Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736.Neu-Jahrs Gedichte. Ach habe doch, o ew'ge Liebe! aus nimmermehr erschöpfter Huld, Mit meiner und der Meinen Schwachheit Erbarmen, Nachsicht und Gedult! Laß von der Unerkänntlichkeit und Undancks-Kranckheit uns genesen, Und gieb, daß ich absonderlich, für die, auf tausend Art und Weise, All' Augenblick mir wiederfahrne Barmhertzigkeit und Huld dich preise! Von meinen dir geweihten Schriften hab ich im abge- wichnen Jahr So viele Nachricht eingezogen, daß sie an Höfen, ja so gar Gekröhnten Häuptern angenehm und sie dadurch erbaut ge- wesen, Wie von Geheimen Rähten selber, ich oft gehöret und gelesen. Daß auch davon der vierte Theil und fast in eines Jahres Frist, Jn diesem Jahr zum andern mahl gedruckt und aufgeleget ist, Der Kinder-Mord zum dritten mahl; ist mir ein aber- mahligs Zeichen, Daß meinen vorgesetzten Zweck, ich, immermehr noch zu erreichen, Noch immer grössre Hofnung habe. Mein ältster Sohn hat eben auch Jn diesem Jahr ein kleines Werck (zum nicht unnützli- chen Gebrauch) Den Xenophon, ans Licht gestellt, und ein begieriges Verlangen, Nicht unnütz in der Welt zu seyn, dadurch zu zeigen an- gefangen. HErr,
Neu-Jahrs Gedichte. Ach habe doch, o ew’ge Liebe! aus nimmermehr erſchoͤpfter Huld, Mit meiner und der Meinen Schwachheit Erbarmen, Nachſicht und Gedult! Laß von der Unerkaͤnntlichkeit und Undancks-Kranckheit uns geneſen, Und gieb, daß ich abſonderlich, fuͤr die, auf tauſend Art und Weiſe, All’ Augenblick mir wiederfahrne Barmhertzigkeit und Huld dich preiſe! Von meinen dir geweihten Schriften hab ich im abge- wichnen Jahr So viele Nachricht eingezogen, daß ſie an Hoͤfen, ja ſo gar Gekroͤhnten Haͤuptern angenehm und ſie dadurch erbaut ge- weſen, Wie von Geheimen Raͤhten ſelber, ich oft gehoͤret und geleſen. Daß auch davon der vierte Theil und faſt in eines Jahres Friſt, Jn dieſem Jahr zum andern mahl gedruckt und aufgeleget iſt, Der Kinder-Mord zum dritten mahl; iſt mir ein aber- mahligs Zeichen, Daß meinen vorgeſetzten Zweck, ich, immermehr noch zu erreichen, Noch immer groͤſſre Hofnung habe. Mein aͤltſter Sohn hat eben auch Jn dieſem Jahr ein kleines Werck (zum nicht unnuͤtzli- chen Gebrauch) Den Xenophon, ans Licht geſtellt, und ein begieriges Verlangen, Nicht unnuͤtz in der Welt zu ſeyn, dadurch zu zeigen an- gefangen. HErr,
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Neu-Jahrs Gedichte.
Ach habe doch, o ew’ge Liebe! aus nimmermehr erſchoͤpfter
Huld,
Mit meiner und der Meinen Schwachheit Erbarmen,
Nachſicht und Gedult!
Laß von der Unerkaͤnntlichkeit und Undancks-Kranckheit
uns geneſen,
Und gieb, daß ich abſonderlich, fuͤr die, auf tauſend Art
und Weiſe,
All’ Augenblick mir wiederfahrne Barmhertzigkeit und Huld
dich preiſe!
Von meinen dir geweihten Schriften hab ich im abge-
wichnen Jahr
So viele Nachricht eingezogen, daß ſie an Hoͤfen, ja ſo gar
Gekroͤhnten Haͤuptern angenehm und ſie dadurch erbaut ge-
weſen,
Wie von Geheimen Raͤhten ſelber, ich oft gehoͤret und
geleſen.
Daß auch davon der vierte Theil und faſt in eines Jahres
Friſt,
Jn dieſem Jahr zum andern mahl gedruckt und aufgeleget
iſt,
Der Kinder-Mord zum dritten mahl; iſt mir ein aber-
mahligs Zeichen,
Daß meinen vorgeſetzten Zweck, ich, immermehr noch zu
erreichen,
Noch immer groͤſſre Hofnung habe. Mein aͤltſter Sohn
hat eben auch
Jn dieſem Jahr ein kleines Werck (zum nicht unnuͤtzli-
chen Gebrauch)
Den Xenophon, ans Licht geſtellt, und ein begieriges
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gefangen.
HErr,
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