heißt.
Hier wollte Gott dem Geist der Menschen sich erst, als einen Herrn der Schaaren, Zu seines Namens größerm Preise, in größern Wundern, offenbaren: Nicht nur die unermeßlichen, und ungezählten Körper zeigen Des Schöpfers weise Macht allein. Da sie mit Wundern angefüllt, Mit Körpern, Kräften, und mit Geistern, die alles Denken übersteigen: So zeigt uns alles dieß, wie würdig der Gottheit sey, was aus ihr quillt: Und wie in nichts so offenbar, in nichts mit solcher hellen Klarheit, Jn nichts so würdig, hell und herrlich, die unumstößlich ewge Wahrheit, Die allerreinste Gotteslehre, so augenscheinlich zu bemerken, Von einem Schöpfer und Erhalter; als bloß allein in seinen Werken.
Die
Himmels-Betrachtungen.
Jetzt preiſen allererſt die Himmel die Ehre Gottes; aus den Sternen Des neu entdeckten Welt-Gebaͤudes iſt Gott am wuͤrdigſten zu lernen.
Da dieſes Werkzeug auch den Schoͤpfer weit herrlicher, als ſonſt, uns weiſt: So weis ich nicht, warum man es kein goͤttlichs Offenbaren heißt.
Hier wollte Gott dem Geiſt der Menſchen ſich erſt, als einen Herrn der Schaaren, Zu ſeines Namens groͤßerm Preiſe, in groͤßern Wundern, offenbaren: Nicht nur die unermeßlichen, und ungezaͤhlten Koͤrper zeigen Des Schoͤpfers weiſe Macht allein. Da ſie mit Wundern angefuͤllt, Mit Koͤrpern, Kraͤften, und mit Geiſtern, die alles Denken uͤberſteigen: So zeigt uns alles dieß, wie wuͤrdig der Gottheit ſey, was aus ihr quillt: Und wie in nichts ſo offenbar, in nichts mit ſolcher hellen Klarheit, Jn nichts ſo wuͤrdig, hell und herrlich, die unumſtoͤßlich ewge Wahrheit, Die allerreinſte Gotteslehre, ſo augenſcheinlich zu bemerken, Von einem Schoͤpfer und Erhalter; als bloß allein in ſeinen Werken.
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Himmels-Betrachtungen.
Jetzt preiſen allererſt die Himmel die Ehre Gottes; aus
den Sternen
Des neu entdeckten Welt-Gebaͤudes iſt Gott am wuͤrdigſten
zu lernen.
Da dieſes Werkzeug auch den Schoͤpfer weit herrlicher,
als ſonſt, uns weiſt:
So weis ich nicht, warum man es kein goͤttlichs Offenbaren
heißt.
Hier wollte Gott dem Geiſt der Menſchen ſich erſt, als
einen Herrn der Schaaren,
Zu ſeines Namens groͤßerm Preiſe, in groͤßern Wundern,
offenbaren:
Nicht nur die unermeßlichen, und ungezaͤhlten Koͤrper zeigen
Des Schoͤpfers weiſe Macht allein. Da ſie mit Wundern
angefuͤllt,
Mit Koͤrpern, Kraͤften, und mit Geiſtern, die alles Denken
uͤberſteigen:
So zeigt uns alles dieß, wie wuͤrdig der Gottheit ſey, was
aus ihr quillt:
Und wie in nichts ſo offenbar, in nichts mit ſolcher hellen Klarheit,
Jn nichts ſo wuͤrdig, hell und herrlich, die unumſtoͤßlich ewge
Wahrheit,
Die allerreinſte Gotteslehre, ſo augenſcheinlich zu bemerken,
Von einem Schoͤpfer und Erhalter; als bloß allein in ſeinen
Werken.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 445. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/469>, abgerufen am 22.11.2024.
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